Hallo moodi,
ich glaube jeder Betroffene und Angehörige hier wird deine Sorgen und Depris halbwegs nachvollziehen können, denn jede Behandlung am Kopf ist ein heftiger Einschnitt im Leben. Dann geht es noch um eine tumoröse "Sache" das ist nie leicht wegzustecken, wenn man dazu noch im Ungewissen verbleibt, dann zehrt das zusätzlich an den Nerven.
Mir hilft immer am besten; wenn ich meinen behandelnden Ärzten "Löcher in den Bauch frage". Bis ich weiß, was mich erwartet, worauf ich mich innerlich einstellen kann/muss.
Am nervösesten bin ich immer, wenn ich rel. kurz vor meinem nächsten MRT stehe. Oft geht das schon so 2 Wochen vorher los. Man achtet dann unbewusst auf "jedes kl. Zipperlein". Bei mir verblieb auch ein kleiner kontrastmittelaufnehmender Bereich, der immer besonders genau angeschaut wird, aber man spricht nicht von restl. Tumorgewebe.
Falls es dich ein wenig tröstet, bei mir war es bereits "ein Dreier", aber das ist bereits 4 Jahre her. Ich bekam damals keine Bestrahlung, ledigl. Temodal (6 Zyklen im Anschluss). Anfang Mai hab ich mein nächstes MRFT.
Nunja, ich habe noch ein paar Ansprüche an mein Leben, möchte noch so viel, wie möglich von meiner Familie und vor allem von meinem Mann haben.
Hast Du ein paar liebe Menschen an deiner Seite mit denen Du dich darüber ein bisschen austauschen kannst?
Falls nicht, dann könntest Du evtl. auch in eine Selbsthilfegruppe gehen oder das Sorgentelefon der Deutschen Tumorhilfe in Anspruch nehmen. Dort wird man dich verstehen, bzw. dir entsprechende Hilfestellungen geben, wie Du etwas weiter machen kannst, wo Du Ansprechpartner für deine Sorgen erreichen kannst und sowas halt.
Keine Angst, jeder hat mal einen Tiefpunkt und bei dir kommt der ja nicht aus lauter "Luxusproblemen" heraus. Du hast einen trifftigen Grund, der dich beschäftigt, wo Du noch kein Ende absehen kannst und Du nicht weißt, wie es weiter gehen wird.
...aber, es geht immer weiter - irgendwie und wie das bei dir passieren wird, das sollten deine behandelnden Ärzte wissen & mit dir besprechen.
Ich kenne dich ja nun nicht, aber vielleicht hilft es dir, wenn Du Tagebuch über deine Erkrankung führst, wie Du alles erlebst, empfindest und, was Du alles dagegen unternommen hast. Naja, all seine Sorgen und Ägste ebenfalls niederschreiben. Denn in dem Moment, wo Du deine Gedanken und Gefühle aufschreibst, beschäftigst Du dich damit etwas intensiver, lauschst in dich hinein und findest damit vielleicht wieder etwas mehr zu dir selbst.
Stecke dir Ziele, die dir Freude bereiten und arbeite darauf zu.
Dazu wünsche ich dir viel Elan & Freude, aber vor allem, dass es dir hilft, wieder nach vorne zu schauen.
Wenn Du aber unter ernsthaften Depressionen leidest, also so richtig mit extremen Gedanken und so, dann solltest Du dir unbedingt professionelle psychologischen Unterstützung suchen, denn so etwas darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen und vor allem schafft man so etwas nicht alleine. Echte Depressionen bekommt man nicht alleine in den Griff!
Alles Gute für dich...
Andrea