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Rudi

Hallo,

meine Frau hat im Frühjahr 2011 die Diagnose Hirnmetastase bekommen.
Damals war unsere Tochter gerade mal 1/2 Jahr alt und unser Sohn 9.

Sie hatte sich schon lange verändert, jedoch unbemerkt - zu dieser Zeit. Zumindest war es mir nicht bewusst. Ich habe viel auf die Schwangerschaft und andere Gründe geschoben. Ich wollte sie sogar schon verlassen, weil ich dachte sie liebt mich nicht mehr - manchmal hatte ich sogar das Gefühl sie hasse mich.

Dann kam unsere Tochter auf die Welt. Alles wurde schlimmer. So dass ich dachte es wären Schwangerschaftsdepressionen. Sie war teilweise mit Worten so böse ...zu mir und den Kindern, dass es mir die Tränen in die Augen trieb.

Das ging bis ins Frühjahr 2011 ( wie gesagt - unsere Tochter war dann 1/2 Jahr alt).

Dann kamen Diagnose, OP und Bestrahlung.
ES war eine riesen Metastase ausgehen von Brustkrebs (2004).
6X8X10cm

Ihr Wesen hat sich aber nicht mehr zum Positiven verändert. Sie fängt bei der leisesten Kritik, an Irgendwas, zu Schreien an. Sie tobt und beleidigt - zügellos.
Wehe es sagt ihr jemand wie unangemessen das gerade ist....man kann sie nur machen lassen, alles ertragen und irgendwann hat sie sich dann wieder etwas beruhigt...bis zum nächsten Anreiz.

Wie sie mit mir umgeht, redet und mich behandelt ist mir inzwischen fast egal. Ich bin nicht mehr aus Liebe bei meiner Frau. Ich bin der Vater unsere Kinder und nur noch wegen der Kinder da.
Ich versuche nun mgl. viel Zeit mit den Kindern zu verbringen. Auch um sie vor ihrer Mutter zu schützen.
Wenn ich die Kinder mit meiner Frau 10 min in einem Raum lasse, kann man hören wie sich der Lautstärkepegel stetig hebt und schließlich wieder in Geschrei übergeht.

Meine Große Sorge gilt den Kindern....mein großer Sohn wünscht sich seine Mutter manchmal einfach weg - ich ehrlichgesagt auch.

Eure Meinungen und/oder ähnliche Erfahrungen würden mich sehr Interessieren

Felsquellwasser

hallo Rudi
willkommen hier im Forum
verstehe ich es richtig ?
2004 Brustkrebs
eine Baby 2010
Metase am Kopf 2011
Op Bestrahlung
eine große Belastung für deine Frau ,eure Ehe,Familie
es ist nicht erkennbar,was du genau möchtest
habt ihr/hattet ihr Eheprobleme ?
2 Krebserkrankungen belasten natürlich die ERKRANKTE
aber eben auch die Ehe,den Ehemann und die Kinder.
Selbst eine stabile Beziehung kann durch solche Geschehnisse
ins Wanken geraten,
eine instabile Beziehung kann unter diesen Umständen zerbrechen.
Dein Sohn wünscht sich die Mama weg, du auch,
----danke für deine Offenheit---
Ich bin mir sicher ,dass deine Frau so nicht weitermachen möchte,
gerade wenn am Kopf operiert wurde, ist das Leben erheblich in Frage gestellt.
Hat deine Frau Ausfälle ,ist sie körperlich eingeschränkt
nimmt sie Cortison oder evtl .Anfallsschutz oder Psychophamaka ?
Nebenwirkungen der Medikamente sind nicht zu unterschätzen.
Mit der Brustkrebserkrankung hat sie schon eine Grenzerfahrung gemacht.
Gab es schon mal Gespräche zwischen euch ,könnt ihr überhaupt miteinander sprechen,allein oder mitttels Moderator das kann ein Psychologe sein.Konntet ihr vorher miteinander reden?
Wie hast du mit deiner Frau die erste Krebserkrankung erlebt ?
Ein Wunder ,dass sie Mutter werden konnte,je nach Art des Brustkrebs ist das nicht immer möglich.

Steckt in deiner Frage ,deine Antwort drin ,du würdest gerne das Leben verändern.aber ein ""schlechtes"" Gewissen hält euch davon ab, ?

Lieber Rudi
selber 2 x an Krebs erkrankt
unsere Ehe hat sich gefestigt,ist inniger
Werte haben sich verschoben

aber ich kenne es auch ganz anders,

hat jeder nur ein Leben,deine Frau ,du ,eure Kinder.

Vielleicht schreibst du weiter hier in diesem Forum
die Krankheit sollte nicht dazu dienen
einen Menschen an sich zu binden
oder zu tyrannisieren

Krankheit macht bedingungslos EHRLICH

lG
Felquellwasser

Rudi

....wir sind in psycho-onkologischer Behandlung.
Haben dort auch schon etliche Sitzungen gehabt. Über vieles gesprochen.

...bisher hat sie Psychofarmaka komplett abgelehnt. Jegliche Schuld für Streitigkeiten wurde immer bei mir oder den Kindern gesucht.

Unser 2 jährige Tochter wurde heute angebrüllt....richtig angebrüllt weil sie meine Frau im Gespräch unterbrach : " .....ich will einmal ausreden! Halt endlich die Fresse...." Und meine Frau unterbricht eigentlich schon gar niemand mehr weil bis auf die Kleine jeder weiß was dann los ist.

Sie kann sich in einem Monolog dermaßen in Wallung reden, dass sie ohne fremdes Zutun am Ende schreit.

Sie hasst es das die Kinder lieber zu mir kommen als zu ihr.
Sie hasst es nicht mehr Autofahren zu dürfen, und geht seitdem auch nicht mehr großartig vor die Tür.

Sie hat wenigstens mit ihrer behandelnden Ärztin über Beruhigungsmittel gesprochen und soll wohl auch bald welche bekommen....

na ja eigentlich weiß ich bei der ganzen Story gar nicht wo anfangen und wo aufhören...

ich melde mich mal wieder

Danke

Rudi

PS


...meine Frau hat sich während dieser Erkrankung an Hirnmetastasen komplett verändert.....ist glaube ich so die Kernaussage meines Gebrabbels

Harry Bo

Hallo Rudi,

es ist ok, wenn Du Dir das einfach mal von der Seele schreibst, ich denke ich kann mir die Situation gut vorstellen. Da braucht man keine explizite Frage stellen.

Man liest öfters von solchen Wesensänderungen bei Hirntumoren, aber irgendwie kann ich das gar nicht nachvollziehen und hoffe, dass soetwas bei mir niemals passiert.
Ich denke auch, dass ein Mensch der so reagiert in einer hellen Phase doch eigentlich verstehen muss, dass man so auf keinen Fall reagieren darf und seine Wut an anderen auszulassen.
Hat sie denn gar keine Anzeichen, dass sie ihr Verhalten bereut und Einsehen zeigt, dass man da etwas unbedingt dran ändern muss?
Kannst Du sie bei einem solchen Ausbruch auf Video aufnehmen und ihr das später mal vorspielen?

Mit einem Beruhigungsmittel ist das nicht getan, das gehört in psychiatrische Behandlung.
Und irgendwo ist die Grenze wirklich überschritten wo es nur um Ertragen geht, hin zu körperlichen und seelischen schweren Schäden für Deine und die Gesundheit der Kinder.

Ist Sie sich bewusst, das Sie bald ohne Dich und ohne die Kinder alleine dasteht, wenn Sie sich nicht sofort behandeln lässt?
Tut mir leid, dass ich so gar nicht an ihr schweres Schicksal mit dem Brustkrebs und jetzt der Hirnmetastase denken kann, denn nichts, auch nicht die schlimme Erkrankung kann so ein Verhalten rechtfertigen.

Ich überlege gerade, ob ich meine Vorsorgevollmacht in der Weise ergänze, dass ich darauf bestehe in solch einem Zustand zum Schutze anderer und vor mir selbst in einer geschlossenen Anstalt untergebracht zu werden.

Ich wünsche Dir, dass ihr bald eine wie auch immer geartete Lösung findet, denn so kannst Du und die Kinder nicht unter einem Dach weiterleben.

LG Harry

Weihnacht.

Lieber Rudi,

Sicher beruhigt dich das nicht, aber Ärzte und Pflegepersonal wissen um die Aggressivität von Hirntumorpatienten. Sie sind quasi dafür bekannt...

Ich selbst kenne aggressive Schübe - übrigens auch depressive - Zeit meines Lebens. Oder nein, seit meinem 17. Lebensjahr. Sie lassen sich auf meinen Hirntumor zurückführen, bei dem es sich um ein niedriggradiges Gliom handelt. Die Ärzte vermuten, dass er bereits seit Jahren (oder Jahrzehnten) in meinem Kopf lebt.

In deiner Situation kann ich dir nichts raten. Ausser: Versuche, deine Kinder zu schützen - und dich selbst!

Krissi

Hallo Rudi,

Deine Frau ist sehr schwer krank. Die seelische Belastung durch eine möglicherweise stark verkürzte Lebenserwartung trotz relativ jungem Alter und mit zwei kleinen Kindern würde niemand einfach so wegstecken. Sie geht außerdem noch einher mit vermutlich einer hirnorganischen Wesensveränderung. Wie so oft in diesem Forum geschrieben wird: Eine Hirn-OP ist kein Schnupfen.

Sie in dieser Situation zu verlassen, ist keine Option.

Vermutlich spürt sie, daß Du nicht mehr aus Liebe bei ihr bleibst. Das verstärkt den Teufelskreis noch mehr. Selbst ich als Angehörige kenne diese maßlose Wut, die einen von Zeit zu Zeit überfällt, weil diese Krankheit so sinnlos ist, so ungerecht. Warum dürfen die einen weiterleben, und die anderen müssen sterben? Wer hat was davon?

Den Weg zum Psychoonkologen habt Ihr schon gefunden. Dich im Forum mitzuteilen, ist ebenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Ich gehe mit Harry Bo konform, dass Deine Frau psychiatrische Behandlung braucht.

Und Du brauchst Unterstützung aus Eurem Umfeld. Habt Ihr Eltern, Schwiegereltern, die z.B. eine Zeitlang die Kinder aus der Schusslinie nehmen könnten? Freunde, die Dich im täglichen Leben unterstützen können und Deiner Frau ihr Verhalten spiegeln?

Such Dir Verbündete und versuche, Deiner Frau die Sicherheit zu geben, dass Du für sie da bist. Bleibe Dir immer bewußt, dass sie nichts für die Wesensveränderung kann. Ich weiß, wie schwer das ist.

Ich drücke Euch die Daumen und wünsche Euch, dass Ihr einen (gemeinsamen) Weg findet.

LG,
krissi

gramyo

Lieber Rudi und Frau und Kinder,

diesmal möchte ich mich vorbehaltslos sämtlichen Ratschlägen und Gedanken von Krissi anschliessen.

Bei meinem Partner ( 2 inoperable Glioblastome), kam es glücklicherweise nur zu sehr wenigen , aber dennoch verbalen Aggressionen.

In dieser Situation habe ich durch liebevolle Worte und Blicke und die Hand halten mit ihm immer schnell den Zustand einer gemeinsamen Harmonie schaffen können. Wir haben uns allerdings gerade durch diese Diagnose , sehr geliebt.....

Von Herzen wünsche ich euch beiden und euren Kindern
einfach einen gut begehbaren Weg, der euch alle zu mehr Ruhe und Gelassenheit führt .... ist durchaus nicht leicht... aber machbar

denkt Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben

Welle2013

Lieber Rudi,
danke für Deinen Beitrag und Deine offenen Worte. Auch für den Mut dazu. Denn es ist wohl nicht leicht, so über die Frau zu schreiben, die man einmal geliebt hat. Aber ich entnehme Deinen Worten, daß Du diese Frau sehr wohl noch liebst. Sie ist nur leider sehr versteckt in der, die erkrankt und geprägt von der Diagnose vor Dir sitzt. Könnt Ihr darüber reden? Wie steht sie dazu? Was sagt sie dazu, wenn Du fragst oder fragen würdest, ob du "gehen" sollst?
Hat sie Zeit für sich? Hast Du Zeit für Dich?
Ist sie aggressiv mit ihrer Familie, weil auch sie nach den vielen Jahren - krass!- nicht mehr ertragen kann oder wütend ist auf das Leben, wie es im Augenblick ist.
Ich kann mich in viele Deiner Worte hineinversetzen. Aber ich weiß auch, daß ich -als die Partnerin des Erkrankten- in dem letzten Jahr mit meinen Kräften am Ende war und das Gefühl hatte, alle zerren an mir. Bekam ich dann noch eine sms von meinem Mann, wie sehr er mich vermisste, konnte ich gar nicht antworten. Noch einer zerrte. Und ich vermisste ihn doch auch so sehr. Geantwortet habe ich aber in diesen Momenten nicht, konnte ich nicht mehr. Jeder forderte von mir, und ich konnte nicht mehr liefern. Ich liebte meinen Mann, immer, aber ich hasste die Situation, in der wir auf einmal waren, zusammen und jeder für sich. Und dann war meine Geduld mit meinen Kindern auch eher unterirdisch gering. Ich hatte keine Zeit mehr für mich und meine Gedanken.
Ich muß Dir nicht sagen, daß ich jetzt auf Handy schaue und so gerne eine sms lesen würde. Und ich gerne wieder einmal einen agressiven Schub meines Mannes erleben würde, denn dann wäre er da, hier, bei mir.....
LG, die Welle

Prof. H. Strik

Die wesentlichen Punkte sind schon genannt: Bitte von einem Neurologen oder Psychiater sorgfältig die Medikamente durchsehen lassen nach möglichen psychischen Nebenwirkungen. Wenn da nichts dabei ist, was schuld ist, muss vermutlich wirklich eine psychiatrische Medikation für Entlastung auf beiden Seiten sorgen.

Malati

Lieber Rudi,
habe schon vor Tagen Deinen Eintrag gelesen,konnte aber nicht antworten.
Mein Mann leidet auch an einer 3fach nachgewachsenen Hirnmetastase, die letztlich im April 2013 erfolgreich operiert würde.Er steckt immer wieder in Depressionen,die kaum auszuhalten sind und ist gegen Aggressionen mit Risperdal eingestellt.
Seine Metastase lag rechts frontal, was das Wesen verändert, und das ist er. Ich selbst habe 2 Kinder aus 1. Ehe und das Leben ist sehr schwer mit ihm.
Bin oft kurz vorm Aufgeben und Gehen, denn ich kann nach 3 Jahren Krebs selbst kaum noch.
Aber er würde ohne mich,freiwillig aus dem Leben gehen wollen...also was bleibt?
Mittlerweile bin ich seiner Meinung nach an allem schuld, Depression.... verlegte Dinge durch ihn.Ich kann nur noch aus dem Zimmer gehen,wenn ich beschuldigt werde,damit ich ruhig bleibe.Schlimm ist,dass einem als Angehörigen durch dieses ungerechte Verhalten viel Motivation genommen wird.
Mein Körper und meine Seele rebelliert auch und ich frage mich oft,wie lange man das aushalten kann.
Ihr solltet Hilfe über Psychopharmaka bekommen,seidem Risperdal ist es etwas besser und er hat mehr ruhige Momente als vorher.Gespräche nur für Dich mit Dritten sind auch wichtig.
Such Dir Hobbies, versuche was für Dich zu tun.
Nehmt das Palliativnetz in Anspruch,dort gibt es auch Hilfsgruppen für Kinder todkranker Eltern.
Hat Deine Frau eine Pflegestufe?
Du kannst mich gern persönlich anschreiben, ich sehe in Dir einen Spiegel meiner Situation...

Liebe Grüße

Marion

Malati

Nachtrag:
Mittlerweile hab ich bei uns eines gemerkt: schuld sucht mein Mann, wenn es ihm schlecht geht oder etwas schiefläuft, aber immer nur bei denen, die es gut mit ihm meinen. Dass er selbst, sein Leben durch einen positiveren Blick ändern könnte, will er nicht wahrhaben. Er zieht sich an dem runter,was er nicht kann-anstatt sich an dem aufzubauen, was er kann.
Diejenigen, die sich kaum um ihn kümmern, sind leider die besten- verkehrte Welt :(
Hat Deine Frau die Möglichkeit, sich sinnvoll zu beschäftigen?

Lg Marion

Rudi

Vielen Dank Euch allen.Ich muss mir demnächst mal 2 Stündchen Zeit nehmen, um Euch teilweise zu antworten

Malati

Mach Dir keinen Stress, ich bin durch meinen Mann auch nur noch wenig im Forum,da ich Ärger mit ihm vermeiden muss. Mittlerweile muss ich mich für alles rechtfertigen.
Ich hoffe Du hast Kraft!!!!

LG Marion

gramyo

Liebe Marion / Malati,

von ganzem Herzen wünsche ich dir Kraft, ebenso wie Rudi!!!!
Versuche dennoch häufig , kann ja durchaus kurz sein, zu schreiben, wie du das alles überstehst. Es ist ja leider keine einfache Situation.

Wir Angehörigen können ja nicht agieren , sondern nur unterstützend wirken. Wäre eine Mutter/ Kind Kur nicht eine Möglichkeit für dich?! Ich fände sie absolut notwendig .

Drei Jahre diesen permanenten Dauerstress zu verkraften, ist fast nicht möglich. Bitte versuche irgend etwas für dich zu erreichen, das dir und deinen Kindern weiterhilft ein "normaleres " Leben führen zu können.

Leider bekommen so viele Angehörige, die mehrere Jahre ihrem erkrankten Partner zur Seite stehen, teilweise in schwierigsten Lebenssituationen sind , wie du auch, häufig nicht genug seelische Unterstützung von ihrer nächsten Umwelt.

Fühle dich sehr lieb umarmt und gedanklich schicke ich dir sehr viel Kraft, die du absolut brauchst.
Von Herzen kommende Grüße sendet dir deine Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen und Leben.

P.S. Lieber Rudi.
Ich mußte hier einfach an Marion schreiben, weil wir uns aus sehr schwierigen Zeiten "kennen". Dir wünsche ich nach wie vor, dass es einen positiven Weg aus dieser , wie bei Marion auch, schwierigsten Lebenssituation gibt.
Auch dir herzliche Grüße
von Gramyo/Claudia mit Burkard im Herzen .

Andrea 1

[/Zitat Gramyo] Leider müssen so viele Angehörige, die mehrere Jahre ihrem erkrankten Partner , teilweise in schwierigsten Lebenssituationen sind , wie du auch, permanent zur Seite stehen, nicht genug seelische Unterstützung von ihrer nächsten Umwelt.[Zitat\]
Hallo liebe Gramyo/Claudia mit deinem Liebsten im Herzen,
da sagst Du etwas sehr sehr wichtiges, denn ich habe das auch so immer empfunden.
Kam Besuch, dann IMMER die obligatorischen Fragen, wie es MIR geht, was mit Sicherheit ganz ganz lieb gemeint ist, aber niemand, wirklich niemand fragte mal meinen Schatz, wie es IHM dabei erging, was er fühlte.
Da es mir auffiel, fragte ich ihn regelmäßig danach. Also sprachen wir sehr oft miteinander, wenn er dabei oft auch seeehr lange auf meine Antworten warten musste, da ich da noch nicht in der Lage war flüssig zu reden, bzw. schnell vom Thema abkam (Konzentration war quasi ganz weg).
Dennoch schafften wir es, wenn auch ganz anders als früher, dass wir füreinander da sein konnten.
Ein großes Problem für mich (so im Nachhinein gesehen) war, dass ich meine Meinung nicht mehr für mich behalten konnte. Jeder bekam meine gnadelose ehrliche und ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht gedonnert. Sonst war ich immer ein regelrechter Akrobat im Beschwichtigen oder im taktisch klugen Ausdruck, aber damals war nichts mehr von alledem. glücklicher Weise nahmen mir meine Freunde und meine Familie das nicht übel, doch wenn ich das so Revue passieren lasse... peinlich. Nur damals fiel mir das wirklich nicht auf, dass ich im Gegensatz zu früher wirklich ein echter Rumpel war. Jedes kleine Widerwort wog auf mich damals doppelt schwer, vermutlich war ich deswegen auch so verstärkt in meinen Reaktionen. Dazu kam bei mir auch noch, dass ich Remergil bekam und das Zeugs machte mich so strubbelig in meinem Seelenleben, dass sich das erst nach dem völligen Ausschleichen wieder gab.
Vielleicht hilft euch "meine Beichte" ein bisschen, dass Ihr eure Lieben nicht zu ernst nehmt, wenn sie "lospoltern", denn im Grunde meines Herzens liebte ich jeden nach, wie vor. Ich konnte mich leider nur nicht mehr so gut ausdrücken oder mich zurücknehmen und merkte es selber nicht einmal. "Meine taktischen Instinkte" waren einfach ausgeschaltet, warum auch immer... :-(

Liebe Grüße an euch, ich wünsche euch jede Menge Kraft und Liebe für eure schwere Situation und hoffentlich noch eine schöne Zeit mit euren erkrankten Lieben. Versucht jede Hilfe anzunehmen, die ihr bekommen könnt.
LG von Andrea

Malati

Liebe Claudia,liebe Andrea, danke für Eure Worte.
Irgendwas treibt mich ja meist an,weiterzumachen und durchzuhalten.Aber momentan ist alles extrem schwer-zumal Bernds Denken und Verstehen auch sehr eingeschränkt sind....wir hatten Freitag ein fast 2 -stündiges Gespräch mit dem Herrn vom psychiatrischen Pflegedienst, wie er sich endlich professionell gegen die Depression helfen lassen kann,habe ihm die 3 Wege nun jeden Tag neu erklärt und aufgeschrieben,aber er versteht nicht den Unterschied zwischen Tagesklinik und Klinik und Reha....ich könnte manchmal in denTisch beissen...
Es wird immer schlimmer statt besser-bin an allem verlegten Dingen schuld,an der Depression, kriege nur Vorwürfe,rackere mich ab--- werde überfordert.
Ich werde mit vielen absurden Dingen erpresst,damit ich nach ihm ticke...

Irgendwas wird in den kommenden Wochen passieren,damit es aufwärts geht.

Lg Marion


Rudi,melde Dich mal,wie es Dir geht-bitte!!!

gramyo

Liebe Marion,

einfach mal einen ganz , ganz festen Drücker und hoffentlich ist bald ein einigermassen positiver Weg in Sicht . Bis dahin
schicke ich dir gedanklich alle erdenkliche Kraft und Energie

deine Claudia mit Burkard im Herzen und Leben

Andrea 1

Hallo liebe Marion,
ich glaube Du hast es bereits selber erkannt. Du bist mit der gesamten Situation überfordert und ich glaube, dass das in deiner Situation normal ist, was man halt als "normal" bezeichnen kann.
Wie sieht es eigentlich mit deinen kleinen Auszeiten aus? Kannst Du dir welche nehmen, wenn zum Beispiel der Pflegedienst gerade vor Ort ist?
Gibt es einen anderen Angehörigen, der dich mal für ein oder 2 Stunden in der Woche "ablösen" kann?
Ich kenne nun deine finanzielle Situation nicht, aber ich hatte damals über den örtlichen Helferkreis eine sehr nette Polin, die recht gut Deutsch sprechen konnte.
Vielleicht könntest Du auch jemanden engagieren, der die Muttersprache deines Mannes sogar beherrscht, der sich in dieser Zeit, wo Du ein bisschen Ruhe brauchst, auch liebevoll um deinen Mann kümmert?

Meine Haushalthilfe erledigte mit die nötigsten Dinge im Haushalt, weil ich mich nicht körperlich anstrengen durfte. Die Gefahr, dass meine OP-Stellen wieder aufgehen, war zu groß. Jeden Tag war sie eine Stunde bei mir, aber die eine Stunde war für uns GOLD WERT. Sie ging auch mit meiner Hundemaus damals kurz ums Haus Gassi, weil ich das auch nicht konnte/durfte.
Ich meine, dass "sie pro Stunde 9 € kostete". Einen kleineren Teil übernahm die Krankenkasse, dadurch war es für uns auch nochmal ein bisschen günstiger.

Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, dass Du ein kleines bisschen Entlastung bekommst?
...und wenn es nur für 1 oder 2 Stunden in der Woche ist.
Alles Liebe für dich und deinen Mann!

LG Andrea :-)

Rudi

So, da bin ich wieder.....

...also wo fange ich an?

Ich kenne meine Frau jetzt seit 15 Jahren, und bin 10 davon mit ihr verheiratet.
Die letzten 9 Jahre waren vom Krebs durchwachsen.
Also, nur weil meine Frau schwer krank ist, würde ich sie nie verlassen.
Dass, wovon ich spreche, ist die Wesensveränderung der letzten Jahre, und der Umgang mit den Kindern, der mir zu denken gibt.

Und Leute, ich weiß wie schwer die Erkrankung ist, und ich kann auch nachvollziehen wie viel Angst und alle anderen dazugehörigen Gefühle eine betroffene Person hat.
Jedoch sagt mir meine Frau nicht mehr wie sehr sie mich liebt....sie entschuldigt sich später nicht mal dafür, dass sie mich ein Arschloch o.ä. genannt hat. Also Liebe hin oder her....ich liebe die Frau, die ich mal geheiratet habe....aber das, was diese Frontalhirnmetastase von ihr übrigließ, hat mit dieser Frau herzlich wenig zu tun
.
Ich denke auch nicht darüber nach meine Frau für meinen eigenen Vorteil zu verlassen, sondern ggf. für meine Kinder - sollte es keine Mittel gegen ihre Ausraster geben.

Ich hätte ohne diese Wesensveränderung viel weniger Probleme mit dieser Erkrankung bzw. mit dem Umgang damit ....

Liebe Marion,
zu fremden, oder, ihr nicht so nahestehenden Menschen, ist meine Frau meist freundlich und beherrscht. Nur, wie du es auch schon gesagt, zu den Menschen die sie immer umgeben und sich um sie kümmern ist sie manchmal echt ätzend...
Ich frage sie manchmal, ob sie es denn lieber hätte, wenn ich sie verlassen würde - sie antwortet darauf nicht. Also soll ich wohl bleiben.


Halt die Ohren steif...bis bald

Lara

Lieber Rudi,

Ich kann dich gut verstehen. Die psychische Entwicklung deiner Kinder ist auch wichtig. Sehr wichtig sogar. Die Kinder müssen viel aushalten. Was meint denn der Psychoonkologe können die Kinder das aushalten?
Kann Sie eine Kur oder Reha bekommen die euch Luft verschafft. Oder eine Familienkur als letzte Chanse?
Ist deine Frau jetzt geheilt? Wenn die Lebenserwartung wie beim Glio kurz wäre, so makaber das klingt, könnten die Kinder eine schwere Zeit durchstehen aber wenn es für eine ganze Kindheit auszuhalten wäre ... kann ich mir es nicht vorstellen.
Ich habe ein Schilderung eines betroffenen Kindes ( als Erwachsene geschrieben) gelesen. Sie beschreibt, dass die Mutter nach der OP eine andere war.Die liebe einfühlsame Mutter war weg. Es kam eine Hülle die aussah wie ihre Mutter aus dem Krankenhaus zurück. Diese Hülle hat Ehemann und Tochter beschimpft, kontrolliert, bedrängt....immer wieder beschuldigt. Ich fand es ganz furchtbar was dieses Mädchen aushalten musste. Wie verletzt die Psyche des Kindes war und immer noch ist. Und der Vater hat das Kind bei der kranken Mutter gelassen, weil er es mit ihr nicht mehr aushalten konnte. Das habe ich als noch schlimmer empfunden.
Vielleicht ließt du die Geschichte oder lässt sie mal von deiner Frau lesen. Evtl. öffnet es ihr die Augen. Im Zweifel würde ich mich für meine Kinder entscheiden.
Zu finden auf der Internetseite fanfiction unter "Meine zweite Mutter"

Ich schicke dir ein ganz großes Packet Kraft.

Liebe Grüße

Lara

Malati

Rudi,nochmal ich.
Mein Mann ist zu Dritten auch fair,nett und beherrscht. Zu allen,die ihm nahestehen, die ihm helfen wollen, ihn dabei evtl. unter Druck setzen- ein Ekel,das undankbar ist-ich muss es so sagen.
Ich habe den Mann,den ich erst seit knapp 8 Jahren kenne und vor gut 4Jahren geheiratet habe, mit der letzten OP verloren und das Leben damit auch. Die Kinder leiden mit,verweigern aber psychologische Hilfe-leider. Er ist der Stiefvater,was die Entscheidung der Kinder leichter macht,da das Verhältnis mäßig ist.
Frontal Hirnsyndrom lies Dir dazu mal was durch.
Sie kann sich psychiatrisch behandeln lassen und gegebenfalls einstellen lassen: evtl.Risperdal.

Pass auf Dich auf.

Malati

Das schlimme ist, dass wir beide nicht mit den verschobenen Rollen klarkommen- er kann wenig allein besonders vom Verstand her. ich mache alles-aber er könnte das ein oder andere helfend zur Seite stehen-ist aber echt zu sehr Macho.
Er ist Deutscher,aber er kapiert Zusammenhänge nicht mehr,da habe ich mich, Andrea, evtl. falsch ausgedrückt.
Sein Arbeitsgedächtnis hat gelitten und bislang hat er wenig der Krebserkrankung verarbeitet-viel verdrängt.Trotz Psychiatrie-dort gab esx keine Psychotherapie nur Symptombekämpfung...
Lg Marion

Aquamarin 4

Lieber Rudi,

Ich an Deiner Stelle würde mit deiner Frau reden und ihr sagen, dass Sie sich behandeln lassen soll, du sie dabei unterstützt und ansonsten ein gemeinsames Leben des Kindeswohl willen nicht möglich ist. Vielleicht wacht Sie dann auf und willigt ein sich behandeln zu lassen oder ändert etwas an Ihrem Verhalten
Ich finde nämlich wenn Sie zu anderen nett ist, kann es ja nicht sein das alles nur von ihrer Krankheit kommt und auch wenn es von der Krankheit kommt muß man die Kinder trotzdem schützen denke ich .
Ich weiß das klingt etwas hart aber bin selber Mutter von 4 Kindern und versetze mich gerade in Deine Lage und weiß, dass ich in so einer Situation, die schon paar Jahre andauert, eher an meine Kinder als an meinen Mann der keine Anstalten macht sich behandeln zu lassen denken würde obwohl ich ihn auch liebe aber die Psysche meiner Kinder ginge vor für mich.
Die Kinder können nichts dagegen machen Deine Frau schon , wenigstens versuchen kann sie es.
Ich finde die Psysche der Kinder kann sehr unter so einer belastenden Situation leiden.


Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem weiteren Weg.

Liebe Grüße

Aquamarin

Andrea 1

Hallo lieber Rudi,

dazu fällt mir gerade ein ziemlich passender Spruch ein:

"Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am allermeisten."

Versuche, wie es einige hier dir schon geraten haben nochmal mit ihr zu reden, nötigenfalls auch mit ihren behandelnden Ärzten. Vielleicht können sie dir raten, was Du machen kannst.
Wenn alles wirklich nichts bringt, dann musst Du den beherzten Schritt, euren Kindern zu Liebe gehen. Wer weiß, vielleicht bessert sich euer Verhältnis, wenn ihr ein bisschen Abstand zu einander habt?
Es würde mich freuen.
Ansonsten ziehe ich echt den Hut vor dir, dass Du nicht einfach so "die Koffer packst" und "die Kurve kratzt".
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!!
LG v. Andrea

Biene22

Hallo. Mein Mann (56) hat sich im Laufe diesen Jahres auch extrem verändert. Nach Lungenkrebs (Adenokazinome 2007 und 2012), den er jeweils relativ gut überstanden hat durch Chemo und Bestrahlungen 2007 und durch eine OP 2012, wurde er im Frühjahr d.J. immer aggressiver. Streitbar, verletzend, ungehalten und impulsiv. Er fuhr auch sehr aggressiv Auto und mir war Angst und Bange. Oft schwer vorwurfsvoll und aus der Luft gegriffene Attacken gegen mich. In der Lungenklinik wurde bei den Kontrolluntersuchungen alle 3 Monate immer nur die Lunge geröntgt. Plötzlich sah mein Mann im November Doppelbilder. Nach Besuch beim Augenarzt und einem MRT nun die Diagnose: 30 Metastasen im Kopf, im Klein- und Großhirn, links und rechts, also quasi überall. Größe zwischen 2 mm und 2,4 cm. Eine Kortisontherapie wurde begonnen, um die Ödeme zu mildern. Und 15 Bestrahlungen soll er bekommen, wovon er schon 4 gehabt hat.
Nun, im Nachhinein, erklärt sich für mich vieles, was seit Frühjahr geschehen ist und mich plagt das schlechte Gewissen für die vielen Streitigkeiten, auf die ich oft auch eingestiegen bin, unwissend, das Metastasen im Kopf dafür verantwortlich sein könnten. Ich habe immer nur gedacht, dass das nicht mehr der Mann sein kann, den ich 2011 geheiratet habe - und mich gewundert über so eine Wesendveränderung.
Auch jetzt kommt es noch zu Aggressivitäten seinerseits, doch nun kann ich anders damit umgehen. Mein Mann ist völlig in sich zusammen gefallen, sitzt nur noch vor dem Fernseher und nimmt am Leben quasi nicht mehr teil, bis auf die Termine zu den Bestrahlungen. Ich versuche den Spagat zwischen Arbeiten gehen, Hund, Hühner und Haushalt versorgen und mich um meinen Mann kümmern, so gut es irgend geht. Abends falle ich total erschöpft in's Bett. Ich bin auch nicht soooo gesund nach einem Schlaganfall und mehreren OP's, deshalb komme ich ziemlich an meine Grenzen. Beschuldigt er mich mal wieder, das ich irgendetwas überhört habe (was er mir aber gar nicht gesagt hat), nehme ich die Schuld auf mich, streiten führt ja zu nichts. Meine Kräfte schwinden und dieses Leben kostet mich viel Energie. Andererseits weiß ich, das mein Mann nichts dazu kann und das sicher nicht absichtlich macht. Ich fühle mich ziemlich allein und tanke Kraft auf Spaziergängen mit unserem Hund. Einen Psycho-Onkologen würde mein Mann niemals an sich heran lassen, dieses Thema existiert bei ihm nicht. "Männer haben keine Psyche", so sieht er das, allerdings auch schon vor seiner Erkrankung. Vor anderen Menschen und Ärzten mimt er den netten Menschen, gibt sich lächelnd und tapfer, aber zu Hause ist er das ganze Gegenteil, da bröckelt die Fassade. Ich fühle mich hin- und hergerissen zwischen Liebe und Verantwortung und dem Kräfteschwund meinerseits. Bei 30 Metastasen frage ich mich auch, wie lange Zeit wir wohl noch haben werden? Sein Arzt schätzte 2 Jahre, aber das kann ich irgendwie nicht glauben! Und wie es weiter geht ... ich habe Angst davor, muss ich zugeben. Ich kann es gut nachvollziehen, was andere Personen hier schreiben. Die Angehörigen tragen ein schweres Los mit und müssen sehr viel Geduld und Energie aufbringen.
Viele Grüße v. Sabine.

Rudi

Am Ende eines Tages, welcher dominiert von Streit, Aggression, Beleidigung und natürlich aller anderen krankheitsbedingten Störungen vorüberging, ist es mir als Angehörigen des Patienten, egal warum ich mich so beschissen fühle, bzw. das dieses miese Gefühl durch jemanden kommt der gar nichts dafür kann. Das ändert nichts. Es wird morgen wieder so sein.

Ich bin Angehöriger eines Patienten der schon seit 4-5 Jahren an Hirnmetastasen bzw. Wesensveränderungen leidet bzw. in mitleiden lässt.....
Der Mensch der einmal in dieser verfallenen Hülle steckte ist weg....schon lange.
Ich habe inzwischen nicht mehr viel vom Leben, bis auf meine Kinder. Alle Hobbies und Freizeitaktivitäten hat mir diese Erkrankung genommen....

Für mich steht eines fest....sollte mein Hirn einmal vom Krebs befallen sein.....ich lasse mir weder von einem Dr. Frankenstein am Hirn rumpfuschen noch will ich die Folgen irgendjemandem anderen spüren lassen.... das sagt vor so einer Operation nämlich kein Arzt ( erst lange hinterher...hats mir Google erzählt ...) - mein Leben wird in so einem Fall für beendet erklärt ....

Inzwischen wünsche ich mir nur noch dass dieses Siechtum bald voüber ist....

...und ich hoffe nicht einer der nächsten zu sein, die in dieser Medizinmaschinerie verarbeitet werden - wie gesagt man hat es ja selbst in der Hand ....

Und an die Ärzte die das vielleicht lesen ....ich weiß nicht ob das immer so läuft...ich glaube nicht, aber es ist durchaus ein schlechtes Beispiel....nicht persönlich nehmen....



Grüssle

Rudi

ach ja.....bei allen medizinischen Möglichkeiten die es heutzutage vielleicht gibt, sollten niemals die Folgen für die Angehörigen außer Acht gelassen werden. Nur um einem Menschen ein bisschen Zeit zu verschaffen darf es nicht sein, dass, wie in meinem Fall drei andere leiden müssen.


...lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende....

Weihnacht.

Hallo Rudi,

" ... mein Leben wird in so einem Fall für beendet erklärt ..."
Also gebt euch die Kugel (ihr Betroffenen) - oder wie?!

Gruss
W.

Rudi

was es dann noch Wert ist, beurteilt der Betroffene - der Patient.
Ich habe von meinem Fall berichtet und meine Meinung, speziell auf meine Geschichte, geäußert.


Keineswegs wollte ich dies verallgemeinert haben.

Auch der Medizin habe ich nur vorgeworfen, mich lange Zeit ahnungslos zu lassen und nicht aussreichend über die Folgen einer Frontalhirnmetastase informiert zu haben.

....bei dieser Erkrankung ( Frontalhirnmetastase ) ist nicht nur der Erkrankte der Betroffene.

ich hoffe, dass jetzt alle Unklarheiten beseitigt sind

Dolledeern

Lieber Rudi,

geht doch bitte mal auf die Seite :

www.Krebs-Methadon-Nora.de

Dort findest Du sehr viele Hinweise, die sehr interessant sind.
Mein Mann bekommt seit gestern Methadon und ich hoffe so sehr,
dass dieses ihm genauso hilft, wie schon sehr vielen Betroffenen.
Die nächsten Tage werden es zeigen.

Lieber Gruß
Dolledeern

Biene22

Lieber Rudi.
Ja, ich kann das alles nachvollziehen, was Du schreibst. Am Ende des Tages bin ich auch nur noch total "im Eimer" - voller Furcht vor dem nächsten Tag. Meine Hobbys habe ich auch alle aufgegeben - und ich bemerke, wie ich innerlich zusammen zucke bei jedem neuen Streit, jeder neuen Attacke, so sehr ich mich auch bemühe, ruhig zu bleiben. Allerdings kannst Du als "Nichtbetroffener", was die Krankheit angeht, solche Dinge wie: "Mein Leben wird für beendet erklärt" niemals voraus sagen, so sehr Du das im Moment auch meinst. Mein Mann hat immer gesagt, wenn's bei ihm mal soweit ist, fährt er in die Schweiz zur Sterbehilfe. Davon ist nun keine Rede mehr. Er klammert sich an jeden Strohhalm, was auch nur menschlich ist. Es ist das eine, so was zu behaupten, wenn man selbst nicht schwer krank ist - und das andere, was man tut, wenn man plötzlich selbst betroffen ist. Ich für mich eise mich heute jedenfalls mal 2,5 Stunden los, schweren Herzens zwar, aber ich BRAUCHE einfach mal was anderes um die Ohren und werde mit meiner kleinen Gesangsgruppe von 5 Personen auf einem Weihnachtsmarkt auftreten, das war schon seit Anfang des Jahres geplant. Einfach mal eintauchen in das normale Leben ohne Krankheit und Leid, auch wenn ich dafür fast kämpfen und mit Engelzungen reden musste. Und dasselbe kann ich Dir auch nur empfehlen: wenn es sich irgendwie machen lässt: einfach mal die Reißleine ziehen für kurze Zeit und auftanken an einem anderen Ort.
Wir Angehörigen brauchen auch eine Portion Egoismus, um nicht selbst unter zu gehen. Ich weiß, das mein Ausflug heute für lange Zeit der Letzte ist, aber ich freue mich darauf. Und hoffe, es gibt hinterher kein "Donnerwetter" zu Hause. LG v. Biene.

Zodiac

lieber Rudi

die meisten hier von uns kennen das was du hier schilderst ,manche mehr andere weniger .....ich habe meinen Mann selbst 13 Jahre gepflegt und begleitet ...davor waren es 10 Jahre mit Epilepsie und Wesensänderung ( auch nicht zum Guten) doch da haben wir noch nicht gewusst das es ein Hirntumor ist ....
Ja es ist schlimm was man sich alles sagen lassen soll ,gefallen lassen soll usw aber denk mal in die andere Richtung ...versuch dich zumindest in die Lage eines Erkrankten zu versetzen (auch wenn wir das niemals so 100%ig machen können ...wie auch,aber man kann es doch versuchen )....WIR die Freunde ,Angehörigen könnten jederzeit gehen ,wir schreiben hier das es uns zuviel wird ,die Doppelbelastung ,die Krankheit des Anderen ,die Wesensveränderung ,der Zorn ,die Wut ...das trifft immer nur uns ...in diesem Moment fühlen wir uns ungerecht behandelt ,wir werden selbst zornig über die "Undankbarkeit " des anderen dem wir so viel helfen ,Gutes tun und derjenige honoriert es mit Beschimpfung und oft noch Schlimmeren .....
So sieht es wohl jeder der pflegenden Angehörigen manchmal doch ist es richtig so zu denken?Warum erwartet man sich eigentlich Dank für etwas das man doch gerne macht ...für etwas das selbstverständlich sein sollte ..das für den anderen da zu sein...

Ich habe mit einigen Ärzten ,Pflegern usw darüber viel gesprochen ...wie verhalte ich mich wenn er so ist ,soll ich es ignorieren ,es ihm durchgehen lassen ?

die Antwort ist NEIN ....jeder Kranke hat das Recht normal behandelt zu werden ,ich kenne eigentlich niemanden der Mitleid will ,oder behandelt werden will wie ein rohes Ei oder ein Kleinkind ....nur weil jemand einen Gehirntumor hat und Begleiterscheinungen wie Vergesslichkeit ,Verwirrtheit usw ist er nicht dumm oder in allen Bereichen hilflos ....vielleicht sollte man das als Angehöriger nicht immer vergessen ....

wie schlimm und schwer muss es sein wenn man selbst bemerkt das so vieles das immer normal dazugehört hat nun plötzlich nicht mehr funktioniert ,das man auf Hilfe angewiesen ist bei vielen alltäglichen Dingen ....

Du hast geschrieben sie ist nicht mehr die Frau von früher .....damit musst du klar kommen denn jetzt sind die "schlechten" Zeiten wo man doch ebenso für den Partner da sein sollte ...gerade jetzt ....
Das du geschrieben hast besser ein Ende mit Schrecken .....empfinde ich als traurig ...denn du sprichst ihr damit das Leben ab ...und es sagt sich leichter ....

Ich gebe dir den Tipp such dir eine Hilfe die bei ihr ist damit du auch alleine und mit den Kids was tun kannst ...vielleicht braucht auch deine Frau eine Auszeit von der Familie ...vielleicht erträgt sie es einfach nicht das Wissen das du die Kinder aufwachsen sehen kannst,sie begleiten darfst über Jahrzehnte hinaus und ihr nur eine kurze Zeit bestimmt ist dafür ....


mein Mann sagte einmal zu mir " nur weil ich gerade diese beschissene Krankheit habe gibt es mir noch lange nicht das Recht ein Arsch zu sein "
...
Er hatte Recht damit doch es gilt auch für uns Angehörige das wir uns nicht anmassen ihnen das Recht abzusprechen ihren Zorn ,ihre Wut die oft nur beschissene Angst ausdrückt an uns weiterzugeben ...wohin soll sie denn sonst ....als alles noch normal war hat man sich auch gestritten ...wir sollten nur eines nicht tun ( Anraten eines Arztes und einer Schwester d.mobilen Hospizes) ....nicht alles schlucken sondern man darf ruhig die "Normalität" waren und auch einen Kranken mal Konter geben ...






>Das Wichtigste im Leben ist die Liebe ....du hast mich vervollständigt.... aus dem Ich wurde ein Wir .....nach langer Krankheit bist du nun gegangen doch du warst bis zu der Tür die nur für dich bestimmt war nicht alleine und auch darüber hinaus .....ich werde dich immer lieben ,in meinem Herzen und in meinen Gedanken tragen ....dass ist die wahre Unsterblichkeit mein Herz ...wir sehen uns wieder denn du bist nur vorausgegangen ...irgendwann folge ich dir und dann sind wir wieder ein Wir ...ich liebe dich mein Herz ......<

Biene22

Hallo Zodiac.

Lange habe ich über Dein Geschriebenes nachgedacht und es mehrmals gelesen. Ja, stimmt schon, das Angehörige (einschließlich meiner Person) oft schreiben, wie es sie überrennt, wie sie sich überfordert fühlen .... aber ich glaube, jeder hier macht sich sicher Gedanken um die Gefühle der betroffenen Kranken. Ehrlich gesagt möchte ich auch nicht tauschen mit meinem Mann und damit leben, das meine Zeit hier auf Erden jetzt schon ziemlich absehbar und endlich ist.
Ja, die Aggression, die Wut und die Verzweiflung darüber muss irgendwo hin, und wo landet sie zuerst? Bei den engsten Bezugspersonen. Ich glaube, das alle Angehörigen hier das auch verkraften würden, wenn es wenigstens zwischendurch auch mal liebevolle Worte gäbe, Gesten oder Gespräche, aus denen man Kraft schöpfen könnte. Wenn man aber wie Rudi (und einige andere - sowie ich) nur attackiert wird, nur beschimpft und kritisiert, muss man schon eine ganz lange Lunte haben und seeehhr ruhig bleiben können, was aber oftmals nicht möglich ist, weil es zusätzlich noch den kompletten Alltag zu wuppen gilt. Ich habe versucht, meinem Mann auch mal kontra zu geben, aber dadurch verschlimmert sich die Situation nur noch. Seine Aggressivität wird immer stärker. Mag sein, das wir unsere kranken Angehörigen nicht ganz normal behandeln, aber es ist eben auch nicht einfach, einen völlig wesenveränderten Menschen als "normal" anzusehen. Manchmal kommen zusammenhanglos plötzlich Vorwürfe an mich, die so heftig sind, das ich mich frage, was um himmels willen denn nun schon wieder los ist. Mein Mann hat leider auch vorher nie über seine wirklichen Gefühle und Gedanken geredet und sehr viel mit sich selbst abgemacht. Das hat sich nun verstärkt ins fast Unerträgliche. Na, immerhin ist er zu anderen Menschen nett. Viele Grüße v. Sabine.

Andrea 1

Oh weh, jetzt bekomme ich erst einmal einen Hauch von "Bild", warum hier im Forum in letzter Zeit SO miteinander umgegangen wird. Ich hatte es vorher leider nicht gelesen.

Ehrlich gesagt bin ich, als Betroffene auch geschockt über so eine Aussage, wie sie Rudi traf (was er machen würde, wenn es ihn selber betrifft)!
Ganz ehrlich Rudi, auch wenn Du es "nur" auf dich bezogen hast... Kannst Du dir im Ansatz vorstellen, wie sich das als selbst Betroffener hier, in einem Forum, wo man sich gegenseitig normal gerne hilft liest?
Da wirds mir heidenangst!
Scheinbar gehst Du in deiner Angst und durch deine seelische Belastung lieber den leichtesten Weg.
Versuche mal daran zu denken, wie es wäre, wenn deine Frau nie gekämpft hätte, denn genau das erwarten doch unsere Angehörigen (Familie und Freunde) von uns! Man trainiert sich das regelrecht an, nicht aufzugeben, aus Liebe zu seinen Lieben. Wie wäre es, wenn Du dann gar nicht erst erwartest, dass deine Frau fürs Leben kämpft. Warum bist Du dann hier, wenn die Sache für dich bereits aussichtslos erscheint?
vielleicht weil Du trotz allem noch immer Hoffnung hegst, dass es einmal wieder besser werden könnte, WIE WIR ALLE HIER!

Lieber Rudi, viele hier können deine Verzweiflung verstehen - ehrlich, aber was Du vermutlich unüberlegt mit deinen paar Worten hier ausgelöst hast, das sollte dir gehörig zu denken geben! Hätte ich vorher auch nur ansatzweise geahnt, was Du geschrieben hast, dann hätte ich das Thema beflissentlich ignoriert. Nicht auszudenken, wenn das hier Menschen lesen, die gerade eben erst so eine haarsträubende Diagnose bekommen haben, aber noch nicht wissen, dass man ihenn trotz allem helfen kann und sie sehr gute Chancen haben, "mit einem blauen Auge davon zu kommen". Genau den Menschen hast Du mit deinen paar Worten sämtliche Hoffnungen und Perspektiven genommen. Vielleicht warst Du dir dessen nicht bewusst und vermutlich gefällt dir meine Antwort überhaupt nicht, aber ich habe schon IMMER in meinem Leben meine Meinung unverblümt ausgesprochen und scheue mich nicht vor Konflikten!
Vielleicht sollte man dieses Thema dem Forumsbetreiber melden, denn das ist hammerhart!
Andrea

fasulia

hier hat jemand seine ganz individuelle Verzweiflung aufgeschrieben ...
solch eine Verzweiflung ist auch ein Signal, dass es SO nicht weitergehen kann...
es braucht einen anderen Weg, der zu finden IST...

es MUSS nicht sein, dass drei Menschen wegen einem leiden,
es ist auch eine Entscheidung nicht zu gehen-
doch das heisst nicht, dass es die andere Möglichkeit nicht auch gibt-
Trennung ist IMMER SEHR SCHWER, besonders wenn Kinder da sind- mit Krankheit noch schwerer...
auch wenn es schwer ist, ist es besser sich und die Kinder zu schützen und tut letztendlich auch dem Kranken/der Kranken mit einer räumlichen oder ganzen Trennung einen Gefallen, weil er/sie seine/ihre "Ausbrüche" vllt. nicht kontrollieren kann und an "anderer Stelle" ahnt was er anrichtet

... das kann mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden sein,das macht es oft noch schwerer...doch NICHT unmöglich.

Susi19

Lieber Rudi,
auch ich bin Angehöriger eines Hirntumor-Erkrankten. Auch mein Mann hat sich seelisch verändert( ich muss mir genau überlegen was ich sage), wir haben das bei einem Gespräch beim Neurologen angesprochen. Die Tumorerkrankten haben ein schweres Los diese Krankheit zu bewältigen. Aber auch unser Leben (Angehörige) ist endlich und wenn Kinder im Spiel sind, dann sind Aggressionen fehl am Platze! Ich mache eine Psychotherapie, die mir ungemein hilft, meinem Mann wurde auch eine psychologische Therapie geraten, denn wie Biene 22 schon sagt, irgendwie muss man sich entladen können. Darum rate ich euch dringend psychologische Hilfe anzunehmen, schon allein der Kinder wegen.
Ganz liebe Grüße
susi19

Weihnacht.

Hallo Andrea und die anderen,

DAS Thema hatten wir doch nun schon wirklich durch - siehe auch meinen Thread "Forum nur für Betroffene", der von der Redaktion vor lauter Hilflosigkeit geschlossen wurde ... Keine Moderation, dafür Hinweise auf die Spielregeln im Forum. Na.

Also, vergessen wir das Ganze - zumal ja auch Rudi seit dem 6.12. nichts mehr in dieser Art von sich gab. Ich kann nur hoffen, dass er sich nicht an seiner Frau abreagiert hat. Oh je.

Ein schönes Wochenende wünsche ich euch,
Weihnacht.

styrianpanther

Exkurs:

Wir sollten dieses Thema und auch die Menschen nicht Verdrängen, ich denke in den letzten Wochen, vielleicht schon Monaten hat sich gezeigt, dass ein positives Miteinander im Umgang mit der Erkrankung Hirntumor hier im Forum notwendig ist, auch wenn die verschiedenen Themen und Sichtweisen da sind.
Ziel der dt. Hirntumorhilfe ist es , Patienten und Angehörige zu informieren und Ihnen eine Möglichkeit zu geben sich respektvoll auszutauschen und von ihren Erfahrungen zu profitieren. Jeder von uns ein ist ein wertvoller Teil hier und entscheidet eigenständig was er schreibt und liest und was nicht.

Inklusion ist gerade ein modernes Thema und soll gelebt werden.
und Weihnachten ist ja auch gerade...Herbergssuche und so

Lieber Rudi!

Erstmals Danke für deine Offenheit hinsichtlich deiner belasteten Situation und Befindlichkeit. Ich kann durchaus nachvollziehen, wie schwierig die Situation für Dich und eure Kinder ist. Aber zu hoffen, "dass das Siechtum endlich vorüber ist", scheint mir mehr ein Schrei der Verzweiflung zu sein......Ich versuche mir dabei auch vorzustellen, wie schwierig die Situation den auch für Deine Frau und ja halt auch Mama eurer Kinder sein muss.

Nachdem Du bereits im Jänner dein Leid und deine Erfahrungen -hinsichtlich Umgang, Kommunikation, Emotionen und psychischen Veränderungen- aus Sicht eines betroffenen Angehörigen hier mitgeteilt hast, nehme ich wahr, dass sich eure Situation offenkundig nicht verbessert sondern eher verschlechtert hat.

Ich kann Dir nun leider vorerst auch keine Lösung anbieten, vieles wurde bereits geschrieben. Ich teile dir meine Gedanken und Erfahrungen zum Thema mit und wie ich damit umgehen würde bzw. umgehen möchte. Ich selber habe einen HT vo. re., habe aber einen primären HT.

Ich hatte gerade am Anfang nach der OPauch heftige Stimmungsschwankungen, die sicher auch durch die Epilepsiemedikamente verstärkt wurden. Diese haben sich so denke ich mittlerweile vollständig gelegt.Optimistisch gesehen gehe ich davon aus, dass ich ganz lange mit meinem HT überleben werde.

Jeder HT ist ans sich alleine von der Lage und seiner Grösse und Graduierung unterschiedlich in seiner Auswirkung. Nachdem ich mich also selbst in solch schwierigen Stimmungphasen befand, habe ich damals beschlossen mich psychotherapeutisch unterstützen zu lassen. Ich mache seither Yoga und Qui Gong und Lu Jong und übe mich in Entspannungstechniken.

In weitere Folge beschlossen meine Frau und ich, zusätzlich gemeinsam eine Paartherapie zu beginnen, wobei der Schwerpunkt eben meine Erkrankung mit all ihren Folgen auf unser Zusammenleben war. Mir war das sehr hilfreich und ich habe mit meiner Frau auch besprochen, wie ich, wie wir miteinander tun, falls meine Situation sich so heftig verändert, dass meine Wesensveränderung ein gemeinsames Zusammenleben unmöglich macht.

Ich habe zuerst für mich beschlossen und dann eben mit meiner Frau bearbeitet und dies auch schriftlich festgehalten,dass ich dann ausziehen werde/muss...
Dabei braucht es eine Diagnose und Unterstützungsversuche (mit externer professioneller Begleitung, Beratung....)
Wenn es zu keiner Verbesserung kommt, dann muss es zu einer räumlichen Trennung zum Schutze und zum Wohle aller Beteiligten kommen, d.h. ausziehen Wohnungswechsel, Unterbringung in einer betreuten Einrichtung, egal was. Möglicherweise muss das meine Frau für mich organisiseren. Im schlimmsten Fall müsse sie sich von mir scheiden lassen bzw. eine Vormundschaft beantragen. Hier nochmals- das ist meine Geschichte - mit unserer bzw. meiner Entscheidung.

Meine Frau wollte das gar nicht, die meint, das wird schon irgendwie gehen... Ich wollte es nur mit ihr jetzt klären...Das ist und war mir ein wesentliches Anliegen. Ich bin mir meiner Situation bewußt und ich habe und hätte vollstes Verständnis, dass unter solchen Umständen ein gemeinsames Zusammenleben nicht möglich ist.
Nun habe ich natürlich auch meine Geschichte mit meiner Familie und meiner Frau, wir haben auch vorher schon mal getrennt gelebt und dabei die positive Erfahrung gemacht, dass das auch gut fuktionieren kann.

Nun zurück zu Deiner Situation. Lieber Rudi ich verstehe Deine Not und ermuntere Dich, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst und dabei die Interessen von Dir und euren Kindern in den Fokus nimmst. Dass es Dir und euren Kindern gut geht ist mit Sicherheit auch im eigentlichen Interesse deiner Frau. Es ist Dir nicht geholfen, wenn du deinen Frust weiterentwickelst und schlussendlich der Ärger/deine Überforderung so gross ist.... Das ist nicht in deinem Sinne, soweit ich über deine Liebe in deine Berichten gelesen habe...

Apropos Sicherheit: Warte nicht darauf, dass etwas passiert oder leide nicht bis das Leiden eine Ende hat, handle verantwortungsbewußt und erwachsen im Sinne deiner Kinder und deiner Frau .Eine so schwere Erkrankung belastet die ganze Familie.

Ich bewundere eigentlich auch deine Frau, die bisher so kämpfen musste, ich bewundere dich (als nun offenbar hauptverantwortlichen hinsichtlich Erziehung usw.) und deine Kinder, die auch so vieles tragen müssen. Ich denke es ist Zeit für Entlastung, deine Frau scheint teils gar nicht immer handlungsfähig (zumindest im Umgang mit den Kindern...) gehört vielleicht mit externer Betreuung entlastet. Du und eure Kinder dürft auch entlastet werden.

Es ist Weihnachtszeit, eine an sich friedvolle Zeit, aber voller Wünsche und Erwartungen. Dies führt zu weiteren Belastungen

Vielleicht ist eine organisierte Trennung therapeutisch sinnvoll und notwendig und vielleicht ändert dies eure Beziehung innerhalb Eurer Familie positiv.

Conclusio für mich: Als betroffener Patient ist es auch "hilfreich" mitzukriegen und wahrzunehmen (alles andere wäre Verdrängung, diese Erkrankung hat Auswirkung), wie Patienten auch aus Sicht von Angehörigen sein können und welche Auswirkungen UND Lösungen das für alle (Betroffener und angehörige Kinder und Partner) haben kann.
Mein Leitspruch: Auch wenn wir getrennt leben müssten, über unsere hoffentlich entspannteren Begegnungen, die gemeinsam Geschichte und Träume leben wir doch auch im Miteinander und unsere Kinder können wachsen....

Insofern bin und war ich bisher froh, dass wir hier offen miteinander diskutieren (Betroffene und Angehörige) können.
Ich würde mir wünschen, dasss das hier weiter so bleibt. Insoferne lade ich dich ein, hier weiter zu schreiben und nach einer respektvollen guten Lösung für Euch zu suchen.

styrianpanther

Zodiac

lieber Rudi da kann ich mich StyrianPanther nur anschließen ...es ist beides so wichtig ...die Sichtweise ,das Empfinden der Angehörigen und der Erkrankten...ohne miteinander zu reden ,sich auszutauschen kann es nicht gehen ....du und deine Frau müsst einen Konsens finden sonst bleibt am Ende nichts mehr außer Wut ,Verzweiflung ,Anklagen ...
Für dich für eure Kinder und deine Frau wünsche ich dir das ihr wirklich eine Lösung findet die euch allen gerecht wird ..

Zodiac

>Das Wichtigste im Leben ist die Liebe ....du hast mich vervollständigt.... aus dem Ich wurde ein Wir .....nach langer Krankheit bist du nun gegangen doch du warst bis zu der Tür die nur für dich bestimmt war nicht alleine und auch darüber hinaus .....ich werde dich immer lieben ,in meinem Herzen und in meinen Gedanken tragen ....dass ist die wahre Unsterblichkeit mein Herz ...wir sehen uns wieder denn du bist nur vorausgegangen ...irgendwann folge ich dir und dann sind wir wieder ein Wir ...ich liebe dich mein Herz ......<

Hopehelp

Lieber Styrianpanther,

nach vorangegangener ...Forum"diskussion"... und in Ergänzung zu den Zeilen zu meiner lieben Zodiac:

DANKE für deinen Beitrag
als Betroffener an Rudi , als ..betroffener ..Angehöriger !

Dieser spiegelt den unverzichtbaren Erfahrungsaustausch ;
ein gegenseitiges MITEINANDER
zwischen Betroffenen und Angehörigen, voller Verständnis,Mitgefühl unter gegenseitiger Achtung wider.
Deine Berufserfahrung im sozialpädagogischem Bereich ist hier
(respektvoll) zu spüren.

DAFÜR steht der Hirntumorhilfe e.V.,
mit seiner u.a. auch Vielzahl der Möglichkeiten der Themenfilterung, Beitragsarten, bei welcher JEDER frei entscheiden kann,
an welchem Thema/Thread man sich beteiligen möchte.

DANKE auch an Anna S.für ihren Beitrag im Namen des Hirntumorhilfe e.V.
unter dem (geschlossenem) Thread:
"Plädoyer für ein Forum für nur Betroffene".

Auch mein Papa konnte und kann aufgrund seiner Erkrankung sich in diesem Forum seine Erfahrungen nicht als Betroffener selbst austauschen,
welches ich in seinem Interesse wahrgenommen habe,
dabei hauptsächlich , themenbezogen auf die einzelnen Fragen sachlich,mitfühlend eingegangen bin
OHNE die eigenen Sorgen,Ängste (gerade in der jetzigen Situation)
in den Vordergrund zu stellen.

Ich wünsche ALLEN Forummitgliedern weiterhin alles Gute,
viel Kraft, Zuversicht, Hoffnung, Mut, Geduld und liebe Menschen an eurer Seite, welche euch Halt, Verständnis und Unterstützung geben.

Was zählt,ist das Heute,Hier und Jetzt....und dies mit vielen liebevollen, schönen Momenten.

ALLEN Forummitgliedern ein besinnliches, friedliches, liebevolles, harmonisches ,schönes Weihnachtsfest, mit viel Zeit für die schönen
und wesentlichen Dinge des Lebens.


Herzliche Grüsse
Hopehelp

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