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Isabel[a]

Mit 26 Jahre wurde ich nach einer kernspintomographischen Untersuchung am 28.02.2002 mit der Diagnose Hirntumor konfrontiert.
Dem ärztlichen Bericht zufolge handelt es sich um ein "Hypophysenadenom mit einem Durchmesser von 7 x 8 mm. Keine Beziehung zu den parasellären Gefäßstrukturen, Chiasma opticum unauffällig abgrenzbar. Beurteilung: Intraselläres Hypophysenadenom im Sinne des Prolaktinomos".
Was mir Sorgen bereitet ist die Einstellung der Ärzten, die behaupten, es sei nichts ernstes und ist mit Sicherheit nicht bösartig und es war doch erst die Kernspintomographie....
Ich habe mich auch inzwischen schlau gemacht und ich weiß, dass diese Tumoren in der Regel operiert werden, dabei die Ärzte mit denen ich gesprochen habe auf einer medikamentösen Behandlung bestehen (und ich habe doch erst eine Kernspintomographie hinter mir!)
Wie lange kann man mit so einer Art vom Tumor leben (wenn er unbehandelt bleibt)? Ich weiß nur das ich schon "seit immer" die hormonalen Störungen habe, die leider von den polnischen Ärzten nie ernst genommen wurden (ich wohne erst seit 1,5 J. in Deutschland).
Ist der Tumor mit 7 x 8 mm groß, oder ist er noch klein?
An welche Klinik in Deutschland soll ich mich wenden?
Wo bekomme ich die beste, professionelle, ärztliche Hilfe?

isabel

JM81

Bei einer Größe von 7x8mm spricht man noch von einem Mikroadenom der Hypophyse. Eine genaue Zuordnung ist allerding nur aus begleitenden Hormonuntersuchungen, die ein Endokrinologe (spezialisierter Internist) vornimmt, in Verbindung mit Belastungstesten möglich. Typische Symptome für einen solchen Tumor sind Zyklusstörungen bzw. Zyklen ohne Eisprung. Das kann allerdings durch die Einnahme der Pille überdeckt werden. Die Behandlung besteht in der Einnahme von Bromocriptin (Pravidel). Darunter verkleinert sich der Tumor rasch. Nur wenn die medikamentöse Behandlung keinen Erfolg zeigt (keine Größenabnahme im MRT, weiterhin hohe Prolaktinwerte), sollte eine Operation erfolgen. Alternativ zur OP besteht die Möglichkeit der Radiochirurgie (gamma knife, bzw. Linearbeschleuniger). Hierüber sollten Sie sich aber von Ihrem behandelnden Arzt beraten lassen.

Rossi

Hallo isabel, ein Prolactinom ist ein gutartiger Tumor welcher sehr gut mit Medikamenten behandelt werden kann. In den meisten Fällen gelingt es das Prolactinom durch entsprechende Medikamente "auszutrocknen"-der Tumor verkleinert sich und ist dann oftmals weg. Die Behandlung liegt oftmals in der Hand der Frauenärzte, diese kontrollieren regelmäßig den Prolactinspiegel im Blut. Ein MRT ist nur notwendig bei sehr hohen oder ansteigenden Prolactinspiegeln ansonsten ist es immer besser nicht zu operieren oder zu bestrahlen solange es Medikamente gibt die helfen.
Viel Erfolg Rossi

Isabel[a]

Hallo Rossi,

Vielen Dank für die Aufmunterung, nun ich habe inzwischen (im Internet) Aussagen von vielen Frauen gelesen, die mit dem Hypopysenadenom (Prolaktinom) schon Jaaaaaahrelang! leben und das will ich doch nicht!!! Die müssen immer wieder neue Medikamente nehmen und ich ertrage die Medikamente sehr schlecht, egal was ich nehme, sogar das Aspirin, habe ich Magenschmerzen und alle mögliche Nebenwirkungen.
Davor habe ich Angst.
Und ich möchte auch Kinder haben, was dann? Soll ich die Therapie abbrechen?
Ist das nicht besser den Tumor einfach operieren lassen? Ich weiß schon inzwischen dass er gut zugänglich ist.
Bitte, antworte mir was du davon hältst?

Rossi

Hallo Isabel
Du solltest zunächst einmal davon ausgehen, dass dein Prolactinom sich durch die entsprechenden Medikamente so verkleinert, dass es sogar dadurch völlig verschwindet.
Mit dem Medikament Dostinex (Cabaseril) steht ein gut verträgliches Medikament, welches oft nur 1-2xwöchentlich genommen wird, zur Verfügung.
Es ist auch möglich mit einem hohen Prolactinspiegel schwanger zu werden. Am besten geht man damit in entsprechende speziallisierte Kinderwunschpraxen. Beim Eintritt der Schwangerschaft können die Medikamente abgesetzt werden, nach Rücksprache und weiterer Kontrolle der Prolactinwerte. Während dieser Zeit sanken meine Prolactinwerte sogar etwas runter also keine Gefahr für Mutter oder Kind.
Wichtig ist ein gut informierter Arzt, der einem viel von der Angst abnimmt.
Tschüss

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