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Thema: Metastasen - aber woher?

Metastasen - aber woher?
Anja[a]
14.03.2006 17:07:02
Bei meinem Schwiegervater wurde vor 14 Tagen erst ein Gehirntumor diagnostiziert (bisher keine Beschwerden, bis auf plötzlich auftretende Lähmung des rechten Unterarms, daraufhin Einweisung auf Neurologie), auf Station hieß es dann Metastasen.

In der Zwischenzeit sind diverse Untersuchungen durchgeführt worden, alle ohne Befund, d. h. der Krebsherd ist nicht auffindbar.

Kann es sich dann immer noch um Metastasen handeln - oder doch um mehrere Tumore? Wie würde da ein Unterschied gemacht?

Behandelt wird momentan nur mit Strahlentherapie.

Lieben Dank für Tips, die uns weiterhelfen im Voraus.
Anja
Anja[a]
PD DR. Mursch
14.03.2006 21:01:17
Das sogenannte CUP Syndrom, bei dem Metastasen ohne sichtbaren Primärtumor vorliegen, wird diagnostiziert, wenn man trotz aller Anstrengungen den Herd nicht findet. Man behandelt dann symptomatisch, d.h. das, was Beschwerden macht. Die Therapie sollte dann im Verhältnis zum Allgemeinzustand und Alter stehen, d.h. den Patienten nicht über Gebühr belasten.
PD DR. Mursch
Anja[a]
14.03.2006 22:38:12
Läßt sich eine Prognose der Lebenserwartung stellen (mit/ohne Bestrahlung)? Wie schnell können die Metastasen wachsen, wenn die Bestrahlung nicht anschlägt? Angenommen, das Wachstum der Metastasen würde durch die Bestrahlung zum zeitweisen Stillstand gebracht - wie oft könnte sie bei erneutem Wachstum wiederholt werden?Chemo ist bisher nicht geplant.

Allgemeinzustand des Patienten ist ansonsten gut, Zustand nach Bypass-OP 2004 und Heimdialyse per Cycler bisher sehr zufriedenstellend.

LG und vielen Dank für die Auskünfte,
Anja
Anja[a]
PD DR. Mursch
16.03.2006 19:27:16
Über die Lebenserwartung kann man im Internet beim besten Willen keine Prognose abgeben. Das kann man kaum, wenn man den Patienten kennt. Erneute Bestrahlungen sind meistens eher problematisch. In manchen Fällen kann man aber eine Ganzhirnbestrahlung und eine fokale Bestrahlung kombinieren.
PD DR. Mursch
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