Thema: Möglichkeit einer Schwerbehinderung?
Möglichkeit einer Schwerbehinderung?
heinrich2000
26.11.2020 23:06:23
Hallo zusammen,
kurze Vorgeschichte: bei mir wurde Anfang 2017 ein niedriggradiges Astrozytom links frontal festgestellt und durch mehrmalige MRT stets beobachtet im Abstand von ca. 6 Monaten. Es stellte sich 2x heraus, dass die Abmessungen stets konstant blieben und im August 2019 jedoch, dass es um einige Millimeter gewachsen ist.
Ich entschied mich dann zu einer Hirn-OP durch Kraniotomie im November 2019. Ich überstand die OP sehr gut und wurde auch nach 10 Tagen wieder entlassen. Danach war ich noch 2 Wochen außer Gefecht gesetzt und ging anschließend wieder vorsichtig arbeiten im Büro, d.h. 3,5 Wochen nach der OP.
Das ist nun ziemlich genau ein Jahr her. Seitdem habe ich Schwierigkeiten mit meiner Merkfähigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Zwar nicht im Übermaß und dass es störend wirkt, aber es fällt mir auf, dass es nicht so wie vorher ist. Meinem Freundeskreis oder Arbeitskollegen fällt es nicht auf, nur mir selbst. Ich kann Autofahren, laufen, alles...
Es ist mit der Zeit auch, dass ich mich nicht mehr so anstrengen kann, wie es früher der Fall war. Also ich bin schneller erschöpft, merke dann auch wie so einen Druck am Kopf, dass der nun "sich meldet" mit "nun ist genug". Das ist schwer zu beschreiben...
Auch ist bei mir der Schädel durch die OP vorn direkt unter dem Haaransatz vorne deutlich von links nach rechts spürbar mit Vertiefungen durch das Bohren des Kopfes sowie auch druckempfindlich und schmerzempfindlich. Das scheint aber normal zu sein, wurde mir gesagt. Das wird auch nicht mehr normal so sein wie vorher.
Nun aber zur eigentlichen Frage, die mir gerade in den Sinn gekommen ist durch das Stöbern im Internet:
Ich habe gelesen, dass es die Möglichkeit/Feststellung bei einem Grad der Behinderung (GdB) gibt und es keine festgesetzte Höhe nach einem Hirntumor gibt.
Dazu gibt es in zahlreichen Seiten diesen Satz:
"Nach der Entfernung gutartiger Tumoren (z.B. Meningeom, Neurinom) richtet sich der GdS allein nach dem verbliebenen Schaden."
Wer hat denn solche ähnlichen Erfahrungen gemacht und kann einem mitteilen, wieviel Prozent hier zu rechnen ist? Ich sage mal, komplett null wird es ja nicht sein, da ja gewisse Einschränkungen im täglichen Leben dabei sind.
Vielen Dank..
Beste Grüße
kurze Vorgeschichte: bei mir wurde Anfang 2017 ein niedriggradiges Astrozytom links frontal festgestellt und durch mehrmalige MRT stets beobachtet im Abstand von ca. 6 Monaten. Es stellte sich 2x heraus, dass die Abmessungen stets konstant blieben und im August 2019 jedoch, dass es um einige Millimeter gewachsen ist.
Ich entschied mich dann zu einer Hirn-OP durch Kraniotomie im November 2019. Ich überstand die OP sehr gut und wurde auch nach 10 Tagen wieder entlassen. Danach war ich noch 2 Wochen außer Gefecht gesetzt und ging anschließend wieder vorsichtig arbeiten im Büro, d.h. 3,5 Wochen nach der OP.
Das ist nun ziemlich genau ein Jahr her. Seitdem habe ich Schwierigkeiten mit meiner Merkfähigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Zwar nicht im Übermaß und dass es störend wirkt, aber es fällt mir auf, dass es nicht so wie vorher ist. Meinem Freundeskreis oder Arbeitskollegen fällt es nicht auf, nur mir selbst. Ich kann Autofahren, laufen, alles...
Es ist mit der Zeit auch, dass ich mich nicht mehr so anstrengen kann, wie es früher der Fall war. Also ich bin schneller erschöpft, merke dann auch wie so einen Druck am Kopf, dass der nun "sich meldet" mit "nun ist genug". Das ist schwer zu beschreiben...
Auch ist bei mir der Schädel durch die OP vorn direkt unter dem Haaransatz vorne deutlich von links nach rechts spürbar mit Vertiefungen durch das Bohren des Kopfes sowie auch druckempfindlich und schmerzempfindlich. Das scheint aber normal zu sein, wurde mir gesagt. Das wird auch nicht mehr normal so sein wie vorher.
Nun aber zur eigentlichen Frage, die mir gerade in den Sinn gekommen ist durch das Stöbern im Internet:
Ich habe gelesen, dass es die Möglichkeit/Feststellung bei einem Grad der Behinderung (GdB) gibt und es keine festgesetzte Höhe nach einem Hirntumor gibt.
Dazu gibt es in zahlreichen Seiten diesen Satz:
"Nach der Entfernung gutartiger Tumoren (z.B. Meningeom, Neurinom) richtet sich der GdS allein nach dem verbliebenen Schaden."
Wer hat denn solche ähnlichen Erfahrungen gemacht und kann einem mitteilen, wieviel Prozent hier zu rechnen ist? Ich sage mal, komplett null wird es ja nicht sein, da ja gewisse Einschränkungen im täglichen Leben dabei sind.
Vielen Dank..
Beste Grüße
der Meister
27.11.2020 09:04:00
Harte Nuss
27.11.2020 10:47:46
ness
27.11.2020 12:54:52
Efeu
27.11.2020 15:27:59
Hallo Heinrich,
habe auch "nur ein Meningeom", die bleibenden Schäden durch OPs und Bestrahlung sind so massiv, dass ich nach 2 Jahren, als das Krankentagegeld auslief, zu 100% Behindertenrente bekam, unbefristet, in der Schweiz und aus Deutschland, in beiden Ländern habe ich gearbeitet..
Aussagekräftig für die Behörden waren zwei neuropsychologische Gutachen und eine ärztliche Dokumentation meiner körperlichen Behinderungen.
Zu einem Amtsarzt musste ich nie, es war einfach so klar.
LG
Efeu
habe auch "nur ein Meningeom", die bleibenden Schäden durch OPs und Bestrahlung sind so massiv, dass ich nach 2 Jahren, als das Krankentagegeld auslief, zu 100% Behindertenrente bekam, unbefristet, in der Schweiz und aus Deutschland, in beiden Ländern habe ich gearbeitet..
Aussagekräftig für die Behörden waren zwei neuropsychologische Gutachen und eine ärztliche Dokumentation meiner körperlichen Behinderungen.
Zu einem Amtsarzt musste ich nie, es war einfach so klar.
LG
Efeu
heinrich2000
27.11.2020 15:42:26
heinrich2000
27.11.2020 16:08:42
Mummel
27.11.2020 17:50:25
Hallo Heinrich 2000
Ich habe in meiner Stadt eine Sozialarbeiterin welche Krebspatienten betreut und diese hat für mich den Antrag auf GdB gestellt, beim Landratsamt wird dieser eingereicht.....hab erst 40 GdB erhalten, Widerspruch eingelegt dann 50 GdB erhalten....
Gutes Gelingen und gute Besserung ...liebe Grüße
Ich habe in meiner Stadt eine Sozialarbeiterin welche Krebspatienten betreut und diese hat für mich den Antrag auf GdB gestellt, beim Landratsamt wird dieser eingereicht.....hab erst 40 GdB erhalten, Widerspruch eingelegt dann 50 GdB erhalten....
Gutes Gelingen und gute Besserung ...liebe Grüße
Karamba
27.11.2020 20:56:39
Hallo Heinrich 2000,
Meine Meningeom OP war Ende Juni, es wurde kurz vorher durch ein MRT festgestellt da sich bei mir fokale Anfälle eingestellt haben. Der Neurochirurg meinte es wäre ca 10 Jahre gewachsen und es war schon ziemlich groß.
Ein GdB von 30 % hatte ich schon seit 2013 wegen starker Depressionen, Schwerhörigkeit und Schmerzen nach einem traumatischen Erlebniss.
Bin auch dadurch EU Rentnerin geworden. Nach der OP habe ich eine Höherstufung beantragt das würde erst verweigert, dann aber Widerspruch eingelegt und den VDK eingeschaltet, nun würde mir befristet 50% gewährt, da Aussicht auf Besserung besteht.
Bis jetzt habe ich auch noch keine Reha bewilligt bekommen, das liegt wohl auch an der Corona Zeit.
Also bleib dran und hole dir dazu Hilfe, allein schafft man den Bürokratiekampf nicht.
Liebe Grüße Karamba
Meine Meningeom OP war Ende Juni, es wurde kurz vorher durch ein MRT festgestellt da sich bei mir fokale Anfälle eingestellt haben. Der Neurochirurg meinte es wäre ca 10 Jahre gewachsen und es war schon ziemlich groß.
Ein GdB von 30 % hatte ich schon seit 2013 wegen starker Depressionen, Schwerhörigkeit und Schmerzen nach einem traumatischen Erlebniss.
Bin auch dadurch EU Rentnerin geworden. Nach der OP habe ich eine Höherstufung beantragt das würde erst verweigert, dann aber Widerspruch eingelegt und den VDK eingeschaltet, nun würde mir befristet 50% gewährt, da Aussicht auf Besserung besteht.
Bis jetzt habe ich auch noch keine Reha bewilligt bekommen, das liegt wohl auch an der Corona Zeit.
Also bleib dran und hole dir dazu Hilfe, allein schafft man den Bürokratiekampf nicht.
Liebe Grüße Karamba
mannimagret
01.12.2020 20:40:19
Hallo Heinrich 2000
Ich hatte 2015 meine erste OP gehabt. Habe nach der OP einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt. Bekam 50 Prozent befristet auf 5 Jahre. Bekam 2017 ein Rezidiv mit erneuter OP. Danach Bestrahlung und eine Chemotherapie. Stellte dann einen Verschlimmerungsantrag . Bekam dann 60 Prozent unbefristet.
Das mit der Vergesslichkeit habe ich auch, man muss lernen damit umzugehen. Schreibe mir alles wichtige immer sofort auf. Nebenbei unterlaufen mir manchmal einige Fehler. Habe diesbezüglich freiwillig in meiner Klinik mal einige Tests gemacht. Da waren die Ergebnisse einigermaßen Okay.
Warum machst du keine Reha ? Das würde Dir mit Sicherheit gut tun.
Weiterhin viel Erfolg.
Liebe Grüße Manfred
Ich hatte 2015 meine erste OP gehabt. Habe nach der OP einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt. Bekam 50 Prozent befristet auf 5 Jahre. Bekam 2017 ein Rezidiv mit erneuter OP. Danach Bestrahlung und eine Chemotherapie. Stellte dann einen Verschlimmerungsantrag . Bekam dann 60 Prozent unbefristet.
Das mit der Vergesslichkeit habe ich auch, man muss lernen damit umzugehen. Schreibe mir alles wichtige immer sofort auf. Nebenbei unterlaufen mir manchmal einige Fehler. Habe diesbezüglich freiwillig in meiner Klinik mal einige Tests gemacht. Da waren die Ergebnisse einigermaßen Okay.
Warum machst du keine Reha ? Das würde Dir mit Sicherheit gut tun.
Weiterhin viel Erfolg.
Liebe Grüße Manfred
der Meister
08.12.2020 05:49:04
Das mit der Vergesslichkeit und mangelnde Konzentration kenne ich gut, wie vermutlich viele hier.
Auch habe ich gerne Zahlendreher und muss z.Bsp. bei Überweisung immer mehrfach nach schauen.
Meinen befristeten GdB hat die VdK durchgedrückt und muss im kommenden Jahr wieder beantragt werden, ich hatte da schon Kontakt zur VdK.
Leider hat sich in letzter Zeit keine Besserung von meinen Beschwerden gezeigt.
Euch alles Gute und eine schöne vorweihnachtliche Zeit.
Liebe Grüße Klaus
Auch habe ich gerne Zahlendreher und muss z.Bsp. bei Überweisung immer mehrfach nach schauen.
Meinen befristeten GdB hat die VdK durchgedrückt und muss im kommenden Jahr wieder beantragt werden, ich hatte da schon Kontakt zur VdK.
Leider hat sich in letzter Zeit keine Besserung von meinen Beschwerden gezeigt.
Euch alles Gute und eine schöne vorweihnachtliche Zeit.
Liebe Grüße Klaus
Harte Nuss
08.12.2020 12:36:17
ness
08.12.2020 15:25:26
Hallo,ja so war es bei mir auch, nach mehrmaliger Verlängerung nun unbefristet ..Oh ja dies vergessen ,meist doch bei mir eher Kurzzeit ,wenn das was gestern Abend zb war das muss ich mir krampfhaft ins Gedächtnis rufen,,vergess viele Dinge...unsere Tochter sagt häufig "ach haste das Wiede vergessen wie Oma",peng...aber auch damit leben wir ,wir leben ,das zählt und viele kleine Hilfen eben wie alles aufschreiben nutzen schon, auch wenn man ,Ichs,gern anders hätte...passt gut auf euch auf,ness
heinrich2000
09.12.2020 00:09:53
Ich habe jetzt den Antrag ausgefüllt und auch die ganzen Unterlagen als Kopie beigefügt.
Die Bearbeitungszeit beträgt lt. Landesamt für Gesundheit und Soziales aktuell fast ein halbes Jahr. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.
Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge hier. Das macht allen untereinander Mut.
Liebe Grüße
Die Bearbeitungszeit beträgt lt. Landesamt für Gesundheit und Soziales aktuell fast ein halbes Jahr. Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.
Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge hier. Das macht allen untereinander Mut.
Liebe Grüße
KaSy
09.12.2020 00:15:37
Harte Nuss
09.12.2020 06:32:05
heinrich2000
21.01.2021 19:59:57
Hallo zusammen,
ich wollte mich nochmal melden, denn ich bekam heute überraschend bereits den Bescheid zum Mitte Dezember 2020 gestellten Antrag. Also nicht ein halbes Jahr wie vorab benannt wurde, sondern nur rund 4 Wochen Bearbeitungszeit.
Ich habe einen GdB von 50 erhalten und bin damit auch zufrieden. Das erfüllt nun auch die Voraussetzung eines Schwerbehindertenausweises. Den Schrieb mit der Anforderung ist beigefügt. hier muss ich nur ein Foto von mir einkleben und hinschicken.
Auf der einen Seite nicht schön, auf der anderen Seite erfüllt man die Voraussetzungen, dass man das “haben” kann.
Ich danke Euch für die zahlreichen Kommentare und wünsche allen noch weiterhin alles Gute und vor allem Gesundheit.
ich wollte mich nochmal melden, denn ich bekam heute überraschend bereits den Bescheid zum Mitte Dezember 2020 gestellten Antrag. Also nicht ein halbes Jahr wie vorab benannt wurde, sondern nur rund 4 Wochen Bearbeitungszeit.
Ich habe einen GdB von 50 erhalten und bin damit auch zufrieden. Das erfüllt nun auch die Voraussetzung eines Schwerbehindertenausweises. Den Schrieb mit der Anforderung ist beigefügt. hier muss ich nur ein Foto von mir einkleben und hinschicken.
Auf der einen Seite nicht schön, auf der anderen Seite erfüllt man die Voraussetzungen, dass man das “haben” kann.
Ich danke Euch für die zahlreichen Kommentare und wünsche allen noch weiterhin alles Gute und vor allem Gesundheit.