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Thema: Misteltherapie bei Hirntumoren schädlich ?

Misteltherapie bei Hirntumoren schädlich ?
Gerd[a]
22.05.2004 08:39:00
Über Misteltherapie lesen und hören wir Widersprüchliches. Der Stern schrieb im Jan.'04, dass Misteltherapie in vielen Fällen als nützliche begleitende Krebstherapie anerkannt sei und von den Krankenkassen erstattet werde ; jedoch könne Misteltherapie bei Hirntumoren schädlich sein !?!
Des weiteren interessiert uns, ob der Mistelwirkstoff die Blut-Hirn-Schranke passiert?
Über genauere Auskünfte hierzu wären wir sehr dankbar.
Gerd[a]
Jürgen[a]
22.05.2004 12:40:26
Hallo,
im Gegensatz zur bewiesenen Wirkung von Weihrauch auf Ödeme steht Mistel im Verdacht eventuell sogar Ödemfördernd zu wirken, wenn nicht sogar das Tumorwachstum anzuregen.

Ich persönlich würde die Finger davon lassen. Mögliche Hirndrucksteigerung wird sogar im Beipackzettel genannt:


Auszug von Infos des Beipackzettels

Gemäß der anthroposophischen Therapierichtung: Anregung von Form- und Integrationskräften zur Auflösung und Wiedereingliederung verselbständigter Wachstumsprozesse, z. B. bösartige und gutartige Geschwulsterkrankungen; bösartige Erkrankungen und begleitende Störungen der blutbildenden Organe,
Anregung der Knochenmarkstätigkeit;
Vorbeugung gegen Geschwulstrezidive.

Gegenanzeigen
Akut entzündliche, fieberhafte Erkrankungen, Tuberkulose, Hyperthyreose, Hirndrucksteigerung bei intracraniellen und intraspinalen Tumoren.
Nebenwirkung: Lokale entzündliche Reaktionen, Fieber.

Viele Grüße
Jürgen
Jürgen[a]
Conny[a]
29.05.2004 10:02:01
Hallo Gerd,

auch ich habe den Artikel im Stern gelesen und war verunsichert, da ich nach 2 Ops (letzte 03/03), Bestrahlung und noch andauernder Chemo (Temozolomid) eine Misteltherapie zur Verbesserung des Allgemeinbefindens mache. Habe daraufhin meinen Neurochirurgen per e-mail um medizinischen Rat gebeten. Hier seine Antwort:"hab mich nochmal etwas umgeschaut wegen Mistel und Hirntumoren. Ich denke, was sie mit kontraproduktiv meinen, trifft insbesondere für primäre Hirntumore aus der Blutreihe, sogenannte Lymphome zu. Zu Gliomen habe ich (bisher) nichts negatives in Bezug auf Mistelextrakte gefunden." Ich mache also weiterhin meine Misteltherapie und meine bisherigen MRT-Kontrollen alle 3 Monate waren zum Glück alle o.k. Es ist bis jetzt nichts nachgewachsen und ich hoffe, dass es so bleibt! Mir geht es auch während der Chemo den Umständen entsprechend so gut, dass ich ein normales Alltagsleben führen kann!

Alles Gute für Euch

Conny
Conny[a]
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