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Mamamuhki

Hallo, ich war schon lange nicht mehr im Forum. Meine OP war im April 2013. Mein Meningeom war sehr groß und hatte sich tief in mein Gehirn hineingearbeitet. Es war Gott sei Dank gutartig. Ich hatte durch die Lage bifrontal ein sog. Frontalhirnsyndrom, dass mich und mein Leben sehr verändert hat.
Jetzt habe ich gehört, dass Meningeome den Hormonhaushalt sehr beeinflussen können. Meine Hypophyse war durch den Tumor quasi außer Kraft gesetzt worden worden und ich somit in den Wechseljahren. Nach Entfernung des M. konnte sich die Hypophyse wieder entfalten, und jetzt habe ich das Gefühl, mein Hormonhaushalt spielt komplett verrückt. Zeitweise habe ich Johanniskraut u. ä. eingenommen, weil ich keine Antidepressiva schlucken möchte.
Oder ist es noch immer das Frontalhirnsyndrom, das diese Stimmungsschwankungen, Ängste und Selbstzweifel auslöst? Da kann ja leider auch niemand sagen, wann es überwunden ist.
Ich bin dankbar für mein neues Leben, nur diese emotionalen Achterbahnfahrten sind frustrierend.

Birschi61

Hallo Mamamuhki,
ich kann deine Empfindungen etwas nachvollziehen, meine OP war auch im April 2013,mein Meningi hatte die Größe eines Tischtennisballs, ich befand mich vorher schon in den Wechseljahren und einige Wochen vor dem Befund habe ich Schilddrüsen-Tabletten bekommen.
Wurde die Schilddrüse bei dir schon abgeklärt?
Unter Stimmungsschwankungen leide ich seit der OP auch und Hitzewallungen, ich kann laute Menschenansammlungen nicht mehr ertragen,versuche mir mit Sport zu helfen und abzulenken und wenn es geht, viel Ruhe.
Ich wünsche dir gute Besserung und Hoffnung

LG Birschi

Legolas

Hallo Mamamuhki,
ich wurde im November 2014 operiert und bin jetzt gerade in der Bestrahlungs-Phase da mein Keilbeinflügelmenigeom nicht vollständig entfernt werden konnte.
Bei mir liegt die Hypohyse im Bestrahlungsgebiet und wurde auch vorher von meinem Meningeom bedrängt.
Bei mir wird einmal pro Woche Blut abgenommen um den Hormonhaushalt im Auge zu behalten und um zu sehen wie weit er sich verändert, damit wurde schon vor der OP begonnen.
Laß Dich beraten und Blutabnehmen um Deinen "Hormonstatus" genau verfolgen zu können und wenn nötig mit Medis nachhelfen zu können.
Ich drück Dir Die Daumen

Prof. H. Strik

Es ist auch gut möglich, dass Sie noch unter den Nachwirkungen des Frontalhirnsyndroms leiden, bzw. nach dieser Zeit ist auch die Krankheitsverarbeitung in vollem Gange. Ggf. sollten Sie sich in psychoonkologische Betreuung begeben. Wenn es klare Hinweise auf Störungen des Hormonhaushaltes gab sollte das endokrinologisch kontrolliert werden, da gibt es spezialisierte Praxen.

Mamamuhki

Vielen Dank Legolas und Birschi61 für eure Antworten, ich werde meinen Hormonspiegel in jedem Fall testen lassen.

Danke auch Prof. Strik für Ihre Antwort. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Tumor mein Leben in solch einer Art und Weise im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf stellen würde.......aber die Erlebnisse einiger anderer Patienten zeigen mir auch, dass man durch diese Zeit mit ganz viel Geduld gehen muss.

Liebe Grüße an alle

Cordula

Tomate

Liebe Cordula,
"....dass dieser Tumor mein Leben in solch einer Art und Weise im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf stellen würde.....", mit diesem Satz sprichst du mir aus ganzem Herzen.
Vor der OP ging es mir physisch nicht gut, jetzt hinkt die Psyche hinterher.
"Du musst Geduld mit dir haben", kann ich nicht mehr hören, genauso wie "mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das Beste".
Meinem Kopf geht es nach wie vor prima: kein Rezidiv (01/15), keine Schmerzen - weder an Narbe noch sonstwo, keine Anfälle, super Reha, Vollzeit seit 01/15. Die Ärzte sind alle mehr als zufrieden. Eigentlich geht es nicht besser. Kleine Einschränkungen in der Wortfindung, Rechtschreibung usw geben sich bestimmt noch.
Eigentlich darf ich mich wirklich nicht beschweren. Habe ich auch dir ganze Zeit nicht getan. Mich frisst meine Psyche momentan auf. Und wenn dann noch jemand mit dem Spruch kommt "sei froh, du bist doch gesund", muss ich ganz oft an den Satz vieler hier im Forum denken: "...man sieht es uns oft nicht an...". Leider wusste ich nichts von einer psychoonkologischen Beratung/Betreuung. Vielleicht würde es mir mit einer solchen besser gehen.

Stern77

Hallo Tomate,

du kannst auch jetzt noch psychoonkologische oder psychotherpeutische bzw. neuropsychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Lieber spät als nie!

Alles Gute und LG Stern77

Tomate

Da ich nicht zu einem Wolf mutiert bin und auch nicht auf der Wiese stehe und den Mond anblöke, ist meine Psyche wohl voll ok. Laut der Neuropsychologin die ich letzte Woche aufsuchte, wird es mehr als schwer eine Beratung bei der KK durchzuboxen, da ich durch die OP nicht wesensverändert sei.

P.S. Vielleicht sollte ich endlich anfangen auch tagsüber mit meinen Hufenzu scharren und zu wiehern! Können ja ruhig alle hören.....

buttercup

Hallo Tomate,
die neuropsychologische Behandlung nach einer Tumor-OP muss in Deutschland nicht mehr genehmigt werden, im Gegensatz zu anderen Therapien. Die Neuropsychologin (es muss eine ausgewiesene Neuropsycholgin/e sein) muss der Kasse einfach nur den Behandlungsbeginn anzeigen und dann können 60 Sitzungen in Anspruch genommen werden. Der Behandlungsbeginn kann bis zu fünf Jahre nach der Hirntumor-OP sein. Ich weiß dass, weil ich selbst nach Meningeom OP in neuropsychologischer Behandlung bin. Du kannst dir zur Sicherheit für die Kasse eine Überweisung vom Neurologen,NC oder auch Hausarzt geben lassen, benötigst diese aber eigentlich nicht.

Alles Gute, buttercup

Tomate

Hallo buttercup,
danke für deine Info.
Wenn es tatsächlich so ist - was ich dir glaube -, warum erzählt mir dann eine Neuropsychologin, dass es einr Genehmigung braucht? Zu meiner eigenen Verunsicherung fühle ich mich durch solche Geschichten zusätzlich verunsichert.

buttercup

Hallo Tomate,
nachfolgend kurz der Text zur neuropsychologischen Therapie mit den entsprechenden Paragraphen, seit 2012 gilt eben, dass es keiner Genehmigung mehr bedarf.
"Es besteht keine Antragspflicht für die Therapie selber. Lediglich der Beginn ist der zuständigen Krankenkasse anzuzeigen und zwar spätestens mit Abschluss der probatorischen Sitzungen. Es besteht die Möglichkeit, die neuropsychologische Therapie in Form von Einzel- oder Gruppenbehandlungen (max. 5 Personen) durchzuführen (§ 7). Bei medizinischer Notwendigkeit kann die Behandlung auch außerhalb der Praxis/Einrichtung erbracht werden. Die Notwendigkeit ist jedoch gesondert zu begründen und zu dokumentieren (§ 9).
Leistungsumfang (§ 7):
maximal bis zu fünf probatorische Sitzungen zur Diagnostik
Einzelbehandlungen bis zu 60 Sitzungen à 50 Minuten oder 120 Sitzungen bei Unterteilung in 25 Minuten, ggf. um 20 Sitzungen verlängerbar
Gruppenbehandlung bis zu 40 Sitzungen à 100 Minuten oder bis zu 80 Sitzungen à 50 Minuten Sitzungsdauer
bei einer Kombination von Einzel- und Gruppentherapie ist die gesamte Behandlung im Rahmen des als Regelfall definierten Leistungsumfangs von 60 oder 120 Sitzungen durchzuführen."
Ich hoffe das kann deine Verunsicherung nehmen.
lg
buttercup

fasulia

> warum erzählt mir dann eine Neuropsychologin, dass es einer Genehmigung braucht?>

vllt. wollte sie als (Neuro)psychologin eine "Psychotherapie" beantragen und keine "neuropsychologische Therapie"?

eine neuropsychologische Therapie ist mehr auf "hirnorganische" Defizite( Gedächtnis, Konzentration, geteilte Aufmerksamkeit, Stressverarbeitung, Planung, Orientierung etc.) hin orientiert
eine Psychotherapie widmet sich mehr der Seele

ich denke das hängt vom Klienten und der Therapeutin, ob sie beides zusammenhängend sieht oder sehen will, oder lieber "getrennt" angeht.

Tomate

Liebe buttercup,
vielen Dank für den passenden Paragraphen! Mal schauen, was ich erreichen kann.
Liebe fasulia: sie sprach ganz deutlich von einer Genehmigung der neuropsychologischen Stunden und genau deswegen bin ich ja auch bei ihr vorstellig geworden. Ich denke eine Abgrenzung ist schwer. Zieht ein hirnorganisches Defizit nicht auch eine psychische Belastung mit sich? Bei mir ist das zumindest so.
Alles Liebe für euch!

buttercup

Liebe Tomate,
aber klar geht das Hand in Hand. Die neurologischen Defizite sind bei mir nicht so stark ausgeprägt, aber vorhanden, z.B. bin ich so gar nicht mehr belastbar, die Konzentration lässt stark nach, viele Geräusche und Menschenmengen sind ein Problem, bei Überlastung beginne ich zu stottern, ich habe noch fokale Anfälle undundund. Und all diese Dinge führen natürlich auch zu psychischen Belastungen. Ich bin nicht mehr die, die ich vor der Diagnose und OP war und das merke ich jeden Tag. Die Therapie ist eine Mischung aus beidem und der Vorteil ist eben, dass eine Neuropsychologin sich mit Hirntumorpatienten auskennt und eben beides "bedienen" kann.
Alles Liebe dir und viel Erfolg,
buttercup

Tomate

Liebe buttercup,
.....was kommt mir das (fast) alles so bekannt vor! Ich dachte wohl, ich könne das alleine stemmen. Nun gut. So geht's nicht weiter.
Danke für deine guten Wünsche, die ich dir natürlich auch schicke!
Alles Liebe
Tomtate

fasulia

ICH sehe das auch so wie ihr, nur bin ich nun schon dreimal an Neuropsychologen geraten, die eher auf hirnorganische Defizite ausgerichtet waren... ich weiss, jedoch von einer Person, dass sie sich auch "seelisch" bei ihrer Neuropsychologin gut aufgehoben fühlte... vllt. ist die Info von buttercup ein Anstoß weiter zu suchen

Tomate

Aaaaaaalso....ich bin fündig geworden, war bereits das 4x bei einer Neuropsychologin, die mich zunächst auch in die depressive Schublade stecken wollte. Ich habe mich vehement gewehrt und nach ein paar kognitiven Tests sieht sie das Ganze wohl auch ein bisschen differenzierter. Mal schauen, ob das der richtige Weg für mich ist.
Mich lässt, seitdem ich Cordulas Thread gelesen habe, der Gedanke an ein Zusammenspiel von Hormonen und Tumor nicht mehr in Ruhe. Ich habe in 1 1/2 Jahren nun 40 Kilo zugenommen (wiege fast 100 Kilo). Die letzten acht Kilo in den vergangenen zwei Wochen. Mein Arzt sagt, das wäre nicht möglich...Schön wäre es, wenn er Recht hätte!
Ich habe zwar einen Hashimoto bin aber recht gut eingestellt. Mein (Körper)Wachstum begann - so sehe ich dasvin der Retrospektive - mit dem Drücken des Tumors (das war natürlich alles psychosomatisch und Schuld des Hashimotos).
Leider finde ich nichts über ein mögliches Zusammenspiel Hormone-Tumor. Aber warum haben so viele vom uns offensichtlich die gleichen Probleme nach der OP? Von extremer Gewichtszunahme habe ich hier noch nichts gelesen....aber vielleicht kennt es ja doch jemand von euvh?

Supermama

Hallo Tomate,

was mir anhand der Beschreibung in den Sinn kommt: Cushing-Syndrom - extreme Gewichtszunahme, Depressionen und vieles mehr ...

LG
Maja

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