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Thema: Methadon während der Glioblastomtherapie

Methadon während der Glioblastomtherapie
Helli1957
26.05.2017 20:17:44
Hallo,
mein Schwager hat die Diagnose Glyoblastom.
Der Tumor ist groß und sitzt schlecht. Inoperabel!
Heute die erste Bestrahlung.
Montag Chemo, als Tablette.
Methadon, aber wieviel.
Die Onkologen wissen es nicht!
Wer kann helfen?
Helli1957
alma
28.05.2017 01:46:03
Hallo Helli,

wendet euch doch mal an die Abt. für Komplementärmedizin am UKE. Nicht unbedingt wegen Methadon (da habe ich keine Erfahrung mit der Beratung) sondern anderer unterstützender Maßnahmen.
Die Beiträge aus dem Forum findest du, indem du in die Suchmaske "Methadon" eingibst, vorige Seite rechts oben.
alma
LuBu
28.05.2017 09:33:01
Habe gerade für meinen Freund Methadon bekommen. Folgendes Art zum Einschleichen hat uns der Arzt mitgegeben:
1. Tag morgens und abends je 5 Tropfen
2. Tag morgens und abends je 10 Tropfen
ab 3. Tag morgens und abends je 15 Tropfen
ab 7. Tag morgens und abends je 20 Tropfen
Gegen Übelkeit Haldol 5-10 Tropgen 15 min vor dem Methadon. Aber VORSICHT: Halol is m.E. ein Psychopharmaka, wird zwar gegen Übelkeit empfohlen, ich habe es nach 3 Tagen abgesetzt. Mein Freund wurde nicht übel und er ist total duch den Wind, völlig schlapp, kann sich nicht mehr auf den Beinen halten, lag 2x hilflos am Boden undf schläft nur. Die Frage ist, liegt das am Haldol oder am Methadon oder an beidem. Da er eh schon kraftlos ist, gibt ihm diese Therapie jetzt den Rest. Ich suche jetzt gerade Hilfe für diese Problematik. Hoffe, ich konnte weiterhelfen und jemand hilft mir weiter :-)
LuBu
Sunny70
28.05.2017 12:49:46
Hallo LuBu,

ich glaube die Aufdosierung ist viel zu schnell, wir haben es mit täglich 2 Tropfen mehr eingeschlichen und auch das war schon zu merken...
Beginn Tag 0: 2 Tropfen abends
Tag1 - 2 Tropfen morgens, 2Tropfen Abends
Tag2 - 3Morgens, 3Abends
Tag3 - 4 morgens, 4Abends usw...

Es ging bei dieser langsamen Aufdosierung auch komplett ohne Haldol o.ä.

Der eigentliche Plan, den wir vom Doc mitbekommen haben, hat eine etwas schnellere Aufdosierung vorgesen, aber auch nicht mehr als 4Tropfen mehr von einem Tag zum anderen.
Fragt unbedingt beim Arzt noch einmal nach, ob die Aufdosierung wirklich so schnell erfolgen soll.

LG Sunny
Sunny70
alma
28.05.2017 14:11:45
Da hilft dann nur zu reduzieren. Und Haloperidol gegen Übelkeit erscheint mir doch etwas übertrieben. Das ist ein Neuroleptikum, das in akuten Fällen von Schizophrenie verschrieben wird.
Gegen die Übelkeit gibt es bessere Sachen. Einfach Arzt fragen.
Wenn der Betroffene vernünftig eingestellt ist, erübrigt sich die Frage, woran es lag.
alma
Prof. Mursch
28.05.2017 14:45:34
Ich bin der Ansicht, dass Medikamente und gerade Opioide NUR VOM ARZT verschieben und dosiert werden sollten.
Wenn ich ein Medikament verschreiben würde und der Patient besorgt sich dann eine andere Dosierung aus dem Internet, würde ich es nicht mehr verschreiben, denn ich bin auch für die Dosis verantwortlich.

Ohne die Forumsteilnehmer "Sunny70" oder "LuBU" diskreditieren zu wollen: Wer ist das, was würden Sie diesen Teilnehmern anvertrauen?
...aber die Gesundheit ihres Schwagers....

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Sunny70
28.05.2017 15:01:11
Selbstverständlich kann ich hier keine Empfehlung abgeben, sondern nur von meiner Situation berichten.
Und Natürlich haben wir die Auf-Dosierung nur in Absprache mit unserem Arzt abgeändert.
Lieben Gruß
Sunny70
Smarty66
28.05.2017 16:18:30
Hallo Helli,

helfen kann euer Onkologe. Er kann z.B. bei "dem" Doktor aus Iserlohn telefonisch Informationen holen bzw. sich erkundigen. Er arbeitet mit Methadon und gibt Auskunft. Telefonnummer mit den Angaben Hilscher, Iserlohn einfach googeln.

Unsere Aufdosierung war wie bei LuBu; ich denke aber, wenn es der Verträglichkeit dient und es besser funktioniert, kann Methadon auch entsprechend langsamer aufdosiert werden. Stimmt euch dann, falls es zu heftig im Befinden ist, mit eurem Arzt ab.
Wünsche euch alles Gute für die Bestrahlung und die Chemo.

@LuBu - ich vermute, daß es eher am Haloperidol als am Methadon liegt. Nach Rücksprache mit eurem Doc würde ich (wie Sunny70) langsamer aufdosieren. Das habe ich hier im Forum öfter gelesen, daß Halop. schlecht vertragen wurde.

LG smarty

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Diagnose Glioblastom 7/14 links frontal / inoperabel - seit 11/2014 durchgehend Chemo mit Temodal und seit 1/15 auch Methadon. MRT's sind bis jetzt stabil !
Smarty66
Helli1957
29.05.2017 12:23:19
Es ist doch zum Verzweifeln!!
Warum interessieren wir uns so für das Methadon?
Bestrahlung und Chemo kann helfen, aber vielleicht auch nicht. Methadon, in der richtigen Dosierung hat so gut wie keine Nebenwirkungen, oder? Warum macht man es den Betroffenen so schwer alles zu versuchen. Methadon zu bekommen, ist ja fast unmöglich. Von Arzt zu Arzt sollen die Informationen gegeben werden. Ja, alles gut, aber wenn kein Onkologe oder sonstiger Arzt dazu bereit ist. Was dann? Im Krankenhaus wird es toleriert, wenn die Patienten es nehmen. Toll, aber woher nehmen....wenn sich keiner meldet und/ oder bereit es zu verschreiben. Abwarten?
Schön, dass Sie im Forum sind und ja auch nur helfen wollen.
Helli1957
Helli1957
29.05.2017 12:52:02
Hallo Smarty66,

unser Hausarzt würde es evtl./ vielleicht aufschreiben, aber anrufen bei einem anderen Arzt (Dr. H.) eher nicht. Onkologen würden die Einnahme des Methadon tolerieren, aber verschreiben nicht. Herr Dr. H. gibt die Informationen nur von Arzt zu Arzt! Verständlich! Frau Dr. F. ist leider nicht zu erreichen und auf Mails hat sie bisher noch nicht geantwortet.
Was können wir tun?

LG Helli
Helli1957
Helli1957
29.05.2017 12:54:59
Hallo Smarty66,

unser Hausarzt würde es evtl./ vielleicht aufschreiben, aber anrufen bei einem anderen Arzt ( Dr. H.) eher nicht. Onkologen würden die Einnahme des Methadon tolerieren, aber verschreiben nicht. Herr Dr. Hi. gibt die Informationen nur von Arzt zu Arzt! Verständlich! Frau Dr. Fr. ist leider nicht zu erreichen und auf Mails hat sie bisher noch nicht geantwortet.
Was können wir tun?

LG Helli
Helli1957
Smarty66
29.05.2017 13:51:16
Hallo Helli,

Warum will sich der Doc von deinem Schwager nicht bei einem erfahrenen Arzt informieren?? Kostet nur ein paar Minuten seiner kostbaren Zeit. Oder will er euch nicht helfen ?
Aber du kannst z.B. über Facebook einen anderen Doc finden (wenn du magst). Da gibt es eine Gruppe "Methadon auch ein Krebsmittel? " Da kannst du Ärzte finden, die Methadon verschreiben und auch Apotheken die es anmischen. Und auch Fragen loswerden :)
Siehe auch hier bei "libba" : forum.hirntumorhilfe.de/neuroonkologie/aerzte-die-methadon-verschreiben-in-hamburg-und-anderswo-12186.html

Durch die TV-Beiträge in Plusminus/Visite hat Frau Doktor Friesen wohl viel Zulauf. Bleib einfach dran - vielleicht hilft es wenn du deine Telefonnummer in die Mail mit reinschreibst !

LG smarty
Smarty66
guenni64
01.06.2017 20:20:36
Ich habe über 1,5 Monate das Methadon langsam eingeschlichen und zwar ohne Haloperidol, habe jetzt den ersten Zyklus Temozylomid hinter mir. Nebenwirkungen: Verstopfung, leichte Verwirrtheit, nach 2 Wochen Angstzustände Platzangst die sich allerdings nach weiteren 5 Tage wieder gebessert haben und jetzt wieder verschwunden sind In 3 Wochen das erste MRT halte euch am laufenden. Möchte aber niemanden dazu animieren das nachzumachen, das ist rein meine persönliche Erfahrung, möchte es aber auch niemanden vorenthalten wer sich dafür interessiert.
guenni64
mausis
06.06.2017 21:08:51
Hallo,
mein Mann wurde 2015 das erste Mal operiert an einem Glioblastom, 3/2016 und 8/2016 noch einmal. Er hat seine komplette Ernährung auf Low Carb umgestelt. Wir haben den Bericht über den Methadoneinsatz gelesen und auch einen Arzt gefunden, der ihm dies verschreibt. Er ist bei 30 Tropfen, 2x am Tag angelangt. Die letzte Chemotherapie plus Methadon hätte am 1.6 für 5 Tage starten sollen. Am Freitag ging es meinem Mann aber so schlecht, dass wir das Ganze abgebrochen haben. 4 kg Gewichtsabnahme in 4 Tagen. Er hat bis Montag gebraucht um sich davon zu erholen. Mittlerweile geht es wieder. Wie läuft das bei Anderen ? Gibt es Erfahrungen ? Lebt irgendwer schon länger unter einer Methadontherapie ? Über andere Erfahrungen würden wir uns sehr freuen. Vielen Dank dafür
mausis
Randonneur
11.06.2017 15:55:48
Hallo mausis,
Antworten auf deine Fragen findest Du bei Facebook in der Gruppe "Methadon auch ein Krebsmittel ?"

Ich habe mich eshalb extra auf FB angemeldet. Die Aufnahme in die (geschlossene Gruppe) lohnt, es braucht allerdings eine Menge Zeit, die gesammelten Dokumente etc. durchzusehen.

Soweit ich das verstanden habe, kann man die Methadon-Therapie nicht einfach so "abbrechen". Methadon muss eingeschlichen und auch wieder ausgeschlichen werden! Habt ihr den Abbruch mit dem Arzt abgesprochen und welche Erfahrungen hat er mit der Therapie?

Viel Glück und weiter alles Gute!
Thomas
Randonneur
Ironfighters
11.06.2017 18:36:52
Hallo Mausis,

bei uns war es während des ersten Temeodal Zyklus in Kombi mit Methadon auch so: heftige Übelkeit, schwindel und ständiges erbrechen. Obwohl die vorherigen Zyklen TMZ ohne Probleme vertragen wurden.

Das mit der Übelkeit war zum Glück wirklich nur während der ersten ein bis zwei Monate so. Danach ging es ohne Probleme. Waren dabei auch mit dem Zofran (Antiübelkeitspille) nicht sparsam. Haldol haben wir nicht getestet.

Wir wurden wegen eines Rezidivs jedoch auf das "metronomische" TMZ Schema umgestellt.
Ironfighters
mausis
13.06.2017 17:41:08
Hallo, vielen Dank für die Antwort. Dann muss ich mich wohl auch noch bei Facebook anmelden
mausis
Agge09
13.06.2017 19:57:48
Zum Thema Methadon bin auch zu schnell angegangen und habe immer alles auf mal geschluckt (15-25 Tr) das gab Verstopfung
Immer nur 5-6 Tr Methadon nehmen langsam unter der Zunge wirken lassen
Dann wdh. Bis zur gewollten Menge und was Trinken

Ich nehme noch 1 Packung Macrogol dazu
Agge09
lavie
13.06.2017 21:30:05
Hallo! Kann mir jemand sagen, ob man in dieser Facebook Gruppe auch Infos zu Ärzten in Österreich findet, die Methadon verschreiben?
Danke!
LG
lavie
lavie
PinkeSocke
13.06.2017 21:36:48
Hallo lavie,
Dort gibt es auch Adressen aus Österreich und Schweiz.
LG
PinkeSocke
Nick111
16.06.2017 17:15:17
Hallo liebe Forumsmitglieder,

Ich bin jetzt auch der Facebookgruppe beigetreten, da ich wissen wollte, welche Ärzte in Ö Mathadon verschreiben. Nur drei Ärzte in ganz Österreich - das kann es ja wohl nicht wirklich sein!?!? Kennt jemand noch welche, ideal wäre Oberösterreich im Raum Linz/Wels.
LG
Nick111
Helli1957
17.06.2017 11:59:31
Hallo liebe Kämpfer!

Mein Schwager bekommt 5x Woche Bestrahlung des Tumors und täglich Chemotherapie als Tablette und ist jetzt bei 2x 15 Tropfen Methadon. Seine Sehkraft und die Psyche haben sich sehr verbessert.
Das Glyoblastom scheint sich zu verkleinern.
Wir hoffen es geht weiter so!

Alles Gute
Helli
Helli1957
Smarty66
17.06.2017 14:49:37
Hallo Helli,

schön zu hören, daß es deinem Schwager wieder besser geht. Euch geht es jetzt bestimmt auch besser, weil die erste Zeit nun überwunden ist. Welche Dosis bekommt er jetzt ? 5 Tage Tabletten und 23 ohne ist eigentlich üblich.
Aber hier nehmen viele auch Temod. im 7/7 Zyklus.

Macht bitte weiter so. Alles Gute für euch

Smarty


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Diagnose Glioblastom 7/14 links frontal - inoperabel. Seit 11/14 durchgehend Chemo mit Temod. und seit 1/15 auch Methadon. MRT's sind bis jetzt stabil !
Smarty66
mausis
22.07.2017 16:12:23
HallO zusammen, hat irgendjemand Erfahrung mit Nebenwirkungen von Chemotherapie und Methadoneinanahme ? Außer Übelkeit . Dagegen hat mein Mann nun etwas. Aber nun hat er ein echtes Aufmerksamkeitsdefizit. Gespräche sind sehr schwer und manchmal fehlen ihm im warsten Sinne, die Worte. Kann natürlich auch sein, das der Tumor gewachsen ist..., werden wir aber erst zum nächsten MRT Termin erfahren. LG Hilke
mausis
astroyvo
23.07.2017 17:12:38
Hallo,
war bei meinem Mann auch so, kam durch ein Ödem, sicher nicht durch Methadon und wurde durch Cortison wieder besser. Wenn Ihr in die Klinik geht, wird sicher vorzeitig ein MRT gemacht, ich habe im Nachhinein bereut, dass ich eine Woche gewartet habe ...
astroyvo
Helli1957
03.08.2017 13:38:50
Hallo an alle Kämpfer,

mein Schwager hatte inzwischen das Methadon über seinen Hausarzt, mit Hilfe Hr. Dr. Hielschers bekommen. Langsam gesteigert auf 2x täglich 27 Tropfen unter der Zunge zergehen lassen. Bestrahlung und erste Chemotherapie war auch durch.
Die Charité hatte einen stationären Termin für Ihn. So sind wir hoffnungsvoll nach Berlin gefahren und waren auch glücklich zu hören, dass eine Operation stattfinden sollte. Es wurde uns klar gesagt, dass es keine Heilung gibt. Nur eine Verlängerung seines Lebens. Mein Schwager wollte es unbedingt, einmal noch besser sehen und eine kleine Chance. Er hatte starke Depressionen, daher könnten wir Ihn im KH( 15. Stock mit offenen Notausgang zum Balkon) kaum allein lassen. Entweder Beruhigungsmittel zur Nacht oder es war jemand bei Ihm. Die OP ist eigentlich gut verlaufen. 80% des Tumors ist weg, aber die restlichen 20% haben den Thalamus Bereich umfangen. Leider hatte er nach der Operation nur wenige klare Momente. Sprachstörungen, leichte linksseitige Lähmung (hat sich wieder gegeben) Zwischendurch hat er mehr oder weniger deutlich gesprochen, gegessen, getrunken und ist sogar paar Schritte gelaufen. Jetzt ist seine Wesensveränderungen erheblich schlechter. Die Ärzte sprechen von einem Delirium! Er verweigert das Essen, die Medikamente und wenn er wach ist, ist er sehr unruhig und schreit auch mal rum, wenn er versorgt werden muss. Die Mitarbeiter der Charité sind sehr freundlich und die Versorgung ist sehr zu empfehlen. Unseren Verlauf hätten wir uns anders gewünscht, aber vielleicht hat ein anderer Betroffener mehr Glück. Alles Gute für Euch!
Helli1957
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