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Thema: Meningeom und Pille

Meningeom und Pille
Daisy D
09.06.2017 14:39:53
Hallo zusammen,

als Zufallsbefund entdeckte man bei mir vor 7 Jahren ein kleines Meningeom in der Falx frontal rechts. Alle 1 bis 2 Jahre lasse ich es im MRT kontrollieren, bisher ist es (fast?) nicht gewachsen. In meiner früheren Beziehung brauchte ich aufgrund der Sterilität meines Mannes nicht zu verhüten. Nun habe ich einen anderen Partner und möchte gerne sicher verhüten. Die Spirale kommt aufgrund einer Gerinnungsstörung (Willebrand Syndrom) nicht in Frage. Auch da ich wirklich stark unter den psychischen Symptomen des prämenstruellen Syndroms leide, würde mir meine Gynäkologin gerne die Pille verschreiben. Aufgrund des bekannten Meningeoms scheut sie sich aber dies zu tun.

Frage: Kann man vorab beurteilen, ob mein Meningeom auf diese Hormongabe reagieren würde? Wenn ja, wie ?
Wenn nicht, was kann ich tun?
Ich bedanke mich für eure Antworten, VG Daisy D
Daisy D
Lena333
09.06.2017 18:07:06
Hallo

VORAB kann Dir leider niemand mit Gewissheit sagen, ob Dein Meningeom hormonabhängig ist oder nicht.
Leider sind viele Meningeome Hormonrezeptor positiv, d.h. es wird im allgemeinen EHER von der Einnahme,von Östrogenen und Progesteron abgeraten, da diese Hormone ein Wachstum der Meningeome fördern könnten. Wie gesagt: das ist nur eine ALLGEMEINE Empfehlung, NICHT alle Meningeome reagieren auf eine Hormoneinnahme .
Ob DEIN Meningeom so ist, kann man nur durch einen postoperativen Hormonrezeptortest erkennen, dafür müsstest Du ja Dein Meningeom erst mal operativ entfernen lassen.
Also: Eine Hormoneinnahme ist leider EIN Risikofaktor für ein EVENTUELLES Wachstum des Meningeoms.
So wurde es MIR von erfahrenen NC`s mitgeteilt. Wie das in DEINEM speziellen Fall ist, kann ich Dir natürlich nicht sagen, ich würde das an Deiner Stelle mit Deinem behandelnden Neurochirurgen besprechen, wie "kritisch" er eine Hormoneinnahme in Deinem Falle beurteilt. Nur ER kennt Deinen medizinischen Befund im Detail, das was ich Dir sage, ist nur allgemein gemeint. Kann Dir nur aus eigener Erfahrung berichten, dass in meinem Falle von der Einnahme von Hormonen abgeraten wurde und mein Meningeom auch tatsächlich seitdem WENIGER gewachsen ist. Das kann aber natürlich auch Zufall sein, das weiß ja niemand.

LG

Lena
Lena333
Mamamuhki
09.06.2017 18:16:06
Hallo Daisy D,
ob dein Meningeom auf eine Hormongabe reagiert, kann ich dir leider auch nicht sagen. Allerdings weiß ich, dass viele Meningeome Progesteron- oder Östrogenrezeptoren haben, die auf zusätzliche Hormongaben ansprechen können.
Mir wurden vor einigen Jahren Hormone aufgrund von Wechseljahresbeschwerden verschrieben, und ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Meningeom darauf reagiert hat und gewachsen ist. Da wusste ich nur noch nichts von meinem Meningeom, das wurde leider erst einige Zeit später entdeckt.
Sprich doch nochmal mit deiner Gynäkologin, was es noch für Alternativen zur Verhütung für dich gibt. Gegen das Prämenstruelle Syndrom gibt es meines Wissens nach auf jeden Fall einige pflanzliche Alternativen.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg
Cordula
Mamamuhki
bumblebee62
10.06.2017 15:45:29
Hallo Daisy D,

Bei mir wurde vor 2 Jahren auch ein Meningeom festgestellt, ich konnte mit dem linken Auge nicht mehr richtig sehen.
Allerdings hatte ich die Beschwerden schon seit 2009, zu dem Zeitpunkt habe ich auch Hormone wegen andauerndernden Blutungen verschrieben bekommen, anschließend die Pille, damit sich der Zyklus wieder einstellt.
Meine Sehkraft hat sich langsam aber stetig immer verschlechtert, und ich bin der Meinung, dass das an der Pille lag, da die Hormone das Wachstum gefördert haben.
Allerdings habe ich die Pille 2011 abgesetzt und das Meningeom ist trotzdem weiter gewachsen....vielleicht war es auch nur der Auslöser.
Meine Ärzte haben es mir zwar nicht 100% bestätigt....aber von weiteren Hormonpräparaten abgeraten.
Ich denke, das solltest du mit deinen behandelnden Ärzten abklären.

Liebe Grüße
Sabine
bumblebee62
Kritzel
10.06.2017 23:23:22
Hallo Daisy D,
ich würde nie wieder Hormone einnehmen, Ich hatte 2000 ein CT, da war nix im Kopf. 2004 und 2007 Schwangerschaft, da begannen schon Probleme. Da ich nach der zweiten Schwangerschaft nicht mehr aufhörte zu bluten, bekam ich Progesteron. Ungern, nach Brustkrebs, der aber nicht hormonabhängig war. Somit fühlte ich mich sicher. 2015 dann 3,4 evtl 3,8 X 2,1 X 2cm. Das hieße, seit 2000 irgendwann gewachsen. Anfang 2015 Progesteron abgesetzt und kein Wachstum bisher. Allerdings auch bestrahlt.
Seitdem ich keine Hormone mehr nehme, geht es mir viel besser.
Von ärztlicher Seite habe ich keine Informationen erhalten, das habe ich per Zufall herausgefunden, dass es diesen Zusammenhang geben könnte. Der Radiologe meinte, ihm würde es reichen, wenn ich in vier Jahren mal vorbeikomme. Nun ja, ich darf das zum Glück anders machen ;-)
Kritzel
Daisy D
11.06.2017 11:14:33
Vielen Dank ihr Lieben! :-)
Ja, das habe ich ja befürchtet, dass man das nicht ausschließen kann, ohne das Ding herauszuholen. Ist aber schon blöd.
Pflanzliche Mittel, Mönchspfeffer hatte ich früher schon einmal, hat nichts gebracht.
Hoffentlich komme ich bald in die Wechseljahre, damit das PMS mal aufhört. Mir geht es wirklich regelmäßig richtig besch....eiden. Habe schon 2 mal in der Woche vor der Regel mit meinem jetzigen Partner Schluss gemacht. Finde mein ganzes Leben dann einfach nur schrecklich, bin schwer depressiv, mache mir dann vieles selber kaputt, was ich dann eine Woche später wieder bereue.... Und schwanger werden möchte ich nun auch wirklich nicht mehr. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit in meinem Alter nicht mehr so hoch ist, kommt es mir doch vor wie Russisch Roulette sich darauf zu verlassen.
Am liebsten würde ich mich irgendwie künstlich oder per OP in die Wechseljahre bringen lassen. Aber wenn man dann wegen dem Meningeom auch nichts gegen Wechseljahresbeschwerden tun kann, ist ja auch blöd.
Aber sich das Meningeom entfernen zu lassen, welches ja bisher keine Beschwerden macht, "nur" wegen Verhütung und PMS? Das macht doch auch keiner, oder?
Ich habe mir auf jeden Fall noch mal einen Termin für MRT und Gespräch mit einem Neurochirurgen machen lassen, das heißt ich warte noch auf Antwort. Mal sehen was die sagen.
Die letzten Jahre habe ich das immer hier in der örtlichen Radiologie untersuchen lassen, die spielen das immer total herunter, das brauchen sie nicht so oft kontrollieren zu lassen, damit werden sie genauso alt wie wenn sie kein Meningeom hätten.... Es macht mir keine Angst. Ist halt mein Keks im Kopf. Aber wachsen sollte er halt nicht. Ich gehe etwa alle 2 Jahre. Mein Hausarzt besteht auch darauf.
Meine Gynäkologin wusste auch erst nichts von einem Zusammenhang mit Hormonen und Tumorwachstum. Sie hat mir letztes Jahr Hormone aufschreiben wollen, wegen starken Blutungen. Da stand das als Gefahren hinweis in der Packungsbeilage. Dann habe ich gegoogled, und ihr das gezeigt. Nun weiß auch sie bescheid.

So, dann erst nochmal Danke für eure Antworten. :)
Liebe Grüße, Daisy
Daisy D
Xelya
18.06.2017 12:02:28
Liebe Daisy,

es ist erschreckend, wie viele Gynäkologen nicht wissen, das Meningeome Hormonrezeptoren haben.

Im INI in Hannover wurde mit gesagt, Hormone oder hormonähnliche Substanzen zu nehmen (Johanniskraut, Mönchspfeffer etc.) sei wie den Tumor zu füttern. Ich habe mal drei Monate (als ich das mit den Hormonen auch noch nicht wusste) die Pille genommen und der Tumor wuchs. Ich setzte die Pille ab und das Wachstum stoppte. Der größte Wachstumsschub passierte dann aber tatsächlich, obwohl ich keine Hormone nahm... insofern kann es auch ein Zufall gewesen sein.

Der NC im INI sagte ebenfalls, starke hormonelle Probleme, die nicht erklärbar seien, könnten ebenfalls auf das Meningeom zurückzuführen sein, da der Tumor in den Hormonkreislauf eingreifen würde.

Es wird halt viel vermutet und erzählt, soweit ich weiss, ist der Zusammenhang nicht eindeutig klärbar. Ich habe für mich entschieden, niemals Hormone oder ähnliche Ersatzstoffe zu nehmen.

LG
Xelya
Xelya
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