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Thema: Meningeom: Infos über Röntgenstrahlen?

Meningeom: Infos über Röntgenstrahlen?
Lena333
14.11.2019 16:35:09
Hallo,

gibt es Infos/ Studien/ Erkenntnisse, darüber, ob:

a) Röntgenstrahlen generell
b) das Röntgen der Zähne, insbesondere beim Anfertigen von Implantaten
c) Strahlenbelastung generell, z.B. durch DEXA- Knochendichtemessung
d) Röntgenreizbestrahlung bei orthopädischen Beschwerden (Orthovolttherapie)

das Wachstum eines noch nicht operierten Meningeoms fördern können?

Vielen Dank für Antworten im voraus.

LG

Lena
Lena333
edi500
14.11.2019 19:53:36
Hallo Lena,
es gibt wissenschaftliche Studien aus dem Bereich der Zahnmedizin, die nachweisen, dass häufiges Röntgen von Kindern zu einer statistisch erhöhten Zahl von Hirntumoren führt. Die Vertretung der Zahnärzte hat darauf reagiert indem sie die Zahnärzte aufforderte, notwendige Röntgenaufnahmen trotz dieser Studie durchzuführen.Aus dem Ergebnis der Studie lässt sich auch schließen, dass auch das Wachstum eines vorhandenen Meningeoms angeregt werden könnte. Fazit: Röntgen möglichst vermeiden. Sollte mal ein Implantat fällig werden, dann hängt es von der Position ab, ob eine Röntgenaufnahme notwendig ist.So wurde bei mir ein Implantat im vorderen Bereich des Oberkiefers ohne Röntgenaufnahmen eingesetzt, da dies in dem Bereich lt. Zahnarzt aufgrund dort nicht vorhandener Nerven nicht erforderlich ist.

Viele Grüße
edi500
edi500
LinaK
19.11.2019 11:12:25
Leider verlangt die Krankenkasse Röntgenbilder, sogar für die Behandlung von Zahnfleischtaschen. Gruß Lina
LinaK
Prof. Mursch
19.11.2019 19:52:05
Eher nein.
Die Belastung durch Röntgenstrahlen ist so gering, dass ein Entstehen von Tumoren eher selten ist. Wachstums Anreiz durch Strahlung ist wohl eher noch seltener.
Anders ist es bei Bestrahlungen, z.B. bei Leukämie im Kindesalter. Das sind spätere Tumoren häufiger als in der Normalpopulation.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Lena333
20.11.2019 16:01:44
Vielen Dank für die Rückmeldungen an ALLE!

Sehr geehrter Hr. Prof. Mursch,

auch Ihnen vielen Dank für Ihre Antwort.
Bezieht Ihre Aussage sich auf ALLE Röntgenarten aus meiner o.a. Frage, also auch auf das Röntgen beim Anfertigen von Zahnimplantaten und generell das Röntgen von Zähnen?
Denn leider ist bei mir eine Anfertigung von Zahnimplantaten nur mit vielen und intensiven Röntgenaufnahmen verbunden.

Herzlichen Dank und Gruß

Lena
Lena333
Lissie38
20.11.2019 16:29:53
Prof. Mursch Aussage bezieht sich auf ALLE Röntgenaufnahmen. ok CT ist eine etwas höhere Belastung zB

Verstehe deine Frage nicht, denn es gibt doch keine Alternative zu deinen Aufnahmen..warum macht man sich da dann nen Kopf drüber? Geht doch sowieso nicht anders
Lissie38
Mirli
20.11.2019 17:26:36
Liebe Lena333,
eventuell nutzt dein Zahnarzt bereits das digitale Röntgen (digitale Radiographie). Durch die digitale Technik vermindert sich die benötigte Strahlendosis erheblich. Dieses neue System bedeutet weniger Strahlenbelastung für den Patienten da es empfindlicher als herkömmliche Röntgensysteme ist. Durch einen speziellen Sensor werden die Strahlen in digitale Signale umgewandelt. Als Patient bist du dadurch einer viel geringeren Strahlungsbelastung ausgesetzt.

Gruß Mirli




„Zur Wahrscheinlichkeit gehört auch, dass das Unwahrscheinliche eintritt.“ (Aristoteles)
Mirli
Lena333
20.11.2019 20:23:21
Vielen Dank Mirli,

das wusste ich nicht und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob mein Zahnarzt das digitale Röntgen kennt. Aber ich werde natürlich mal nachfragen!
Kann man das digitale Röntgen auch bei allen anderen Röntgenaufnahmen verwenden (z.B. Röntgen beim Orthopäden oder DEXA Knochendichtemessung?).

Unabhängig vom Tumor finde ich es schon bemerkenswert, dass man von den Ärzten generell über die Strahlenbelastung beim Röntgen nicht genau informiert wird bzw. dass nicht mal gefragt wird, WIEVIEL Röntgenstrahlen man denn so im Jahr schon gemacht hat.
(Das habe ich leider so erlebt und ich hatte dieses Jahr sehr viele Röntgenaufnahmen; wenn ich das Thema anspreche, wird es von den Ärzten immer "bagatellisiert"). Ich denke, ein wenig mehr "Sensibilität" von den Ärzten für dieses Thema (unabhängig von Tumoren) wäre sicher gut.

Danke DIr für diesen Tipp!

LG

Lena
Lena333
Prof. Mursch
20.11.2019 20:43:35
Natürlich darf man Röntgenstrahlen nicht unterschätzen.
Allerdings auch nicht überschätzen. Die Belastung einer Schädelröntgenaufnahme hat man auch durch einen langen Langstreckenflug.
Ein Umzug innerhalb Deutschlands z.B.von Hamburg in das Erzgebirge in das Erzgebirge beschert Ihnen ein einem Jahr eine Dosis von einigen Röntgenaufnahmen.

Röntgen, wenn es nötig ist. Nur dann.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Lissie38
21.11.2019 07:58:48
So ist das.

Wer viel fliegt hat viel mehr Röntgenstrahlenbelastung als die paar Mal Zahn Röntgen.

Das darf man nicht so eng sehen.
Lissie38
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