Berberin blockiert den (sonic) Hedgehog-Signalweg, Quercetin und Luteolin den Notch-Signalweg, Epigallocatechingallat (EGCG) aus grünem Tee reduziert den EGFR, ..es gibt sehr viele Beispiele, wie auch natürliche Mittel Glioblastom-relevante Signalwege abregulieren können.
Und ja, natürlich gibt es auch genügend viele Pharmazeutika, die das können. Es geht hier aber ja auch nicht um "Schulmedizin gegen Naturmedizin", sondern um "Schulmedizin UND Naturmedizin" (witzigerweise heißt die Facebook-Gruppe übrigens "off.label.drugsforcancer" und nicht etwa "off.label.drugs.and.nutrients.and.Stupp.and.diet" ..)
Glioblastome benötigen nun mal überproportional große Mengen an Glukose und Glutamin, ergo sollte man ihnen die zugehörigen GLUT und ASCT2/SLC1A5 Signalwege versperren. Ob man da z.B. nun GLUT/mTOR "natürlich" per Quercetin oder "künstlich" mit irgendwelchen Statinen (Lovastatin, Atorvastatin, ..) blockiert, ist doch sekundär. Primär wichtiger dürfte sein, dass man es _überhaupt_ macht -und zwar gleichzeitig für alle diese zwischenzeitlich bekannten Tumornachschubwege, um dem Glioblastom keine Ausweichmöglichkeiten zu lassen.
Und _logisch_ betrachtet müsste auch eine ketogene Diät einen solchen Ansatz weiter unterstützen -weil dies eben alles zusammen Maßnahmen sind, welche den abnormen Stoffwechsel der Tumorzellen am stärksten treffen. Der oben von mir verlinkte Fachartikel gibt zu all diesen metabolischen Aspekten von Glioblastomen einen hervorragenden Überblick zum aktuellen Stand der Wissenschaft und zitiert dazu aus 178 (!) anderen wissenschaftlichen Studien.
Gewissheiten dazu gibt es leider noch nicht, insofern sind wir hier alle Versuchskaninchen. Aber die andere Gewissheit beim Glioblastom ist eben, dass das Stupp-Standardprotokoll _allein_ nichts besseres anzubieten hat als (im statistischen Mittel) ~12 Monate bis zum Auftreten des Rezidivs und ~15 Monate bis zum Tod.
Meine Erfahrungen mit deutschen Onkologen sind leider so, dass sie jeden Krebs stur nach Stupp-Protokoll behandeln -und von anderen Methoden nichts hören wollen, selbst wenn sie die miserablen Ergebnisse von Stupp für Glioblastome kennen. Halbgötter in weiß, die mal an der Uni die heilige Dreifaltigkeit "OP, Bestrahlung, Chemo" und Krebs als rein "genetisches Phänomen" gelernt haben -und irgendwie nichts dazulernen wollen. Ich finde das nur traurig.
Ich maße mir auch nicht an, jemandem das eine oder andere zu empfehlen: Stupp allein, PDT, CUSP9v3 (demnächst mit "Dapsone" vielleicht als CUSP10?), Ozontherapie, hyperbare Sauerstofftherapie, gepulste Strahlenfelder, Ben William's Accutane (Tretinoin)-Ansatz, .. -es gibt viele potentiell mögliche Wege.
Aber jeder Glioblastompatient sollte meines Erachtens doch zumindest wissen, wie (jedenfalls im Vergleich zu anderen Tumorarten) wenig ihm die Schulmedizin _allein_ mit ihrem Stupp-Standardprotokoll helfen kann, um hernach für sich selbst entscheiden zu können, ob ihm das reicht oder er sich auf machen will, einen zusätzlichen Weg zu gehen.