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Estee

Die MGMT Methylierung ist nicht für alle Glioblastome wirklich aussagekräftig.
Wirkt Temodal an MGMT Promoter Methylierung besser? Welche Chemo bei Unmethylierung(Glioblastom4)?

TabeaK

MGMT codiert fuer ein Protein namens O6-Methylguanin-DNS-Methyltransferase. Dieses sogenannte Enzym entfernt Alkylgruppen von der Position O6 der Guanin Nukleotide in der DNA.

Das Einbauen solcher Alkylgruppen ist ein Wirkmechanismus verschiedener Chemotherapeutika, unter anderem Temodal.

Ein aktives Enzym macht damit also die Chemo weniger wirksam. Methylierung bedeutet, dass das Gen quasi abgeschaltet ist und die Chemo besser greifen kann.

Alternative Chemotherapeutika bei fehlender Methylierung waeren eben solche, die nicht ueber den Alkylierungsmechanismus wirken - hier kann der Onkologe aufklaeren.

Achtung: All diese Mechanismen sind keine schwarz/weiss Geschichten. So kennt man z.B. naturgemaess nur die Methylierung an der Biopsiestelle. Ein paar mm daneben kann es ganz anders aussehen. Die Level der Methylierung und damit der Inaktivitaet des Gens sind zudem sehr variabel.

Rein statistisch betrachtet ist die Methylierung bei ZNS Tumoren ein recht guter Biomarker fuer ein Ansprechen auf Temodaltherapie.

eviablau

Warum fragst du Estee?Aus wissenschaftlichem Interesse?

Estee

Vielen Dank für die Erklärung.Nun es wird keine Biomarker bei vielen Patienten gemacht-was ich fatal finde.Was wird aber bei nicht Methylierung gemacht auch Temodal,der keine Hilfe verspricht?
Mich interessiert, warum der eine Patient eben mit Glioblastom länger lebt als der andere.

hitachiman

Hallo,
bei ist der MGMT Promotor hypermethyliert, die Ärzte sagen das Temodal wirkt und hält den Tumor in schach.
Warum der Eine länger lebt als der Andere, kann Dir warscheinlich keiner sagen. Da werden viele Singe zusammenspielen. Jeder reagiert anders, die Medikamente wirken anders, der körberliche zustand, keine Ahnung.
Ich fragte damals warum gerade ich, in der Familie gab es keinen Krebs?
Es konnte mir niemand sagen, auch die Frage wie lange hab ich noch konnte keiner beantworden. Die Prognose nach der ersten OP war damals max 6, Monate nun lebe ich 2,5 Jahre damit.
Man liest hier auch von Langzeitüberlebenden.
LG,
Heiko

Aziraphale

Ich denke das hat viele Ursachen.

Die Lage, ob operabel oder nicht.

Die Bio-Marker. Neben Methylierung gibt es da ja noch die IDH-Mutation und den 1p-19q-Wert (loss of heterozygostity - hoffentlich richtig geschrieben).

Der gesamte Gesundheitszustand des Patienten. Wird die Chemo gut vertragen? Machen die Blutwerte mit?

Mein Onkel hatte massive Probleme mit der Mundschleimhaut während der Bestrahlung. Deshalb fiel ihm das Essen schwer. Auszehrung ist ein großes Problem und wenn man nicht mehr ausreichend Nahrung aufnehmen kann, ist die Gefahr da halt groß.

Ich glaube nicht, dass Du auf diese Frage eine zufriedenstellende Antwort bekommen wirst. Denn gäbe es die, ware man wohl schon weitaus näher daran, diese Krankheit zu besiegen...

Estee

Ja,aber mich interessiert warum die länger leben als die andere?
Wurde nach OP und 1Rezidiv die falsche Therapie eingesetzt?

hitachiman

Hallo Estee,
warum und weshalb sagt Dir keiner, weil niemand die Antwort weiß.
Die Therapien und Medikamente wirken bei Jeden anders. Welche Therapie ist richtig, Chemo ,Bestrahlung, TT-F, Avastin oder sonst etwas, können nur die behandelnten Ärzte und eine Zweitmeinung sagen. Ein Allheilmittel gibt es nicht.

Wo sitzt der Tumor, konnte er teilweise oder komplett oder gar nicht entfernt werden? Wie ist der allgemein Zustand des Betroffenen? Die Psyche spielt da auch eine Rolle.

Nur Gott weis, warum der Eine eher als der Andere anspricht. Ich zum Beispiel nehme schon seit 09/14 Chemo, heute der 341 Tag im 38 Zyklus. Das die Chemo Gift ist, weiß ich, dass es irgendwann mit mir zu Ende geht, weiß ich auch.
Heiko

Estee

Hallo Heiko,
das freut mich ,dass dir so gut gehe.
Es werde mich aber noch mehr freuen,dass dem anderen Menschen geholfen wird.
Bei meinem Mann waren mehrere Ärzte dran,jeder hatte andere Meinung..Geholfen hat nichts.An Gott glaube ich eher nicht.

Aziraphale

Wenn Du nicht an Gott glaubst, nenne es Schicksal... Oder blöd gelaufen.

Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es nicht.

Es gibt auch keine falsche Therapie. Es gibt Therapien, die helfen können aber nicht müssen. Wenn nichts hilft, hilft halt nichts. Da ist niemand schuld, da hat niemand was falsch gemacht.

Likiniki

Wenn die Ärzte schon wüssten warum die Krankheitsverläufe bei Gliomen so verdammt unterschiedlichen sind, würden sie (zumindest meiner) mit Sicherheit Luftsprünge vor Freude machen. Denn dann wären sie unter anderem schon viel Näher an einer möglichen Heilung.

Leider weiß man es einfach noch nicht. Man kann gewisse Vermutungen anstellen aber das hat ja nichts mit fundiertem Wissen zu tun. Sie können, wie wir, nur hoffen das die paar zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden können (Verträglichkeit) und dann auch helfen. Eine Garantie gibt es nicht, weil viele Erkenntnisse zu dieser Erkrankung noch fehlen.

Ironfighters

Liebe Estee,
ich wünsche Dir so sehr das Du Deinen Frieden findest.
Der Kampf ist vorüber. Versuche einen neuen Rhythmus zu finden.
Schwelge in schönen Erinnerungen und verschwende die Zeit nicht mit quälenden Fragen, auf die Dir im Endeffekt niemand eine echte Antwort geben kann. Alles Liebe und Gute für Dich.

Estee

Hallo Ironfighteers,
ich finde keine Frieden wenn ich nicht rausfinde warum was passiert,wie kann man besser was einsetzen.
Denn das Schicksal (Krebserkrankung)kann sich an mich meinen Kindern wiederholen. Thema Krebs interessiert mich algemein.
Ich denke aus Fehler soll man lernen oder?

TabeaK

Estee, das setzt voraus, das Fehler gemacht wurden.
Welchen Behandlungsfehler meinst du denn erkannt zu haben?

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