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Thema: Meningeom als Berufskrankheit durch Strahlung?

Meningeom als Berufskrankheit durch Strahlung?
Frosty
11.09.2019 14:45:12
Hallo ihr Lieben,
ich arbeite als Röntgenassistentin. Da mein Meningeom im Rückblick mit meiner Ausbildung anfing zu wachsen, möchte ich dieses nun bei der BG melden. Diesen Zusammenhang konnte ich lange nicht stellen, da es lange nur im Knochen wuchs und keiner wusste um was es sich handelt. Nun zur Frage: Wie stellt man es am Besten an? Erst Betriebsarzt? Gibt es neurologische BG Ärzte? Die Strahlenschutzkommission hat Strahlung als mögliche Ursache für Meningeome eingeräumt. Genauso hilflos bin ich auch beim Behindertenausweis. Hat jemand einen auf Grund seines ausgeprägten Meningeoms oder anderen gutartigen Tumoren?
Vielen Dank
Frosty
Frosty
SpinEcho
11.09.2019 14:55:14
> Hat jemand einen auf Grund seines ausgeprägten Meningeoms oder anderen gutartigen Tumoren?

Bei gutartigen Tumoren richtet sich der GdB praktisch ausschließlich nach den vorhandenen Symptomen. (Das sollte man auch beim Antrag beachten - nicht die Erkrankung selbst, sondern die daraus folgenden Symptome und Einschränkungen betonen).
SpinEcho
der Meister
11.09.2019 15:04:12
Hallo SpinEcho,
da ist vermutlich was anderes gemeint, BG = Berufsgenossenschaft und nicht GdB = Grad der Behinderung.
Aufgrund meiner Beeinträchtigungen habe ich einen BdG von 60% erhalten.

Gruß Klaus
der Meister
Frosty
11.09.2019 15:20:20
Vielen Dank für Infos und Tipps,
es geht mir tatsächlich um beides. GdB und BG zwecks Bezahlung einer Umschulung o.ä.
Frosty
der Meister
11.09.2019 15:46:34
Bei der BG wird es nicht einfach etwas durchzusetzen, das Thema hatten wir auch, da ich mit Farben, Härter und Lösemittel zu tun hatte. Kam aber nichts dabei raus ...
Aber Strahlen sind was anderes und ein Versuch ist es wert.

Gruß Klaus
der Meister
Prof. Mursch
11.09.2019 16:25:13
Das ist ziemlich aussichtslos, eventuell, aber nicht sehr sicher, Sie weisen anhand Ihrer Dosimetrie eine hohe Strahlendosis nach. Dann wären Sie aber bereits vorher kontaktiert worden.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Frosty
11.09.2019 17:04:58
Das mit den Dosimetern dachte ich mir schon. Jedoch ist die Rechnung natürlich nicht korrekt da mein Kopf bei jeder Angiographie oder Durchleuchtung ohne Bleischürze wie mein Körper ist. Aber sie werden sich sicher versuchen herauszuwinden. Mir ist es jedoch ein Rätsel da man es im Internet und eben von der Strahlenschutzkommission lesen kann. Die Schweiz und Amerika sind da meinem Erachten nach weiter
Frosty
KaSy
15.06.2020 01:07:56
Hallo, Frosty,
Deine Fragen sind zwar lange her, aber ich habe sie erst jetzt gelesen.

Hast Du inzwischen den Antrag bei der BG auf die Anerkennung der Meningeome als Berufskrankheit gestellt?
Ich denke, man kann das tun. Ich weiß nicht, ob Du es selbst tun darfst oder ob Du einen Arzt, z.B. den Neurochirurgen, darum bitten musst. Wenn bei der BG erst einmal ein Antrag liegt, dann wird er bearbeitet, indem die zutreffenden Ärzte von der BG direkt angeschrieben werden und sie bekommen ihre Antworten, Berichte und Befunde sogar finanziell gut vergütet, also besser als von den Krankenkassen.
Dich würden sie zu einem von ihnen ausgewählten Arzt schicken, der Dich befragt, untersucht.
Ich selbst kenne das, weil ich durch einen Arbeitsunfall eine Augenverletzung hatte und mich einem von der BG bestimmten, relativ hochrangigen, Augenarzt vorstellen musste. Das passiert aber nur einmal oder - bei Anerkennung als BG-Fall - nach mehreren Jahren bzw. bei einer Verschlimmerung (wie jetzt bei Dir evtl.).
Falls Du als BG-Fall akzeptiert wirst, gilt das rückwirkend ab dem Datum der Antragstellung.

Hast Du mittlerweile einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis gestellt?
Probiere es doch. Du hattest jetzt eine weitere OP. Da es dieses Rezidiv gab, kann man nicht mehr unbedingt von "gutartig" sprechen. Du hast sicher weitere Folgeschäden organischer und psychischer Art, die in der Gesamtheit für Dich ein Nachteil gegenüber der Normalbevölkerung sind. Dieser soll durch die Einstufung in einen GdB (bzw. GdS = Grad der Schwerbehinderung) ausgeglichen werden.
Es gibt im Internet ein Formular dafür, in das Du Deine Krankheiten und alle Ärzte mit Adressen eintragen kannst. Wenn Du Befunde hast, schick sie (in Kopie) gleich mit. Ich bin gut damit gefahren, mit eigenen Worten aufzuschreiben, wie ich früher im Alltag zurecht kam und wie sich das seit der Erkrankung geändert hat. Dabei habe ich den normalen Alltag (zu Hause, Ausgehen, Feiern, Kultur, Reisen,...), den beruflichen Alltag und die Familie getrennt beschrieben.
Natürlich kann der Antrag abgelehnt werden, denn gerade bei Hirntumorfolgen sind die Alltags-Folgen schwer fassbar. Aber wenn es klappt, kannst Du Vorteile erhalten durch eine Steuerermäßigung, bessere Berücksichtigung von Arztfahrten und Aufwändungen für die Gesundheit, Ermäßigungen bei Eintrittsgeldern usw..

Hat eigentlich das Knacken und Knirschen im Kopf aufgehört, sodass Du wieder im Liegen schlafen kannst?

Hat sich das Kaumuskelproblem erledigt?

Stört das Pulsieren des Augapfels die Sehfähigkeit des Auges?

(Ich frage aus Eigeninteresse, habe bald einen NC-Termin bzgl. evtl. OP-Möglichkeit.)

Beste Grüße und alles Gute
KaSy
KaSy
Frosty
15.06.2020 09:33:02
Hallo KaSy, Ich habe mittlerweile 30 % Grad der Behinderung und bin ich Gleichgestellt. Ob ich noch auf 50 % komme läuft gerade noch. Der Antrag auf Berufskrankheit läuft seit Februar. Konnte aber mit meinem Arbeitgeber sprechen dass ich nicht mehr in die gefährlicheren Röntgenräume muss. Mein Auge pulsiert nach wie vor, Knacken etwas seltener. Termin morgen bei meinen Operateuren. Im MRT sahen die Bilder ansonsten perfekt operiert aus. Kann dir gerne in einer PN schreiben wo ich war. Würde es dort nach 20 Jahren Suche immer wieder dort machen lassen. Ganz liebe Grüße
Frosty
Frosty
Frosty
15.06.2020 09:38:31
Ach so, der Mund lässt sich mittlerweile schon besser öffnen, dank Zeit und Physio. Schmerzen nur noch wenn ich mir Sorgen mache.Lg
Frosty
KaSy
15.06.2020 16:17:09
Hallo, Frosty,
danke für die Antworten.
Das mit den Anträgen ist gut, vielleicht ergibt sich ja mit den neuesten Befunden mehr.
Dass es Dir nach und nach besser geht, ist nach den postoperativen Monaten auch ganz gut und bringt Dir etwas mehr Optimismus.
Arbeitest Du schon wieder oder hast Du das mit der Vermeidung der Röntgenräume aus der Ferne geklärt?

Ich frage nochmal - stört das Pulsieren des Augapfels die Sehfähigkeit dieses Auges?
KaSy
KaSy
Frosty
15.06.2020 16:29:16
Also eigentlich ging es mir nach den ersten 3 Monate nach Op sehr gut. Jetzt seit ca. 2 Wochen leider nicht mehr so fit. Arbeiten wollte ich eigentlich seit letzter Woche wieder aber weil ich doch nicht so fit bin musste ich das verschieben. Habe das nur in einem Besprechungstermin vor Ort geklärt zwecks den Arbeitsräumen.
Das Auge sieht laut Augenarzt noch normal, allerdings sehe ich auf dem Handy z.b. schon durch das flackern unklar. Werde nach morgen nochmal berichten.
Frosty
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