Jule1205
Am 09.06. erhielt ich die Diagnose Falxmeningeom, 7x5x4cm, bilateral, frontal. Endlich hatte ich eine Diagnose, nachdem man mich jahrelang mehr oder minder als Hypochonder abgestempelt hat.
Erst als mein neuer Hausarzt mich mit Verdacht auf Demenz zum Neurologen geschickt hat (der hatte mich im Jahr zuvor auch nach hause geschickt, weil er keinen Anlass sah), machte der Neurologe mehrere Tests, sowie ein EEG und ordnete ein MRT an. Diesen Wunsch hatte ich schon 2017 geäußert, weil ich einen ähnlichen Symptomenkomplex wie meine Mutter hatte. Auch sie hatte ein Meningeom.
Nach Vorgesprächen in der favorisierte Uni-Klinik, regelte ich alle Vollmachten und Verfügungen, außerdem schloss ich ein Treuhandvertrag mit dem Bestatter, damit alles für den Fall der Fälle geregelt ist. Da ich eine gute Schauspielerin bin, sah meine Familie nicht was in mir vorging. Am 31.07. fand dann die 6 stündige OP statt. Ich war relativ schnell wieder wach und sprach auch schon am Telefon (das mir die Schwester hin hielt) mit meinem Mann und beruhigte ihn. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Schmerzen, die Übelkeit nach der langen Narkose wurde Dank eines sehr erfahrenen Anästhesisten auf das möglichste reduziert.
Am 4. Tag nach der OP war ich wieder zu hause. Ich machte eine 3 wöchige Reha und das T-Rena-Programm läuft noch einige Monate. Nun hatte ich am 24.11. die erste Kontrolle in der Uni-Klinik. Zu der musste ich ein zeitnahes MRT mitbringen. Im Radiologie-Brief stand drin, dass eine weitere Kontrolluntersuchung in 3 Monaten empfohlen wird, weil eine Stelle im MRT nicht so ganz klar erschien.
Der Neurochirurg war anderer Meinung. Meine nächste Kontrolle findet nun in 12 Monaten statt, er war sehr zufrieden mit meinem Zustand.
Ich habe die OP nie bereut, es blieb mir allerdings bei der Größe auch keine andere Wahl. Die OP verlief komplikationslos, die Ärzte und das Pflegepersonal waren alle sehr zuvorkommend und haben mich ernst genommen. Eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich bin froh, dass es eine solche Möglichkeit gibt und mit jedem Jahr Fortschritt in Medizin und Technik wird es besser für den Menschen zu ertragen.
Ja, ich bin auch fast vor Angst verrückt geworden, aber im nachhinein kann ich wirklich sagen, alles nur halb so wild!