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Thema: Misteltheraphie

Misteltheraphie
Jürgen[a]
07.01.2004 13:29:10
Hallo,

ich habe schon mehrfach von Misteltheraphie gelesen und gehört.In einem Beitrag weiter unten steht etwas von einer Klinik wo Mistel mit eingesetzt wird.Als ich meinen Neurologen darauf angesprochen habe hat er mir gesagt die Wirksamkeit von z. Bsp.Weihrauch gegen Ödeme sei in Studien nachgewiesen, die Wirsamkeit von Mistel gehöre eher in den Bereich Esoterik und wird von Leuten verbreitet, die daran verdienen.Er hätte schon viele Patienten gehabt, die Mistelpräparate genommen haben und es hätte keinen nachweisbaren positiven Effekt gegeben gegenüber den Patienten ohne Misteleinnahme gehabt.
Vielleicht könnt Ihr mir eure Erfahrungen und Meinungen mitteilen.
Danke und allen alles Gute im neuen Jahr.

Jürgen
Jürgen[a]
Dr. med. Ulrich Schwerdtfeger
07.01.2004 18:36:24
Grundsätzlich ist die Mistel nach wie vor umstritten. Das mag auch an der Art und Weise, wie Rudolf Steiner (der Begründer der Anthroposophie) ihre angebliche Wirksamkeit begründet hat: da die Mistel ja auf anderen Bäumen wächst, ist sie ein "Schmarotzer", also sozusagen ein "Krebsgeschwür des Baumes". Daraus zog Steiner den Analogieschluß, dann müsse Sie gegen andere Schmarotzer, als die man einen Krebs des Menschen ja bezeichnen könnte, helfen.
So weit ich weiß, ist zumindest die immunstimulierende Wirkung der Mistel erwiesen; gerade deshalb ist sie z.T. aber mit Vorsicht zu genießen, denn bei Tumoren des Immunsystems, z. B. bei Lymphomen, Morbus Hodkin, Plasmozytom, würde man dann ja mit der Mistel deren Wachstum STIMULIEREN, und das dürfte kaum erwünscht sein.
Ich wäre also grundsätzlich vorsichtig.
Falls jemand dran kommt: im aktuellen Deutschen Ärzteblatt ist gerade eine Studie zur Mistel erschienen.
Im aktuellen Deutschen Ärzteblatt ist gerade ein Artikel zur Misteltherapie erschienen (http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=39983).

Alles Gute

Dr. Ulrich Schwerdtfeger
Dr. med. Ulrich Schwerdtfeger
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