Hallo zusammen. Ich bin neu hier im Forum und würde gerne die Geschichte meines Vaters erzählen.
Mein Vater bekam 2012 im Alter von 53 die Diagnose Hirntumor, nachdem
er am Steuer seines LKWs einen epileptischen Anfall erlitt. Nach der Biopsie stand fest Anaplastisches Astrozytom Grad 3 . Vorerst wollte er es mit einer Chemotherapie probieren, ohne Erfolg. Das Tumorwachstum stoppte nur eine zeit lang. 2014 wurde er operiert. Der Tumor soll entfernt worden sein.
Meinem Vater standen noch einige Chemotherapien und Bestrahlungen bevor. Das einzige jedoch was wir als Familie wussten war, dass der Tumor entfernt wurde und er angeblich aufgrund von Vorbeugung weitere Chemos und Bestrahlungen durch machen müsste. Mein Vater verschlechterte sich vom Allgemeinzustand. Wurde vergesslich, hatte Anfälle, Antriebslosigkeit, Übelkeit und Schläfrigkeit. Auf nNachfrage hieß es es wäre ein bisschen nachgewachsen und aufgrund seiner Vorgeschichte hätte er diese Probleme. Er bekam Depressionen...Aber warum fragten wir uns. Dann ging alles extrem schnell. Am 08. Januar 2015 mussten wir ihn ins Krankenhaus bringen, wogegen er sich bisher mit allen Mitteln gegen gewehrt hatte. Er hatte einen starken epileptischen Anfall mit Folgeschäden. Am 10. Sollte er eigentlich nach Essen zu einer weiteren Strahlentherapie.
Jeden Tag besuchten wir ihn und sein Zustand wurde Tag für Tag schlechter. Er war schwer behindert. Konnte nicht mehr essen, laufen sprechen, hat alles durcheinander gebracht und hatte eine linksseitige Lähmung. Tag für Tag wurde es immer schlimmer. Er viel ins Koma und der Arzt sagte uns es besteht keine Hoffnung mehr, da sich der Zustand so extrem verschlechtert hatte. Letzte Woche Donnerstag verstarb er im Beisein seiner Familie . Im Nachhinein gewährte ich mir einen Einblick in seine Unterlagen. Ich konnte es nicht verstehen. Es sollte doch alles gut sein. Er hat uns niendarüber in Kenntnis gesetzt was wirklich Sache ist. In den Unterlagen stand, dass sich unmittelbar nach der Op ein Rezidiv von dreifacher Größe gebildet hatte. Ihm wurde zu einer weiteren op geraten, die er aber abgelehnt haben soll.
Nun frage ich mich wieso hat er abgelehnt, hat er gewusst dass er bald stirbt, war der Tumor schneller als er dachte , hatte er keine kraft mehr zu kämpfen, hat er sich fuer den tod entschieden oder wollte er uns nicht in Kenntnis setzen damit wir nicht beunruhigt sind.
Das sind alles fragen wo ich mir den Kopf drüber zerbreche und die ich eher nie beantwortet bekomme. Aber vielleicht hat jemand eine Ahnung ? Zudem suche ich Gleichgesinnte zum Austausch. Denn ich weiß nicht wie ich es verkraften soll.....ich saß an seinem Bett als er aufgegeben hat und bin ziemlich durcheinander durch all die offenen fragen und der Tatsache dass uns anscheinend alles verschwiegen wurde und wir tierisch überrascht über den plötzlichen Tod waren.
Vielen dank fürs lesen
Nana