Liebe Gramyo und alle Anderen,
ich habe gerade Deinen Artikel mit großem Interesse gelesen und kann Dir aus meiner "momentanen Erfahrungsammlung" absolut beipflichten, was ich bis vor kurzem selbst nicht gedacht hätte.
Es gibt ja verschiedenste Wege/Möglichkeiten der Meditation. Eine will ich hier mal kurz beschreiben. Wie aus meinem Bericht vom Wochenende bekannt, bin ich ja seit dem 27.05.2013 zur Nachsorge der Strahlentherapie in der iTCM Klinik in Illertissen. Dort wird mit TCM versucht, die durch vielerlei Dinge ins Wanken geratene Einheit von Körper und Geist wieder ins Lot zu bringen und den Körper wieder aufzubauen. Ich wollte eigentlich meinen Erfahrungsbericht darüber erst nach Beendigung der Reha im Juli machen (da noch mal um zwei Wochen verlängert), aber das von Dir aufgegriffene Thema paßt gut dazu.
Ich habe hier zweimal in der Woche einen Termin bei einem Psychologen, was auch sehr hilfreich ist (siehe auch meinen Beitrag von gestern unter Grund für Schwankungen). Desweiteren habe ich aber auch 3 mal in der Woche je 3/4 Stunde Qi Gong, was ich am Anfang eigentlich abgelehnt hatte, da ich mal was die lehrende Person betrifft, nicht so gute Erfahrungen gemacht habe. Von den behandelnden Ärzten wurde mir das aber trotzdem sehr ans Herz gelegt. Und ich muß sagen, ich kann mir im Moment für meine Psyche und auch z. T. körperliche Beschwerden wie Schwindel, nichts besseres vorstellen. Bei mir werden alle Übungen, die ja sehr harmonisch und langsam sind und mit der Atmung eng verknüpft sind, anfangs im Sitzen und später im Liegen gemacht - mein Gleichgewicht funktioniert nicht so gut. Die Qi Gong Lehrerin geht voll auf mich ein, es ging mir einmal sehr schlecht, schwindlig und ich konnte mich nicht konzentrieren. Da hat sie mich hingelegt und mit mir "eine Reise durch den Körper" gemacht. Das war für mich faszinierend. Du konzentrierst dich innerlich auf jedes Körperteil und jedes Körperorgan und Du merkst, wie Du plötzlich ruhiger wirst und Dich entspannst - ich hätte das nie für möglich gehalten. Sie spricht dann immer ganz ruhig dazu und "führt" mich durch meinen Körper und ich komme durch ihre Stimme geführt auch wirklich an jeder Stelle an. Hinterher bin ich sehr müde, aber total entspannt, es tut mir soooo gut und ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Sicherlich werden, wie Gramyo schon schreibt, in den meisten Fällen keine Wunder geschehen - manchmal aber doch. Weil es heißt ja auch, der Glaube versetzt Berge und da ist schon etwas dran. Aber ich habe für mich selbst gemerkt, wie gut es mir tut, mich wirklich endlich einmal "fallen lassen" zu können und das Innerste in meinem Körper und Kopf wahrzunehmen und zu merken, wie plötzlich mit ganz einfachen Dingen und Übungen, eine absolute Ruhe und Geborgenheit eintreten kann und damit verbunden ein großes Wohlbefinden. Es trägt auf alle Fälle sehr zur körperlichen und geistigen Gesundung bei.
Eines ist aber ganz wichtig, finde ich jedenfalls, es kommt sehr auf den Lehrer/Therapeuten an. Wenn dieser nicht gut vermitteln kann, dann geht alles nach hinten los. Mit der "vorherigen" Lehrerin konnte ich das leider nicht und habe damals auch die Behandlung abgebrochen. Das bekommt man aber sehr schnell mit, ob man sich auf das, was der Lehrer einem vermitteln möchte, einlassen/hingeben kann.
Großer Wert wird hier auch auf die Ernährung gelegt. Ich hatte auch bereits 2 mal Ernährungsberatung, wo dann ein auf die Person abgestimmter Ernährungsplan erstellt wird. Möchte darauf aber hier und jetzt noch nicht so genau eingehen. Mache ich alles nach der Reha, weil noch andere Therapien dazugehören.
Liebe Grüße an alle.
Andrea