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Thema: Mit 20 Jahren einen Hirntumor?

Mit 20 Jahren einen Hirntumor?
CleverCandy18
04.10.2012 15:59:18
Hallo an alle die das hier lesen.

Ich habe nach 3 Monaten, eine nicht so tolle Diagnose bekommen, Hirntumor.

Es fing alles vor 3 Monate an, ich war mit meinen Eltern im Restaurant. Plötzlich wurde mir übel und ich bekam Ohnmachtsgefühle. Direkt haben meine Eltern die 112 gewählt. Vorort hatte ich einen Blutdruck von 180/90 und einen Puls von 140. Sofort wurde ich mit Sauerstoff versorgt im Rettungswagen, da ich vor lauter Angst hyperventilierte. Im Krankenhaus angekommen, wurde ich mit MCP und Vomex (gegen Übelkeit und Schwindel), per Infusion in der Notfallambulanz versorgt. Nach ca. 2 Stunden ging es mir einigermaßen besser und das Krankenhaus schickte mich nach Hause. Vergeblich. Kaum Zuhause angekommen, ging das gleiche Spiel von vorne los, diesmal blieb ich im Krankenhaus, auf der Überwachungsstation. Am nächsten Tag kam ich auf die internistische Station, EKG sei unauffällig. Die Nächte konnte ich kaum schlafen, man hat mich dann mit Tavor abgeschoben. Ultraschall vom Herz und der 3 Halsschlagadern seien auch unaufällig. Ein MRT sollte auch laufen, doch man sagte es sei nicht notwendig. Man schiebte mich in der Psychiatrie ab, Diagnose : panikattacken. Nunja, da ich trotzdem meine Sicherheit haben wollte, dass ich wirklich nichts am Kopf habe, bestand ich in der Psychatrie auf ein MRT ohne wenn und aber. Nach geschlagenen 4 Wochen bekam ich es, endlich! Nun lag ich da in der Röhre, die Zeit ging einfach nicht schnell um und plötzlich wurde ich herausgefahren und 3 Ärzte standen um mich und sagten, ich muss Kontrastmittel gespritzt bekommen, es sei etwas nicht in Ordnung. Mein Körper schwitze und zitterte vor Angst, nach der Kontrastmittelgabe, ging es wieder in die Röhre. Nach gefühlten 30 Minuten war die Prozedur zu Ende. Kein Arzt sagte was, außer dass der Befund in die Klinik geschickt wird. 2 Tage später kam ein Psychologe in mein Zimmer und meinte, es sei etwas gefunden worden. Etwas Stecknadel großes. Ich war total aufgelöst und weinte. Er meinte, es wird nichts Schlimmes sein. Es ist wahrscheinlich eine Ischämie. Ischämie? Ich sollte direkt aufhören zu rauchen und die Pille absetzten und Aspirin ASS 100 nehmen. Nun gesagt getan. Trotzdem hatte ich diese Benommenheit, so als ob ich in Trance bin und nicht wirklich alles mitbekomme. Seit dem Tag im Restaurant. Nach ca. 2 Monaten wurde ich entlassen, ohne Konfrontationstherapie. Ich habe sie verweigert, da ich erstmal wissen wollte, was in mein Kopf los ist. Nach ca. einem Monat wurde ambulant ein Kontroll MRT gemacht. Und wieder wurde Kontrastmittel gespritzt. Nach 2 Wochen war der Befund bei meinen Hausarzt. Während mein Hausarzt den Befund lass, schielte ich auf das Blatt Papier und lese nur das Wort " Tumor " .. Ich war wie perplex, er schrieb mir eine Überweisung in die Uniklinik. Ich lese mir den Befund durch:

" an der hirnoberfläche des sulcus frontalis inferior findet sich linkshemisphärisch eine 6mm große Läsion, die sich im T2w-Bild und im FLAIR-Bild signalreich darstellt. Im T1w-Bild ist die Läsion isointens zum Hirngewebe. Nach Kontrastmittelgabe zeigt sich eine knotige Kontrastmittelaufnahme. Der Prozess zeigt im SWI-Bild keine Signalabsenkung. Keine Raumforderungszeichen "

Zusammenfassende Berurteilung:
" im Vergleich zur auswärtigen Voruntersuchung unveränderte knotig kontrastmittelaufnehmende Struktur im sulcus temporalis inferior linkshemisphärisch. Ein ischämischer Prozess ist weitgehend ausgeschlossen. Differentialdiagnostisch sollte an einen kleinen neuroglialen/-epithelialen Tumor gedacht werden. dd Gangliogliom.

Vielleicht kann mir einer da helfen, was dies auf gut deutsch heißt und welche Stelle es ist :(.

Direkt nach dem ich die Nachricht übersandt bekommen habe, machte ich mich auf den Weg zur Uni-Klinik. Die neurochirurgische Ambulanz hatte zu, also ging es zur Notfallambulanz, die rappelvoll war. Nach 5 Std kam endlich ein Neurologe, der mich kurz untersuchte und fragte, wie es mir momentan geht. Ich sagte, dass ich die Benommenheit habe, seit dem Tag im Resturant und ich ab und zu Kopfschmerzen habe, Übelkeit und Sehstörung. Er meinte, neurologisch sei alles ok. Er machte mir ein Termin am Dienstag, 9 Oktober um 8 Uhr in der neurochirurgischen Ambulanz. Ich habe so eine Angst, wie es weiter geht usw. Er meinte, ob schon eine Biopsie genommen wurde, ich sagte nein . Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass alles gut geht. Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen und eventuell den Befund ein wenig erklären. Ich bin total überfordert! Vielleicht gibt es ja hier Patienten, die das Gleiche haben wie ich .
Ich würde mich über Antworten oder andere Erfahrungen freuen .

Lg CleverCandy18
CleverCandy18
Lackenkogel
04.10.2012 16:15:10
Du liebe Zeit, Candy - da bist Du ja richtig von Fachpersonal umgeben *Achtung - das war ironisch gemeint!". Also zu allererst würde ich den Damen und Herren, die die Erstdiagnose stellten, mächtig aufs Dach steigen.
Dann würde ich mir auch unbedingt eine 2. Meinung einholen. Wo kommst Du her?

Alles Gute für Dich.
Astrid
Lackenkogel
CleverCandy18
04.10.2012 16:34:10
Ja total haha :). Danke erstmal für deine Antwort. Ich komme aus Düsseldorf, ich warte jetzt erstmal auf den Dienstag und mal schauen was die sagen , nur ich hab Angst umso länger ich warte, ob es dann schlimmer wird , ich weiß es ja nicht. Man weiß schon gar nicht mehr, wem man Glauben soll !

Lg
CleverCandy18
Prof. Mursch
04.10.2012 19:47:25
Alles ohne Gewähr, da ich die Bilder nicht kenne. Etwas Angst kann man aber wohl nehmen.
Die Beschreibung der Raumforderung im Schäfenlappen hört sich erst einmal nicht so ganz kompliziert an. Sie ist recht klein, oberflächlich und könnte die Beschwerden (Anfälle?) verursachen. Dann kann man sie wahrscheinlich auch entfernen.

Die Neurochirurgie in D ist sicherlich eine gute Klinik, der man sich anvertrauen kann. Der Neurologe hat Ihnen ja bereits einen Termin gemacht.

Bevor Sie eine Zweitmeinung einholen, hören Sie sich erstmal die erste an.



Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
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