Hallo ihr alle,
ich habe mich schon länger nicht mehr gemeldet. Meiner Mutter ging und geht es nicht gut. Vor zwei Wochen sollten wir ins KH wegen der 11. Avastininfusion. Diese konnte nicht gegeben werden, da Mama einen Infekt hatte. Sie wurde geröntgt: Lungenentzündung! Sie hatte schreckliche Schmerzen bei jeder Bewegung, schlief gleich ein, war verwirrt. Nach einer Woche im KH und Antibiotika wurde sie wieder nach Hause entlassen, mit dem Krankentransport, da Mama inzwischen gar nicht mehr laufen kann und Papa sie auch nur schwer in den Rolli bringt (sie wiegt 100 kg und Papa selbst ist körperlich eher schmächtig).
ich habe die Ärzte gefragt, was die Therapie mit CCNU und Avastin noch bringt. Sie meinen dass der Tumor dadurch langsamer wächst. Das CT, das im KH während ihres Aufenthalts gemacht wurde, zeigt wieder Wachstum. Die rechte Hirnhälfte ist immer mehr Tumor und links vorne hat sie ja auch nochmal einen.
Die Krankenkasse will jetzt den aktuellen Befund. Wahrscheinlich werden sie dann das Avastin auch nicht mehr genehmigen. Es hat ja auch keinen Erfolg gebracht. Und Mama muss so jede Woche zusätzlich durch das Stechen in den Arm gepiesakt werden. Der ist schon ganz blau. Und die lange Fahrt ins KH...
Hab heut in der Mittagspause daheim angerufen ob soweit alles "ok" ist. Mama und Papa waren grad beim Mittagessen. Und plötzlich wird Papa total aufbrausend und schreit was Mama jetzt schon wieder gemacht hätte, weil sie aus Versehen ihren Becher ausgeleert hat. Papa hat da gar kein Verständnis für. Seine Nerven liegen blank, eigentlich bei uns allen. Mama sieht links wahrscheinlich fast nichts mehr, hat ja ne zunehmende Gesichtsfeldeinschränkung, kann natürlich ihre Bewegungen nicht mehr so gezielt koordinieren, alles durch die Krankheit verursacht. Und Papa muss sie halt immer anschreien. Dasselbe wenn sie sich nicht richtig dreht beim Umsetzen von Rolli ins Bett. Oder nochmal was...die Ärzte haben ihr extra 3 mal pro Woche Physio verordnet, einmal davon Lymphdrainage gegen das Wasser im linken Bein. Jetzt kommt aber nur EINMAL jemand und macht kurz Lymphdrainage. Ja, Mama sollte sich halt mal ein bisschen bewegen oder eben im Bett durchbewegt werden. Sag ich das zu Papa, kommt gleich dass ihm das zu viel ist, dann müsste ja immer jemd. da sein wenn die Physiotherapeuten kommen. Dabei ist er doch zu Hause...Papa ist mit der Pflege überfordert. Oder...er gibt ihr nicht so viel zu trinken, da sonst gleich wieder die Windel voll ist. Soll Mama auch noch Nierenversagen bekommen? Hab ich ihm auch erklärt. Aber er will oder kann das alles nicht verstehen, auch den Heißhunger nicht. Und Mama macht das ja gewiss nicht mit Absicht :(
Natürlich ist es anstrengend jmd rund um die Uhr zu pflegen...
Und ich als große Tochter bin nur am Wochenende zum helfen da, weil ich 70 km entfernt wohne und arbeite. Bei meiner Schwester fängt Mitte März das Abi an und sie muss sich jetzt auf´s lernen konzentrieren.
Also hängt gerade wirklich alles an meinem Vater. Es ist schwierig, auch wenn der Pflegedienst morgens und abends kommt.
Traurige Grüße
Alexandra