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Bonobo

Ich hatte vor 3 Jahren ein Meningeom OP. Mein Neurochirurg hat beim Kontrolltermin gesagt, mein Meningeom war mittelgroß, jetzt ist aber alles in Ordnung. Wenn er mich nicht selber operiert hätte, hätte er nicht gedacht, dass ich einen Gehirntumor hatte. Ich habe aber noch immer extreme Müdigkeit und Schwindelanfälle. Ich habe hohen Blutdruck, nehme seit mehr als 10 Jahren blutdrucksenkende Medikamente ein, damit ist mein Blutdruck normalisiert. Ich bin 57 Jahre alt, mein Cholesterinwert ist noch im Normalbereich, aber über den Idealwert. Außerdem habe ich Übergewicht, aber auch noch im Normalbereich. Mein Vater hatte einen Herzinfarkt, als er 50 Jahre alt war. Ich nehme auch seit mehr als 10 Jahren cholesterinsenkende Medikamente (Statine) ein. Meine Frage ist, ob meine Erschöpfungszustand 3 Jahre nach dem OP vom Meningeom kommen kann, oder eine Nebenwirkung der Statine ist? Meine Hausärztin hat gesagt, ich soll mehr schlafen.Vitamine hat sie mir gegeben. (Das alles hilft nicht.) Dann hat sie gemeint, es gibt Leute die Statine nicht nehmen wollen, aber hat sie mir die Medikamente wieder aufgeschrieben. Ich bin verzweifelt. Mein Leben besteht nur noch aus Arbeiten und Schlafen. Nach der ARTE-Sendung "die Cholesterinlüge" denke ich darüber nach, die Statine abzusetzen. Ist es überhaupt nötig, dass ich sie einnehme? Ich habe den Herzinfarkt meines Vaters miterlebt, als ich 10 Jahre war. Das war ein traumatisches Erlebnis für mich. Daher habe ich Angst vom Herzinfarkt. Aber mein Lebensqualität ist so niedrig, ich kann praktisch nichts mehr machen, außer Arbeiten, dass ich öfter schon Selbstmordgedanken habe. Da ich im Hirntumor Forum öfter gute Ratschläge bekommen habe, bitte ich euch um eure Meinung! Vielen Dank für eure Antworten und liebe Grüße, Anna

Drachilein

Spaziergänge an frischer Luft oder Krankengymnastik würden helfen, machen frisch und sind Bewegung, also auch gut bei Übergewicht und Hochdruck. Probier das doch mal aus, halbe - eine Stunde walken z.B. ist auch gut, mir hilft das und senkt auch meinen Blutdruck.

TumorP

Lass Dir doch eine Überweisung zum Kardiologen (im Januar) geben. Dann wird das Herz "durchleuchtet" EKG, 24 Stunden EKG, Belastungs EKG, Ultraschall, 24 Stunden Blutdruck, usw.. Dann ist zu sehen, wie das Herz / Müdigkeit / Infarktgefahr zusammenhängen. Oder wenn Du unruhig bist jetzt die Überweisung holen. Nur mit dem Termin wird es im Dezember wohl schlecht aussehen. Dann hast Du Sicherheit wie es aussieht. Es KANN ja sein das die Medikamente / Dosierung nicht mehr "aktuell" sind. Manchmal muss eben nachgesteuert werden- Etwas weniger Blutdrucksenker evtl. Mit dem spazieren gehen (auch bei dem trüben Wetter) war schon ein guter Tipp. Oder etwas anderes was Freude macht. Am Wochenende ins Hallenbad? Einen Hund aus dem Tierheim am Wochenende LEIHEN?

Bonobo

Danke für die Antworten. Mein Blutdruck war früher 180, daher muss ich die blutdrucksenkende Medikamente nehmen. Meine Frage ist eher, ob ich die cholesterinsenkende Medikamente einnehmen soll, da meine Cholesterinwerte eigentlich normal sind. Mein Kardiologe hat die Medikamente aufgeschrieben, weil mein Vater ein Herzinfarkt hatte und das gilt als Risikofaktor. Und ich habe die Medikamente eingenommen, weil ich Angst hatte. Es ist aber laut einigen ärztlichen Meinungen nicht bewiesen, dass die cholesterinsenkende Medikamente überhaupt sinnvoll sind, falls man noch keine Herzkrankheiten hat. Außerdem wurde die Wirkung der Statine auf Frauen kaum getestet. Ich gehe fast jeden Tag eine halbe Stunde spazieren, esse ziemlich gesund. Nur im Büro sind jede Woche Süßigkeiten, die koste ich immer. Mein EKG ist in Ordnung.

Rehsis

Hallo Bonobo,
Du hattest eine traumatische Erfahrung als Du den Tod Deines Vaters miterlebt hast und auch, als Du deinen Hirntumor diagnostieziert und operiert bekommen hast (Verlust des Urvertrauens auf die eigene körperliche Unversehrtheit). In Folge dieser Erlebnisse kann man ja durchaus auch eine Depression entwickeln, die sich in Form von Erschöpfung äußert. Auch ist es möglich, dass sich nach einer Hirnoperation ein chronisches Erschöpfungssyndrom (Fatique) entwickelt. Ein organisches Psychosyndrom mit verminderter Belastbarkeit und/ oder Wesensveränderung ist auch nicht gerade ungewöhnlich und auch gar nicht so selten. Auch wenn die Angst vor einem Herzinfarkt bei Dir tief verwurzelt ist, muss es nicht das Herz sein, welches Dir die Probleme bereitet. Trotzdem sind Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung die wichtigsten Bausteine für Wohlbefinden. Allerdings würde ich Dir auch gerne vorschlagen, mal einen Neurologen aufzusuchen um mit diesem zu besprechen, ob eine Rehamaßnahme nicht sinnvoll sein könnte. Ein paar Wochen neurologische Kur mit psychotherapeutischer Begleitung zur Krankheitsbewältigung, möglicherweise auch ein Antrag auf Teilerwerbsminderungsrente, damit nach der Arbeit noch ein bisschen Kraft für ein Minimum an Lebensqualität bleibt. Und damit dann auch Rehasport möglich ist, sodass gepaart mit einem guten Ernährungskonzept die Einnahme von Medikamenten nicht mehr notwendig ist.
Jeder reagiert anders auf eine Hirnoperation. Manche können nach drei OP`s mit Bestrahlung und Chemo noch ihren Beruf ausüben, andere (und da gehöre ich auch zu) können es bereits nach einer OP nicht mehr.
Ich erlebe Tage, an denen kann ich noch nicht einmal aufstehen. Und ich erlebe Tage, an denen kann ich Bäume ausreißen. Es ist ein stetiges Auf und Ab und ich kann mich dem nur fügen.
Vielleicht kannst Du mit diesen Anregungen etwas anfangen,
herzliche Grüße
Iris

Hopeness

Ich glaube Rehsis trifft es ziemlich genau, dass man sich vielleicht eher auf die Psyche konzentriert, als auf die Physis. Ein Hirntumor hinterlässt nunmal nicht nur im MRT seine Spuren, eine Depression nistet sich da schnell mal ein und lässt einen völlig den Antrieb verlieren. Es ist eine Spirale, die immer weiter und schneller abwärts führt. Die Selbstmord Gedanken sollten Ernst genommen werden, Bonobo. Lass dir helfen...

Alles Gute

Federchen

Nimmst du auch Antiepileptika???
Die machen auch sehr müde, antriebslos und Erschöpfung. So geht es mir. Ich bin auch viel am schlafen !!!
Meine Lebensqualität sind durch diese Medikamente stark eingeschränkt !!!
LG
Patrizia

TumorP

Wegen der Cholesterinsenker als Laie aus der Ferne einen Tipp zu geben ist sehr waghalsig. Da sind die Fachleute gefragt, die das Gesamtbild berücksichtigen sollen. Schau mal unter google: Herzstiftung. Da ist einiges zu dem Thema von Fachleuten zu lesen. Du kannst da auch "seriöse" Broschüren (wenige €uro) zu dem Thema bestellen. Ist in wenigen Tagen bei Dir zu Hause.

Otti

Hallo ich vertrage keine Statine allso chlostrinsenker bekomme Muskelbeschwerden,die UNI Bonn Lipidinstitut Innere hat mir zur Ergänzung fermentierten roten Reis in Kapselform verordnet,muss man selber zahlen aber der Erfolg war da.
Bin nach meiner Kopf OP auch oft erschöpft und müde,Ruhe mich wenn ich kann oft aus und dann geht es weiter.
Wünsche dir gute Besserung

Bonobo

Danke für die Antworten. Tumor P, Du hast schon Recht damit, dass "Wegen der Cholesterinsenker als Laie aus der Ferne einen Tipp zu geben ist sehr waghalsig. Da sind die Fachleute gefragt, die das Gesamtbild berücksichtigen sollen." Ich habe eine medizinische Frage gestellt. Ich habe gehofft, dass Prof. Mursch, der bereits mir früher geholfen hat, meine ursprüngliche Frage, ob meine Erschöpfung 3 Jahre nach einem erfolgreichen Meningeom OP mit meinem Meningeom bzw. mit dem OP zusammenhängen kann, oder eine andere Ursache haben soll, beantwortet. Außerdem wollte ich die Betroffenen fragen, ob sie sich auch noch soviel Zeit nach dem Operation noch öfter schlecht fühlen. Rehsis hat es genau formuliert, wie es mir geht: "Ich erlebe Tage, an denen kann ich noch nicht einmal aufstehen."

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