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Hoppedi

wie kann man verbindlich feststellen, ob ein Meningeom gutartig oder bösartig ist?

samsam

Hallo Hoppedi,

ob gut oder bösartig lässt sich nur histhologisch exakt klären.

LG
samsam

Prof. Mursch

Die Definition "bösartig" ist natürlich bei Tumoren im Kopf schwierig. Ein Meningeom setzt keine Metastasen im Körper. "Bösartig" definiert der Neuropathologe nach der Zahl der Zellteilungsfiguren (Mitosen) im Mikroskopbild und nennt sie WHO Grad 1, 2 (atypisch), 3 (anaplastisch). Je nach Grad wachsen sie selten oder nie wieder oder kommen sehr schnell als Rezidiv erneut.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Hoppedi

vielen Dank für die Antworten. Ich habe mal ein wenig nachgedacht und überlege nun, wie die Ärzt genau wissen, dass es keine Metastasen im Körper gibt, ohne irgendwelche weitergreifende Untersuchungen durchzuführen? Ich bin ein Laie, vielleicht geht das ja wirklich. Bei meinen damaligen Untersuchungen haben die Ärzt mir erzählt, dass die Durchblutung des Tumors da mit eine Rolle spielt.
Aber leider habe ich in meinem bisherigen Leben schon so oft von Freunden und Bekannten gehört, dass sie "geheilt" sind und spätestens nach 7 Jahren waren sie tot. Bei ihnen wurden verschiedene Krebsarten diagnostiziert. Der Vater meines Mannes wurde im Oktober 2006 "geheilt" und Anfang Januar 2007 ist er gestorben ... überall Metastasen. Wie kann sowas passieren und warum wird den Betroffenen und Angehörigen nicht die Wahrheit gesagt?

Ein solches Verhalten der Ärzte macht mich sehr misstrauisch ihnen gegenüber.

LG
Hoppedi

alma

Hirntumoren setzen außerhalb des Nervensystems keine Metastasen. Grund: die Blut-Hirn-Schranke, die es verhindert, dass Stoffe aus dem Blut ins Hirn übergehen. Das funktioniert eben auch umgekehrt.
Dass sich ein Krebskranker als geheilt betrachtet, ohne es wirklich zu sein, wundert mich nicht. Das kann man der Schulmedizin nicht anlasten.
Zu dem Fall deines Schwiegervaters kann ich nichts sagen, aber es ist manchmal nicht so einfach, Metastasen zu erkennen. Es ist erst ab einer bestimmten Größe möglich, sie überhaupt sichtbar zu machen.

Alma.

Hoppedi

danke alma, für deine Erläuterungen. Das ist ja mal eine "positive" Nachricht über Hirntumore. Wie gesagt, ich bin in der ganzen Sache nicht so fit und beschäftige mich auch nicht zuuu intensiv damit. Wenn das Ding in meinem Kopf schlimmer wird, wird sich das auch mit Sicherheit noch ändern, aber bisher lebe ich mein Leben wie "vorher" auch.

LG
Hoppedi

alma

Ja, ich fand das damals auch positiv. Ich bin aber anderer Meinung als du. Es kostet viel Kraft, im Ungewissen zu bleiben. Deshalb finde ich, dass es besser ist, abzuklären, woran man ist. Und sich sachliche Informationen zu besorgen. Du verfährst nach der Devise: wenn es schlimmer wird, kümmere ich mich, aber ich hoffe, dass das nicht passiert. Also kümmere ich mich erstmal nicht und vielleicht gar nicht. Aber wenn man so eine Angst hat, herauszufinden, wie schwer die Erkrankung ist (und etwas anderes als Angst kann es nicht sein), dann ist man doch ständig auf der Lauer vor Symptomen der Verschlechterung. Du kannst damit dein Leben nicht mehr leben wie vorher. Es ist doch etwas Entscheidendes passiert. Etwas, das eine überlegte Entscheidung verlangt und kein Ausweichen.

Alma.

Hoppedi

da muss ich dir widersprechen, bei mir ist das was anderes. Ich weiß von meinem Meningeom seit 5 Jahren und es ist keine Welt für mich zusammengebrochen, weil diese Krankheit nur ein Stein in meiner Sammlung ist. Ich habe außerdem noch seit 20 Jahren Multiple Sklerose. Diese Diagnose hatte mich ziemlich hart getroffen (mein Kind war gerade 2 Jahre alt). Ich habe in diesen 20 Jahren mein Leben bereits geändert und mich auf die Krankheit eingestellt. Man lebt bewusster, wenn man solche Krankheiten hat und daran hat sich nichts geändert. Das meinte ich mit "ich lebe wie vorher" ..... aber das konntest du ja nicht wissen :-)
Also es ist durchaus kein Vogel-Strauß-Verhalten, ich weiß schon, was auf mich zukommen kann.

Hoppedi

Tweety 28

Wollte dir noch kein Arzt das Meningeom entfernen oder möchtest du dich der OP nicht aussetzten???

Hoppedi

doch @Tweety28, das war das Erste was die Ärzte machen wollten. Aber das Risiko, dass ich bei einer Narkose einen MS-Schub haben werde, ist recht groß. Daher habe ich mich für die waitandsee-Methode entschieden.

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