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Sahi

Hallo,
Mein Vater hat gerade mit chemo und Strahlentherapie angefangen und ihm geht es extrem schlecht - heute hat er sich alleine 5 mal übergeben. Er nimmt zusaetzlich zu Temadol noch Methadon. Kann jemand ein Mittel gegen Übelkeit empfehlen, welches mit Methadon verträglich ist? Er hat Vergentan verschrieben bekommen (sein Arzt weiss nicht das er Methadon nimmt), das soll sich allerdings wohl nicht mit Morphinen vertragen- bin mir nicht sicher ob Methadon auch betroffen ist, da die Wirkungsweisen aehnlich sein sollen. Ondansetron scheint nicht mit Methadon verträglich zu sein.
Würde mich riesig über Ratschläge freuen.
Danke

Logossos

Ondansetron scheint nicht mit Methadon verträglich zu sein.

Wer sagt das oder wo steht das ?

paolo

Erst mal zur eigentlichen Frage:

Ich nehme Temozolomid im 5/23 Schema, täglich Methadon und dazu an den Chemotage auch Ondansetron gegen Übelkeit . Ich hatte damit bisher keine Probleme.
Da aber alle 3 Medikamente jeweils allein schon zu Verstopfung führen können, ist es ratsam wenigstens in der Einschleichphase, bis sich der Körper ans Methadon gewöhnt hat, zusätzlich ein Abführmittel zu nehmen, falls es zu Konstipation/Obstipation kommt.
Welches man da am besten nimmt, müsste im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.
Also Ondansetron zusammen mit Methadon sollte eigentlich kein Problem sein.


Was mich aber gerade viel mehr verwundert, wenn nicht gar schockiert, ist euer eigenmächtiger Einsatz von Methadon ohne es dem Arzt zu sagen.
Warum weiss der Arzt nichts davon?
Hat er euch im Vorgespräch schon gesagt, dass er das ablehnt?
Habt ihr das Methadon in der Zeit zwischen OP und Bestrahlungsbeginn von einem anderen Arzt verschrieben bekommen?
Seid ihr noch in der Einschleichphase, so dass die vermehrte Übelkeit vielleicht auch davon kommen könnte?
Ich will dir hier keine Predigt halten und es steht mir auch nicht zu darüber zu urteilen. Jeder Betroffene muss selbstverantwortlich handeln und seinen Weg finden. Ich finde es aber absolut nicht in Ordnung, dass ihr dem Arzt den Einsatz von Methadon verheimlicht.
Das könnte zu Problemen in Verbindung mit anderen Medikamenten führen, die man sonst vielleicht gar nicht verabreichen würde.
Ich nehme an, dass dein Vater während der Strahlentherapie auch irgendein Kortisonpräparat wie z.B. Dexamethason oder Prednisolon bekommt.
Von der Einnahme in Verbindung mit Methadon wird eigentlich abgeraten.
Es gibt vermutlich eine ganze Menge an Medikamenten, die nicht zusammen mit Opioiden eingenommen werden sollen, wegen Interaktionen von denen wir als Laien gar keine Ahnung haben. Wäre es nicht besser mit eurem Arzt mal offen darüber zu reden?

Ich wünsche euch trotzdem alles Gute für die kommende Zeit und dass ihr erst mal ein geeignetes Mittel gegen die Übelkeit findet und auch sonst alles so läuft wie erhofft.

Sahi

Hi Paolo
Danke fuer deine Antwort. Ich stimme dir zu bezueglich des Arztes. Wir wuerde es auch gerne dem Onkologen sagen allerdings stand in einen Zeitungsinterview bereit das die Klinik das ablehnt und Der Fall in dem Chemo verweigert wurde. In unserer Gegend gibt es nicht superviele Moeglichkeiten daher die geheimhaltung. Unser hausarzt hat methadon verschrieben. Er hat damit vorher schon gearbeitet.
Ich hattet im Internet gelesen das methadon sich nicht mit Ondansetron vertraegt. Scheint mal wieder fehlinfo gewesen zu sein. Danke nochmal fuer due rueckmeldung :)

Schnupfel

@Sahi
Wenn euch der Hausarzt das verschrieben hat, sollte er auch der Ansprechpartner sein für solche Fragen.

Man kann auch den Onkologen wechseln wenn der angeblich eine Chemo verweigern würde - letzteres scheint wohl auch nur ein Gerücht zu sein...?

Ich wundere mich manchmal, was für ein Chaos veranstaltet wird - einerseits versucht man dem Patienten alles Mögliche angedeihen zu lassen um ihm zu helfen - andererseits wird fahrlässig und teilweise gefährlich agiert, was definitiv nicht im Interesse der Gesundheit des Patienten liegt.....

Wenigstens einen Arzt des Vertrauens sollte man einbeziehen!

Prof. Mursch

Unabhängig vom Methadon als solchem:
Es ist ein absolutes NO-GO, das Ärzte, die Medikamente verschreiben, nicht über andere Medikamente informiert sind.
Unverantwortlich und gefährlich.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

AntonS

Ich find die Situation echt schwierig. Ich finde es auch sehr gefährlich, dem Arzt zu verschweigen, was man nimmt. Im Notfall müsste ggf. mit Methadon unerträgliche Medikamente gegeben werden und da wäre es schon sinnvoll, dass der Arzt weiß, was los ist.

Wer eine Chemo bei Methadon verweigert, hat aber eine Mitverantwortung an einem solchen Verhalten.

Im Notfall, wenn das Vertrauen ohnehin im Eimer ist, würde ich einen Arzt, der wegen 2x35 Tropfen Methadon die Chemo beim Gliom verweigert, strafrechtlich verfolgen lassen. Dieser Mist gehört endlich eingedampft. Auf unbegründeten Verdacht hin darf eine gebotene Behandlung nicht unterlassen werden.

Prof. Mursch

"Wer eine Chemo bei Methadon verweigert, hat aber eine Mitverantwortung an einem solchen Verhalten"

Hat er nicht. Es gibt keinen Zwang, ein nicht für eine Indikation zugelassenes Medikament ohne Wirkungsnachweis nur auf Wunsch zu verordnen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Schnupfel

@AntonS

Wir haben hier lediglich ein "Gerücht" - nicht mal selbst erlebt sondern irgendwann, irgendwo in einer Zeitung gelesen!
Und NEIN, jeder Mensch ist für sein handeln selber verantwortlich!

Selbst wenn es den Tatsachen entsprechen würde, ergibt sich daraus nicht, dass man alle Ärzte über einen Kamm schert und nun plötzlich dem behandelnden Arzt verschweigt, welche Medis der Patient einnimmt.
DAS ist verantwortungslos!

Weil man dadurch dem Patienten, dem man ja angeblich helfen möchte eventuell noch Schäden beibringt, die er bisher nicht hatte!

Stek

Ich persönlich sehe das auch kritisch.
Unabhängig davon,ob Methadon wirkt oder nicht wirkt,könnte der behandelnden Arzt eine vermeintlich wirksame Therapie zurückfahren oder im schlechten Fall auf eine andere nicht wirksame Chemo wechselt.
Damit ist keinem geholfen.Allerdings möchte ich hier kein Moralapostel sein,weil ich auch schonmal mit dem Gedanken gespielt habe.Versuchen würde ich es vielleicht auch mal. Mein Onkologe hat mich vor der Substanz gewarnt,da er auch solche Fälle hatte,bei denen die Psyche verrückt gespielt hat..(Wohl nicht bei jedem).Die Nebenwirkungen,die hier etwas verharmlost werden,können bei jedem anders sein.Zur Zeit habe ich eine Therapie,wobei ein Eimer mein bester Freund ist,und ich mich frage,warum ich mir das antue undenke,das Methadon eigentlich nicht viel schlimmer sein kann.Nach 14 meistens mit guter Lebensqualität(vielleicht Glücksache oder auch nicht) Jahren Dauerbehandlung mit fast allen Substanzen die es gibt, fragt man sich wirklich ob es das alles wert ist und wird eventuell wagemutig.
Es gibt Leute,denen braucht man nur eine Kapsel TMZ unter die Nase halten,dann für eine Woche völlig fertig sind,den anderen (die meisten) 20 St in der Woche,passiert nichts.
Gilt auch für alle anderen Medikamente.Der Vergleich hinkt natürlich und ist meine eigene Meinung und werde mich dann hier heraushalten.Ich würde mich sehr freuen,wenn sich herausstellt,das Methadon wirkt.
Ganz wichtig finde ich ,den Arzt zu informieren,was man möchte und macht. Ohne gegenseitiges Vertauen geht es nicht. Soweit meine persönliche Meinung zum Thema.

Grünes Haus

Ich denke, wenn sich AntonS nochmal seinen letzten Bericht hier durchliest und dabei seinen geschriebenen Blödsinn endlich erkennt, würde er sich am liebsten in irgendeiner Ecke verstecken!Und seinen Text rückgängig machen.Ich bin auch Fan von Methadon, aber auch von realistischen Aussagen..Anton schafft höchstens Verwirrung bzw falsche Vorstellungen mit seinen Meinungen.

Schnupfel

@Stek & Grünes Haus,

persönlich geht es mir nicht um "Moral" oder nicht. Auch zum Thema Methadon kann ich nichts sagen - das muss jeder für sich selbst wissen - aber wir sind erwachsene Menschen und auch wenn es eine ungewöhnliche Situation ist, mit der man zurecht kommen muss - halte ich es für ganz wichtig, dass man
1. BEVOR man einem Angehörigen Medikamente gibt, sich ausreichend informiert um ihm nicht Schaden zuzufügen, den man eventuell nicht rückgängig machen kann - denn er ist ja schon stark belastet
2. Wenn man informiert ist, kann und darf man Entscheidungen ganz offiziell treffen ohne, dass man an der Behandlung beteiligte Ärzte beschwindeln muss!

Wenn ich sicher bin in meinem Handeln, weshalb muss ich da Heimlichkeiten machen?
Wenn man wirklich dem Patienten helfen will dann geht es nur mit ehrlichem Bemühen......ich könnte mir jedenfalls nicht verzeihen wenn mein Mann durch mein Handeln in einen schlechteren gesundheitlichen Zustand gerät oder gar Schlimmeres. Das wäre ganz übel.

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