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Thema: Meine Mama / Glioblastom / Ich verzweifele

Meine Mama / Glioblastom / Ich verzweifele
sanjos
14.09.2013 20:17:57
Hallo,
ich lese leider nun auch hier mit, und möchte nun gerne an die etwas erfahrerneren eine Frage stellen. Meiner Mama wurde am 18.8. ein Glioblastom operativ entfernt. Dieses drückte aufs Sprach und Laufzentrum. 2 kleinere auf der anderen Seite konnten nicht entfernt werden, wir hoffen dass die durch Strahlen und Chemo verschwinden. Sie hatte vor der OP leidchte Sprachaussetzer und manchmal versagt das linke Bein. Diese Aussetzer haben mein Vater und ich im normalen Alltag nicht bemerkt.Vor der OP wurde sie immer depressiver, so dass sie immer schlechter sprechen konnte. Nach der OP konnte Sie erst nicht alleine Laufen, essen mit der rechtenHand ging nicht und so gut wie gar nicht sprechen. Nun fast 4 Wochen später kann sie immer noch nicht richtig sprechen, sie verwechselt wörter, kann manche wörter gar nicht aussprechen, sie weiß wohl alles kann es nur nicht aussprechen. Negative Gedanken kann sie übrigens wunderbar und fehlerfrei äußern, auch sonst kommen manchmal gute Sätze raus, aber wie gesagt, nur manchmal. Seit 2 Tagen kann sie wieder die rechte Hand schlecht bewegen und auch der rechte Fuß versagt immer wieder. Mit dem Laufen ist es wieder schlechter geworden. Ich war mit ihr am mittwoch beim Osteopathen, der sagte die nerven im bein arbeiten noch nicht richtig. Nach dem Termin konnte sie prima laufen und hat das erste mal gelächelt. Es hat ihr wohl gutgetan.Aber warum geht nun gar nichts mehr vorwärts? Kann dieses Mistding wirklich in 4 Wochen wieder gewachsen sein dass es wieder drückt??? Sie ist zudem noch depressiv und liegt am liebsten den ganzen Tag auf dem sofa. Auch meine Kinder , ihre über alles geliebten Enkelkinder können sie kaum aufheitern,noch sucht sie ihre nähe, obwohl wir den ganzen Tag um sie rum sind. Ich habe angst das sie schon aufgegeben hat, bevor der kampf überhaut angefangen hat. Ich hätte so gerne noch ein paar schöne Tage mit ihr, am liebsten Jahre! Und ja, ich habe irgendwie noch Hoffnung. Es gibt ja doch einige die länger als ein Jahr damit leben. Hat jemand tipps für mich?? Montag fängt die Strahlen Chemo Therapie an. Gibt es irgendwas was man essen oder Trinke kannum den Tumor einzudämmen? Hat jemand schon mal was von dem ESSIAC Tee gehört oder genommen? Darf man das während der Chemo? Wie ist die Chemo, wie fühlt man sich da. Ich will meiner Mama so gerne helfen und hab einfach nur Angst sie jetzt schon zu verlieren. Das kam alles so plötzlich.
Vielen Dank
sanjos
alma
14.09.2013 22:07:17
Hallo Sanjos,

ich kann leider nur auf einige Fragen antworten.
Depressive Verstimmungen sind wenige Wochen nach einer solchen Diagnose wohl normal. Der Schock muss erstmal überwunden werden. Dann sind auch noch Symptome da, die ständig an die Krankheit erinnern und die beunruhigen. Aber es ist möglich, psychisch wieder auf die Beine zu kommen. Das hängt von der persönlichen Widerstandsfähigkeit und dem Verlauf der Krankheit ab.
Wenn es sich bei der Chemo um Temodal handelt - das ist in der Regel ein gut verträgliches Mittel. Ich habe es 12 Monate lang genommen und es gab keine Probleme mit dem Blutbild und nur unbedeutende Nebenwirkungen. Der Übelkeit nach der Einnahme ist medikamentös auch gut beizukommen.

Ich würde erstmal abwarten, wie deine Mutter die Behandlung verträgt und dafür sorgen, dass sie da gut durchkommt. Nebenbei kannst du dich ja sachkundig machen, was man jenseits der Standardtherapie für sie tun kann. Da gibt es Etliches, von komplementären Mitteln über Ernährungsumstellung bis hin zu psychischen und körperlichen Unterstützungsmaßnahmen. Wichtig ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Lebensqualität, das gibt dann schon den nötigen Schub, um mit der Krankheit besser klar zu kommen.
ESSIAC-Tee - noch nie gehört.

Liebe Grüße, Alma.
alma
gramyo
14.09.2013 23:03:22
Liebe Sanjos und Mama,

fühle dich von mir hier im Forum herzlich willkommen. Da deine Mutter vor nicht gerade 4 Wochen erst operiert wurde, sind meiner Meinung nach solche Befindlichkeitsstörungen relativ normal. Aber wohlgemerkt, ich bin keine Arzt!
Wenn du einen so schönen Erfolg nach der osteopathischen Behandlung bei deiner Mutter registriert hast, würde ich diese dann durchaus weiter fortsetzen.

Ich hatte deinen Bericht gelesen und habe dann,erst mal "gegooglet"wie in den letzten Monaten sehr häufig,habe "Essiac" eingegeben und bin auf begeisterte Berichte bis hin zu Berichten, die es vehement ablehnen, gestossen.

Da ich sehr viel von einer Gesellschaft , die sich mit Komplementärtherapie beschäftigt, halte und dann einen guten, sachlichen Bericht dort gelesen habe, kann ich dir folgendes mitteilen.

Du gefährdest in keiner Weise damit die Gesundheit deiner Mutter , sondern unterstützt und kräftigst ihre Immunabwehr. Es ist ein Heiltee eines Indianerstammes , erweitert von einem Dr. Brusch.
Inhaltsstoffe sind :
kleiner Sauerampfer, Klettenwurzel, nordamerk. Ulmenrinde, Rhabarberwurzel,
die erweiterten Mittel sind
Brunnenkresse, Benediktenkraut , Rotklee , Rotalgen. Alle diese Mittel haben blutreinigende und entgiftende Eigenschaften. Gehandelt wird es dann unter Flor-Essence .

Ich möchte, genau wie Alma auch noch einmal betonen, dass in der Regel, so war es bei meinem Partner auch durchaus, die Zeit der kombinierten Strahlen-Chemotherapie, eine gut verträgliche Zeit ist, mit nur kleinen Einschränkungen. . Bei ihm war es leichte Müdigkeit.

In deinem Profil habe ich gelesen , dass ihr in Witten wohnt. Da sitzt du ja an der Quelle von antroposophischen Therapiemöglichkeiten.

Gib dir und deiner Mutter und deiner Familie einfach noch mehr Zeit um mit dieser Diagnose, die das Leben absolut verändert , klar zukommen. Ich schreibe es häufig ,aber es verliert nicht die Gültigkeit.

Mit der Zeit kehrt Ruhe ein und es gibt durchaus auch wieder entspannte, ja sogar fröhliche Zeiten.
Zur Komplementärtherapie denke ich, hast du hier schon sehr viel gelesen. Unser sehr persönliches "highlight" waren die Vital- bzw. Heilpilze.
IMMER würde ich Weihrauchkapseln bei einem Glioblastom nehmen .

Ich wünsche euch von ganzem Herzen , dass die Strahlen- Chemotherapie anschlägt, begleitet mit einer guten Komplementärtherapie. Warum solltet ihr nicht noch eine schöne Zeit miteinander haben?. Es ist durchaus möglich !

Liebe Grüße und eine ruhige Kraft und sanfte Energie schicken wir euch gedanklich
Gramyo und ihr Mann
der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt
gramyo
sanjos
15.09.2013 12:04:15
Ich habe noch nicht ganz verstanden was es mit diesen weihrauchkapseln aufsich hat. Welche nimmt man da und wofür sind die? Darf man während der chemo immunaufbauenende mittel nehmen? Uns wurde davon abgeraten..
sanjos
Felsquellwasser
15.09.2013 12:31:56
hallo liebe sanjos

du hast so wetvolle Antworten bekommen dass ich nur auf den Weihrauch eingehe.
Afrikanischer Weihrauch wird in Kapselform im Internet angeboten,
-PN- sollen hier keine Produkte nennen.sind günstiger als in der Apotheke.
Wer rät von einer Immun aufbauenden Maßnahme ab ?
Gerade während der Standard Therapie Bestrahlung /Begleitchemo ist es ratsam was für die Stärkung der geschwächten Abwehr zu tun.
Bitte sucht euch einen erfahrenen Arzt, du kannst die Hirntumor Hilfe -Tel--in Anspruch nehmen ,oder ihr findet jemanden ,der sich mit Komplementär Medizin auskennt.
Google die Seite -biologische Krebsabwehr-
Es muss passen für deine Mutter,sie muss es wollen und ggf. schlucken.
deiner Mutter alles Gute und dir als liebende Tochter ,versuche zur Ruhe zu kommen ,es ist die Erkrankung deiner Mutter ,sie braucht ihre Zeit,das zu begreifen und ein zu ordnen.
Selber Glio Grad IV-Dez 2010
Felsquellwaser
Felsquellwasser
Erich
15.09.2013 15:34:06
Liebe Sanjos,
Deine Verzweiflung kann ich gut nachvollziehen. Kurz nach der schlimmen Diagnose und der OP stürzt das bisherige Leben zusammen und wenig ist, wie es vorher war. Du erlebst eine große Hilflosigkeit und kannst nicht fassen, wie sich Deine Mutter in kurzer Zeit verändert hat. Das hat meine Frau vor meiner ersten Operation im Mai 2006 ähnlich erfahren und viele Angehörige hier im Forum werden diese Erfahrung bestätigen können. Der Tumor drückt und beeinflusst, je nachdem wo er sitzt, das Sprach- oder Denkvermögen, man wird langsam oder unendlich traurig, bekommt wenig davon mit, was um einen herum passiert, kann sich nur mühsam bewegen... und viele wollen nur noch schlafen! Meine Frau war verzweifelt und hatte große Ängste und ich konnte nichts beitragen, war hilflos wie ein Baby. Um ein Haar wäre ich in die Psychiatrie - schwere Depression - eingewiesen worden. Nach der korrekten Diagnose bin ich dann schnell operiert worden. Von den letzten zwei bis drei Wochen vor der Operation habe ich kaum etwas in Erinnerung und was ich erinnerte, war oft nicht richtig. Nach der Operation haben meine Frau und ich erwartet und erhofft, dass das alte Leben schnell wieder einkehrt. In einem längeren, mühseligen Lernprozess mussten wir umdenken. Ein Glioblastom verändert das Leben mitunter radikal, der Tumor bleibt ein ständiger ungeliebter Begleiter. Dennoch ist ein gutes und zufriedenes Leben mit Einschränkungen möglich. Wir leben mttlerweile 7,5 Jahre mit dieser gemeinen Krankheit, die einen in unterschiedlichen Zeitabständen immer wieder angreift. Alle drei Monate geht es zur Kontrolluntersuchung (MRT) und eine leichte Angst geht immer mit. Drei Operationen, zwei Bestrahlungen und drei Chemotherapien habe ich hinter mir, dennoch schaue ich positiv nach vorne und wir leben unter dem Strich bewusster und dankbar für jeden geschenkten Tag! Liebe Sanjo, Du wünscht Dir viele gemeinsame Monate und hoffentlich Jahre mit Deiner Mama, versprechen kann Dir das keiner, aber möglich ist es! Deiner Mutter und Dir selbst musst Du Zeit geben und Geduld haben. Bedenke, dass die Operation erst einen Monat zurück liegt und sich das Gehirn und der gesamte Organismus nach diesem schwerwiegenden Eingriff neu sortieren müssen. Auch die Lebensfreude ist oftmals wie weggeblasen und hat einer negativen Haltung Platz gemacht. Es fällt schwer, das nicht persönlich zu nehmen, versuche es trotzdem: Deine Mama macht es nicht bewusst. Vorbereiten müsst ihr Euch jetzt auf die Bestrahlung und die Chemo. Einige Dinge/Entscheidungen musst Du ihr u. U. abnehmen, Du übernimmst mehr Verantwortung. Du wirst zu einem wichtigen Vermittler zwischen deiner Mama und den Ärzten. Frage viel, frage nach und lasse Dir Alternativen aufzeigen und Entscheidungen begründen. Im Forum bist Du gut aufgehoben und bekommst wertvolle Hinweise und Hilfen. Mit anderen Worten: Du bist nicht allein!
Mit aufmunternden Grüßen
Ralf
Erich
gramyo
23.09.2013 14:38:41
Liebe Sanjos und Mama,

bitte, schreibe doch einmal, wie es deiner Mutter jetzt geht und wie sie die Bestrahlung und Chemo so verträgt. auch zu welchen Komplementärmitteln ihr euch entschlossen habt.

Liebe Grüße und sehr viel Kraft und Energie wünschen wir euch

Gramyo und ihr Mann, der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt
gramyo
Jenny33
05.10.2013 08:26:25
Meine liebe Sanjos,
ich kann nur erahnen was du/was ihr im Moment durchmachen müsst und bin in Gedanken und im Gebet bei euch! Ich habe auch ein Glioblastom (Diagnose 06.09.2012) und habe die Kombi-Packung Betrahlung und Chemo durchgemacht und eigentlich ganz gut vertragen! BITTE:gebt den Kampf gegen diesen Krebs nie auf...es lohnt sich zu kämpfen! Ich bin jetzt seit einem Jahr ohne Rezidiv und glaube ganz fest an Wunder...ich will die Einschulung meines Sohnes (4 1/2 Jahre) noch erleben und ihm eine tolle Schultüte basteln. Gebt auch ihr die Hoffnung nie auf....bitte!!! Ich drück euch ganz fest,
Jenny
Jenny33
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