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Kittys

Hallo. Auch ich bin neu hier und habe nach einem CT den Zufallsbefund eines Meningeoms von ca. 2,1 cm Durchmesser im rechten vorderen Schädel, den ersten Schock verdaut. Das war am 01. April. Habe jetzt noch soo viele Fragen....und auch einen schnellen Termin beim Neurochirurgen bekommen, wie ich finde. Schon Ende April. Meine Frage wäre, kann es sein, dass ich durch das Menigeom Sehstörungen habe, die aber nicht stetig da sind? Ich habe seit ein paar Tagen bemerkt,dass ich besonders morgens nach dem Aufstehen so graue Flecken sehen, manchmal nur 1-2, manchmal auch mehrere. So ähnlich, als wenn man direkt ins Licht geschaut hat und dann für ein paar Sekunden noch so einen Fleck vor den Augen hat. Bilde mir auch ein,dass es vermehrt vorkommt,wen ich nach oben rechts schaue....oder wenn ich Arbeiten mit dem Kopf nach unten gebeugt gemacht habe, wie Unkraut jähten oder Gefriertruhe reinigen. Die Sehstörungen können längeranhalten aber auch nur kurz da sein. Vielleicht hat es auch nichts mit dem Meningiom zu tun, aber mit der Diagnose im Hintergrund macht man sich doch seine Gedanken.....
Freue mich auf eure Antworten und Erfahrungen. Vielen
Dank. Super dass es dieses Forum hier gibt. LG

Melissa26

Liebe Kittys,

es tut mir leid, dass auch du mit dieser unschönen Diagnose konfrontiert wurdest.
Ich bin zwar nicht selbst direkt betroffen aber meine Mutter hat vor zwei Wochen die Diagnose Meningeom bekommen, welches bei ihr auch im vorderen Schädel (aus der Riechrinne) wächst (Olfaktoriusmeningeom). Bei ihr ist es allerdings schon bei ca. 6cm Durchmesser und wurde gefunden, da sie wegen starker Sehstörungen, die mittlerweile nahezu an Blindheit grenzen, in einer Augenklinik "durchleuchtet" wurde. Kein Augenarzt konnte sich erklären, weshalb sie innerhalb eines Jahres einen so starken Sehverlust erlitten hat. Aber aus der Erfahrung mit meiner Mutter kann ich dir sagen, dass bei ihr auch zunächst graue Flecken im Sichtfeld aufgetreten sind. An manchen Tagen hat sie über einzelne Flecken geklagt, an anderen Tagen fragte sie mich, ob es denn nebelig sei, weil sie komplett wie durch einen grauen Schleier gesehen hat. Hier gingen die Augenärzte noch vom grauen Star aus, weshalb sie dann in beide Augen neue Linsen bekommen hat - ohne Erfolg natürlich. Danach ging man wegen der Flecken, die als Gesichtsfeld-Ausfälle aufgrund von Sehnerv-Schädigungen gedeutet wurden, vom grünen Star aus und verschrieb ihr immer wieder andere Augentropfen, da sich keine Besserung einstellte - natürlich auch erfolglos. Jetzt wissen wir ja weshalb nichts Erfolg hatte. Bei meiner Mutter drückt das Meningeom auf die Sehnerven beider Augen, sodass diese Schaden genommen haben. Wir hoffen sehr, dass es nach der OP zu einer teilweisen Regeneration der Nerven kommen wird aber sie wird leider definitiv nie wieder gut sehen.
Ich bin zwar bei Weitem keine Expertin aber kann mir gut vorstellen, dass auch bei dir das Meningeom (da es im rechten vorderen Schädel liegt) den Sehnerv des rechten Auges beeinflusst. Ob es auch das linke Auge beeinflussen kann weiß ich aufgrund der Lage in der rechten Schädelhälfte nicht. Hast du dir mal abwechselnd die Augen zugehalten wenn du die Sehstörungen hattest und ausprobiert, ob die Störung wirklich auf beiden Augen vorherrscht oder evtl. nur auf dem Rechten? Auch, dass du das Gefühl hast, dass die Sehstörung vermehrt auftritt wenn du Arbeiten "kopfüber" gemacht hast, halte ich für realistisch. Der Tumor wirkt ja Druck auf das Hirn und die Nerven aus. Bei kopfüber Arbeiten merkt man ja als "gesunder" Mensch schon häufig eine Art Druck im Kopf. Das in Kombination mit deinem Befund kann sich bestimmt durch verschiedene Symptome bemerkbar machen.

Ich weiß nicht ob ich dir mit dieser Antwort jetzt wirklich viel helfen konnte aber dachte ich berichte dir mal von den Erfahrungen meiner Mutter. Der Neurochirurg (NC) kann dir hierzu sicher mehr sagen bei deinem Termin. Ich würde diese Symptome vielleicht dem NC schon vorab mitteilen, sodass er evtl. schon weiterführende Untersuchungen der Augen veranlassen oder vorbereiten kann. Bei meiner Mutter hat der Augenarzt in der Augenklinik ein Bild von den Sehnerven gemacht, worauf man deutlich gesehen hat, dass diese verblasst (und damit geschädigt) sind.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg und vielleicht möchtest du ja die Ergebnisse deines Termins beim NC dann mit uns teilen.
Ich schicke dir viele positive Gedanken und so doof es vielleicht klingen mag: es ist super, dass das Meningeom bei dir so früh gefunden wurde. Wenn es sich wirklich auf den Sehnerv auswirkt wurde dir durch die frühe Diagnose evtl. ein großer Sehverlust erspart.

Ganz liebe Grüße
Melissa26

Kittys

Liebe Melissa26❣️
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Habe bei meinem ersten Text auch vergessen zu schreiben, das ich 45 Jahre alt bin und von Beruf MFA mit Röntgenschein bin. Ich muss sagen,dass ich mit der Diagnose soweit echt gut klar komme und der Radiologe mir sofort gesagt hat dass es gutartig ist und an einer sehr günstigen Stelle liegt,falls das Meningiom wachsen sollte oder mir Beschwerden macht. Gehe nach wie vor davon aus,dass es erst mal nur kontrolliert werden muss und hin froh dass ich schon am 26. zum NC kann. Jetzt habe ich ja diese grauen Flecken seit ein paar Tagen bei mir festgestellt und habe es definitiv nur auf dem rechten Auge, und der Fleck bewegt sich auch mit wenn ich in verschiedene Richtungen schaue. Wenn ich nur mit links schaue habe ich diese Sehstörung nicht. Deshalb hat es mich ja auch jetzt beunruhigt. Habe aber heute morgen meine Hausärztin kontaktiert und diese meinte aufgrund der Lage des Meningeoms könnte es eigentlich nicht sein,dass die Sehstörungen mit dem Meningeoms in Zusammenhang stehen. Hat mir aber trotzdem Geraten es beim Augenarzt abzuklären. Und ich habe jetzt schon für morgen Nachmittag einen Termin dort Ich mache mich jetzt da auch nicht verrückt, aber schon komisch,dass die Sehstörung ausgerechnet jetzt auftaucht. Also bin ich gespannt,was der Augenarzt morgen dazu sagt. Werde gerne wieder berichten.
LG Kittys????

Kittys

So war heute beim Augenarzt. Alles soweit gut und unauffällig. Der Arzt meinte meine Sehstörung im re. Auge mit den grauen Flecken haben nichts mit meinem Meningeom zu tun. Es würde von Glaskörper kommen. Das hätten viele Leute und sei nicht schlimm. Man kann da so auch nichts dran machen. Habe auch alles untersuchen lassen Gesichtsfeld und Augendruck alles tip top in Ordnung. Das erleichtert und beruhigt mich sehr. Jetzt noch am 26. zum NC und dann hoffe ich, dass erst mal alles durchgecheckt ist und so bleiben kann. LG und schönes Wochenende ????????????????

der Meister

Das hört sich ja schon mal gut an ...

dronline

Hallo Kittys,

ob der Tumor mit der Sehstörung zu tun hat, hängt davon ab ob der Tumor die Sehbannen bzw. die Sehnerven oder deren Durchblutung beeinträchtigt.
Ich würde Ihnen auf jeden Fall eine Vorstellung beim Augenarzt. Dieser muss die Sehstärke und das Gesichtsfeld untersuchen sowie Augenhintregrundspieglung durchführen. Sollte der Tumor tatsächlich damit zu tun haben, muss man zeitnah handeln.

Beste Grüße
Neurochirurg

Kittys

Vielen Dank für Ihre Antwort. Der Tumor liegt wohl nicht in der Sehnervbahn und ich war bereits beim Augenarzt und habe ihre aufgeführten Untersuchungen durchführen lassen. Dort war alles in Ordnung. Vielen Dank und lG

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