Liebe Heidi58,
Dir wurde vor einem halben Jahr ein "großes" Meningeom entfernt. Die OP war offensichtlich problematisch. Die 11 Stunden OP-Zeit sind nicht unüblich, aber 10 Tage ITS und 8 Wochen Reha-Klinik deuten auf Folgeprobleme hin, die Du nicht genannt hast.
Wie groß war das Meningeom?
Welche Funktionsbereiche des Hirns waren zuvor bereits eingeschränkt?
Welche wurden durch die OP "geärgert"?
Ich frage das nicht aus Neugier, sondern weil ich glaube, dass nicht alle Symptome, für die Du jetzt die 2. OP "verantwortlich" machst, wirklich mit dieser OP zu tun haben.
Wann war eigentlich diese 2. OP und hat das mit dem Kleber jetzt dauerhaft funktioniert?
Ich vermute, dass die Schwäche des rechten Beins und des rechten Arms sowie die Gangunsicherheit und der Schwindel keine Folge der 2. OP sind.
Ich glaube aber, dass diese Probleme physiotherapeutisch behandelt werden könnten. Gibt es in einer Nähe, die Du bewältigen kannst, eine solche Praxis?
Ich hatte nach einigen problematischen Folge-OPs gar keine Kraft mehr und wusste wie Du, dass ich mich aufraffen muss, um gesundheitlich voran zu kommen.
Der erste Gang zu Fuß war dann die Physiotherapie-Praxis, die etwa 350m entfernt war. Das hat mich zum Losgehen gezwungen.
Der steife Nacken kann eine Folge der 2. OP sein, dagegen hilft die Physiotherapie auch.
Die Erschöpfung und die extreme Müdigkeit sind Folgen der "Gesamtaktion". Das kann sehr lange anhalten.
Aber auch dagegen hilft entweder der "erzwungene" Gang zu dieser Praxis oder/und ein oder zwei tägliche Spaziergänge, die noch sehr kurz von der Zeit und ihrer Länge sein dürfen. Wenn Du das bewusst beginnst und fortsetzt, dann werden die Zeiten und Wege nach und nach länger. Zwischendurch schaffst Du auch mal weniger. Gib dann nicht auf. Es ist nicht jeder Tag gleich. "Morgen oder übermorgen" geht es nach diesem "Tief" wieder "bergauf".
Wichtig ist für Dich, dass Du Geduld hast. Das mussten alle hier lernen. Zwinge Dich nicht dazu, zu viel zu tun. Aber gib Dir an jedem Tag ein bisschen Mühe. Sieh nicht den Arbeitsbeginn als Ziel, sondern den nächsten Tag.
Wenn ich das richtig herausgelesen habe, wurde das Meningeom vollständig entfernt und das Liquorkissen mit der 2. OP auch erfolgreich behandelt.
Liquorkissen können nach solchen OP auftreten. Mitunter heilen sie nach Tagen bis Jahren von allein. Wenn sie operiert werden müssen, gibt es extremere Fälle, wo eine Liquorpunktion erfolgt oder ein Shunt gelegt werden muss.
Aber auch diese Betroffenen kommen wieder in ihr Leben zurück.
Du hast Deine Probleme erkannt, Du weißt, dass Du "losgehen" musst, tu es langsam.
Manchmal kommt man langsam besser auf seinem Weg voran, als wenn man einem Fernziel nachjagt.
Du schaffst auch das noch!
Ich wünsche Dir beim "Schleichen" gute und zunehmende Erfolge.
KaSy