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Thema: Meningeom Zufallsfund. Was tun ?

Meningeom Zufallsfund. Was tun ?
Enemy Inside
21.08.2018 12:19:18
Hallo allerseits,
ich hätte jetzt auch eine Frage:
Bei mir wurde vor ca. 2 Wochen bei einem Magnet CT (General Electric 3 TESLA) ein Meningeom an der Schädelbasis (3 cm Durchmesser) festgestellt.
Es handelt sich um einen Zufallsfund nach einer Drehschwindelattacke, die aber letztendlich vom HNO Arzt auf ein Problem am Ohrenlabyrinth zurückgeführt wurde.
Der Tumor befindet sich im vorderen Bereich auf der Höhe der Geruchsrinne (ist das evtl. die Olfaktoriusrinne ?)
Da es der erste Befund ist, weiß man nicht, ob und wie schnell das Meningeom wächst.

Ich war hier bei einem Neurochirurgen, der hat empfohlen, das Meningeom operativ zu entfernen Den Eingriff will er durch die Öffnung der Schädeldecke mit anschließender Spreizung der beiden Hirnhälften vornehmen, damit er das Meningeom an der Schädelbasis schichtweise abtragen kann. Der Gedanke ist natürlich ziemlich beklemmend. Der Eingriff hat er subjektiv als mittelschwer bis schwierig eingeschätzt.

Ich habe mir dann noch einige Berichte durchgelesen, wonach auch eine Protonenbestrahlung bei Meningeomen bis zu 3 cm in Frage kommt, aber wenn ich es richtig sehe, ist bzw. war das bislang nicht die erste Wahl der Mittel, sondern empfahl sich nur in Fällen, bei welchen eine vollständige Entfernung nicht möglich war, oder bei sehr schwierigem Zugang bzw. bei nicht operablen Fällen.

Ich bin mir jetzt noch nicht im Klaren, was die beste Vorgehensweise ist. Abwarten solange ich beschwerdefrei bin, auf die Gefahr hin, dass später Symptome auftreten und die Sache noch schwieriger wird, oder jetzt den Eingriff wagen. Wenn Eingriff, dann OP oder Bestrahlung ? Vor der OP habe ich gelinde gesagt, sehr viel Respekt und etwas mehr....
Enemy Inside
Prof. Mursch
21.08.2018 13:32:49
Prinzipiell sollte man Meningeome in dieser Lokalisation eher operativ entfernen als bestrahlen. Ohne die Bilder zu kennen, kann man die Schwierigkeit nicht einschätzen, aber für einen geübten Neurochirurgen ist ein Olfactoriusmeningeom von 3 cm gut machbar. Ob man über einen Zugang durch die Mittellinie kommt oder von der Seite, ist wohl dem Operateur überlassen.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Enemy Inside
21.08.2018 17:22:17
Vielen Dank für die rasche Rückantwort Herr Prof. Mursch ! Können Sie mir evtl. noch etwas zur postoperativen Phase sagen ? Ich weiß, dass das individuell unterschiedlich ist, aber vielleicht gibt es ja generelle Erfahrungswerte (Wenn es gut / sehr gut läuft 1-2 Intensivstation, ein paar Tage Krankenhaus), aber was kommt danach ? Kopfschmerzen, Gedächtnisschwierigkeiten, sonstige Beschwerden. Und eine weitere Frage: wie hoch schätzen Sie das Risiko von weiteren Schäden durch die OP ein ? Falls sie die DICOM Fotos haben möchten und ich die irgendwie uploaden kann, schicke ich sie Ihnen gerne. Habe auch ein paar Fotos davon abgespeichert, die könnte ich Ihnen auch zur Not schicken. Nochmals vielen Dank für Ihre Mühe !
Enemy Inside
Äpfelchen
21.08.2018 17:58:27
Hallo Enemy Inside,
all die Fragen, die Du hast, solltest Du dir aufschreiben und einem Neurochirurgen stellen. Nur er kann dir professionelle Hilfe geben. Sicher wirst Du auch ruhiger sein, wenn Du genau über die evtl. bevorstehende OP und deren mögliche Folgen informiert bist. Deine Aufregung und Angst kann hier im Forum sicher jeder gut verstehen; das haben wir alle durchgemacht, und viele werden sich immer wieder damit auseinander setzen müssen. Versuch ruhig zu bleiben und einen külen Kopf zu bewahren und informiere dich, welche Klinik für dich die Richtige ist.
Ich wünsche Dir viel Glück und dass Du dich bald auf dem Weg der Besserung befindest
LG Äpfelchen
Äpfelchen
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