Heidenauer

Erfahrungsbericht mehrfache Brachytherapie (Jod-Seed-Implantationen) bei unserer Tochter

Hallo, ich möchte das Forum nutzen, um über den Therapieverlauf der Hirntumorerkrankung unserer Tochter zu berichten. Der Bericht könnte anderen Betroffenen die Möglichkeit geben, das Thema Jod-Seed-Implantation in die engere Auswahl zur Therapie bei diagnostiziertem pilozytischen Astrozytom (I) einzubeziehen.
Unsere Tochter war ein Jahr und zwei Monate alt (im September 1995), als bei ihr ein pflaumengroßer Tumor im Hirnstamm diagnostiziert wurde. Nach der durch Biopsie ermittelten Diagnose (pilozytisches Astrozytom) wurde als Therapie eine Jod-Seed-Implantation an der Klinik für Stereotaxie und Neurochirurgie der Uniklinik Köln favorisiert.
Die Therapie hat bewirkt, dass der Tumor zunächst stark geschrumpft ist und nach jährlichen Verlaufskontrollen im Jahr 1999 fast vollständig zerstört war.
Leider entstand in den darauffolgenden zwei Jahren aus den noch vorhandenen Tumorresten ein neuer Tumor, sodass eine weitere Therapie notwendig war.
Im Jahr 2002 wurde daher ein zweites Mail eine Jod-Seed-Implantation durchgeführt. Im Gegensatz zur ersten Implantation bildeten sich dieses Mal Zysten, die mehrfach punktiert werden mussten.
Trotz kleiner motorischer Einschränkungen sowie geringen Gleichgewichtsstörungen konnte sich unsere Tochter schulisch und gesellschaftlich gut weiterentwickeln.
Die jährlich stattgefundenen MRT-Kontrollen in der Uniklinik Köln brachten ein unverändertes Bild der weiterhin vorhandenen, in der Größenzunahme aber stagnierenden Tumorreste.
Die MRT-Untersuchung im Jahr 2012 diagnostizierte leider ein erneutes Tumorwachstum an einer bislang noch nicht durch die Jod-Seeds bestrahlten Stelle im Hirnstamm.
Aufgrund der minimalen Ausbreitung des Tumors wurde in geringer Dosis ein drittes Mal die Jod-Seed-Implantation als Therapie angewandt. Der Tumor konnte somit erneut in seinem Größenwachstum eingeschränkt werden.
Seitdem zeigen die jährlich stattfindenden MRT-Untersuchungen keine Größenveränderung der Tumoranteile, unserer Tochter geht es gut.
Herr Dr. Lehrke, Leiter der Abteilung stereotaktische Neurochirurgie an der St.-Barbara-Klinik in Hamm, hat uns seit der ersten Jod-Seed-Implantation an der Uniklinik in Köln im Februar 1996 ständig begleitet, seit seinem Wechsel nach Hamm finden unsere jährlichen MRT-Kontrollen in Hamm statt.
Falls jemand aus diesem Forum beim Lesen auf diesen Beitrag trifft und weitere Fragen hat, kann man mich gern kontaktieren.

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