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Pelzi 81

Hallo , ich bin neu hier.
Ich habe seit 2 Wochen fast jeden Tag überlegt mich hier anzumelden, jetzt habe ich es gemacht, weil ich doch soviel Fragen habe und hoffe das mir einer helfen kann!
Mein Papa hat seit 2 Wochen diese Diagnose, nach einer Operation erhalten und ich glaube er kann noch weniger damit umgehen als ich, er spricht nicht darüber und meine Mutter meint er redet höchstens davon das Geschenke an ihn nichts mehr bringen, da er ja eh bald..
Leider will mir der operierende Dr. In kein Gespräch ohne meinen Papa einwilligen ( Menschenrechte usw.) so das ich leider mich so hilflos fühle .
Mein Papa ist für solch ein Gespräch nicht zu begeistern, und will von dem all nichts wissen und möchte auch nicht das ich mich da " reinhänge" :-(
Ich möchte so gerne über Alternativen Behandlungen mehr erfahren, zwar beginnt Bestrahlung und Chemotherapie in ca einer Woche , aber da es nur Lebensverlängerung bedeutet , suche ich etwas zur Lebenserhaltung.
Ich will mich nicht mit ein paar Monaten abfinden, ich möchte meinen Papa behalten, er ist doch erst 58 Jahre. Könnt ihr mir helfen?

tinchen

Liebe Pelzi,
es ist schön, dass du dich hier im Forum angemeldet hast. Es wird dir helfen, mit eurer neuen Situation ein klein wenig besser klarzukommen.
Mein Mann erhielt die Diagnose Glioblastom im April 2013, mir hilft der Austausch mit Betroffenen und Angehörigen hier im Forum sehr.

Die Diagnose Glioblastom ist ein Schock, sowohl für den Betroffenen als auch für die Angehörigen. Dein Vati muss sicher erst selbst realisieren, dass er daran erkrankt ist. Patienten mit Hirntumor haben häufig starke Stimmungsschwankungen und Wesensveränderungen. Bitte nimm die Äußerungen deines Vatis nicht persönlich, sie sind eine häufige Begleiterscheinung des Tumors.
Es braucht viel Zeit, bevor man ein wenig ruhiger wird und einen Schritt nach dem anderen planen kann. Eventuell kannst du dann auch besser mit deinem Vati darüber sprechen.
Die Bestrahlung und gleichzeitig Chemotherapie über 6 Wochen ist eine Standardbehandlung, welche die Mehrzahl der an einem Glio erkrankten Patienten erhält. Während dieser Zeit ist dein Vati in regelmäßiger ärztlicher Kontrolle.
Vieles kann man neben bzw. nach der Chemo und Bestrahlung unterstützend tun (Weihrauch, Vitalpilze, Vitamine uvm.).
Es ist sehr unterschiedlich, wie gut die Standardtherapie hilft. Gegebenfalls suchen die Ärzte (je nach Befund) auch nach anderen Behandlungsmöglichkeiten.
Im Forum gibt es viele Langzeitüberlebende, die regelmäßig im Forum berichten. Bitte nicht zu viel Googeln und Statistiken lesen! Jeder Fall ist anders!!

Ich wünsche deinem Vati gute Gesundheit und dir viel Optimismus und Kraft mit eurer neuen Situation umzugehen.
Ganz liebe Grüße von
tinchen

gramyo

Liebe Pelzi und Vater und Familie,
ich möchte dich wirklich hier herzlich willkommen heißen. Das ist kein Phrase , sondern entspricht dem Gefühl . Dieses Forum wird dir und deinem Vater sehr viel Hilfe geben, wenn ihr es möchtet. Bei dir habe ich keinerlei Bedenken.

Also, ich kann nur immer wieder sagen, dass ihr euch erst am Anfang eurer Zeit mit einem Glioblastom befindet und das diese Zeit keinesfalls kurz sein muss . Auf jeden Fall wird sie sehr intensiv bewußt gelebt.

Viele sind, was auch begreiflich ist, ja sogar normal, erst eimal in Panik und Depression verfallen; aber da kommt man durchaus mit der Zeit heraus.

Positivbestandsaufnahme:
dein Vater ist operiert worden. Er ist jung und du sprachst auch bisher nicht von schweren, körperlichen Einschränkungen. Er kommt bald in die kombinierte Strahlen- und Chemotherapie.

Das sind alles wirklich gute Vorraussetzungen für eine gute Lebenszeit.
Ich empfehle jedem neben der Schulmedizin eine Komplementärtherapie, weil sie zumindest Kraft und Vitalität gibt und man auch das Gefühl hat; man kann diesem Glioblastom etwas entgegensetzen.

Du wirst hier sehr viele Ratschläge in dieser Richtung bekommen.Bei uns waren es folgende Medikamente und Behandlungen, wobei mein Partner 2 inoperable Glioblastome hatte. Wir hatten trotzdem eine gute , auf jeden Fall, mit Liebe gefüllte Zeit.

afrikanischer Weihrauch 3 x 4 Kapseln
Selen, 1 Kapsel am Tag
Enzyme,
wärend der Strahlentherapie 6 x Vit. C Infusionen( etwas umstritten, ihm bekam es definitiv)
auf ihn abgestimmte Bachblütentropfen
und unser "persönliches highlight" 4 Vital- , manche nennen sie auch Heilpilze.

Wir können hier keinerlei Namen und Bezugsadressen nennen, aber als PN ist das alles möglich. Auf der li. Seite , siehst du "Nachricht schreiben". Da kann man schreiben, was man möchte und du bekommst von demjenigen eine Antwort.

So, wir haben uns schon seit langer Zeit vegetarisch ernährt, muss aber nicht sein. Wichtig ist bei allem, was man ausserhalb der Schulmedizin macht, dass man Freude daran hat und auch davon überzeugt ist.

Zucker sollte man aber tatsächlich versuchen zu reduzieren. Aber auch nur , wenn man es will !!

So, das waren jetzt erstmal meine Vorschläge. Es werden dir noch viele antworten. Glaube mir, es wird alles bald entspannter für euch.

Ganz liebe Grüße und viel Ruhe schicken wir euch gedanklich
Gramyo und ihr Mann, der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt

Morgensonne

Hallo Pelzi 81
zunächst mal willkommen hier im Forum. Betroffen ist meine Frau, Glio IV seit 2007 und auch ihr wurde gesagt, "Wir können Ihnen das Leben hier nur ein wenig verlängern" Das nur damit Du siehst, dass es auch Ausnahmen gibt.
Zunächst ist es aber gut zu wissen, dass operiert wurde, den es gibt leider auch inoperable Tumore. Wurde denn alles sichtbare Tumorgewebe entfernt? Was sagt das "Früh"- MRT unmittelbar nach der OP? Aus meiner sicht ist Lebenserhaltung nur ein anderer Begriff für Lebensverlängerung. Wenn Du damit allerdings Genesung meinst, wird Dich jeder hier nur enttäuschen. Glioblastom wird immer noch als nicht heilbar eingestuft. Es wird garantiert einige hier geben, die Dir alternativen empfehlen. Aber jeder Körper reagiert anders und viel wichtiger ist es Deinen Papa aus diesem tiefen "Loch" herauszuholen, in das er durch die Aussagen der Ärzte bzgl. Überlebenszeit gestürzt ist. Hier im Forum findest Du unter "Langzeitüberlebende" noch einige positive Beispiele, die Du vielleicht ausdrucken und Ihm zum lesen geben kannst. Auch bei meiner Frau wurde mit der Standarttherapie begonnen und wir haben inzwischen die 6 Jahre überschritten. Ich finde dafür lohnt es sich zu kämpfen. Das muß als erstes in Eure Köpfe.
Viel Erfolg, viel Kraft und sehr viel Glück, Liebe Grüße, Gernot

Felice

Liebe Pelzi 81

Auch wenn ich Dir nicht wirklich helfen kann,da ich selbst ein Meningeom
Grad I hatte,bin ich mir sicher dass Dir viele hier schreiben werden,die
Erfahrungen mit Gliomen gemacht haben.
Es tut mir sehr leid für Dich,Deinen Papa und Deine Familie.Ich war 50 als
der Tumor entdeckt wurde und meine beiden Töchter und unser Sohn
die jüngste war 18 hatten eine wahnsinnige Angst um mich.Deshalb kann
ich Deine Gefühle sehr gut verstehen.
Ich lese gerade ein Buch über Krebs und da wird beschrieben dass Vitamin
C das effektivste Chemotherapeutikum ist,aber es muss via Infusion zugeführt werden.Es reicht nicht es nur zu schlucken.Wörtlich steht in dem
Buch :Hochdosierte Vitamin C Infusionen sind hochwirksam gegen Krebszellen.
Ich kann natürlich nicht beurteilen ob das so stimmt,ich kann nur aus diesem
Buch zitieren.
Aber klammert man sich nicht an jeden Strohhalm in seiner Verzweiflung?
Auch außerhalb der Schulmedizin?
Ich wünsche Dir viele Informationen und Hilfe von Betroffenen und Angehörigen hier in diesem Forum.

Alles Liebe und Gute für Dich und Deinen Papa

Felice

Pelzi 81

Hallo tinchen,
Danke für deine Antwort, vielleicht hast du recht und die Zeit bringt Antworten, leider hat ein Arzt mir schon die Hoffnungen fast genommen,am Tag der Diagnose haben mein Vater ,mein Mann und ich eine so niederschmetternde Diagnose nicht erwartet und waren erstmal wie ohnmächtig , der wirklich sehr ehrlicher Arzt hat mich unter einen Vorwand noch vor die Zimmertür gebeten und mir auf meine Frage (im Zimmer) wo nun mein Papa und mein Mann alleine waren etwas von 1 1/2 Jahren gesagt, im Zimmer war von nicht all zu langer Lebenserwartung die Rede.
Schon aus Schutz vor dem Patienten, hat er so geantwortet.
Aber nun habe ich mich ein bisschen gefangen und habe so viele Fragen, wieso kann man nicht ohne den Betroffenen als Angehörige 1 Grades mit dem operierenden Arzt sprechen, wenn der Betroffene nicht möchte ? Da muß es doch Möglichkeiten geben!
Mein Vater ist Raucher und sogar damit möchte er sich nicht einschränken , Zucker hat er auch und muß vier mal am Tag spritzen, das alles ist ja auch nicht die beste Vorraussetzung .
Jetzt fahren wir gleich zu ihm und das Thema wird nicht angesprochen..

gramyo

Liebe Pelzi,

nur ganz schnell. Habt ihr keine Patientenvollmacht und was auch gut und wichtig ist, eine Vorsorgevollmacht.

Ärzte sprechen immer nur von einer bestimmten Lebensdauer. Das muss aber nicht die reale Zeit sein.

LG von uns an euch

Felsquellwasser

liebe Pelzi
Die Angabe zur die medianen Lebenserwartung ist immer die Selbe.
6 Monate -bis zu 19 Monaten, bei Diagnose Glioblastom Grad IV laut WHO.
Der Arzt hat recht ,er darf nicht mit dir über deinen Vater und dessen Zustand sprechen ,du bist kein Vormund ,er ist erkrankt ,aber er ist voll
zurechnungsfähig.Dass du mehr wissen möchtst ,die anderen dich nicht belasten wollen ist eine schwierige Situation ,die vielen hier bekannt vorkommen mag.
gramyo schreibt es treffend-Patienten Vollmacht und Vorsorgevollmacht ,für den Fall der Fälle.
Das muss dein Vater wollen ,jetzt steht erstmal die Therapie an ,,,,Bestrahlung und BegleitChemo ,danach die Chemo ,in der Regel 6 Zyklen, .
Vater braucht Zeit ,alles einordnen zu können ,die OP ist sehr anstrengend und kann traumatisch erlebt werden. Er muss sich sortieren und mag es vielleicht nicht ,überhaupt zu sprechen.Krankheit kann sprachlos machen,
Zeit ,Geduld Hoffnung, das sind wichtige Aspekte, Tipps zur Komplemetär Medizin bekommst du hier reichlich, aber dein Vater muss es WOLLEN nicht du.
Ich schreibe aus Erfahurng als selbst Betroffe Person--Dez,2010 Glio Grad IV-
ich wünsche dir Menschen mit denen du reden kannst über das Gefühl der Ohnmacht, die Angst vor dem Verlust,dass dein Vater sterben könnte.
Du hast die Möglichkiet dich als Familien Mitglied psycho onkologisch beraten zu lassen, das kann und wird dir niemand verwehren.
Schön ,dass ins Forum gekommen bist,schreibe uns ,es entlastet dich vielleicht,hoffentlich
herzlich
100wasser

Pelzi 81

Hallo Ihr Lieben,
Danke für Eure netten und herzlichen Beiträge.
Wir waren eben bei meinen Papa und heute war er nicht so pessimistisch wie sonnst und hat sogar vom nächsten Frühling geredet.
Meine Mutter hat mir heimlich den Arztbericht in die Tasche gesteckt, weil er ja wie schon geschrieben, nicht möchte das ich mich " reinhänge ".
Da steht das der Tumor der zum großen Teil entfernt wurde zum kleineren Anteil aus einen glioblastoma multiforme und zum überwiegenden Teil aus einen gliosarkom (WHO Grad 4) besteht. Alles liegt wohl am Temporallappen.
Hat er etwa zwei Dinge oder ist das eine über/ Unterordnung des glioblastom , meine Mutter kann das auch nicht beantworten, mein Papa wird bei zuviel Fragen auch unwirsch . Kennt sich jemand damit aus, im Internet findet man keine verständliche Erklärung ?!

gramyo

Liebe Pelzi und Familie,

diesmal wirklich nur ganz kurz. Eben gerade habe ich mit der Frau eines Mannes , der schon seit 3 1/2 Jahren ein Gliosarkom hat, telefoniert. Er hat zwar durchaus starke körperliche Einschränkungen, aber er LEBT und wird geliebt. Das ist doch einfach gut.

Nocheinmal liebe Grüße von uns beiden an euch

Pelzi 81

Lieger gramyo,
Es ist lieb das du mir/ uns Mut machen willst!
Heute war Papa schon besser drauf, aber ich habe mich nicht getraut dieses Thema anzusprechen um ihn seine gute Laune nicht zu verderbende oder mit ihm zu diskutieren , er braucht wirklich noch Zeit und natürlich hat er auch vor der Bestrahlung und der Chemotherapie Angst. Ich bete das alles gut geht und wir ein Wunder erleben dürfen, ich kann mir ein leben ohne meinen Papa nicht vorstellen, wir hatten früher schon ein besonderes Verhältnis und gefühlt wenn es den anderen nicht gut geht...
Wieso gibt es diese doofe Krankheit , was macht dieser Mist für ein Sinn????
Ich kann deine Nachricht verstehen , aber irgendwie bin ich selbst noch nicht in der Lage mich überhaupt damit abzufinden das man sich über wenige Jahre freuen soll..
Trotzdem vielen Dank und liebe Grüße pelzi

Amtmannjo

Liebe Pelzi und Familie,
ich selbst bin im April 2007 an Glioblastom Grad VI erkrankt. Auch für mich war die Diagnose sehr hart. Meine Lebenserwartung wollte man mir auch nicht nennen Die Chemo in Tablettenform (Temodal) und die Bestrahlung waren für mich erträglich. Die Schulmedizin war bei mir erfolgreich. Ich bin Monate später wieder arbeiten gegangen. Im Außendienst tätig und ständig mit dem Auto unterwegs. Jahre später verstärkten sich die Zeichen von Folgeerkrankungen wie: Fokale Epilepsi ( ich sag immer "Zündaussetzer" mit blödem Geschmack) und eine Depri .Krankschreibung und befristete Erwerbsminderungsrente seit 2011 folgte. Diese doofe Krankheit wie du sie beschreibst wird immer noch als unheilbar eingestuft. Das ist einfach so. Leider. Ebenfalls ist es richtig, daß jeder Krankenverlauf anders sein kann. Ich wünsche deinem Papa und dir, sowie der ganzen Familie viel Kraft und Stärke.
Alles Gute Amtmannjo

Pelzi 81

Lieber Amtmannjo ,
Du bist ja wie man so schön sagt ein Langzeitüberlebender , das freut mich erstmal für dich, wie ist dein leben mit der Krankheit? Irgendwas muss dir doch gesagt worden sein, das alles so gut geklappt hat bei dir.Wie ist der weitere Werdegang von deinen Behandlungen, ich schöpfe Hoffnung wenn ich das lese, bitte antworte mir.
Hast du davor auch irgendwelche Beschwerden gehabt, wie oft würdest du operiert und wo sitzt der Feind?
Wie alt bist du?
Danke Pelzi 81
Ich wünsche dir alles, alles gute und noch viele, viele schöne Jahre.

Amtmannjo

Hallo Ihr Lieben, du hast viele Fragen, die ich gern beantworten will. Ich bin 61 er Baujahr. Ich hatte keine Beschwerden. Meine Frau sagte mir damals nur: "Dein linker Mundwinkel hängt beim Sprechen und du ziehst das linke Bein nach." Ich hatte diese Veränderungen nicht bemerkt. Danach ging alles schnell. Hausarzt, Uni Klinik, CT, MRT und eine Woche später die einzige OP und dann in Hühnereigröße der Befund von den Pathologen. Glioblastom IV
Da ich keinen Schmerz hatte habe ich immer Alles sehr locker gesehen. Bis der Befund bekanntgegeben wurde. Da fiel ich in ein Loch. Doch dann hatte ich einen Traum oder eine Begegnung die ich nicht deuten konnte. Überlebenskräfte? Selbstheilung? Gott? oder wer auch immer. Ich hatte von der Nacht an wieder Elan und Kraft .Vertrauen zu und mit den Ärzten war für mich immer sehr wichtig. Offenheit und über jede Untersuchung reden und auswerten (z.B. MRT Bilder mittlerweile schon über 20 mal).So konnte ich meinen Feind oder auch Mitbewohner unter Kontrolle halten. Glück war, das der Tumor operabel und komplett entfernbar war.
Ich wünsche Euch alles Gute und immer die Kraft. Amtmann

Felsquellwasser

liebe Pelzi
jetzt lesen wir gar nichts mehr von dir ,deinem Papa Mama und dir
wie geht euch allen, mit diesem Schicksal um zu gehen ist so schwer.
was macht dein Vater ,
bitte schreibe uns ,wir sind da, es ist als betroffene Person oftmals schwer die Sorgen der Angehörigen in Gänze nach zu voll ziehen ,ich weiß das.
Dieses Forum dient dazu einander zu begleiten zu beraten zu trösten zu informieren
in diesem Sinne
mit Hoffnung
100wasser

Pelzi 81

Hallo ihr,
Mir geht es besser, da ich mich langsam abfinde mit der sch... Situation, mein Papa hat jetzt mit Bestrahlung und Chemotherapie begonnen , noch verträgt er sie ganz gut. Mein Papa hat noch nicht soweit dies alles zu verarbeiten und redet viel vom Tod, vom unnützen dahin siechen und so weiter, was meine Mama seht traurig macht..
Diese verdammte Krankheit ist echt nicht lustig . Letztens meinte einer, das ist der Tumor der Angehörigen. Der hatte wohl recht, auf einmal ist Alles (!!!)anders , Ziele , Träume, Wünsche , einfach alles andere Prioritäten..
Und dass schlimme alle andere leben einfach normal weiter. Alle reden über so unnützes Zeug, anstatt ihr leben zu genießen ...
Aber ich möchte damit keinen zu Nahe treten , aus mir spricht nur Wut , Wut gegenüber dieser Krankheit.
Aber ich lese jeden Tag wieviele es betrifft und das Teilen der Sorgen hilft mir das alles zu verarbeiten , geteiltes Leid, ist halbes Leid, so traurig das auch klingt.
Aber trotzdem versuche ich positiv an Alles zu gehen, auch wenn mir das nicht jeden Tag gelingt.

Felsquellwasser

liebe Pelzi 81
du findest so gute Worte, über den Zustand ,den du innerhalb der Familie und außerhalb erlebst.
Dein Vater setzt sich auseinander, die Therapie ist anstrengend, ohne Frage ,aber es ist ein Zeichen der Hoffnung ,dass er sie macht.
Über den Tod zu sprechen ist in unserer Gesellschaft nicht üblich ,aber ein natürlicher Vorgang in dieser Ausnahmesituation. Durch die OP hat Papa schon eine Grenzerfahrung erlebt.Deine Mama braucht ihre Zeit sich damit aus zu söhnen ,das dieses Leben so nicht mehr gilt alle müssen sich sortieren. Deine Eltern sind in einer anderen unbekannten Lebensphase ihrer Partnerschaft angekommen. Du siehst die Dinge recht klar ich gebe dir Recht, man denkt ,""oh habt ihr Sorgen""aber für andere dreht die Welt sich weiter.
Du bist sehr stark ,nehme dir Zeit wütend zu sein,
Wut tut gut ,
Wut macht Mut,
deinem Vater alles gute ,deiner Mama liebe Grüße, dir Zeit für dich ,du hast ein eigenes Leben.Mit Hoffnung
100wasser

katscha

Liebe Pelzi,

bei meinem Papa (59) wurde auch vor einem Monat ein Glioblastom diagnostiziert. Da die Situation für uns auch neu, schockierend, beängstigend ist, kann ich dir leider auch keine Ratschläge geben. Da mich deine Situation und alles, was du hier beschrieben hast, aber sehr an meine eigene erinnert, möchte ich dir mein Mitgefühl aussprechen und dir und deiner Famile ganz viel Kraft wünschen!

Wenn einem von heute auf morgen quasi der Boden unter den Füßen weggezogen wird, ist das unvorstellbar schlimm. Am einen Tag ist noch alles normal, man denkt kaum über die Zukunft nach. Und am nächsten Tag muss man sich mit dem Gedanken abfinden, den geliebten Vater nur noch eine begrenzte Zeit bei sich zu haben. Das alles ist wie ein böser Traum.

Du wirkst aber sehr stark und ich finde es toll, dass du dich so damit auseinandersetzt und informierst. Ich wünsche euch alles Gute und hoffe sehr, dass die Behandlung gut anschlägt und ihr noch viele schöne Momente gemeinsam erleben könnt!

LG, Katscha

Pelzi 81

Hey Katscha ,
Du bist neu hier, erstmal HALLO, schön das du dies hier gefunden hast.
Erstmal etwas positives ,wir waren gerade bei meinen Papa ,denn er hat heute Geburtstag und ist nun 59 Jahre ,es war ein schöner Tag mit ihm, wir haben im Garten gesessen und gemütlich Kaffee getrunken und später gegrillt . Er hat sich auch über die Geschenke gefreut, obwohl er keine haben wollte. Wir haben über schöne Dinge geredet und über unseren nächsten Familienausflug gesprochen :-).
Nun hat er seit einer Woche Bestrahlung und Chemotherapie und eigentlich geht es ihn ganz gut, natürlich ist ihm etwas übel, etwas wacklig auf den Beinen und seine Lippen sind seit neuesten etwas taub, aber alles in allen geht es ( ich klopfe schnell auf Holz).
Meine Mama ist leider immer noch sehr traurig und kann es sehr schlecht verbergen, sie weint manchmal aus heiteren Himmel , leider kann ich sie da auch nicht trösten, da ich sonst selbst zu heulen anfange, und das möchte ich nicht vor Papa tuen,ich denke das macht ihn dann wieder traurig.
Es ist ein Teufelskreis mit ständigen Höhen und Tiefen, man freut sich über Fortschritte und nettes Beisammensein und im nächsten Augenblick ist man total traurig weil ein bewusst wird wie kostbar dieser Moment ist.
Ich hoffe du bist über das ganz schlimme Tief schon drüber und kannst stark für deinen Papa sein. Wie alt bist du denn? Hat dein Papa eine Frau?
Ich danke dir sehr für dein Mitgefühl und wünsche dir ebenfalls alles ,alles Gute, viel Kraft und dein Papa viel, viel Gesundheit und Mut zum kämpfen .
lg pelzi

katscha

Liebe Pelzi,

vielen Dank für deine Nachricht hier und privat!
Das freut mich, dass alles gut verlaufen ist und ihr auch so einen schönen Tag verbringen konntet! Man muss trotz allem nach vorne schauen und schöne Dinge wie Familienausflüge planen. Das machen wir auch immer wieder, denn jetzt den Kopf in den Sand zu stecken wäre bestimmt genau das Falsche.
Ich kann verstehen, dass deine Mama manchmal aus heiterem Himmel sehr traurig ist, das passiert mir auch ab und zu. Da denkt man an nichts Schlimmes und trotzdem ist irgendetwas da, das einen an die Situation erinnert und schon ist es zu spät. Wichtig ist, dass sie trotz allem auch die schönen Momente sieht, die ihr gemeinsam habt.

Ja, das ganz schlimme Tief habe ich hinter mir und das liegt zu einem großen Teil auch an der positiven Einstellung meines Papas. Er hofft auf das Beste, lässt sich von der Diagnose aber auch nicht runterziehen, weil er sagt, so wie es ist, so ist es und wir müssen einfach so gut wie möglich mit der Situation leben. Er hat noch kein einziges Mal gejammert oder sein Schicksal in Frage gestellt, sondern genießt einfach jeden Tag und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Ich hoffe sehr, dass er sich seine Einstellung auch erhält, wenn am Dienstag die Behandlung los geht, denn ich glaube daran, dass auch die eigene Einstellung sehr viel zur Genesung beiträgt.

Zu deinen Fragen: Ich bin 28. Meine Eltern leben in Trennung, allerdings unterstützt uns meine Mutter auch, soviel sie kann.

Ich wünsche euch weiterhin alles alles Gute und viel Spaß bei eurem Ausflug :)

LG, Katscha

Pelzi 81

Hallo ihr lieben,
Meinen Papa geht es zur Zeit ganz gut, wir waren am Mittwoch beim Onkologen , er meint das die Blutwerte ganz gut sind und die chemo mit Bestrahlung ganz gut , besser als erwartet bzw die meisten vertragen tut..Dadurch bin ich etwas ruhiger geworden . Leider macht mit meine Mama noch große Sorgen , sie ist so pessimistisch und weint ständig , sie ist mit allem überfordert und sieht kleinste Dinge als Stress an! Ich möchte ihr gerne helfen und biete ständig an ihr was abzunehmen , sie wird dann ganz unwirsch und dickköpfig . Ich habe ihr schon gesagt , das sie unwichtige Arbeiten Ei Fach liegen lassen soll und es lernen muß Hilfe anzunehmen , aber sie will von all dem nichts wissen , ich bin mit meinen Latein am Ende . Wenn sie jetzt auch noch schlapp macht oder wirklich daran zerbricht , was mach ich dann? Was könnt ihr mir da für einen Tipp geben, sie ist auch ein riesen Dickkopf ..
Mein Mann hat mich an die Ostsee entführt damit ich mal kurz von allem wegkomme , ich denke 2 Tage wird es auch ohne mich gehen .
Ich hoffe euch geht es allen gut, und euren Angehörigen ebenfalls .
Außerdem möchte ich mich bei euch für eure lieben Mails bedanken, viele waren wertvolle Tips und viele auch sehr aufrichtig und aufmunternd. Dafür nochmals danke, pelzi.

tinchen

Liebe Pelzi,
deinem Vati geht es recht gut, er ist mitten in der Chemotherapie + Bestrahlung.
Eigentlich ist momentan das Problem deine Mutti, die (verständlicherweise) schwer über die Diagnose hinwegkommt.
Ich denke, du soltest so oft es geht für sie da sein, zuhören und in praktischen Dingen helfen, wenn sie es möchte bzw. selbst um Hilfe bittet.Deine Mutti ist sicher auch manchmal ungerecht dir gegenüber, weil alles sich um die Krankheit deines Vatis dreht. Du kannst ihr aber nicht die Traurigkeit abnehmen. Und du hast auch ein eigenes Leben, ein paar Tage Ausspannen ist völlig o.k.
Mit der Zeit lernt deine Ma vermutlich, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden und der gemeinsame Alltag spielt sich etwas besser ein.

Für deine Mutti wäre sicher eine Beratung mit einer Psychoonkologin möglich. Diese bieten Hilfe sowohl für Betroffene als auch Angehörige an.
Vielleicht kann auch der Hausarzt deiner Mutti Unterstützung anbieten, er kennt sie sicher am besten.

Ich wünsche dir und deinen Eltern alles Liebe
tinchen

PS: Wenn du auf deine Fragen von heute keine Antworten bekommst, eventuell eine neu Frage stellen. Die Anhänge an ältere Anfragen werden häufig überlesen.

Felsquellwasser

liebe Pelzi
das hat dein Mann gut gemacht ,dich mal zu entführen,
ich schließe mich den wundervollen Worten meiner ""Vorschreiberin""
tinchen an.
Vielleicht eigener thread zu dem Thema--gute Idee
alles LIEBE UND GUTE
100wasser

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