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Frosty

Hallo,
ich habe ein Keilbeinflügelmeningeom mit ossärer Beteiligung vor allem der Orbita, 2015 teils operativ entfernt. Anfang 2018 Protonenbestrahlung gehabt. Nun mein Anliegen. Mrt wie vor der Bestrahlung. Nun allerdings 3 Monate nach Bestrahlung Augendruck, und einen verschwommenen hellen Fleck beim Sehen. Augenarzt findet keinen Grund. Kennt das jemand, kann es eine Folge der Bestrahlung sein, entweder positiv da sich etwas tut oder negativ Strahlenschaden/ ossäres Wachstum welches im Mrt noch nicht sichtbar ist? Danke Frosty

KaSy

Liebe Frosty,
drei Monate nach einer Bestrahlung muss es im MRT nach keine deutlich sichtbaren Änderungen geben. Der Strahlenarzt sollte dazu Aussagen machen können.

Bei mir ist es so, dass sich zwei und fünf Monate nach der Bestrahlung eine gewisse Auflösung des Tumors am Sehnerv gezeigt hat. Die bestrahlten Zellen sind nicht mehr teilbar, aber noch an der gleichen Stelle, nur dass sich der Tumor-Zellverband auflöst, dadurch etwas größer erscheint und auch ist. Man nennt das auch Pseudoprogression.

Diese Vergrößerung auch bei Dir sollte gut sein, aber sie könnte den (vermutlich erhöhten?) Augendruck ausgelöst haben. Diesen müsste der Augenarzt (evtl. vorübergehend für wenige Jahre) mit Augentropfen behandeln, um ihn in den Normalbereich zu senken. Erfrage das bitte.

Von einem ossären (Knochen-) Wachstum würde ich nicht ausgehen.

Ein Strahlenschaden darf es nach so kurzer Zeit nicht sein, denn es wurden nur die Tumorzellen bestrahlt und nur diese sind ernsthaft geschädigt worden. Das war ja das Ziel.
Gesunde Zellen erholen sich wieder, deswegen wurde ja nicht die volle Dosis (von maximal 54 Gy ?) auf einmal gegeben, sondern in kleineren Fraktionen (von < 1,8 Gy ?) bestrahlt. Spürbare Strahlenschäden sollten nicht oder erst Jahre später zu erwarten sein, was durch die Wahl der Protonenbestrahlung eine noch geringere Wahrscheinlichkeit hat.

Warum ein heller Fleck im Sichtfeld entstanden ist, das kann ich nicht sagen.

Generell gehen die Strahlenärzte davon aus, dass vor Ablauf von 6 Monaten keine im MRT sichtbare Verkleinerung des bestrahlten Tumors zu erwarten ist, da die Zellen ja nur "tot" sind, aber sehr viel längere Zeit benötigt wird, damit sie von dort wegtransportiert worden sind.

Vielleicht hilft Dir das im Verständnis ein wenig weiter.

Hab Geduld, Du hast das Richtige getan.
KaSy

Frosty

Vielen Dank für die Infos, es hilft schon mal sich ausgetauscht zu haben und ich hoffe es ist nur eine vorübergehende Reaktion. Man hat eben riesige Angst wie es weiter geht. Liebe Grüße und alles Gute

wando

Hallo Frosty,

es kann schon sein, daß Deine Probleme damit zusammen hängen. Jeder reagiert eben auch anders auf die Behandlungen und Medikamente - wir sind eben ganz individuell, das ist so. In meinem Zimmer zur Reha stand an der Wand ein sehr wahrer Spruch: "Was dem einen nützt, das kann dem anderen schaden." Und genau so ist es. Es läßt sich nichts verallgemeinern.

Bin auch mit Cyberknife "einmalbestrahlt" worden vor 5 Jahren und leide auch heute noch u. a. unter massiven Schwankungen der Sehkraft. Augenarzt, HNO-Ärztin und Optiker sehen da schon einen Zusammenhang. Und gerade bei einer Bestrahlung, auch bei Cyberknife, gibt es Langzeitfolgen bzw. -schäden, die Monate oder Jahre nach der Bestrahlung auftreten können.

Ich brauche dann immer viel Ruhe und die Augenärztin hat mir so ein pflegendes Augengel verordnet und eben mal nicht lesen oder Computer an solchen Tagen - Augen entlasten halt.

Auch habe ich etwas Einblick in diese ganze Strahlenproblematik, da unser Sohn Teilchenphysik studiert hat und jetzt gerade mit seiner Promotion auf diesem Gebiet fertig wird. Er durfte damals in München während Bestrahlung in der Schaltzentrale mit dabei sein, weil er sozusagen als Physiker vom Fach war. So konnten auch die Gespräche mit meinem behandelnden Professor recht gezielt geführt werden.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Herzliche Grüße

Andrea

P.S. Mein Tumor ist genau noch so groß wie vor 5 Jahren, aber er ist zumindest nicht weiter gewachsen und damit sind die Spezialisten in München und in der Charite Berlin, wo meine Nachsorge erfolgt, sehr zufrieden.

Xelya

Danke wando, für diese Info!

Ich wurde vor neun Jahren mit GammaKnife einmalbestrahlt und habe ebenfalls Schwankungen der Sehleistungen auf einem Auge, die aber angeblich nicht mit der Bestrahlung zusammenhängen können (sagt das GammaKnife-Zentrum).

Meine Augenärztin meint, es wäre zu viel Zufall, wenn ein Tumor nah am Sehnerv bestrahlt wird und der Sehnerv danach messbar langsamer reagiert und das Auge schwächer ist und sieht da durchaus einen Zusammenhang, was mich in meiner Laien-Annahme ebenfalls bestätigt.

Danke und alles Gute Dir!
LG
Xelya

Frosty

Danke für eure Antworten und alles Gute für euch!

ElArch

wando das kann nicht sein.

bei cyberknife gibt es kaum bis sehr sehr leichte Nebenwirkungen.

Das hat bei dir sicherlich anderen Ursachen.

ich bin froh dass es keine nebenwikungen gibt denn in meinem Job kann ich nicht ruhen ;)

Nach Cyberknife wird der Tumor nach und nach immer kleiner bis er verschwindet. 6 Monate nach der Bestrahlung sollte schon eine enorme Verkleinerung erfolgt sein.


Während der Bestrahlung darf jeder Angehörige dabei sein ..hinter der Scheibe..Wando das hat nichts mit deinem sohn zu tun ;) mein Freund war auch dabei.
Alles Gute

Prof. Mursch

von jemandem, der viele seiner Patienten zum Cyberknife schickt:

Nebenwirkungen gibt es, beispielsweise Ödeme oder Nekrosen.

Tumoren schrumpfen nach Cyberknife in der Regel nicht wie Eis in Sonne. Oft ist Stillstand ein Erfolg.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

bumblebee62

Was sie sagen, Prof. Mursch, haben mir die behandelnden Ärzte auch gesagt.

Es kann Langzeitschäden geben, und auch Cyberknife ist nicht so bedenkenlos wie manch einer hier denkt...

Ich selbst bin auch vor einem Jahr damit bestrahlt worden, sogar am Sehnerv.

Bin zwar nicht blind geworden, kann auch besser sehen, aber der Schleier ist immer noch da.

Es hat sich allerdings auch etwas kleiner geworden, laut dem letzten MRT.

Der behandelnde Arzt sagte zu mir abschließend, wollen wir hoffen, dass es nun still hält...

Ich bin und wäre froh, wenn es nur nicht wieder wachsen würde....

ElArch

ödeme sind extrem selten. Nekrosen sagte mein Arzt gibt es nicht.

Nebenwirkungen bei Cyberknife gibt es aber extrem selten und diese sind vorübergehend.

Kleiner wird der tumor mit Cyberknife auf jeden Fall. Wachsen wird er dadurch sowieso nicht mehr.

Mayla

Prof. Mursch
vielen Dank für ihre fundierte Auskunft!

ElArch

Was Prof. Mursch schreibt ist völlig korrekt.

Jedoch sind solche Nebewirkungen mehr als selten und treten nur in Ausnahmefällen auf. Der Arzt bei Cyberknife sagte sie hatte noch nie ein Ödem oder eine Nekrose.... und dieser macht Studien.

Aber es muss immer alles aufgeführt werden was sein könnte.

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