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winni55

Bei meiner Mutter 89 Jahre alt wurde ein etwa 4 cm großes kugelförmiges Menigeom im rechtsseitigen Keilbeinflügel mit perifokalem Oedem
diagnostiziert

Der NC betont das eine erfolgreiche OP auch in diesem Alter möglich ist
Der Hausarzt empfiehlt den Eingriff

Der Tumor ist laut NC durch die seitliche unmittelbare Lage im Bereich der Schläfe wohl leicht zugänglich

Da der psychische Zustand mein Mutter durch den zeitgleichen Tod meines Vaters
deutlich verschlechtert ist und nun auch eine beginnende Demenz attestiert wird können wir nicht beurteilen ob die starke plötzliche Zunahme von Orientierungsproblemen besonders in den Abend und Nachtstunden nicht auch durch die starke Raumforderung die der Tumor auslöst begründet werden kann.
Auch die deutlich Zunahme der Vergesslichkeit jedoch nur des Kurzeitgedächnisses sehe ich im Zusammenhang mit dem Tumor

Wer hat Erfahrungen mit den Beobachtungen und kann uns Empfehlungen zur Therapie und vor allem Erfahrungen mitteilen .
Insbesondere können wir unserer Mutter noch in diesem Alter zu einer OP raten ?

stöpsel 1

Hallo, winni,
erst einmal ein herzliches Willkommen im Forum, du wirst sicher verschiedene Beiträge zu deinen Fragen erhalten.
Ich will mit meiner persönlichen Meinung zum Zustand deiner Mutter ganz ehrlich sein. - Bin 57 Jahre und habe 3 Kopf Tumor Ops hinter mir, zwei mit Bügelschnitt,, was der NC bei deiner Mutter auch anwenden würde.
Ich weiß nicht, wie hoch bei euch sooo im Durchschnitt die Familien Alters Statistik ist. Das Alter deiner Mutter ist schon toll. Vor allem, wenn sie bis zum zeitnahen deines Vaters noch sonst geistig fit und vital war. Ich muss nun allerdings passen, denn was auf der rechten Seite durch die Raumforderung verdrängt werden kann, weiß ich jetzt nicht genau. Ich hatte auf der linken Seite eine starke Raumforderung, bin aber auch Linkshänder...da streiten sich " die Geister" was wirklich die Tumorhauptprobleme waren.
Die erste Op dieser Art (Sommer 2013) brachte mir leider nur massive gesundheitliche Probleme und Schäden, so dass ich vorzeitig gleich bis zu meinem regulären Rentenalter in die volle Erwerbsunfähigkeit gesetzt wurde.
Es sieht natürlich bei jedem nicht genauso aus. Nur meiner Mutter würde ich solch eine Op in dem Alter deiner einfach nicht mehr "antun" können. Die geistigen genannten Defizite haben sicher eher mit anderen Sachen zu tun und nicht mit diesem Meningeom. Auch wenn man da vielleicht auch die Ursache sehen möchte... Versetze dich doch einmal in die Rolle deiner Mutter, würdest du dann auch noch die Lebens Kraft besitzen, diese Op zu schaffen oder dir nichts sehnlichster wünschst, deinem verstorbenen Lebens Partner zu folgen - wie oft kommt dies auch in sehr langen Ehen usw. vor. Auch wenn noch Kinder, Enkel usw. für einen da sind.
Versuche doch lieber die Zeit mit deiner Mutter zu genießen oder/und ihr auch in veränderten geistigen Zustand bei zu stehen. In ihrem hohen Alter leiden andere Menschen auch ohne Tumor an einigen Demenz Problemen
( oft nur durch massive Medikamenteneinnahme oder auch zu geringer Flüssigkeitszufuhr)
Für meine Mutter würde ich mich jedenfalls auch nicht zu einer Op ( auch anderer Arten) drängen lassen. Es ist nun mal in diesem Alter nicht abzusehen, wie sie es verkraften kann. Das Leben des Menschen ist nun einmal nicht unbegrenzt....
Mit deinem Gewissen und mit einigen Beiträgenwirst auch du die richtige Entscheidung treffen können.
Alles Gute für dich und deine Mutter
Stöpsel

Prof. Mursch

Das hängt zusätzlich von einigen anderen Dingen ab.
Ein sonst mobiler, schlanker Mensch mit Lebensmut ist durchaus mit 90 operabel. Begleiterkrankungen, sonstiger Zustand sind sehr wichtig bei diesen Entscheidungen.
Der Prozentsatz an Operationen, die nicht gut gehen, ist in diesem Alter durchaus höher.
Ich schaue diese Patienten vorher sehr gut an und berate mich im Vorfeld mit Internisten und Anästhesisten.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Fr. Trachten

Hallo,

meine Mutter ist 74, es wird empfohlen, ihr Keilbeinflügel-Meningeom zu entfernen, es befindet sich nah dem Sehnerv und wurde wohl seit 5 Jahren auf 2 MRT-Bildern (aus Verdacht auf Trigeminus-Neuralgie und ohne Kontrastmittel) übersehen.
Könnte uns jemand sagen, worauf wir gefasst sein müssen? Welche Klinik wäre empfehlenswert? Meine Mutter ist eine Kassenpatientin, wir würden sie aber sehr gerne in ein Haus einweisen lassen, wo sie einigermaßen würdig behandelt wird. Mein Papa ist 82 und kann nicht rund um die Uhr nach ihr schauen, ich könnte es nur bedingt. Sonst gibt es niemand....
Danke schön!! Grüße
Fr. Trachten

stöpsel 1

Hallo Fr.Trachten,

da ich selbst wiederholt auch am Keilbeinflügel operiert werden musste, kann ich dir meine Erinnerungen und Erfahrungen weiter geben, damit du weißt, was deine Mutter erwarten könnte. Bin auch wie deine Mutter Kassenpatientin. Bitte jedoch nie 1:1 Vergleiche ziehen, denn jeder Mensch bleibt auch im Heilungsprozess einzigartig.
Ich hoffe, dass in der Zwischenzeit auch ein MRT mit Kontrastmittel durchgeführt wurde, ansonsten empfehle ich euch es ganz schnell nachzuholen. Eine Tumor Operation wurde ja bereits angeraten, was ich persönlich auch so sehe. Die unmittelbare Nähe zum Sehnerv wurde bereits diagnostiziert…
Zum gesundheitlichen Zustand deiner 74 Jahre alten Mutter schreibst du nicht weiter, bis auf den Verdacht der Trigeminusneuralgie, die ja leider eine furchtbar schmerzhafte Attacken Erkrankung usw. ist.
Ein Krankenhaus in eurem Bundesland kann ich dir leider nicht empfehlen. Du kannst dich jedoch hier im Forum in der Suchleiste Kliniken raussuchen oder sicher auch die Mitarbeiter des Forums telefonisch um Rat fragen. Bei der ersten 1Op konnte ich mir kein Kh aus suchen, denn ich wurde aus einem anderen Kh direkt in diese mit Neurochirurgie gebracht. Ich blieb der Neurochirurgie dieser Klinik bis Anfang 2016 „treu“ ;-) Allerdings galt ich dann in dieser Klinik nicht mehr als operabel. Die NC`s haben dort Superkönnen und Erfahrungen usw….aber nicht die modernsten OP Gerätschaften, die für kompliziert liegende Tumore notwendig sind. Gemeinsam suchte ich mit meiner Neurologin und Hausarzt eine Zweitmeinungs Klinik aus.
Bei eventuellen Unsicherheiten oder unzufriedener Beratung empfehle ich euch natürlich auch eine Zweit oder Drittmeinung – ist auch für Kassenpatienten so möglich!!!
Bei einem ersten Neurochirurgengespräch ist es wichtig die CD mit dem mit und ohne Kontrastmittel MRT Aufnahmen mitzunehmen. Dort sollte man alle Fragen, die man sich bereits machte vorher aufschreiben und diese dort auch abfragen. Da werdet ihr auch schnell merken wie die „Chemie stimmt“.
Direkt am Tag vor der Op wird deine Mutter spätestens auch seitenweise die dokumentierte Patientenaufklärung zum Durchlesen, ausfüllen und unterschreiben bekommen. Nicht schockieren lassen, die schriftlich verfassten ärztlichen Anmerkungen auf der letzten Seite beinhalten immer mögliche maximale Risiken, wie Einblutung, Schlaganfall, Koma, Tod. Sie darf keine Angst davor haben, dies zu unterschreiben, denn sonst wird OHNE UNTERSCHRIFT nicht operiert!!!
Ich drücke deiner Mutter und natürlich dir und deinen Vater ganz doll die Daumen, das ihr eine auch Schädelbasistumor erfahrende Klinik findet. – Achso, ich habe ja seit 2016 beste Op Möglichkeiten und supererfahrende NC in der sehr bekannten Klinik gefunden aber der Aufenthalt nach Wachstation auf der NC Station ist ….:-(( Da ist man echt glücklich, wenn man endlich nach Hause kann, auch wenn es einem noch nicht gut geht…(Diese Situation ist leider Kein Einzelfall !!!)
Vielleicht konnte ich dir/euch schon etwas weiterhelfen. Du kannst mir natürlich noch Fragen stellen, die ich euch, sobald es mir möglich ist, beantworten werde.
Einen trotzdem angenehmen Sonntag
LG StöpselA

fasulia

>>es wird empfohlen>>>
aus welchen Gründen? ward ihr schon in einer Neurochirurgie?
hat sie jetzt noch (Trigeminus-Neurolgie-ähnliche)Schmerzen? und wenn ja, sind sie durch das Meningeom bedingt?
in diesem Alter wachsen M. meist sehr langsam...
mir stellt sich die Frage, ob man wirklich operieren"muss"-
wurde eine (Einzeit)Bestrahlung ausgeschlossen?
für OP und/oder Zweitmeinung ist für BW hier schon öfter Tübingen und Freiburg positiv genannt worden.

>>>Könnte uns jemand sagen, worauf wir gefasst sein müssen?>>>
das hängt zum einen vom Ausmaß der OP/ vom Zugangsweg (transnasal oder über eine Schädelöffnung) ab- ist daher in erster Linie eine Frage an den Operateur- vielleicht ist eine minimal OP angedacht "nur" um die "Gefahr" für den Sehnerv zu bannen?
zum anderen an ihrer "sonstigen" Verfassung wie Stöpsel1 und Prof. Mursch weiter oben, schon geschrieben hat-
ich weiß nicht ob es hilfreich ist, dir hier alle komplizierten Verläufe durchzulesen oder aufzuzählen-
allgemein kann man sagen, dass die Symptome die sie jetzt schon hat durch eine evtl. vorhandene postoperative Schwellung noch da sind, aber zunehmend weniger werden- vielleicht auch kurzfristig mehr sind.

als Angehörige würde ich mich zusätzlich im Vorfeld mit ihr zusammen um Pflegemöglichkeiten: ambulanter Pflegedienst, Pflegeheim, private Pflegekraft, kümmern, wenn man es dann nicht braucht ist auch gut-
doch es entstresst sehr, sich nicht erst nach der OP zu erkundigen-
auf jedenfall jemand der ca 4-8 Wochen den Haushalt übernimmt-
wird von der Krankenkasse übernommen (§37 SGB 5)
Auskünfte dazu erhälst du bei einem Pflegestützpunkt, Pflegeberatung der Kommune oder freiberufliche oder direkt beim ambulanten Pflegedienst.

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