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Nana79

Hallo liebe Betroffene und Angehörige,

am 30.12.2015 wurde bei meiner Mama (72Jahre) ein Glioblastom Grad IV diagnostiziert. Ich kannte das vor der Diagnose gar nicht und hab nach Heilungschancen gesucht. Ich hab 3 verschiedene Kliniken zusätzlich kontaktiert, Befunde mitgeschickt. Aber leider konnte mir keiner helfen. Am 5.Januar wurde Biopsie gemacht und der Zustand verschlimmerte sich extrem. Am 26.01.2016 ist meine Mutter verstorben. Das ging alles so schnell. Dieses Forum hatte mir immer Hoffnung gemacht. Ich hab den Ärzten nie geglaubt, bzw. nicht glauben wollen das meine Mama max. 1 Jahr zum Leben hat. Dabei hat sie nicht mal 1 Monat gelebt. Sie war eine gesunde Frau, nie geraucht oder Alkohol getrunken. Aber mit diesen Faktoren hat es so wieso nichts zu tun. Ich bete für alle im Forum das das bei Euch nicht so wird. Möge Gott euch alle beschützen. Gibt niemals auf!!!

Wenn jemand Fragen hat oder Hilfe braucht, ich bin immer für euch da!

LG
Nana

Tulpe15

Liebe Nana

meintiefempfundenes Mitgefühl es tut mir so leid das es bei deiner Mama so schnell ging :(
ich wünsche dir ganz viel Kraft und liebe Menschen die dich auffangen!
Falls du Hilfe brauchst oder einfach mal alles von der Seele schreiben willst dann kannst du das gerne in einer PN tun ...

Stille Grüße

Mutzeputz

Liebe Nana,

ich finde es sehr mutig von dir, dass du nach allem noch eine Nachricht in dieses Forum setzt und am Ende deine helfenden Hände anbietest, obwohl auch du eine derjenigen sein wirst, die jetzt bestimmt mit vielen anderen Dingen beschäftigt ist. Das finde ich wunderbar sanftmütig von dir.
Ich wünsche dir, deiner Seele, viel Kraft und Lebenssinn.
Vielleicht treffen sich unsere Muttis unbekannterweise im Himmelreich und feiern die Lebendigkeit.
Alles Liebe
Mutzeputz

Nana79

Hallo Tulpe15, Hallo mutzeputz,

ihr seid lieb danke. Es war für mich und meine Geschwister eine schlimme Zeit. Während man sich jeden Tag neue Hoffnungen macht, ging es meiner Mama jeden Tag etwas schlechter. Der Schock sitzt tief. Ich bin total überfordert und komme gar nicht klar. 2007 ist mein Vater an Herzinfarkt gestorben und mein Bruder ist 2009 an Krebs gestorben. Wir waren so eine glückliche Familie. Doch leider ist für mich alles vorbei. Ich war sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, denn in der Verzweilung sucht man nach Erfahrungen und Berichten von anderen Menschen.

Ich selbst bin 36 Jahre alt und seit 14 Jahren verheiratet und habe keine Kinder bekommen. Meine Freizeit und mein Leben waren immer meine Eltern. Sie waren meine Babys und Kinder. Ich hab sogar wo alles hoffnungslos erschien mir überlegt was ich machen kann damit ich mit meiner Mutter am selben Tag mitsterben konnte. Ich war kurz davor durchzudrehen.

Ich möchte mich bedanken das ich hier schreiben darf und ihr mir antwortet. Ich kann sonst mit niemandem reden.

Danke

Mutzeputz

Ohje Nana,

bitte verlier die Freude am Leben nicht. Das ist natürlich immer leichter gesagt als getan, aber es ist wirklich wichtig sich ein neues Ziel, einen neuen Sinn im Leben zu setzten und zu finden.

Das sind natürlich sehr viele Verluste, die du in kurzer Zeit durchlebt hast und ich kann nachvollziehen, wenn du schreibst, dass du am liebsten mit deiner Mama mitgegangen wärst und dass man sich fragt, wenn die Person weg ist, für wen man hier eigentlich noch lebt. Gerade, wenn man sich um den Menschen gekümmert hat und sich gebraucht gefühlt hat. Aber du hast doch noch deine Geschwister und deinen Ehemann, die darfst du nicht vergessen. Sonst würden auch sie noch einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen, wieder eine geliebte Person verlieren.

Es mag vielleicht absurd klingen, aber mich tröstet der Gedanke an ein Leben danach so sehr, dass ich mich damit aufgerappelt habe und wusste, ich muss wieder hier am Leben teilnehmen, denn drüben geht es ihr jetzt gut, sie leidet nicht mehr und schaut selig auf uns nieder, die wir unseren Weg noch zuende schreiten müssen.
Es mag alles sehr beschwerlich wirken, gerade wenn die Wunden so frisch sind, aber es kommt eine Zeit, ich weiß man kann es sich jetzt noch nicht vorstellen, die wieder Freude und Hoffnung mit sich bringt. Du hast es bestimmt schon selbst erlebt, gerade wenn deine Mama nicht die erste war, die ging. Aber dafür kann euer Wiedersehen, wenn die Zeit reif dafür ist, wundervoll herzberührend werden.

Liebe Nana, ich würde dir gerne ein Buch empfehlen, das mir sehr viel mut gemacht hat und an dessen Zeilen ich immer wieder denke, wenn mich die Trauer zu sehr einnimmt. Es heißt "Der Dienst der Engel" von Joe (Joy) Snell. Grundsätzlich helfen mir Berichte und Themen, die sich mit der anderen Welt beschäftigen. Sie bestärken einen darin, doch weiter an das Gute zu glauben und die Hoffnung nicht zu verlieren.
Ein Mann sagte einst, kurz nachdem seine Frau in den Himmel übergeschieden ist, dass er sehr, sehr traurig sei. Seinen Verlust aber nicht über den Gewinn seiner Frau stellen möge, da sie nun ihren Seelenfrieden lebt und immer noch "ist".

Vielleicht könnte dir auch ein Besuch bei einer Trauergruppe helfen. Ich hätte es damals nicht vermutet, aber allein die Anwesenheit von Menschen, die jemanden verloren haben, genau so wie man selbst, hat schon gut getan, da man wusste, dass der Schmerz und die Erfahrungen nicht unbedingt in Worte gefasst werden müssen, da alle Anwesenden einen ja auch so verstünden.

Ich hoffe, das kann dich ein wenig aufbauen.

Alles Glück der Welt soll dich beschwingen liebe Nana! <3

Nana79

Liebe Mutzeputz,
Du hast so toll geschrieben das ich weinen musste. Deine Worte haben so gut getan. Vielen Dank dafür das Du Dir Zeit für mich genommen hast.

Ich schäme mich sogar wenn ich es mit der Trauer so übertreibe. Wenn ich lese, dass kleine Kinder ihre Eltern verlieren. Aber ich fühle mich auch so hilflos wie ein kleines Kind.

Dieses Buch werde ich mir auch kaufen. Ich bin sehr gläubig. Bin Moslem. Aber ich lese auch aus der Bibel. Mir geben beide Bücher (Koran und Bibel) Kraft. Auch wenn ich vor Verzweiflung manchmal am Glauben verloren habe.

Ich weiß nur nicht wie ich im Leben zurecht finden soll. Meine Geschwister ( hab noch 4) sind alle älter als ich und kümmern sich sehr rührend um mich. Auch mein Mann. Aber dennoch komme ich auf blöde Gedanken.

Für alle im Forum die betroffen sind wünsche ich viel Kraft.

Es tut mir so Leid das ich vielleicht nerve.

Verzeiht mir bitte, ich schäme mich wirklich sehr.

Tulpe15

Ich habe vor Jahren einen Traum von meiner Mama gehabt. Sie war schwer krank und starb jetzt ist dieser Traum realität...
Ich verstehe dein Verhältnis zu Deinen Eltern ich habe das Selbe zu meiner Mum sie ist meine Seelenverwandte meine beste Freundin ... Ich habe Kinder ohne sie wuerde ich noch mehr durchdrehen der Gedanke meine Mama zu verlieren ist so furchtbar fuer mich deswegen kann ich absolut verstehen wie du dich fuehlst.
Du sollst wissen das du hier immer jemanden findest der dir zuhoert und dich versteht.
Ich wuerde dich jetzt sehr gern umarmen und einfach im Tränenmeer versinken

Mutzeputz

Bitte schäme dich nicht. Du darfst so lange weinen und trauern, wie es für dein Innerstes von Wichtigkeit ist.
Wenn ich weine habe ich immer das Gefühl mit den Tränen Kummer auszuspülen. Danach geht es mir meist besser.

Ja, auch kleine Kinder verlieren ihre Eltern. Daran denke ich auch manchmal, weil mich dasselbe Gefühl überkommt wie dich, dass ich in Anbetracht dessen stark bleiben müsste, schließlich ist man "erwachsen".
ABER, du bist ein Kind und zwar das Kind deiner Eltern. Ich denke, dass hier das Alter gar nicht so von Bedeutung ist, da jeder sowieso auf seine eigene Weise mit Verlust umgeht und du das Recht hast so zu trauern wie du es brauchst.

Ich finde es sehr schön, dass ihr euch weiterhin, oder gerade jetzt als Familie so unterstützt. Es verändert sich so vieles, wenn jemand geht, doch festgestellt habe ich, dass man gerade dann auch merkt, wie viele Nichtigkeiten es im Leben gibt und dieses Lebensereignis kann auch immer ein Sprungbrett in etwas Neues sein, gerade wenn man das Gefühl bekommt wichtig von nichtig unterscheiden zu können.

Wie unheimlich wichtig wird der Zusammenhalt der Familie, die Liebe, die man spürt, das Vetrauen, das man gibt und bekommt. Die Augen werden offener und das Herz wacher. Zwar fühlt man sich oft auch sehr benebelt, wie benommen, im Traum verschleiert, doch gerade diese essenzielle Liebe kann einen wieder zurückholen. Manchmal kommt das Wunder ganz unverhofft und unbewusst, der individuelle Sinn des Lebens von einem Tag auf den anderen.

Weiterhin ganz viel Kraft meine Liebe, dir und deiner ganzen Familie.

Mutzeputz

Liebe Tulpe15,

auch dir wünsche ich ganz, ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Diese Zeit ist keine leichte, aber dafür kannst du deiner Mama dein großes Liebespotential überbringen und ihr damit etwas Halt geben.
Das schönste auf Erden ist, wenn Menschen einander helfen wollen, um Gutes zu schaffen.

Alles Liebe

Nana79

Liebe Tulpe15,
fühl Dich gedrückt, es tut mir so leid. Unsere Mamas sind bestimmt immer bei uns. Es ist wirklich sehr schwer. Du kannst mir jederzeit schreiben, bin immer für dich da. Wann ist deine Mutter gestorben? Sei froh das du Kinder hast. Meine Geschwister haben auch Kinder und sind einigermaßen beschäftigt. Deswegen kümmern Sie sich sehr um mich, weil ich wirklich jetzt einsam bin. Bin noch 2 Wochen krankgeschrieben und danach geh ich arbeiten. Arbeit wird mir bestimmt gut tun.
Alles Liebe
Nana

Nana79

Mutzeputz, Du kannst so toll schreiben. Mir geht es wirklich besser wenn ich was von Dir lese.

Du sprichst mir aus der Seele und drückst Dich so toll aus. Ich fühle mich von Euch verstanden.

Vielen Dank

styrianpanther

Liebe Nana !

Ich verstehe deine Traurigkeit, gerade auch wenn deine Eltern Dir so nah und wichtig waren und deiner Mutter nun nicht mehr da ist. Ich schließe mich all den wohlwollenden Gedanke der netten Menschen hier an und denke immer daran, dass deine Mama dir sicher nur gutes und sinnvolles mitgibt. Lebe weiter, wie im Rad da Lebens bestimmt ist.

Du bist noch so jung. Mit 36 war ich noch nicht verheiratet und ich hatte noch keine Kinder. Ich kenne den Grund nicht, warum ihr keine Kinder habt, es klingt aber so, als ob es bisher nicht sein sollte und du doch gerne eine Familie mit Kindern hättest.

Auch wenn man keine Kinder hat kann man sich seine Familie auch ein wenig schaffen und sich mit Kindern beschäftigen und sie in sein Leben einbauen. Egal, ob eigene oder "fremde" Kinder , egal, alle sind Kinder Gottes/Allahs/ ( bzw. für die wir MitMenschen die Verantwortung tragen...und damit erst werden sie und wir besondere Wesen der Menschlichkeit ). Gerade jetzt sind viele Kinder alleine und ohne Eltern auf sich alleine gestellt.
Es gäbe da viel sinnvolles zu tun. Nun ist aber mal Zeit zum trauern. Eines ist mir noch wichtig. Ich bin mit 38 Jahren Papa geworden, obwohl ich schon gar nicht mehr dran geglaubt habe. Ich arbeitete auch beruflich viel mit Kinden Jahre. Nun bin ich schon drei Jahre ein Hirntumorpatienten und in den nächsten Tagen mit 45 1/2 werde ich wieder Papa und ich freue mich schon so sehr.

Warum ich dir das schreibe. Weil ich fest davon überzeugt bin, dass das Leben trotz aller Widrigkeiten soviel schönes hergibt und wir nur durch die bereitstehenden Türen gehen müssen. Und wenn wir sie nicht gleich sehen, dann müssen wir uns auf die Suche machen. Carpe diem.

Und ich als HT Patient wünsche mir von und für meine(n) Kindern, dass sie ihr Leben leben und freudig achtsam und optimistisch in ihre Zukunft blicken und sie nicht trauern und versumpern, wenn ich nicht mehr bin.

Kinder zu versorgen ist eine Lebensaufgabe der Eltern. Wertschätzende Geschwisterbeziehungen zu haben ist dabei ein Glück und gute Eltern zu versorgen ist eine besondere Ehre und Pflicht mit leider traurigen "Ablaufdatum". Das ist der Kreislauf des Lebens.

Alles Gute Dir von Herzen und allen Schreibern ein Danke für die wunderbaren und tröstenden Beiträge.

Styrianpanther

Nana79

Lieber Styrianpanther,

Danke für die schönen Worte. Ich wünsche mir vom ganzen Herzen für Dich das Du noch sehr sehr lange Zeit mit Deinen Kindern hast. Ich bete für Dich und Deine Familie und allen kranken Menschen.

Meine Mama war ein sehr lieber Mensch. Wenn ich bedenke was mein Bruder bis zu seinem Tod durchmachen musste. Welche Schmerzen er ertragen musste. So bin ich froh dass meine Mutter das nicht durchmachen musste.

Habe viel gelesen und keinen Erfahrungsbericht gelesen wo ein Mensch so schnell gestorben ist. Wir hatten noch nichts richtig begriffen und schon ging es zu Ende.

Ich freu mich das meine Mutter so friedlich eingeschlafen ist. Sie hatte immer Angst davor ein Pflegefall zu werden. Alles ist genau so gekommen, wie sie es sich immer gewünscht hat. Sogar ihre Beerdigung war so wie sie es sich gewünscht hatte.

Das war für uns alles wichtig. Aber dennoch ist es sehr schwer damit klar zu kommen. Meine Oma lebt noch und ist 95 Jahre alt und sagte dass der Tod sie vergessen hätte.

Das ist alles so traurig. Ich bin so froh das ihr alle so tapfer seid. Möge Gott euch allen beistehen.

Der Grund dafür das ich keine Kinder habe ist der, wir kriegen keine. Ich hatte meine Eltern und sie waren immer meine Kinder. Ich hatte mir keine Gedanken gemacht dass alles so plötzlich sich ändern kann. Auch wenn ich erwachsen bin, so fühle ich mich wie ein Kind und dachte immer das meine Eltern immer bei mir sind.

Ich finde das ist genauso schlimm für die Kinder Ihre Eltern zu Grabe zu bringen oder Eltern ihre Kinder. Ich zumindest empfinde das so....

Nana

liisa

Hallo Nana,
Ich hab dir eine pn geschrieben. Guck mal nach bitte.
Lg liisa

Motte

Liebe Angehörige,
ich schreibe zum ersten Mal einen Beitrag in das Forum. Mein Mann hat das Astrozytom III. Nach OP 2007 mit Chemo und Bestrahlung war er bis 2014 stabil. Hatte 'Nur' linksseitige Parese bis heute. Dann neues Rezidiv. OP im Dezember 2014. Dann erneute OP im August 2015. Trotz Chemo Temodal, CCNU, Inlyta ist der Tumor explodiert. Heute das letzte MRT Tumor ist überall im Gehirn verstreut. Es wird zu Ende gehen. Bitte um Infos an wen, an welche Einrichtung ich mich im Bedarfsfall wenden kann. Wie reagieren Krankenkassen, Pflegeeinrichtungen, Hospize? Was muss ich beachten?
Liebste Grüße

liisa

Hallo Motte,
Ich schick dir eine pn, am Telefon lässt sich das besser besprechen
Lg jutta

Schnuflo

Liebe Nana,
Bei meiner Mutter wurde ebenfalls am 28.9.15 ein Glioblastom Grad IV diagnostiziert. Es folgte OP, danach Chemo und Bestrahlung. Die Chemo musste wg. schlechter Blutwerte vorzeitig abgebrochen werden. Am 07.12.15 ist sie dann für immer eingeschlafen, 2 Tage vor dem errechneten Entbindungstermin meines Sohnes, ihres ersten Enkels, auf den sie sich so sehr gefreut hat und nun aber doch nicht kennengelernt hat.
Für mich war es auch immer schwer zu glauben, dass sie mit dieser Diagnose ca. 1 Jahr Lebenserwartung hat. Dass es am Ende doch recht schnell ging und ihr viel Leiden erspart blieb, ist für mich nur ein kleiner Trost. Der Schmerz, dass sie nicht mehr da ist, ist sehr groß. Ich weiß aber, dass meine Mama immer über mich wachen wird und Deine über Dich. Auch wenn wir sie nicht mehr sehen und hören können, so leben sie doch in unseren Herzen weiter.
Ich wünsche Dir und allen, die so einen schweren Verlust erleben mussten, ganz viel Kraft.

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