Hallo.
Ich hätte nie gedacht, mich einmal in diesem Forum wiederzufinden, aber nun gut...
Bei meinem kerngesunden, körperlich und geistig topfitten und biologisch deutlich jüngeren 73-jährigen Vater wurde am Montag ein Hirntumor festgestellt (Schmetterlingsgliom). Der Schnellschnitt in der OP gestern bestätigte ein Glioblastom. Auf Grund der ungünstigen Lage mit Balkeninfiltration konnte nur sehr wenig Tumormasse entfernt werden.
Als wir ihn heute erstmalig postoperativ besucht haben, hat er uns leider nicht mehr erkannt. Weder seinen eigenen Namen, den Ort, die Zeit noch sonst irgendwas sinnvolles konnte er äußern.
Durch den Dienstarzt wurde uns zu verstehen gegeben, dass dies der ganz normale Krankheitsprogress sei, ein typischer Verlauf. An ein Delir, Medikamentennebenwirkungen oder andere Ursachen glaubt er nicht.
Ich bin aktuell völlig geplättet: ist das jetzt schon alles gewesen? Mir ist völlig bewusst, dass die Diagnose lebenslimitierend ist und er früher oder später Einschränkungen haben wird. Aber der Mann war letzte Woche noch in Südtirol wandern! Und jetzt erkennt er seine eigene Familie nicht mehr!? Kann das ernsthaft so schnell gehen?
Von euch würde mich v. a. folgende Einschätzung interessieren: angenommen, der Zustand bleibt unverändert so schlecht, ist dann von einer Radio- oder Chemotherapie irgendeine Besserung zu erwarten? Sonst kann man ihm diese Torturen doch eigentlich ersparen, so grässlich das ist...
Bin für jeder Rückmeldung dankbar!
Beste Grüße
ein Kasseler