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Thema: Meningeosis Carcinomatosa // Verdrängen der Diagnose

Meningeosis Carcinomatosa // Verdrängen der Diagnose
Isali
01.03.2022 16:41:19
Hallo liebe Forum Teilnehmer,

ich würde euch gerne um Rat bitten in Bezug auf meine erkrankte Mutter.
Man hat bei meiner Mutter, 63, in 2020 einen Hirntumor (Oligodendrogliom) entdeckt. Sie wurde dann operiert und bekam eine Chemo- und Strahlentherapie währen fast 1 Jahr. Nach der Behandlung ging sie alle 3 Monate zur MRT Kontrolle und die Ergebnisse waren immer sauber.
Vor 2 Monaten, genau auf Weihnachten, stand sie schliesslich vor uns und begann heftig zu zittern und verlor das Bewusstsein bis sie uns schließlich nicht mehr wahrnahm und erkannte. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert und man machte einen Lumbarpunktion, MRT etc etc. Schlussfolgerung: Sie hatte einen Epileptischen Anfall (zum ersten Mal) und man entdeckte dass die gesamte Hirnhaut entzündet ist, das Rückenmark befallen ist und sie an beiden Stellen Metastasen des Oligodendroglioms hat. Meningeosis Carcinomatosa.
Meine Mutter ist seit dem epileptischen Anfall zeitweise sehr verwirrt…sie hat kein Zeitgefühl mehr…das Kurzzeitgedächtnis ist sehr schlecht und sie kann mit Momenten fast nicht gehen da sie das Gleichgewicht verliert. Alles in Allem ein riesen Schock von heute auf morgen da sie bis vor 2 Monaten sehr fit war (Sportlehrerin). Körperlich wie mental.

Die Ärzte teilte meiner Mutter im Krankenhaus mit, dass sie einen Rückfall des Oligodendrogliom hat. Als ich sie nach 2 Wochen Krankenhausaufenthalt im Krankenhaus abholen ging, erhielt ich schliesslich einen Bericht in dem als Schlussfolgerung stand dass sie eine Meningeosis Carcinomatosa habe. Ich habe vormals täglich mit den Ärzten telefoniert (wegen Corona kein Besuch erlaubt) aber niemand hielt es für nötig es mit persönlich zu sagen!! Meiner Mutter hat die Onkologin schließlich vor 1 Monat mitgeteilt dass sie an einer Meningeosis Carcinomatosa erkrankt ist (aber wer weiss schon um was es sich hierbei handelt wenn man sich nicht selbst informiert?).
Ich habe jedoch dass Gefühl, dass sie nicht wissen will wie schlimm es ist. Sie spricht mit keinem aus ihrem nahen Umfeld über die Krankheit. Sie stellt bei keinem der Arztbesuche eine Frage sondern ist einfach nur froh wenn sie wieder zuhause ist.
Soll ich das Gespräch mit ihr suchen? Ich weiss dass es ihr den Boden unter den Füssen wegziehen würde wenn man ihr jetzt sagt wie schlimm diese Krankheit ist und habe es aus diesen Gründen auch bisher nicht getan. Auf der anderen Seite muss sie doch auch eine Patientenverfügung ausfüllen.
Im Allgemeinen geht es ihr eigentlich gut und sie hat keine Schmerzen. Man muss nur auf sie aufpassen dass sie wegen der Verwirrtheit keine gefährlichen Sachen im Haushalt tut. Auch die Medikamente verträgt sie gut. Sie nimmt täglich 3mg Keppra, 20mg Dexamethason, und einige Beruhigungsmittel. Während 5 Tagen pro Monat dann ChemoTabletten 280mg Temodal. Eine Radiotherapie hat man ausgeschlossen.

So schrecklich das Ganze ☹. Und nicht zu wissen was ihr bewusst ist und was nicht (manchmal wünsche ich mir dass sie es wegen der Verwirrtheit gar nicht realisiert….aber an anderen Momenten ist sie total klar und bei sich).

Vielen Dank für eure Zeit.

Liebe Grüsse,
Isa
Isali

 

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