Liebe Kittys,
es tut mir leid, dass auch du mit dieser unschönen Diagnose konfrontiert wurdest.
Ich bin zwar nicht selbst direkt betroffen aber meine Mutter hat vor zwei Wochen die Diagnose Meningeom bekommen, welches bei ihr auch im vorderen Schädel (aus der Riechrinne) wächst (Olfaktoriusmeningeom). Bei ihr ist es allerdings schon bei ca. 6cm Durchmesser und wurde gefunden, da sie wegen starker Sehstörungen, die mittlerweile nahezu an Blindheit grenzen, in einer Augenklinik "durchleuchtet" wurde. Kein Augenarzt konnte sich erklären, weshalb sie innerhalb eines Jahres einen so starken Sehverlust erlitten hat. Aber aus der Erfahrung mit meiner Mutter kann ich dir sagen, dass bei ihr auch zunächst graue Flecken im Sichtfeld aufgetreten sind. An manchen Tagen hat sie über einzelne Flecken geklagt, an anderen Tagen fragte sie mich, ob es denn nebelig sei, weil sie komplett wie durch einen grauen Schleier gesehen hat. Hier gingen die Augenärzte noch vom grauen Star aus, weshalb sie dann in beide Augen neue Linsen bekommen hat - ohne Erfolg natürlich. Danach ging man wegen der Flecken, die als Gesichtsfeld-Ausfälle aufgrund von Sehnerv-Schädigungen gedeutet wurden, vom grünen Star aus und verschrieb ihr immer wieder andere Augentropfen, da sich keine Besserung einstellte - natürlich auch erfolglos. Jetzt wissen wir ja weshalb nichts Erfolg hatte. Bei meiner Mutter drückt das Meningeom auf die Sehnerven beider Augen, sodass diese Schaden genommen haben. Wir hoffen sehr, dass es nach der OP zu einer teilweisen Regeneration der Nerven kommen wird aber sie wird leider definitiv nie wieder gut sehen.
Ich bin zwar bei Weitem keine Expertin aber kann mir gut vorstellen, dass auch bei dir das Meningeom (da es im rechten vorderen Schädel liegt) den Sehnerv des rechten Auges beeinflusst. Ob es auch das linke Auge beeinflussen kann weiß ich aufgrund der Lage in der rechten Schädelhälfte nicht. Hast du dir mal abwechselnd die Augen zugehalten wenn du die Sehstörungen hattest und ausprobiert, ob die Störung wirklich auf beiden Augen vorherrscht oder evtl. nur auf dem Rechten? Auch, dass du das Gefühl hast, dass die Sehstörung vermehrt auftritt wenn du Arbeiten "kopfüber" gemacht hast, halte ich für realistisch. Der Tumor wirkt ja Druck auf das Hirn und die Nerven aus. Bei kopfüber Arbeiten merkt man ja als "gesunder" Mensch schon häufig eine Art Druck im Kopf. Das in Kombination mit deinem Befund kann sich bestimmt durch verschiedene Symptome bemerkbar machen.
Ich weiß nicht ob ich dir mit dieser Antwort jetzt wirklich viel helfen konnte aber dachte ich berichte dir mal von den Erfahrungen meiner Mutter. Der Neurochirurg (NC) kann dir hierzu sicher mehr sagen bei deinem Termin. Ich würde diese Symptome vielleicht dem NC schon vorab mitteilen, sodass er evtl. schon weiterführende Untersuchungen der Augen veranlassen oder vorbereiten kann. Bei meiner Mutter hat der Augenarzt in der Augenklinik ein Bild von den Sehnerven gemacht, worauf man deutlich gesehen hat, dass diese verblasst (und damit geschädigt) sind.
Ich wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg und vielleicht möchtest du ja die Ergebnisse deines Termins beim NC dann mit uns teilen.
Ich schicke dir viele positive Gedanken und so doof es vielleicht klingen mag: es ist super, dass das Meningeom bei dir so früh gefunden wurde. Wenn es sich wirklich auf den Sehnerv auswirkt wurde dir durch die frühe Diagnose evtl. ein großer Sehverlust erspart.
Ganz liebe Grüße
Melissa26