Vielen Dank an für EURE Anteilnahme und lieben Worte!
Es ging alles viel zu schnell... Ich hatte mir 12 Monate gewünscht, von 24 Monaten geträumt - und bis zum Schluss daran geglaubt meine Mutter von diesem frühen Ende bewahren zu können.
Sie war sehr tapfer und auch als Sie bereits schwer krank war und sicherlich wusste wie Sie immer sehr abbaute, war Ihre erste Frage immer wie es mir und meiner Familie zuhause geht. Ich musste Sie immer dazu drängen dass Sie doch mal über ihr eigenes Befinden berichtet....
Leider wurde der Tumor viel zu spät entdeckt. Sie hatte schon lange zuvor Probleme mit den Augen - grüner und grauer Star. Die schlechter werdende Sehkraft, die Kopfschmerzen und Aussetzer wurden von den Ärzten immer auf die Augen geschoben. Die beiden Operationstermine für das Lasern und ersetzen der Pupille waren schon gefixt als kurz davor die Diagnose Glioblastom IV gestellt wurde.
Der Tumor auf dem ersten MRT war riesig, auf der rechten Seite. Jetzt war auch klar weshalb das linke Auge praktisch keine Sehkraft mehr hatte.. Sie war bis zum Schluss sehr eingeschränkt... alles was links auf dem Teller lag wurde liegen gelassen, das Brötchen nur auf der rechten Seite geschmiert etc... Sie wurde immer langsamer und was mich doch verwunderte, es war ihr nicht bewusst...
Die Bestrahlung hatte sie gut vertragen, war in kombi mit dem Temodal aber immer müder. Die zweite Phase Temodal musste dann aufgrund der schlechten Blutwerte immer wieder unterbrochen und zuletzt ganz abgebrochen werden. Sie stürzte mehrmals und das letzte mal 5 Wochen vor ihrem Tod mit Verdacht auf epileptische Anfälle. Nach diesem Sturz wollte sie aus Angst wieder hinzufallen nicht mehr auf den eigenen Beinen stehen. Der Kampf war verloren bevor wir es überhaupt realisiert hatten.
Meine Vater richtete zuhause ein Krankenbett ein und Pflegte Sie während einer Woche alleine mit Unterstützung der Spitex. Doch ihr Zustand wurde immer schlechter, war zu 100% bettlägrig und musste wieder ins Spital.
Ich erinnere mich an den Karfreitag. Seit drei Tagen war sie im Spital zurück und es ging ihr schlagartig besser. Mein Vater und ich sprachen schon von einem Wunder und hofften das die regelmäßige Abgabe von RSO Öl nun endlich anschlagen würde. Wir suchten ein Pflegheim, nur wenige hundert Meter vom Zuhause meines Vaters.
Am 22. April wurde meine Mutter ins Pflegeheim verlegt. Ihr Zustand wurde schlagartig schlechter. Sie weinte vor Schmerzen, welche Sie speziell im Intimbereich plagten. Drei Tage später war sie nicht mehr ansprechbar, nahm keine Nahrung oder Flüssigkeit mehr zu sich. Sie machte laute Geräusche beim Atmen und hatte Atemaussetzer.
Es wurde ihr nur noch Morphium gespritzt, ihre Augen, falls sie diese mal kurz öffnete waren abwesend. Doch bis kurz vor Ihrem Tod, 72 Stunden später, liefen ihr immer wieder eine Träne aus den Augen wenn ein Angehöriger mit ihr sprach. Sie fühlte und hörte das noch jemand bei ihr am Bett stand. In der letzten Nacht blieben meine Schwester und ich bis 02.00 Uhr an Ihrem Bett. Vier Stunden später verließ sie uns für immer....