Hallo Modesty,
ich habe auch ein Kavernom im Stammhirn, welches schon mal eingeblutet hat und viele weitere. Ein großes wurde operativ entfernt. Ursache ist ein Gendefekt, vererbt von meiner Mutter, die demzufolge auch kavernome hat, ebenso wie meine Schwester und zwei meiner drei Kinder. Laut Aussage meines Neurochirurgen werde ich daran nicht sterben und das glaube ich ihm auch, denn meine Oma ist dreiundneunzig und auch mein Opa wurde weit über achtzig Jahre alt. Und einer von beiden muss es ja an meine Mutter weiter gegeben haben. Beruhigend ist ebenfalls die Erfahrung und das Wissen darum, dass es sich im Falle einer Blutung um eine venöse, langsame Blutung in einen geschlossenen Raum handelt, die sich praktisch selbst tamponiert. Man bemerkt so ein diffuses Unwohlsein, evtl Kopfschmerzen, Doppelbilder oder andere neurologische Merkwürdigkeiten und kann sie Dank des Wissens um die Diagnose zuordnen. Aber es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen, man hat sehr viel Zeit, bei seinem Neurochirurgen vorstellig zu werden, evtl eine Zweitmeinung einzuholen und zu entscheiden, was man am besten macht. Im günstigsten Fall nichts. Ein ausgeglichenes Wesen, ein normaler Blutdruck und der Verzicht auf Medikamente, welche die Blutgerinnung herab setzen hilft, das Risiko einer Blutung zu minimieren. Ich habe außerdem aufgehört zu rauchen, treibe regelmäßig Sport und schaffe mir im Alltag genügend Freiräume. Ich verstehe deine Angst und ich hoffe, dass ich dir einen Teil davon nehmen kann. Beruhigungsmittel helfen nur scheinbar und für den Moment. Langfristig schaffen sie nur zusätzliche Probleme, weshalb ich einen guten Therapeuten vorziehen würde. Ich selbst habe auch eine ambulante Psychotherapie gemacht, mit guten Erfahrungen. Auch wenn die Gründe dafür andere waren. Wenn ich ein Problem habe, welches ich selbst nicht lösen kann, ist es nur von Vorteil, sich jemanden zu suchen, der einem dabei helfen kann. Egal ob im Beruf, Hundeerziehung, Konflikte innerhalb der Familie, krankheits- oder Stressbewältigung. Man hat doch nichts zu verlieren und kann nur gewinnen.
Einen schönen Sonntag an alle
und herzliche Grüße,
Iris