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Hallo!
Ich bräuchte bitte Eure Unterstützung.
Bei mir wurden Tarlov Zysten an den Nervenwurzeln an fast allen Wirbelkörpern der HWS festgestellt.
Darum wurde ein MRT der ganzen Wirbelsäule und des Schädels gemacht um festzustellen, wo noch Zysten sind.
Auf meine Frage ob denn das keine Tumore sein können bekam ich nur die Antwort: nein, das sieht man... aber woran hat mir niemand beantwortet.
Nun wurde beim Schädel MRT folgendes zusätzlich festgestellt:
8mm Läsion links frontal subkalottär, einem kleinem Meningeom entsprechend.

Weiss jemand was : subkalottär heisst?
Und woher sieht man, dass das jetzt keine Zyste ist?
Und woher weiss man dass die Zystem in der HWS keine Tumore sind?

Vielen Dank fürs lesen
LG
Cookie

KaSy

Hallo, cookie,
es ist gut, dass Du in Deiner Situation dieses Forum gefunden hast.
Schade ist es, dass Deine Ärzte Dir nicht gut genug erklärt haben was sie gesehen haben und warum sie es so oder so deuten.
Wie fast alle hier bin ich kein Mediziner, aber ich versuche es mal.

Das Wort subkalottär setzt sich zusammen aus sub=unter und Kalotte=knöchernes Schädeldach und bedeutet also, dass sich links frontal=vorn unter dem Schädeldach eine Läsion=Schädigung/Störung der anatomischen Struktur befindet. Diese wird als Meningeom bezeichnet, weil zu vermuten ist, dass sie von den Meningen=Hirnhäuten ausgehend entstanden ist.

Meningeome sind Tumoren, die von den Hirnhäuten aus wachsen und bei einer Lage wie bei Dir gut operativ entfernt werden können. Das sollte man auch irgendwann tun. Zunächst wird Dir sicher angeboten werden, in Abständen von mehreren Monaten zu kontrollieren, ob und wie schnell dieses Menigeom wächst. Es wird irgendwann zuviel Platz einnehmen und sollte dann operativ entfernt werden. Es wächst verdrängend, dringt also nicht in die Hirnzellen ein, aber es kann mit zunehmender Größe auf wichtige Hirnstrukturen drücken und Schäden verursachen. Soweit werden es die Ärzte nicht kommen lassen und werden Dir rechtzeitig eine OP empfehlen.

(Ich würde es an Deiner Stelle lieber früher als später operieren lassen, meines war an ähnlicher Stelle und dort befindet sich die Persönlichkeitsstruktur, deren Änderung schwer vorherzusagen ist.)

Erkannt hat man den Unterschied zwischen Meningeom und Zyste vermutlich daran, dass zwar beide als auffällige, umschlossene "Räume" auftreten, aber eine Zyste ist entweder hohl, mit Luft oder Flüssigkeit gefüllt, während ein Meningeom aus Zellen besteht, die sich teilen. Diese sich teilenden Zellen nehmen im Unterschied zu den Zysteninhalten Kontrastmittel auf, das Dir vermutlich während des MRT gespritzt wurde. Auf den MRT-Bildern wären Meningeome weiß sichtbar, Zysten aber, glaube ich, dunkel in der ansonsten normalen Hirnumgebung.
Das gleiche gilt für die Zysten in der HWS.

Ich habe jetzt noch einmal geschaut, was "Tarlov-Zysten" sind. Es sind mit Liquor=Hirnwasser gefüllte Aussackungen an den Nervenwurzeln. Liquor kann man im MRT als Arzt von Tumoren unterscheiden.

KaSy

cookie

Hallo KaSy!

Danke für Deine Antwort!

Also ist es mit 8mm noch sehr klein, nehme ich an.
Wie war das bei Dir? Wie bist du zu der Diagnose gekommen?
Wie schnell ist es gewachsen in welchem Zeitraum?

Also ich habe mir die Bilder angesehen, die Zysten erkennt man einfach...grosse (und kleine) weisse Flecken wo sie nicht sein sollten.
Aber das Meningeom hätte ich selbst jetzt gar nicht erkannt...
Kontrastmittel habe ich keines bekommen.

Herzlichen Dank
LG
Cookie

asteri1

Hallo Cookie,

sehe Dir mal auf YouTube das Video Grundlagen und Unterscheidungsmerkmale zu wichtigen MRT Sequenzen an. Mir hilft das etwas, wenn ich meine Befunde nachvollziehen möchte.

Gruß, asteri

cookie

Hallo Asteri1!

Danke für den Tipp!

LG
Cookie

KaSy

Hallo, cookie.
mein erstes Menigeom war bei der Diagnose sehr viel größer als Deines und ich habe keine Ahnung, wie lange es bereits gewachsen war. Zumindest war es anderthalb Jahre zuvor schon ähnlich groß, wurde aber in der Röntgenpraxis, in die mich meine Hausärztin geschickt hatte, auf dem Röntgenbild nicht als Hirntumor erkannt, sondern als "Anomalie" bezeichnet.

Die Wachstumsgeschwindigkeit von Tumoren jeglicher Art ist völlig unterschiedlich. Manche wachsen gar nicht mehr, andere nehmen in wenigen Wochen sichtbar zu. Letzteres trifft mehr für die höhergradigen Tumoren zu, wozu Meningeome in der übergroßen Zahl der Fälle nicht gehören. Ob und wie schnell Dein vermutetes Meningeom wächst, kann nur im Vergleich von MRT-Aufnahmen festgestellt werden, die in zeitlichen Abständen gemacht werden, die der Neurochirurg festlegt, meist erstmal 3 - 6 Monate.

Die Deutung meiner eigenen MRT-Bilder würde ich mir nie selber zutrauen. Selbst der Radiologe hat es bei mir falsch interpretiert, als er ein Rezidiv nicht erkannte.

Welcher Facharzt hat eigentlich die Erklärungen zu den MRT-Bildern abgegeben?
Welcher Facharzt betreut Dich wegen der Tarlov-Zysten und des evt. Meningeoms?
Hast Du Kontakt zu einem Neurochirurgen?

KaSy

cookie

Hallo!

Der Radiologe hat es die Diagnose gestellt, Gespräch mit einem Neurologen oder Neurochirurgen hatte ich noch nicht, da es NCH nur in Ambulanzen gibt (4-6 Wochen Wartezeit) und mein Neurologe in Urlaub ist.
Bzgl. den Zysten habe ich auch keine Betreuung, da die NCH Ambulanz (AKH, Graz und Rudolfstiftung) der Meinung waren, das hat man normal nicht, und wenn dann nicht dort und schon gar nicht soviele, die Zysten greifen wir nicht an maximal ein Orthopäde, aber der kann auch nichts machen denn man müsste jeden Wirbelkörper verkleinern und dann würde ich instabil werden.....aussage der Oberärzte....
Darum wurde ein MRT veranlasst vom Schädel und der kompletten WS und dann kam das jetzt raus....

LG

KaSy

Wenn ich das richtig verstehe, ist das MRT von den Neurochirurgen veranlasst worden? Diese müssen es dann auch mit Dir besprechen.

Jedenfalls muss der Arzt, der Dich zum MRT überwiesen hat, Dich über das Ergebnis aufklären und das weitere Vorgehen mit Dir besprechen.

Du bist dort kein Neupatient, sondern eine Person, der man eine wichtige, umfassende und nicht gerade billige diagnostische Untersuchung empfohlen hat. Der Arzt hat Dir damit signalisiert, dass er ein Interesse daran hat, die Ursachen zu finden und Dich zu behandeln oder zu den zuständigen Fachärzten zu überweisen. Du darfst nicht 4-6 Wochen warten, bis Du mit dem MRT-Ergebnis zu Deinem Arzt gehst.

Im Übrigen ist der Bericht des Radiologen vorrangig für den überweisenden Arzt gedacht, der die Therapie daraufhin entwickeln muss. Für Dich ist dieser Bericht nur eine Information und zum Einheften in Deinen persönlichen Ordner. Du bist nicht verpflichtet, diesen Bericht zu verstehen, dazu ist der Arzt verpflichtet. Der Radiologe dagegen ist nicht dazu verpflichtet, mit Dir darüber zu sprechen, da er keine Therapie anraten kann.

(Viele Radiologen sprechen gar nicht mit den von ihnen Untersuchten, was ich auch für richtig halte. Sie sind, genau wie die Laboranten mit ihren Blutanalysen, Zulieferer für die überweisenden Ärzte. Wann hätte je ein Laborant mit einem Patienten geredet ...)

Du musst auf einem raschem Termin bei dem überweisenden Arzt bestehen, insbesondere, da bei Dir nach Aussage des Radiologen ein Hirntumor gefunden wurde! Mit einer solchen Diagnose darf man einen Patienten nicht einmal aus der Praxis gehen lassen! Das ist so unverantwortlich von dem Radiologen! Du könntest eine solche Angst entwickeln, dass Du unabsehbare Dinge tun könntest.

KaSy

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