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Thema: Meningeom durch Zufallsbefund

Meningeom durch Zufallsbefund
Kiddoh
12.05.2017 12:02:17
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier. Gestern war ich wegen schwindel (eher Schwummer) beim MRT. Der Grund für meinen Schwindel konnte nicht festgestellt werden dafür ein meningeom 1,5 cm soweit ich das sehen konnte rechts oben Mitte! Mehr Daten habe ich leider noch nicht da der Befund noch aussteht. Der Radiologe sagte, dass es anhand der Formung äußerst wahrscheinlich gutartig ist und da ich aktuell keine Probleme habe eine Kontrolle empfohlen wird.

Ich war schockiert, genau davor hatte ich mich gefürchtet und im Vorfeld des MRT verrückt gemacht. Ein nebenbefund! Ich habe gleich einen Termin bei einem neurochirurgen vereinbart um eine fachmeinung einzuholen.

Meine Frage zu diesem Zeitpunkt an Betroffene:
wie seid ihr mit der Diagnose im ersten Moment umgegangen bzw. könntet eueren Alltag soweit normal weiterleben?

Ich habe das Gefühl nichts ist mehr wie vorher, alle Pläne und Vorlieben scheinen mir unwichtig. Ich bin 33 und wir haben einen Kinderwunsch!
Ich konnte nachts keine Sekunde schlafen weil ich mich ständig erinnert habe und mir immer wieder aufs neue klar wurde, dass ich einen hirntumor habe.
Arbeiten konnte ich heute auch nicht. Ich habe keinen Appetit und bin wie in Trance und angespannt.

Das ist nicht die Art wie ich nun mein Leben gestalten möchte, weiß aber momentan nicht wie ich diese Diagnose im ersten Moment annehmen kann.
Auch tue ich mir schwer Ärzte zu finden ( Praxis oder kh, Neurologe oder neurochirurg ?)

Für Erfahrungsberichte und Austausch gleichbetroffener wäre ich sehr dankbar. Lg
Kiddoh
SpinEcho
12.05.2017 12:53:29
> wie seid ihr mit der Diagnose im ersten Moment umgegangen bzw. könntet eueren Alltag soweit normal weiterleben?

In der ersten Zeit hat man daran zu knabbern. Aber man sollte daran denken, dass sich die Auswirkungen auf den Alltag mehr aus den Ausfallerscheinungen und anderen Symptomen als aus der puren Anwesenheit des Tumors ergeben sollten.

Keine neurologischen Ausfälle? Super.

Verrückt machen kann man sich vor jedem MRT. Es bringt aber nichts.
SpinEcho
camundongo76
12.05.2017 13:18:21
Hallo!

2005 wurde bei mir als Zufallsbefund ein Epidermoid im Kleinhirnbrückenwinkel festgestellt und bei Kontrollen des Rezidivs 2015 ein Aneurysma. Beide Male stand ich zunächst wochenlang total neben mir. Die Gedanken drehten sich nur darum. Aber es wurde besser. Zurückblickend muss ich sagen, dass ich mich komischerweise trotzdem gerne an diese Zeiten zurück erinnere. Ich habe mich viel weniger über sonstige Belanglosigkeiten (z.B. auf der Arbeit) geärgert. Vorallem nach der ersten Diagnose bin ich zur Ablenkung aber auch viel mehr mit Freunden ausgegangen. 2015 - inzwischen mit Kindern - musste das Leben halt einfach normal weitergehen.
LG und Kopf hoch! Es wird besser!
camundongo76
Dini
12.05.2017 13:46:57
Hallo,
erstmal herzlich Willkommen hier im super tollen Forum, wenn auch der Anlass nicht der Schönste ist, bekommst Du aber hier auf fast alle Fragen zeitnah und informativ Antwort. So sind meine Erfahrungen bisher.
Bei mir wurde auch wegen Schwindel ein Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel im MRT festgestellt. Für mich ist,genau wie bei Dir, eine Welt zusammengebrochen, stand völlig neben mir und dachte, ich werde sterben. Aber Du hast ja schon richtig gehandelt und Dir eine Facharztmeinung geholt. Warte diese erstmal ab und bewahre die Ruhe. Meningeome sind in der Regel gutartig und oftmals auch gut zu operieren. Somit haben wir das Gute vom Bösen.

Ich habe mich in der ersten Klinik nicht operieren lassen, sondern in der zweiten, 350 km weit entfernt vom Wohnort. Und für mich kam nur eine OP in Frage, denn ich hatte auch noch keine neurologischen Ausfälle und somit auch die Chance, das hinterher alles so ist wie vorher. Und so ist es tatsächlich: Ich bin vor 1 Jahr operiert und mir geht es, bis auf gelegentliche Schwindelanfälle und vielleicht 5 % meiner früheren Leistungsfähigkeit verloren, sehr gut. Wenn ich nicht schon 46 Jahre alt wäre, würde ich mir jetzt auch 1 Jahr nach OP zutrauen, schwanger zu werden ;-))) ich wünsche Dir für Deine Entscheidung und Gesundheit alles Gute und wenn Du noch irgendwelche Details wissen möchtest, frage gerne. Ich habe auch alles aufgesogen wie ein Schwamm.

lg Dini
Dini
camundongo76
12.05.2017 13:58:18
Da muss ich Dini zustimmen! Keine Panik, 2005 habe ich 7 Monate bis zur OP gebraucht, 2015 ein Vierteljahr. Mehrere Meinungen einholen. Nichts überstürzen. Auch ich bin durch die Bundesrepublik gereist ;-)
camundongo76
alma
12.05.2017 14:31:49
Bei mir wurden 2005 nach einem großen epileptischen Anfall 2 Hirntumoren festgestellt, ein Meningeom und ein intrazerebraler, der nach dem 1. histologischen Befund recht bösartig war.
Er war dann doch gutartiger, ist mit den Jahren langsam und symptomlos weiter gewachsen, macht aber für sich genommen keine Probleme. Das Meningeom war Grad I und ist seitdem auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
Ich kenne das aber: in Schockstarre zu verfallen und nicht mehr zu wissen, wie damit weiter leben. Irgendwann wurde mit klar, dass es schon darum geht, weiter zu leben wie bisher, denn wenn du das nicht tust, hast du dein Leben möglicherweise auf einen Hirntumor ausgerichtet, der sich nie wieder zurückgemeldet hat. Im Rückblick verlorene Zeit. Trotzdem - es ist eine prägende Erfahrung. Man ist nicht mehr der/dieselbe.
Ich habe wegen Umzug geschlagene 1,5 Jahre gebraucht, um mir ein neues Ärztenetz aufzubauen. Leicht ist das nicht, aber wichtig.
alma
Kiddoh
12.05.2017 15:55:17
Vielen lieben Dank für euere Erfahrungsberichte. Die bauen mich schon etwas auf
Kiddoh
Kiddoh
12.05.2017 16:06:27
Irgendwie wurde mein post gekürzt.

Es war mit ein Grund mich hier anzumelden, da ich denke das es eine große Hilfe ist mit Gleichgesinnten zu sprechen.

Schlimm war auch die Reaktion meiner Familie. Die waren sehr mitgenommen und auch mein Freund tut mir leid, es betrifft ihn ja auch und er weiß nicht was er machen soll.....Wie war das bei euch?

Ich hoffe ich kann das ganze auch bald etwas gelassener nehmen, ich denke wenn ich erstmal mit dem Fachärzten gesprochen habe könnte es besser werden. Momentan bin ich mit den Gedanken immer am abschweifen und sehe aus wie ein Geist. Ich hoffe das die Angst mich zumindest zeitweise loslassen kann.

In welchen Krankenhäusern habt ihr euch denn letztlich operieren lassen wenn ich fragen darf? Ich wohne im Rhein Main Gebiet und weiß ehrlich gesagt nicht wo ich anfangen soll.

Da ich nicht denke, dass ich lange mit einem Tumor herumlaufen kann auch wenn er langsam wächst, denke ich auch über eine op nach, je nachdem was mir der Facharzt sagen kann. Möglicherweise ist die Stelle ja auch kompliziert. Wobei am Kopf operiert zu werden auch zu meinen horrorvostellungen gehört, ich hoffe heutzutage gibt es weniger gruselige methoden.

Alma, ist dein meningeom quasi von alleine verschwunden? Das mit den Ärzten kenn ich zu gut. Ist schon komisch wenn man bei google nach einem kompetenten Arzt sucht und eigentlich keine Ahnung hat...und man ist ja auch nicht immer gleich zufrieden...
Kiddoh
alma
12.05.2017 17:52:56
Nein, per OP. Zusammen mit dem anderen.
Ich finde, du solltest es sacken lassen. Und auf ein Gespräch mit den Fachärzten warten. Du weißt ja noch nicht viel über deine Krankheit.

Umgang mit Angst kann man lernen. Angst ist ein normales Gefühl. Gehört zum Leben dazu. Was ist so schlimm daran?
Sie hat dich nicht im Griff, sondern du traust dich wohl eher nicht hinein.
Hinlegen, tief durchatmen, hineinspüren, vorbeiziehen lassen. (Bewusst die Erfahrung machen, dass sie vorbeizieht.)

"... man ist ja auch nicht immer gleich zufrieden ..."
Mit zunehmender Erfahrung bemerkst du die Unterschiede. Frag dich, was dir wichtig ist.
alma
camundongo76
12.05.2017 19:34:25
Du hast eine pn.
camundongo76
asteri1
14.05.2017 20:41:49
Kiddoh- ein Meningeom ist keine Katastrophe. Du darfst alle Deine Ziele und Wünsche an die Zukunft weiterverfolgen. Ein Meningeom wird Dich nicht aufhalten- er ist recht harmlos.
asteri1
Kiddoh
14.05.2017 20:49:05
Danke dir für die aufbauenden Worte. Aber momentan ist es noch schwer, kann alles noch nicht greifen und bin unsicher. Würde ja quasi vom Radiologen mit den nebenbefunden Zyste ( irgendwo innen wo man auch noch nichts machen muss) und Meningeom nach hause geschickt....und jetzt rödeln die Gedanken und ich bin nur am googeln.

Wie hast du dich gefangen? Gerne auch pn.
Kiddoh
asteri1
14.05.2017 21:10:13
Als ich erstmals die Diagnose grosser Hirntumor (ca 10 cm) bekam- war ich erleichtert- dass meine Beschwerden einen Namen bekamen. Ich kam dann ins Krankenhaus und ich brauchte mich dann erstmal um nichts zu kümmern. Nach der Operation erfuhr ich dass es ein Akustikusneurinom war. Beschwerlich war der Genesungsprozess, weil der Tumor so groß war und alles zerdrückt hatte. Ich brauchte deshalb viele Jahre um gesund zu werden.
Heute lebe ich mit einem grössenkonstanten Resttumor ein fast normales Leben- abgesehen von ein paar Einschränkungen. Vom Resttumor merke ich nichts.
asteri1
Pedi
15.05.2017 21:05:17
Hallo Kiddoh,
Ich schreibe dir, weil es mir so ähnlich erging. Auch bei mir ist es erst kürzlich gewesen. Am 6. April habe ich die Diagnose bekommen. Ein Meningeom am Keilbeinflugel, ca 1,5 x 1,7 groß. Die Neurologin meinte, es sei sehr klein, es liegt nur sehr sehr ungünstig. Sehr dicht am Sehnerv meines rechten Auges.
Wie geh ich damit um? Das war deine Frage.
Ich bin immer schon ein recht positiver Mensch gewesen, so hab ich mich immer wieder damit beruhigt, dass es ein Zufallsbefund war. Wie gut, bevor es zu Ausfällen kommt! Es ist ein gutartiger Tumor und er ist noch sehr klein. Die Wartezeit, zweieinhalb Wochen, auf das Gespräch mit dem Neurochirurg war sehr schwierig. Ich war doch angespannt. Ich habe viel gelesen und doch weiß ich, dass alle Befunde und Nebenwirkung ganz unterschiedlich sind.
Ich wohne in Hamburg und hatte ein sehr gutes Gespräch mit einem Neurochirugen im UKE. Er hat sich ganz viel Zeit genommen und mir alles ganz genau erklärt. Danach war ich beruhigt, ich werde am 6. Juni operiert.
Das hat mich erst mal erleichtert. Der Tumor wird herausgeschnitten.
Nun wurde ich noch nie operiert, das erste Mal also am Kopf. Aber trotzdem denke ich, nach einer gewissen Zeit wird es mir danach wieder gut gehen.
Wie oben beschrieben, verändert sich die Sicht auf die Dinge. Auf der Arbeit rege ich mich nicht mehr auf.
Ich denke trotz der Diagnose kannst du und solltest du auch jede Menge Pläne machen. Ich wünsche dir auf jeden Fall ein baldiges Gespräch mit dem Neurochirurgen und ein sehr gutes dazu. Sonst kann ich dir gerne das UKE in Hamburg empfehlen. Lieben Gruß aus Hamburg

PS ich mochte das nachher auch keinen mehr erzählen, weil sich alle so erschrocken haben. Doch gehe ich offen damit um. Krankheiten gehören zum Leben, und es gibt Heilung für so vieles.
Pedi
Kiddoh
15.05.2017 21:34:53
Pedi, danke dir für deine Rückmeldung. Es tut gut zu wissen, dass man mit solchen befunden nicht alleine ist.

Nachdem ich nun drei Tage fix und fertig war und alles mögliche recherchiert hatte, bin ich heute nach einem kurzfristigen Termin bei einem Neurologen etwas, naja sagen wir, soweit möglich, beruhigter. Er hat meine hirnströme gemessen und Reflexe geprüft und den Tumor als zufallsbefund bestätigt ( der nichts mit meinem Schwindel zutun hat). Er sagte das er sich das Bild angesehen hat und meinte das es ein gutartiger Tumor ist der langsam wächst (wusste ich ja bereits). Die Stelle sei soweit erkennbar gut, jedoch hatte er keinen Befund vorliegen. Ich könnte 20, 30 oder gar 40 Jahre damit leben ohne das er mich zwingend beeinträchtigen muss, aber aufgrund meines Alters ist dies hinsichtlich der psychischen Belastung nicht ratsam. Wer will schon die nächsten 20 Jahre damit verbringen zu bangen ob er diesmal gewachsen ist. Ich irgendwie nicht.

Tja, jetzt ist der da, jetzt muss er weg - oder, wer A sagt muss auch B sagen...

So wurde mir ein Beratungsgespräch bei einem neurochirurgen angeraten, was ich wohl auch in naher Zukunft bzw. so rasch wie möglich tun werde. Eine op werde ich nach dem Gespräch, oder Gesprächen noch abwägen, aber ich befürchte es stellt für mich auch die einzigste Option dar. In wie weit ich für cyberknife in frage komme weiß ich noch nicht, werde ich aber noch in Erfahrung bringen.

Naja zumindest ist mir für heute das Gefühl genommen, dass ich jede Minute Angst haben muss irgendwas zu spüren oder das was passiert. Ich hoffe eure Erfahrungen, dass "es" besser wird treffen auch auf mich zu. Ein Beruhigungsmittel habe ich auch bekommen, ich hoffe es wirkt und ich kann mal wieder normal schlafen
Kiddoh
Fischel
20.05.2017 11:39:54
Liebe Kiddoh,
ja es ist schon erst einmal sehr heftig wenn man die Diagnose "Meningeom"
erhält. Da ist man am Boden, auch hat man so gut wie keine körperliche Kraft mehr. Man denkt, wie soll das alles weitergehen?
Meines ist 1,7 x 1,7 groß u. ich habe mit der Zeit gelernt, damit umzugehen.
Manchmal kommen Tage, an denen man denkt, man fällt ins Bodenlose.
Aber es gibt doch viel schlimmere Hirntumore, da können wir noch zufrieden sein!
Es ist empfehlenswert, mehrere Meinungen von Neurologen u. Neurochirurgen einzuholen u. es dann in Ruhe mit ihnen zu besprechen.
Ich wünsche dir alles Gute u.dass du in Ruhe u. mit der Zeit eine für dich gute Entscheidung treffen kannst.
Herzliche Grüße * Fischel
Fischel
Kiddoh
20.05.2017 18:45:06
Nachdem ich nun einen kleinen ärztemarathon hinter mir habe sowie den Befund fühle ich mich etwas, ich sage mal geordneter.

Die Reaktionen von Radiologe, Neurologe und HNO-Arzt waren eigentlich nahezu identisch. Es ist keiner vom Hocker gefallen als den Tumor gesehen hat.

Zufallsbefund, keine kritische Position, relativ klein 1,4x1,6x1,4 cm, Termin bei neurochirurg vereinbaren da dieser die weitere Vorgehensweise am besten einschätzen kann.

Das glaube ich nun erstmal und werde einen Termin in Mainz vereinbaren. Vorher werde ich aber erstmal in Österreich Urlaub machen. Ich war mir unsicher, aber mir wurde versichert dass sich bis dahin nichts ändern sollte, und ich solle weitermachen wie bisher.

Danke für eure Hilfe!
Kiddoh
asteri1
20.05.2017 19:20:05
Ja, weitermachen wie zuvor ist das beste.
asteri1
Florpold
23.05.2017 19:34:13
Urlaub ist immer schön und gut, und das musst Du selbst entscheiden: wann. Ich habe nach dem Berund im Februar zwei Tage später einen Termin beim Neurochirurgen gehabt, und bin eine Woche später operiert worden. Ein Urlaub vorher hätte mich nicht so gefreut. Die OP ist gut verlaufen, es ist also wichtig, einen Operateur zu finden, der viele OP´s in der Woche macht. Guck im Internet, da gibt es auch Statistiken. Wichtig ist zur Begleitung auch ein vertrauensvoller Neurologe/ Neurologin. Weil der Operateur sich meist nur für die Op interessiert und nicht für das "Danach". Und organisier Dir in der Klinik bereits eine Reha. Du hast darauf Anspruch. Bei mir ist das versäumt worden, und als ich zuhause recht rumhing meinten die nur: das tut uns leid, die Frist für eine Reha ist jetzt verstrichen. Mein Neurologe hat dann geholfen, dass ich zur Reha konnte. Viel Glück...und: das Leben geht weiter. Man glaubt es kaum....Gruß Florpold
Florpold
Cin
24.05.2017 09:39:10
Hallo Kiddoh,

ich wurde im März 2015 wegen zwei Keilbeinmeningeomen operiert, die am linken Sehnerv lagen. Ich kann dir Heidelberg empfehlen. Dr. Haux hat mich operiert und ich find ihn toll als Arzt. Er hat Freitags Sprechstunde.

Ich wünsche dir alles gute und versuch deinen Urlaub erst mal zu geniessen!

Liebe Grüße,
Cin
Cin
Xelya
25.05.2017 13:31:39
Hallo Kiddoh,

Du darfst den Ärzten Glauben schenken, wenn die sagen, dass Dein Tumor Dich nicht in den nächsten Wochen beeinträchtigen wird. Ich würde vermutlich auch erst einmal in den Urlaub fahren :-)

Ich habe ebenfalls ein Keilbeinflügelmeningeom nahe des rechten Sehnervs, das ich ein paar Jahre beobachtet habe, bevor es gewachsen ist. Rechtzeitig bevor es den Sehnerv umwachsen konnte, habe ich es mit Gamma Knife behandeln lassen. Der Tumorrest steht noch und verändert sich seit 8 Jahren nicht (das ist normal, dass der nicht ganz verschwindet).

Die Angst und den Schock hatte ich bei meiner Zufallsdiagnose ebenfalls. Meine Familie war damals völlig neben der Kapp, die habe ich oftmals trösten müssen. Aber - auch wenn das jetzt banal klingt - man gewöhnt sich an die Diagnose. Ich zumindest (meine Familie auch). Es ist meine Entscheidung, ob ich der Angst Raum gebe oder nicht. Und ich habe beschlossen, dass ich es nicht tue und daran gearbeitet, gut mit dem Tumor leben zu können. Und bei mir hat es funktioniert.

Wenige Menschen haben gleich mehrere von den Dingern im Kopf, bei mir sind es 3 oder 4 (man kann nicht so gut erkennen, ob zwei zusammenhängend wachsen oder einzeln) und es mir nicht ständig bewusst, dass sie da sind. Im Gegenteil :-) Manchmal werde ich von Bekannten mit mitleidiger Stimme gefragt, wie es mir geht und ich weiss dann manchmal wirklich nicht, warum die so betroffen klingen. Für mich ist es halt normal und insgesamt betrachtet habe ich echt richtig Glück.

Der Vorteil eines Zufallsbefundes ist zudem, dass man in der ständigen Überwachung ist und Veränderungen dann in der Routinekontrolle meist direkt auffallen. Ich würde nur niemals aufhören mit den Kontrolluntersuchungen, auch wenn das manchmal empfohlen wird.

Ich war übrigens im Gamma Knife Zentrum Krefeld und sehr zufrieden und meine OP war in Münster (UKM - medizinisch top und ansonsten - naja, halt Uniklinik).

Viele liebe Grüße und alles Gute
Xelya
Xelya
Chrissi
02.06.2017 07:47:34
Hallo Kiddoh.

Ich wurde 2016 in Heidelberg von Frau Dr.Jung operiert
Mein Meningiom lag am linken Sehnerv.
Der Tumor konnte restlos entfernt werden.
Ausser Kopfschmerzen bei Wetterwechsel habe ich keine Probleme.
Für die Kliniksuche kann ich dir die Weisse Liste empfehlen.
Ich komme aus der Nähe von Frankfurt und habe mich für Heidelberg entschieden da sie dort wirklich viele Hirntumore im Jahr operieren.
Wenn du sehr unsicher bist ,hol dir eine Zweitmeinung ein.
Das steht dir zu.
Drücke dir für alles weiter die Daumen.
Liebe Grüße Chrissi
Chrissi
Lulu2013
02.06.2017 09:32:53
Hallo,
Bei mir würde Ende 2013 ein 2,5x2,5c2,8 cm großer falxmeningeom festgestellt.zufallbefund. Es wächst stetig weiter. Letzter Stand Ca 3,5 x 4 cm, bin jetzt 35 Jahre alt.
Habe keine Ausfallerscheinungen und mir geht es super. Mein Neurologe ist der Meinung dass es reicht das menigeom alle 6-10 Monate per MRT zu überwachen.
Hatte schon mal einem befreundeten Chirurgen dazu befragt. Chirurgen kennen aber meistens nur eine Möglichkeit der Behandlung und die heißt Messer .
Ich vertraue meinem Neurologen und überwache den Tumor alle 10 Monate.
Bis jetzt geht es mir gut.

Kopf hoch und alles gute.

Liebe Grüße
Lulu2013
Isabeau1901
05.06.2017 19:46:18
Hallo, bin auch neu hier obwohl mein Erstbefund schon fast 4 Jahre zurück liegt. Bei mir war es ähnlich. Meine Orthopädin hat es rausgefunden Keilbeinflügelmenigeom 5,7 ×2,1×2,8 cm also ziemlich groß. Auf der einen Seite lag er am Sehnerv und auf der anderen Seite fing er an den Trigeminus zu bedrängen. Dadurch ist er auch erst aufgefallen. Das war im Juli 2013. Es war ein Schock. Aber irgendwie habe ich es noch nicht so recht kapiert. 1 Monat später war dann die Op. Hat 9 Std. gedauert. Mir wurde alles ordentlich erklärt aber erst als ich auf der Intensivstation aufgewacht bin ist mir die ganze Sache erstmal richtig bewusst geworden. Habe das ganze verhältnismäßig gut verkraftet und war schnell wieder auf den Beinen. Es konnte in meinem Fall nicht alles entfernt werden da er zu nah am Sehnerv lag. Deshalb immer halbjähliche Kontrolle. Der Rest ist noch ca 2, 7×1,5 cm groß. Ich würde trotzdem immer wieder zur Op raten. Oder wenn klein genug und klar abgrenzbar zur Cyberknife Bestrahlung welche ich vor 4 Wochen bekommen habe. Mein Resttumor hatte sich etwas verändert. Ich bin jetzt 41 und habe noch einige Zeit vor mir. Man ist nach so einer Op oder auch Bestrahlung trotzdem nicht mehr derselbe. Ich habe viele Nachwirkungen und Nebenwirkungen.
Isabeau1901
Magnolie
06.06.2017 22:42:23
Hallo Kiddoh
Ich war lange nicht hier und habe jetzt deinen Beitrag gelesen. Ich habe vor 4 Jahren von meinem Keilbeinmeningiom erfahren. Ich kam relativ gut klar mit der Diagnose und wusste, dass der Tumor gutartig ist, auch wenn die Ärzte sagen, dass das letztendlich erst nach einer OP durch die Histologie bestätigt werden kann. Die folgenden Jahre wurden regelmässig Kontrolluntersuchungen gemacht, Im letzten Jahr wurde ein 2. Meningiom entdeckt, welches im Gamma Knife Zentrum bestrahlt wurde. Anfang diesen Jahres wurde erfolgreich in der UKM mein Keilbeinmeningiom entfernt. Ich hatte die ganze Zeit keine Angst, da ich großes Vertrauen zu meinen Ärzten habe. Es geht mir sehr gut, habe physisch keine krankhaften Veränderungen, psychisch holen mich Bestrahlung und OP jetzt ein. Ich habe mir therapeutische Hilfe geholt und verspreche mir viel davon. Also mach dich nicht verrückt, dass kostet unnötig Energie. Sei froh, dass dein Tumor entdeckt wurde. Viele andere haben auch solche Mitbewohner, wissen es nur nicht. Kopf hoch, es geht weiter im Leben!
Liebe Grüße
Magnolie
Magnolie
Fischel
17.07.2018 22:37:15
Ich war vor 4 Wochen auch wieder zum MRT. Das M. wächst jedes Jahr nur 1-2 mm, da bin ich froh.
Nun war es eine ganz neue Ärztin, die das MRT ausgewertet hat und das war so echt prima.
Ich hatte ja den Tumor vor Jahren als Zufallsbefund sozusagen dazu geliefert bekommen. Nun hat sie nach den 5 Jahren als erste noch zwei weitere Veränderungen festgestellt, die aber nicht neu sind, sondern nie für wichtig angesehen wurden. Und diese verursachen zum größten Teil meine Schmerzen, seelischen Abstürze von jetzt auf gleich usw...

Dieser Beschwerden wegen war ich ja vor Jahren zu meiner HÄ gegangen.
Endlich habe ich eine akzeptable Begründung!
Den Tumor verschmerze ich so mit.

Nun heißt es für mich, auch damit fertig zu werden. Mal sehen, wie ich das in der Praxis, im täglichen Leben, schaffe?
Hoffentlich so einigermaßen. Na, so viele hier im Forum haben es geschafft, da werde ich mal wieder die Ärmel hochkrempeln.

Liebe Grüße, Fischel
Fischel
Äpfelchen
24.07.2018 17:57:34
Hallo Kiddoh,
mir ging es ähnlich wie den meisten hier. Man ist erstmal geschockt und muss sich sortieren. Ich finde es super, wenn man die Wahl hat zu entscheiden, will ich jetzt eine OP hinter mich bringen oder lieber wait and see. Das ging bei mir nicht. Ich hatte heftige Ausfallerscheinungen, schon über 1/2 Jahr und erst der 5. Arzt, den ich aufgesucht habe, kam auf die Idee, mich ins MRT zu schicken. Eine Woche nach dem Befund wurde ich operiert. Ich bin jetzt 7 Monate "aus allem raus", auch aus der Arbeit. Aber die Gesundheit ist das Wichtigste und deshalb werde ich weiterhin alles dran setzen, um wieder fit zu werden.
Ich wünsche dir Mut und Kraft und dass du bald wieder auf dem Weg der Besserung in dein normales Leben bist.
LG Äpfelchen
Äpfelchen
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