Ohje Nana,
bitte verlier die Freude am Leben nicht. Das ist natürlich immer leichter gesagt als getan, aber es ist wirklich wichtig sich ein neues Ziel, einen neuen Sinn im Leben zu setzten und zu finden.
Das sind natürlich sehr viele Verluste, die du in kurzer Zeit durchlebt hast und ich kann nachvollziehen, wenn du schreibst, dass du am liebsten mit deiner Mama mitgegangen wärst und dass man sich fragt, wenn die Person weg ist, für wen man hier eigentlich noch lebt. Gerade, wenn man sich um den Menschen gekümmert hat und sich gebraucht gefühlt hat. Aber du hast doch noch deine Geschwister und deinen Ehemann, die darfst du nicht vergessen. Sonst würden auch sie noch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen, wieder eine geliebte Person verlieren.
Es mag vielleicht absurd klingen, aber mich tröstet der Gedanke an ein Leben danach so sehr, dass ich mich damit aufgerappelt habe und wusste, ich muss wieder hier am Leben teilnehmen, denn drüben geht es ihr jetzt gut, sie leidet nicht mehr und schaut selig auf uns nieder, die wir unseren Weg noch zuende schreiten müssen.
Es mag alles sehr beschwerlich wirken, gerade wenn die Wunden so frisch sind, aber es kommt eine Zeit, ich weiß man kann es sich jetzt noch nicht vorstellen, die wieder Freude und Hoffnung mit sich bringt. Du hast es bestimmt schon selbst erlebt, gerade wenn deine Mama nicht die erste war, die ging. Aber dafür kann euer Wiedersehen, wenn die Zeit reif dafür ist, wundervoll herzberührend werden.
Liebe Nana, ich würde dir gerne ein Buch empfehlen, das mir sehr viel mut gemacht hat und an dessen Zeilen ich immer wieder denke, wenn mich die Trauer zu sehr einnimmt. Es heißt "Der Dienst der Engel" von Joe (Joy) Snell. Grundsätzlich helfen mir Berichte und Themen, die sich mit der anderen Welt beschäftigen. Sie bestärken einen darin, doch weiter an das Gute zu glauben und die Hoffnung nicht zu verlieren.
Ein Mann sagte einst, kurz nachdem seine Frau in den Himmel übergeschieden ist, dass er sehr, sehr traurig sei. Seinen Verlust aber nicht über den Gewinn seiner Frau stellen möge, da sie nun ihren Seelenfrieden lebt und immer noch "ist".
Vielleicht könnte dir auch ein Besuch bei einer Trauergruppe helfen. Ich hätte es damals nicht vermutet, aber allein die Anwesenheit von Menschen, die jemanden verloren haben, genau so wie man selbst, hat schon gut getan, da man wusste, dass der Schmerz und die Erfahrungen nicht unbedingt in Worte gefasst werden müssen, da alle Anwesenden einen ja auch so verstünden.
Ich hoffe, das kann dich ein wenig aufbauen.
Alles Glück der Welt soll dich beschwingen liebe Nana! <3