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Sonnenhimmel

Im September 2015 wurde bei mir -nach einem heftigen Schmerzanfall- ein Meningeom im KHBW, 2,3 x 2,3 cm Größe, festgestellt.
Seither leide ich gelegentlich unter Kopfschmerz, selten Schwindel, oftmals fühle ich mich sehr schnell schwach und müde, kann nicht schlafen, weil mich die vielen Gedanken beschäftigen. Ansonsten spüre ich ein permanentes Pochen, manchmal Stechen, genau dort, wo es sich im Kleinhirnbrückenwinkel verkrochen hat. Man vermutet, dass es eine Einblutung gegeben hat.
4 Monate lang wurde dem Meningeom Zeit gegeben, sich zu beruhigen. Nun war ich endlich zur MRT-Kontrolle, es hat sich nicht verändert, ist nicht gewachsen. Das Warten hat mich beinahe wahnsinnig gemacht. Neuroradiologe (Cyberknife) als auch Neurochirurg empfehlen die weitere Beobachtung, nächstes MRT in 6 Monaten. Nicht gerade ein angenehmes Gefühl, zu wissen, da ist etwas, das sich nicht verändern darf, man kann es aber auch nicht aufhalten. Eine eventuelle OP oder auch Bestrahlung sollen mit der Begründung "riskant" und so lange keine weiteren Beschwerden auftreten, so weit, als möglich hinausgezögert werden.

Ich hoffe nun, dass mein Untermieter sich in aller Ewigkeit ganz still und leise verhält!!!

Wie sehen Eure Erfahrungen mit - erstmal nur beobachten - aus?

Liebe Grüsse und allen ein schönes Wochenende!

suace

Moin
Ich kann dir erzählen, daß mein Vater seit 25 Jahren ein nicht gut zu operierendes Meningiom hat.
Bei der Erstdiagnose ca 1989 wurde zur OP geraten. Er war damals 62 Jahre alt und die OP hätte wahrscheinlich zum Verlust eines Auges geführt. Er war dann an verschiedenen Kliniken (Lübeck, Aachen, Hannover) und keine der vorgeschlagenen Optionen hat ihn überzeugt. Er war der Minung, daß er lieber abwartet und lieber erst mit 75 als mit 62 halb blind wird (er ist selber Arzt und nimmt den Rat von anderen Fachrichtungen nur nach sehr gründlicher Abwägung an)
Seitdem wird das "Ding" kontrolliert und wächst nur sehr sehr langsam. Wenn er sehr erschöpft ist, hängt eine Gesichtshälfte etwas und er kann nicht mehr pfeifen. Sonst nix..

Derek2

Hallo Sonnenhimmel,
ich denke es ist kein Sonnenhimmel, der Dich 24 Std.begleitet.Es sind Deine,verständlichen, Gedanken,wie geht's weiter.
Bei mir befinden sich auch an diesem Ort Reste eines Mening., inoperabel. Weil die Risiken bei weiterer OP zu hoch!
Ich kann mit Dir mitfühlen, erlebe ich Gleiches auch noch heute.
Aber, der Unterschied besteht in der Ausgangsgröße.Mein Untermieter beanspruchte wesentlich größeren "Wohnraum".So kam für mich die Empfehlung -baldigste OP.
Was würde ich,an Deiner Stelle tun.Gehe ich von den 3 OP's, beidseitige Lungenembolie, 1/2 Jahr in 2013 in Krankenhäusern würde ich bei dieser Größe wirklich warten. Zumal Du entsprechenden Zuspruch erhältst. Entscheidend ist natürlich, wie und in welchem Umfang, Du dadurch beeinflußt wirst.Es ist von vielen Faktoren abhängig, aber den Faktor -Mensch-also DU, kann keiner von uns beeinflussen.Die Entscheidung liegt in Deinen Händen in
sehr engem Kontakt mit den Ärzten.
So und jetzt sind wir ganz still, damit Dein Untermieter nicht mitbekommt, daß wir über ihn entscheiden. Möge er noch lange ruhen,die Erscheinungen sich verblassen!
Dir drücke ich ganz sehr meine Daumen.Halte uns auf dem Laufenden.
LG dieter

2more

Hallo Sonnenhimmel,

es kommt nicht nur darauf an, ob ein Meningeom wächst oder nicht, ob die Ärzte erst einmal Entwarnung geben und auf Zeit und somit auf weitere MRT-Kontrollen setzen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist das Befinden des Betroffenen, also in dem Fall Du! Wenn Du glaubst, nicht ertragen zu können, dass da ein Tumor in Deinem Kopf sitzt, wenn Du immer nur grübelst, was der Untermieter wohl gerade da oben treibt und er Deine Gedanken und Deinen Tagesablauf bestimmt, dann ist es vielleicht besser, ihm den Garaus zu machen. So hat es mir einmal ein Mediziner deutlich gesagt.
Da ich aber mehr Angst vor einer operativen Entfernung meines Meningeoms in der Falx habe als vor dem Abwarten, verlasse ich mich jedes Jahr aufs Neue auf die Aussage "OP ohne Dringlichkeit, ohne Eile." Das funktioniert seit 11 Jahren so, obwohl mein Meningeom langsam aber stetig wächst. Ich habe keine Beschwerden, weder Kopfschmerzen noch Ausfälle. Wäre es anders, würde ich mich zur OP entscheiden.

Ich kann nur für mich sprechen. Du bist in der glücklichen Lage, noch hoffen zu dürfen, dass der Tumor nie mehr wächst. Ob Du Dich allerdings mit dem Gedanken, einen Tumor im Kopf zu haben, grundsätzlich arrangieren kannst, weißt nur Du allein.

Eine OP oder alternative Behandlung ist auch mit Risiken verbunden, die aber für einen erfahrene Mediziner in den Griff zu bekommen sind.
Das Leben ist immer irgendwie gefährlich, eine Garantie gibt es auf Nichts.

Ich wünsche Dir, dass Du für Dich einen Weg findest.

Viele Grüße
2more

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