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Heidi58

Hallo liebe Leidensgenossinnen und Leidensgenossen,
Mir wurde im September 2020 ein großes Meningeom entfernt. 11 Stunden Operation, 10 Tage Intensivstation, 5 Tage Station, danach 8 Wochen Reha. Danach heim. Ich war hochmotiviert, wollte doch bald wieder zu Arbeit. Dann die ernüchternde Diagnose. Es hatte sich ein großes Liquorkissen am Hinterkopf gebildet, so groß, dass ich erneut in die Klinik und es dort operieren lassen musste. Eine Leckage wurde nicht gefunden, sodass groß geschnitten wurde, um weiter ein Leck zu finden. Nichts wurde gefunden, daher wurde rundherum ein "Kleber" gefüllt. Dies hat mich alles sehr zurück geworfen. Fühle mich extrem schwach, müde, rechter Arm und rechtes Bein ebenfalls schwach. Der Nacken ist steif und unbeweglich (wahrscheinlich durch den großenSchnitt am Hinterkopf), Gangunsicherheit und Schwindel dadurch. Werde doch so langsam ungeduldig. Es wird ja nicht besser, bin zu erschöpft um mich groß zu bewegen und wenn ich mich nicht genug bewege, wird es keine Besserung geben. Sorry, genug gejammert. Ich wünsche euch alles Gute, viel Kraft und Gesundung.

KaSy

Liebe Heidi58,
Dir wurde vor einem halben Jahr ein "großes" Meningeom entfernt. Die OP war offensichtlich problematisch. Die 11 Stunden OP-Zeit sind nicht unüblich, aber 10 Tage ITS und 8 Wochen Reha-Klinik deuten auf Folgeprobleme hin, die Du nicht genannt hast.

Wie groß war das Meningeom?
Welche Funktionsbereiche des Hirns waren zuvor bereits eingeschränkt?
Welche wurden durch die OP "geärgert"?

Ich frage das nicht aus Neugier, sondern weil ich glaube, dass nicht alle Symptome, für die Du jetzt die 2. OP "verantwortlich" machst, wirklich mit dieser OP zu tun haben.

Wann war eigentlich diese 2. OP und hat das mit dem Kleber jetzt dauerhaft funktioniert?

Ich vermute, dass die Schwäche des rechten Beins und des rechten Arms sowie die Gangunsicherheit und der Schwindel keine Folge der 2. OP sind.

Ich glaube aber, dass diese Probleme physiotherapeutisch behandelt werden könnten. Gibt es in einer Nähe, die Du bewältigen kannst, eine solche Praxis?

Ich hatte nach einigen problematischen Folge-OPs gar keine Kraft mehr und wusste wie Du, dass ich mich aufraffen muss, um gesundheitlich voran zu kommen.
Der erste Gang zu Fuß war dann die Physiotherapie-Praxis, die etwa 350m entfernt war. Das hat mich zum Losgehen gezwungen.

Der steife Nacken kann eine Folge der 2. OP sein, dagegen hilft die Physiotherapie auch.

Die Erschöpfung und die extreme Müdigkeit sind Folgen der "Gesamtaktion". Das kann sehr lange anhalten.
Aber auch dagegen hilft entweder der "erzwungene" Gang zu dieser Praxis oder/und ein oder zwei tägliche Spaziergänge, die noch sehr kurz von der Zeit und ihrer Länge sein dürfen. Wenn Du das bewusst beginnst und fortsetzt, dann werden die Zeiten und Wege nach und nach länger. Zwischendurch schaffst Du auch mal weniger. Gib dann nicht auf. Es ist nicht jeder Tag gleich. "Morgen oder übermorgen" geht es nach diesem "Tief" wieder "bergauf".

Wichtig ist für Dich, dass Du Geduld hast. Das mussten alle hier lernen. Zwinge Dich nicht dazu, zu viel zu tun. Aber gib Dir an jedem Tag ein bisschen Mühe. Sieh nicht den Arbeitsbeginn als Ziel, sondern den nächsten Tag.

Wenn ich das richtig herausgelesen habe, wurde das Meningeom vollständig entfernt und das Liquorkissen mit der 2. OP auch erfolgreich behandelt.

Liquorkissen können nach solchen OP auftreten. Mitunter heilen sie nach Tagen bis Jahren von allein. Wenn sie operiert werden müssen, gibt es extremere Fälle, wo eine Liquorpunktion erfolgt oder ein Shunt gelegt werden muss.

Aber auch diese Betroffenen kommen wieder in ihr Leben zurück.

Du hast Deine Probleme erkannt, Du weißt, dass Du "losgehen" musst, tu es langsam.
Manchmal kommt man langsam besser auf seinem Weg voran, als wenn man einem Fernziel nachjagt.

Du schaffst auch das noch!

Ich wünsche Dir beim "Schleichen" gute und zunehmende Erfolge.

KaSy

Heidi58

Liebe KaSy,
herzlichen Dank für die schnelle Rückmeldung und die aufmunternden Worte. Hat mir gerade sehr gut getan. Der Tumor war ca 3,7 cm groß mit Hirnstammkompression. Der Operateur versicherte mir, alles entfernt zu haben. Dies bestätigte auch das letzte MRT im Januar 2021. Die Nerven wurden lt Arzt nicht beschädigt, nur übel gestresst. Vor der OP hatte ich ca 2 Jahre starke Kopfschmerzen und Nackenschmerzen und wurde auf HWS behandelt. Hatte aber weiterhin Druck auf den Kopf, pulsierendes Rauschen im Kopf, Schwindelattacken mit sehen von Blitzen, Heiserkeit. Ich habe dann einfach selbst einen Neurologen aufgesucht.dann nahm alles innerhalb von 4 Wochen seinen Lauf. In der Reha bin ich vom Rollstuhl zum Rollator und in der 8. Woche sogar zu Walkingstöcken gebracht worden. Dafür danke ich meiner Physiotherapeutin in der Reha sehr. Sie war immer fröhlich und motivierend. Zuhause fällt man schon in ein kleines Loch. Man hat zwar physio und auch Logopädie, aber der Antrieb muss von einem selbst kommen, da es natürlich weniger Behandlungen als in der Reha gibt.
Alles Liebe
Heidi58

Huhn

Eh leute ich glaube wir verlangen zu viel von unserem Koerper. Einfach mal mehr zeit nehmen und Beine hoch, verzeihung gut reden, habe gerade heute meine Kleine zumZahnarzt nach der Schule gebracht und jetzt mache ich Pause um danach meinem kleinen beim Umzug zurueck nach Hause zu helfen. Montag gehts los mit Bestrahlung..

Heidi58

Liebe Huhn,
Das sollten wir wirklich tun. Kopf hoch fur deine Bestrahlung.
LG
Heidi

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