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Thema: Methadon Nebenwirkungen - was nun?

Methadon Nebenwirkungen - was nun?
AnnaLije
27.05.2016 20:49:40
Hallo, hat jemand Erfahrungen mit Methadon, die ähnlich sind wie bei meiner Mutter?
Sie liegt derzeit auf einer Palliativstation und hat seit vorgestern Abend Methadon bekommen. Heute war sie bereits so schwach, dass sie den ganzen Tag nichts essen konnte(!)... Die Ärzte sagen, diese "Symptome" kommen mit Sicherheit von dem Methadon, daher wird es jetzt langsam ausgeschlichen. Aber was nun?! Denke, eine Reduzierung der Dosis ist kaum möglich, da sie bereits sehr gering war.
Gibt es noch andere Möglichkeiten der Therapie???
Unter Temodal wuchs der Tumor weiter, genau wie unter CCNU. Dies hat sie zudem überhaupt nicht vertragen. Der Tumor konnte bei der OP am 28.10.15 nicht vollständig entfernt werden, auch die Bestrahlung (Dezember 2015- Januar 2016) brachte keinen Erfolg... Ich bin verzweifelt und hoffe, es gibt noch irgendeine Chance?!
AnnaLije
Prof. Mursch
28.05.2016 10:27:57
Das hört sich in der Gesamtschilderung leider nicht sehr gut an.
Auf einer Palliativstation ist das Therapieziel ja vordringlich die Lebensqualität und nicht die sehr sehr unwahrscheinliche Heilung.
Es besteht aber auf jeder Palliativeinrichtung auch die Fürsorge für Angehörige. Bitte suchen Sie das Gespräch mit den Ärzten und Psychologen dort, auch für sich selbst.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
AnnaLije
28.05.2016 10:44:23
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ja,die Palliativstation finde ich auch super, es ist sehr hilfreich, sowohl für den Patienten als auch für alle Angehörigen etc.
Ich wollte nur wissen, ob es neben den bereits versuchten Möglichkeiten vielleicht doch noch andere Wege gibt bei dieser Tumorart, die wir noch nicht in Erwägung gezogen haben, aber so wie es aussieht, scheint es diese ja nicht zu geben.
"Schön" ist allerdings, dass sie selbst (vermutlich aufgrund des Tumors) gar nicht realisiert, was das alles für sie (und uns) bedeutet. Diese Gleichgültigkeit ist sicherlich manchmal von Vorteil.
Noch einmal herzlichen Dank
Anna
AnnaLije
Plüsch
28.05.2016 12:31:35
Hallo AnnaLije
Gut, dass du auf der Palliativstation Hilfe finden kannst.Diese grausame Erkrankung ist für uns Angehörige ohne kompetente Untersützung seelisch nicht zu bewältigen. Meine Schwester Astrozytom III hat vor einem Jahr auch extrem schlecht von Anfang an auf die Methadongabe reagiert.An diesem traumatischen Erlebnis leide ich heute noch. Wir fanden dann aber heraus, dass das am Haloperidol lag, dass Dr. Hilscher standardmäßig gegen die Übelkeit verschreibt.Frage:Bekommt oder bekam deine Mutter auch Haloperidol oder Haldol? In der Neurologie in Würzburg sagte uns die Ärztin Haloperidol sei dort das letzte Mittel der Wahl. Frau Dr. Friesen meinte auf meine Nachfrage am Hirntumortag nur lapidar: Manche vertragen es halt nicht.Das Methadon DL in der niedrigen Dosis, die Dr. Hilscher standardmäßig auf seinem Plan hat, richtet laut Aussage eines mir bekannten Facharztes für Methadon Substitution kaum Schaden an. Meine Schwester bekommt jetzt seit acht Monaten durch ihre Familie Methadon ohne Haldol und niedrig dosierte Dauerchemo. Das scheint sie einigermaßen zu vertragen. Auch sie realisiert auf Grund des Tumors nicht, wie krank sie ist und will nur im Bett liegen. Seit Methadon weint sie kaum noch und wirkt nach außen gleichgültig.Ich denke an Dich und deine Mutter.
Plüsch
AnnaLije
28.05.2016 12:39:34
Hallo Plüsch,
oh ja, die Angehörigen leiden sogar oft viel mehr... Aber ich sage immer, wenn es ihr gut geht, leide ich gerne doppelt so viel, damit sie nicht leiden muss.
Nein das gibt es doch gar nicht, also ja, Mama bekommt das Haloperidol auch! Dann könnte/sollte man also versuchen, das Haldol abzusetzen und dann noch einmal erneut mit niedriger Dosis Methadon anfangen? Wow, du gibst mir gerade viel Hoffnung, wenn das funktioniert... Oh man, es ist mein größter Wunsch... Dann werde ich das mal ansprechen, sobald ich (vermutlich ja erst Montag wieder) einen Arzt erreichen kann im KH. Ganz lieben Dank!!!!!!!!!!
Mama ist von Anfang an so gleichgültig gewesen, hat nie geweint. Aber naja, hat ja auch Vorteile, denn so leidet sie (zumindest nicht psychisch) unter der Krankheit. Die Angehörigen Natürlich umso mehr, wenn man sieht, wie sie damit umgeht...
naja, vielen Dank für deine Hilfe& wie alt ist deine Schwester, wenn ich fragendarf?
Liebe Grüße, Anna
AnnaLije
frauaziz
28.05.2016 17:34:05
Hallo Anna! Ich hoffe sehr, dass du gute Unterstützung findest und dass es deiner Mutter so gut geht wie es möglich ist. Es ist schon sehr schwer mit dieser Krankheit. Mein Mann hat ein Glioblastom, es geht ihm nicht so gut. Er ist aber noch zu hause. Wir haben einen Sohn, der in etwa in deinem Alter ist. Bisher ist er ganz gut mit der Krankheit klargekommen. Also viele Grüße aus Bremen, Alex
frauaziz
AnnaLije
28.05.2016 18:11:15
Hallo frauaziz, wie alt ist dein Mann& wann habt ihr die Diagnose erhalten und wodurch ist es bei euch aufgefallen?
Mama hat nun vorläufig Pflegestufe 1 und mein Vater will die Pflegezeit in Anspruch nehmen, was natürlich überhaupt nicht leicht wird...
ich komme auch ganz gut damit klar, sicherlich auch weil eine Freundin von mir 2014 kurz vor Weihnachten ihre Mutter verloren hat (Darmkrebs mit etlichen Metastasen)... Damals habe ich immer gesagt, ich könnte das nie, aber man merkt erst dann, wenn man in so einer Situation ist, wozu man alles selber fähig ist. Als sie letztens gegenüber meinem Vater gesagt hat, sie würde lieber im Hospiz sterben als zuhause, weil ich sonst bspw das Sofa immer mit ihrem Sterbeort verbinden würde, das war dann schon sehr emotional für mich. Man gibt halt sein bestes...
Alles Gute für euch und liebe Grüße aus Münster, Anna
AnnaLije
frauaziz
29.05.2016 18:36:29
Hallo Anna! Mein Mann ist 53 und er hat die Diagnose seit August 2015. Er hatte Kopfschmerzen und ein Kribbeln im Arm. Zuerst hatte die Ärztin den Verdacht auf Schlaganfall. Beim MRT kam dann die Nachricht Hirntumor. Wir überlegen das mit Hospiz auch. Müssen wir uns aber noch angucken. Ich will dann demnächst zu hause bleiben, die Betreuung wird schon aufwendiger. Mein Sohn Konrad ist viel mit seinen Freunden und Freundinnen unterwegs. Ich hoffe, du hast auch gute Freunde. Die besten Wünsche aus Bremen, Alex
frauaziz
OnkoWatch
17.07.2016 14:08:08
bez. Methadon, mein Rat, wendet Euch an die Chemie-Forscherin Frau Dr. Friesen an der Uni-Ulm und den Palliativ-Mediziner Dr. Hilscher in Iserlohn. Diese beiden haben mit dem Thema ausführliche Erfahrungen seit vielen Jahren und sind ziemlich offen mit ihren Kontakten...allerdings von 'Schulmedizinern' nicht anerkannt. Dr. Hilscher hat keine Email-Adresse und keine Praxis-Webseite, soweit ich weiß. Man kann ihn anrufen und persönlich hinfahren. Frau Dr. Friesen untersucht seit langem die Umstände von Methadon als mögliches Heilmittel bei Krebspatienten und hat beachtliche Details und Erfolge vorzuweisen. Es soll in diesem Jahr noch eine Mediz. Studie ü das Thema begonnen werden. Man kann Fr.Dr.Friesen per Internet suchen und findet sie auch, gewöhnlich antwortet sie auf Mails an sie.
OnkoWatch
OnkoWatch
17.07.2016 15:07:34
an AnnaLije: zum Verständnis der Situation Ihrer Mutter. Sie hatte 'vorgestern' zum 1. Mal Methadon erhalten?...dann wurde sie ganz schwach? Soweit ich von Frau Dr. Friesen weiß, muss man die Einnahme von Methadon langsam, sehr langsam steigern innerhalb von 8-10 Tagen, dann auf einem gleichen (niedrigen) Level halten. Viel niedriger als bei Entzugs-Patienten oder als Schmerzmittel. Beim Absetzen umgekehrt, LANGSAM reduzieren und erst nach 8-10 Tagen aufhören. Keine sprunghafte 'Schock-Therapie'! Für die Anwendung von Methadon sollte man erfahrene Fachkräfte um sich haben und fragen können...das kann NICHT JEDER Schulmediziner. Die sind ohnehin skeptisch dazu.
OnkoWatch
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