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Silimu

Hallo,
durch Zufall bin ich auf diese Seite gestoßen, da ich zur Zeit so unzufrieden bin und recherchiert habe. Kurz meine Diagnose-
im Februar bekam ich durch einen Zufallsbefund die Diagnose eines Meningeom vom Durchmesser von 2,5 cm, rechts direkt neben Sehnerv und Kleinhirn. OP erfolgte Anfang April und ich war 8 Wochen zur Reha. Dort gab es einen Zwischenfall - ich konnte nichts mehr Sehen und meine rechte Gesichtshälfte hat gekribbelt.
Daraufhin lag ich nochmals im Krankenhaus, ev. war es eine kleine Einblutung am Sehnerv.

Nun bin ich wieder zu Hause. Aber ich fühle mich noch immer krank. An manchen Tagen sehe ich noch immer verschwommen, habe Schwindel und fühle mich schlapp. Hinzu kommt ein Narbenschmerz, der teilweise sehr intensiv ist. Ich kann noch immer nicht die Haarspitzen berühren, obwohl ich die Haare jetzt ganz kurz trage. Meine Narbe ist ziemlich lang, ca. 15 cm und ich habe eine kleine Titanplatte im Kopf.

Bisher war alles okay und ich war sehr positiv, aber jetzt wächst die Ungeduld. Es geht nicht vorwärts, habe zu nichts Lust, verschlafe den Tag und eigentlich will ich wieder arbeiten gehen, schaffe es aber noch nicht.

Habt Ihr für mich einige Tipps oder Anregungen, was ich tun kann um den Genesungsprozess zu unterstützen.

Vielen liebe Dank Silimu

Mummel

Hallo meine OP war im Januar 2020 u d ich bin immer noch krank geschrieben.Für mich muß ich feststellen das ich wahrscheinlich falsch gedacht habe ....OP,dann Heilung,dann Arbeit (Altenpflege) wieder auf
nehmen.
Z.ZT. ist es so das ich keinen Tag planen kann weil ich nicht weiß wie es mir geht,habe Kopfschmerzen bis hin zur Migräne,benötige viel Ruhephasen und bin auch kaum belastbar.Habe mir Osteopatie,Ergotherapie und Krankengymnastk verschreiben lassen einfach um das Gefühl zu haben etwas für mich zu tun allerdings ist der Gedanke an Arbeit ganz weit hinter geschoben wurden von mir da meine Gesundheit erstmals vorgeht und ich weiß das ich einen Weg für mich finden muss/ werde um ein gutes Leben führen zu können wenn es auch aus meiner Sicht wahrscheinlich nie wieder so sein wird wie vor der OP.
Ich wünsch dir alles Gute....liebe Grüße

der Meister

Hallo Silimu,
das kenne ich gut.
Ich musste ca. 9 Monate warten, bis ich mit der Wiedereingliederung beginnen konnte, habe dann nach ca. 5 Monaten einsehen müssen, dass ich mit dem Arbeiten nicht mehr zurecht komme.
Nun bin ich seit fast einem Jahr in Frührente.
Ich habe einen Nebenjob auf 450 Euro Basis und bin nach den 3 Stunden völlig fertig, auch heute nach über 2 Jahren fehlt mir Kraft und vieles fällt mir schwer.
Gib Deinem Körper die Erholungszeit die er braucht.
Es gibt für mich gute und auch schlechte Tage.
Dir alles Gute.

Gruß Klaus

Silimu

Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Ich tue auch einiges, wie Physiotherapie, kognitives Training und Rehasport - aber es ist nicht so wie ich mir das vorgestellt habe.

Irgendwie geht nichts vorwärts und ich hatte so gehofft bald wieder arbeiten zu gehen.
Ich kann auch mit niemand darüber reden, da meine Familie total besorgt um mich ist. Sie verstehen meine Ungeduld nicht.

Danke und lieben Gruß

der Meister

Silimu,
ich glaube, auch wenn sich das jetzt erstmal komisch anhört, dass Du zu Ungeduldig bist.
Eine solche OP braucht sehr viel Zeit, gebe diese Zeit Deinem Körper.
Ich wollte es auch nicht wahr haben.
Soweit meine Erfahrung.


Gruß Klaus

Deubi

Moin Silimu,
mein Professor meinte, ich brauche nach der OP ganz viel Geduld. Nervenzellen regenerieren sich ganz langsam.
Ungeduld hilft dir nicht.
Sei froh, dass du eine Familie hast, die dich auf andere Gedanken bringt. Spann sie im Haushalt mit ein. Lade Freunde ein.
Denk an dein psychisches Wohl, meld dich zur Psychotherapie an, um alles besser verarbeiten zu können.
Vieles wird besser werden - über Monate und Jahre.
Alles? Das kann dir keiner sagen.
Gib die Hoffnung nie auf.
Ich habe auch feststellen müssen, dass ich nicht mehr belastbar genug zum Arbeiten bin.
Ich habe mir mein Leben neu organisiert: treffe Freunde, bin viel im Garten, habe mir Ehrenämter gesucht.
Genieß dein Leben, wie es ist. Mach das Beste daraus.
Alles Gute
LG
Deubi

Äpfelchen

Hallo Silimu,
naja.... ein Meningeom ist kein Blinddarm.... Dein Körper macht z.Zt. eine Menge durch, und nicht nur der Körper, auch die Psyche. Gib dir die Zeit, die du brauchst. Vielleicht bist du eines Tages soweit, wieder arbeiten zu können.
Das ist bei jedem anders. Ganz wichtig ist, dass du eine Struktur in deinen Tag bringst. Auch mit Ruhepausen, Mittags einfach mal hinlegen und eine Stunde schlafen. Ich hatte auch gedacht, wieder arbeiten zu können.Leider nicht mehr dran zu denken, und so richte ich mir mein Leben so gut und schön wie es geht , ein. Gib die Hoffnung nicht auf, mach REHA und viel Entspannung, mach das Beste draus.
Alles erdenklich Gute für dich und deine Familie
LG Äpfelchen

Xelya

Hallo Silimu,

ich stimme den anderen zu. Du bist vor zwei (drei?) Monaten operiert worden. Alleine die OP-Folgen zu verarbeiten dauert! Dass Du keine Fortschritte siehst, kann auch daran liegen, dass wir dazu neigen, uns mit dem Fähigkeitenstand des Vortages (der letzten Übung) zu vergleichen. Das sorgt natürlich für Frust.

Vergleiche mal mit direkt nach der OP und vermutlich wirst Du seitdem durchaus Fortschritte gemacht haben. Verbesserungen passieren auch nicht immer linear, so funktionieren wir Menschen (leider? Gottseidank?) nicht.

Wenn Du zB bei Kindern guckst, die etwas lernen: Die machen und üben und wiederholen und mal klappt es besser und dann wieder gar nicht und dann wieder super und dann geht gar nichts mehr, dann wird es besser und ZACK! plötzlich können sie es als wären sie mit der Fähigkeit geboren worden. So ist das bei fast allen Dingen, die wir lernen, trainieren, üben.

Wenn die grobe Richtung (also in Richtung Verbesserung) in größeren Zeitabständen stimmt, dann ist das genau richtig. Und sich etwas Gutes tun und gut mit sich umgehen, gehört auch zur Verbesserung dazu. Das fiel mir am schwersten zu verstehen nach meiner OP, dass Entspannung und Erholungspausen die Wahrscheinlichkeit von guten Ergebnissen erhöhen.

Ich glaube, Geduld zu haben, ist bei der Genesung das Allerschwierigste für die meisten von uns :-). Bleib dran, wenn Du so viel machst, dann werden sich ganz sicher auch Erfolge zeigen.

Alles Gute!
Xelya
P.S.: Am Rande bemerkt. Was mir generell hilft, wenn ich etwas erreichen möchte, sind Visualisierungen dessen, was ich erreichen möchte. Das habe ich schon vor meiner OP gemacht, mir vorgestellt, wie ich bestimmte Dinge tue und mir hilft es eigentlich immer.

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