Lieber Erd77,
ich finde es sehr spannend, was Du schreibst. Ja, diese Wortklaubereien sind unglaublich. Mein Oligodendrogliom II wird gemeinhin nicht als Krebs eingestuft. Nicht von den Ärzten und nicht von der Krankenkassen, dadurch wurden auch die hochkalorischen Drinks während der Bestrahlung nicht finanziert. Nun während der Chemotherapie, aber auch nur währenddessen wird mal von Krebs gesprochen, weil ich dementsprechende Therapien erhalten. Nun wird aber auch der hochkalorische Drink finanziert, obwohl ich ihn zur Zeit weniger benötige als zu dem Zeitpunkt der Bestrahlung. Es ist schon mehr als verrückt.
Das sind gute Fragen zu den Leukos. Es wäre toll, wenn ich sie beantworten könnte. Das einzige, was ich jetzt durch viele Gespräche herausgefunden habe, ist, dass Bewegung, besonders an der frischen Luft, eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielt. Zudem ermahnt mein Onkologe sowie die Neurochirurginnen zu mindestens 1,5 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Im besten Fall soll die Aufnahme durch natürliche Lebensmittel erfolgen. Ich sage Dir, das ist viel, zumindest für mich. In der Chemopause denke ich manchmal ich bin in ein ganz verrücktes Lifestyle - Camp geraten: Durch die frische Luft schlurfen, egal bei welchem Wetter. Dazu gibt es Hüttenkäse, Magerquark, Fisch und Kräutertee en masse.
Ich finde es schade, dass Dr. D das Thema Leukos nicht anspricht. Ich war erst heute morgen frisch beim Onkologen und er hat sich nach der niedrigen Gesamtleukoszahl sofort die Einzelbestandteile wie Neutrophile angesehen. Er ist aber auch "kritischer" was die Chemotherapie angeht, hat sie selber schon als leider notwendiges "Gift" bezeichnet und bewacht genauestens, ob tatsächlich das Maximum der Zyklen (6) oder das Minimum (4) reicht.
Was MRT und Narben betrifft: Ich hatte das "Vergnügen" in den letzten 8,5 Behandlungsmonaten schon vier Kontroll-MRTS zu haben. Die Narbe verändert sich rasant und die Bilder sehen jedes Mal anders aus. Die rasante sichtbare Veränderung ist bei mir passiert, obwohl die behandelnden Ärzte von einer Verbesserung ausgehen. Außerdem habe ich auch immer gedacht, dass eine Hirnnarbe sich nur bis zu einem gewissen Punkt verbessern kann. Die Neurochirurgin, die mich in der Wach-Op behandelt hat, ist auch auf die Operation von Epilepsieherden und Hirnnarben spezialisiert. Dieses hochgefährliche Arbeitsfeld wäre wohl nicht notwendig, wenn sich Narben durch metronomische Einnahme von Zytostatika verbessern ließen.
LG
Mego