Ich hab mich schon länger nicht mehr gemeldet hier. Hab ab und an mal mitgelesen.
Mich beschäftigt seit meiner Diagnose-Stellung im Oktober 2014 immer wieder eine Frage, wo die Ärzte sagen dort gibt es keinen Zusammenhang.
Und zwar habe ich schon seit meiner Kindheit mit Migräne zu tun. Früher war es so, dass die Migräne vor allem in ungewohnten / aufregenden Situationen aufgetreten ist. Ich sage gerne, wenn zu viele Reize auf mich eingeströmt sind.
So war es eigentlich bis zur Pupertät / Volljährigkeit und einige Jahre darüber hinaus.
Mit Anfang 20 bin ich in eine Großstadt gezogen. Die "Reizüberflutungs-Migräne" wurde weniger, wahrscheinlich weil ich mich daran gewöhnte.
Einige Monate vor meinem 25. Geburtstag wurde die Migräne wieder mehr. Sie kam irgendwie öfter und quälte mich lange. Auch nachts wurde ich oft durch die Migräne geweckt. Ich dachte irgendwie, es würde sowas wie eine hormonelle Migräne sein. Hab das daher auch über Monate so hingenommen. Irgendwann während der Routine Untersuchung bei meiner Frauenärztin sprach ich das Thema Migräne mal an. Nachdem ich ihr meinen Leidenswegs erläutert hatte, kam sie zu dem Schluss, ich sollte doch mal einen Neurologen aufsuchen.
Das Ende von Lied nach weiteren 6 Monaten und 2 MRTs später war ein niedriggradiges Astrozytom. (Das ist die Verdachtadiagnose, es gab bisher keine Biopsie, darum geht es hier eigentlich auch nicht )
Lange Rede kurzer Sinn: Mir geht es den Umständen entsprechend wirklich gut. Ich bin zufrieden damit, wie es ist, dafür dass da was in meinem Kopf ist, was da nicht hingehört.
Aber was mich zur Verzweiflung bringt und zwar so zur Verzweiflung, dass ich manchmal denke, es wär besser, es würde einfach schnell mit mir zu Ende gehen, ist die Migräne.
Die hat sich auf einem so konstant hohen Niveau eingependelt, dass ich nicht mehr weiter weiß. 10-15 Anfälle im Monat sind normal.
Ich quäle mich damit immer zur Arbeit, weil ich nicht fehlen will. Dope mich mit schmerztabletten und sumatriptan, wenn eine Attacke während der Arbeit aufkommt. Mein soziales Leben leidet, weil ich viele Verabredungen absagen muss, wenn mich die Migräne wieder überkommt. Oft quäle ich mich dann doch irgendwohin, weil ich nicht schon wieder absagen will. Was am Ende alles nur noch schlimmer macht.
Mein Neurologe hat schon so viel versucht an Prophylaxe. Alles scheitert immer daran, dass mein Körper sämtliche Nebenwirkungen der Prophylaxe --Medikamente mitnimmt. Sodass wir alles jedesmal wieder absetzen mussten bisher.
Ich habe meine Ernährung komplett umgestellt, esse keinerlei fertig Produkte mehr. Ich schlafe regelmäßig und ausreichend und ich mache 2-3mal die Woche Ausdauersport, weil das laut meinem Neurologen Migräne Patienten helfen soll.
Aber es hilft mir nichts.
Die Migräne bleibt da und das einfach so häufig.
Aber alle Ärzte sagen: die Migräne und das Astrozytom haben nichts miteinander zu tun. Das wären zwei verschiedene Paar Schuhe.
Kann ich das wirklich so hinnehmen? War es Zufall, dass die Migräne sich verstärkte und dann das MRT auffällig war oder hängt es doch zusammen?
Oder gibt es hier jemanden der auch so extrem mit Migräne zu kämpfen hat und kann mir Tipps geben? Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und bin mittlerweile extrem verzweifelt.
Danke schonmal für eure Antworten!
Clipsi