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Karamba

Guten Morgen,
letzte Woche hatte ich ein telefonisches Interview mit dem MDK, die Frau war auch sehr nett und hat mir Hilfe und Hilfsmittel aufgeschrieben. Ich war wie immer allein zu Hause. Sehr schnell habe ich von der Pflegekasse einen Ablehnungsbescheid bekommen, also keine Pflegestufe und auch weiterhin keine Hilfe oder Reha. Obwohl meine körperliche Verfassung sich ständig verschlechtert.
Ich bin völlig verzweifelt!
Das einzige was bei mir wieder funktioniert ist mein Kopf und das ich keine Krämpfe mehr habe.
Verzweifelte Grüße
Karamba

Lissie 38

Der MDK erstellt ein medizinisches Gutachten für einen Pflegegrad und schreibt keine Hilfsmittel auf Rezept auf

Lass dir das Gutachten schicken und lege Widerspruch ein

Aziraphale

Der Grad der Pflege richtet sich danach, in wiefern man Hilfe benötigt bei alltäglichen Tätigkeiten, wie Kochen, Essen, Körperpflege, Bewegung. Das Hilfsmittel aufschreiben des MdK ist als Empfehlung zu sehen, die Hilfmittel werden vom Arzt verordnet.

Ein Blick in das Gutachten ist immer empfehlenswert, allerdings war bei uns die Dame so freundlich, uns das schon beim Besuch zu sagen, ob das was wird. Leider wird das Anbringen von TT-F nicht als Pflegeleistung anerkannt (oder wurde bisher nicht, ich muss mich da mal wieder schlau machen), sonst wäre das bei meinem Mann Grad 3 statt 2.

KaSy

Liebe Karamba,
Wurde das Telefonat durch den MDK zuvor angekündigt?
Wenn es um einen Pflegegrad geht, hast Du ja zuvor ein mehrseitiges Formular für den Antrag ausgefüllt und alle Befunde sowie alle Arztadressen mit angegeben. Auch in Corona-Zeiten genügt für die Feststellung eines Pflegegrades ein Telefonat nicht es muss ein Vertreter des MDK Deiner Krankenkasse angekündigt zu Dir nach Hause kommen, um Dich in Deinem häuslichen Umfeld zu sehen.

Ist diese Ablehnung, die Du erhalten hast, ein "Gutachten" mit einer Rechtsmittelbelehrung?
Dann lege Widerspruch ein, am besten mit neuen Angaben, aber auf jeden Fall mit dem Grund, dass ja niemand bei Dir war. Selbst wenn Du am Telefon zugestimmt haben solltest, dass Dir ein Telefonat genügt, ist das (meines Erachtens) ein "Überrumpeln" wie ein Haustürgeschäft. Bei Dir geht es um viel, da muss der hochbezahlte MDK-Mensch zu Dir kommen.

Bedeutet MDK nicht, dass es sich um Ärzte handelt?
Sonst dürfte es doch nicht "Medizinischer" Dienst heißen.
(Meine Ablehnungen der AHBs waren von Ärzten ausgestellt worden und die späteren Genehmigungen nach meinen Widersprüchen auch.)

Du hast geschrieben, am Telefon wären Hilfe und Hilfsmittel aufgeschrieben worden.
Hast Du dafür auch etwas schriftliches bekomnen?

Als drittes müsste die Ablehnung des Reha-Antrages bei Dir eingetroffen sein, gegen die Du Widerspruch einlegen kannst.

Vermutlich musst Du Dir professionelle Hilfe holen, um einen erfolgversprechenden Weg einzuschlagen, z.B. VDK, Pflegestützpunkt, Pflegedienst, Krebsberatung ...

KaSy

Piddel16

Liebe KaSy,

vielleicht hat es sich zwischenzeitlich ja geändert, jedoch wurde bei meinem Mann das Gutachten nur telefonisch im vergangenen Jahr im Mai durchgeführt. Aufgrund Corona fanden keine Hausbesuche statt.

Die Gutachten werden tatsächlich (meist? ausschließlich?) von (speziell geschulten) Pflegefachpersonen (z. B. Krankenschwester) durchgeführt. Es geht hier ja um die Einschätzung des Hilfebedarfs in der Pflege.

LG

KaSy

Liebe Piddel16,
Danke, das wusste ich nicht.
Wenn der Antrag positiv entschieden wird, ist das ja weniger ein Problem.
Aber wenn eine umgehende Absage ohne Ansicht der Person und ihres Umfelds erfolgt, ist das auch in "Corona-Zeiten" eher nicht akzeptabel. Ich hoffe sehr für Karamba, dass sie wenigstens irgendeinen Nachteilsausgleich zugestanden bekommt.
Es tut mir Leid, dass ich unpassende Ratschläge gegeben habe.
KaSy

Piddel16

Liebe KaSy,

oh nein. Es waren keine unpassenden Ratschläge von Dir. Du hattest lediglich eine Frage gestellt ("... dass es sich um Ärzte handelt?").

Es kann auch sein, dass mittlerweile wieder Hausbesuche für MDK-Gutachten statthaft sind. Ich kann nur sagen, wie es bei meinem Mann im Mai 2020 war. Ich führte das Telefonat stellvertretend für meinen Mann und empfand dieses Telefonat sogar positiv im unseren Sinne. Und für meinen Mann war es weniger belastend.

Eine gute Vorbereitung ist wichtig. Neben dem ausführlichen Bogen, welchen wir vom MDK erhielten, fügte ich auch ein Pflegetagebuch bei und machte auf erschwerende Faktoren aufmerksam.

Ein Widerspruch ist dringend geboten und diesen möglichst gemeinsam mit einem Sozialverband (VdK oder SoVD) durchführen.

Übrigens lese ich Deine Beiträge immer sehr aufmerksam und staune immer wieder, was Du alles an Wissen hast und wie empathisch Du auf die Beiträge reagierst.

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