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Pfläumchen67

Hallo,

ich bin meist stille " Mitleserin " hier, und möchte mich mal bei allen bedanken, die hier so unermüdlich auf alle Fragen die kommen antworten , Mut machen und tolle Tipps geben.
Nun habe ich auch mal eine Frage : meine Meningeom Operation ist nun ca. 1 Jahr her.
Ich hatte ein relativ kleines Meningeom rechts frontal was durch einen Zufallsbefund entdeckt wurde.
Da ich noch so "jung " bin ( 48 ) Jahre riet man mir zur Operation, aus Angst vor epil. Anfällen habe ich mich auch schnell dazu entschlossen und auch alles gut überstanden.
Klar ist nichts mehr wie vorher - die Belastbarkeit ist weniger geworden und noch immer ist der Oberkopf taub und die Narbe spannt noch fast jeden Tag. ( Die Narbe ist ziemlich groß , quasi von einem Ohr zum anderen )
Das sind aber alles Dinge mit denen man sehr gut leben kann.
Jetzt aber zu meiner Frage : darf man nach einem Jahr wieder auf dem Motorrad mitfahren als Sozius?
Ich frage wegen dem Helm und den Erschütterungen, die da doch anders sind als beim Auto fahren?
Und kann ich wieder in die Sonne gehen?
Letztes Jahr sollte ich beides nicht machen.
Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
Und was könnte passieren wenn man mal zuviel in der Sonne war?

Ich weiß, das sind Kleinigkeiten die ich hier frage, würde mich aber über Antworten freuen.

Viele Grüße
Andrea

Stern77

Hallo,

ich hatte auch ein Meningeom, links frontal und mein Schnitt dürfte deinem sehr ähnlich sein, Bogenschnitt von einem Ohr zum anderen hinter dem Haaransatz.

Ich bin Skifahrerin und ich hatte meine liebe Not einen Helm zu finden, der NICHT auf die Narbe drückt, aber es ist mir gelungen. Solltest du also einen Motorradhelm haben oder finden, den du trotz Narbe gut tragen kannst, wüsste ich nicht, was - ein Jahr nach der OP - gegen das Motorradfahren spricht.

Ähnliches gilt für die Sonne, solange du die Wärme gut verträgst, ist alles in Ordnung. Sollte die Sonne direkt auf dem Kopf unangenehm sein, gibt es ja eine Menge von Kopfbedeckungen, die Abhilfe schaffen können.

Im Zweifel würde ich an deiner Stelle denjenigen fragen, der dir letztes Jahr gesagt hat, dass du weder Motorrad fahren noch in die Sonne gehen darfst.

LG Stern77

Duden888

Hallo Andrea, ich möchte mich Stern77 anschließen und nur noch ergänzen, dass mir mein Operateur gesagt hat, dass die Narbei nach 6 Monaten verheilt ist. Ansonsten wurde mir auch geraten, aus der Sonne zu bleiben (bin jedoch frisch operiert) aber sonst alles zu machen was ich möchte (ausser 3 Monate Auto fahren :-). Und nein, das sind keine Kleinigkeiten, man hat diese Fragen einfach nach solchen doofen OP's.

Viele Grüße und viel Spaß beim Fahren.
Anja

Prof. Mursch

Wenn Sie keine Anfälle hatten, gibt es rechtlich wohl keine Limitationen.
Ob Sie den Helm und die Sonne vertragen, müssen Sie selber ausprobieren.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Gspensterl

Ich bin Fahrlehrerin und Kraftfahreignungsberaterin und Meningeom-Betroffene.
Ich habe 5 Monate nach der OP wieder Die Zweiradklassen ausgebildet., wobei ich oft selbst auf dem Bike begleite.
Mit dem selber Fahren musst du dich langsam herantasten. Rechtlich spricht nichts dagegen, solange du keine Anfälle hattest oder hast.
Das wichtigste ist ein Helm der passt. Evtl kannst du dir von einem Sattler oder Polsterer einen Schaumstoff passgenau für den Helm zuschneiden lassen, der den Druck von der Nahtstelle verteilt. Der Helm selbst muss aber den richtigen festen Sitz haben, sonst könntest du auch ne Strickmütze nehmen;-). Wenn der Helm zu locker sitzt hat er während der Fahrt zu viel Bewegung, was speziell für die Narbe nicht erträglich sein wird.
Ich würde dir auch empfehlen das du zu Beginn auf einem Übungsplatz, oder leerem Parkplatz die Grundfahraufgaben aus der Fahrschule übst.
Slalomfahrt, Kreisfahrt links und rechts rum.
Die Anleitung findest du im Internet wenn du Grudfahraufgaben Klasse A eingibst. Statt der Pylonen( Hütchen) kannst du auch Pringlesdosen die du zur Hälfte mit Sand füllst verwenden.
So kannst du am besten wieder in Schwung kommen und vorallem im verkehrsfreien Raum testen wie sich dein Kopf in Schräglagewechsel verhält.
Die Schräglagentauglichkeit kannst du zwar auch als Sozius ertasten, aber selber fahren ist doch eine andere Beanspruchung.
Ich hab mich genauso wieder ans Fahren herangetastet.
Du wirst sehen, das größere Problem wird der richtige Helm sein,
der ist unter normalen Verhältnissen schon eine Herausforderung.
Allseits gute Fahrt
Anita

Stephan

Hallo Andrea,

Letztes Jahr im Juli hatte ich eine siebenstündige OP wegen eines Schädelbasismeningeoms am Hirnstamm.Leider war eine totale Entfernung nicht möglich und ein Teil meines "Kumpels" ist noch da.

Ich war vor der OP sicher, nie wieder einen Helm zu tragen und wollte mein Moped verkaufen. Glücklicherweise war meine Preisvorstellung zu hoch und es war nach der OP noch da. Ich habe meine Narbe am Hinterkopf gut gepflegt, massiert und gecremt ansonsten aber ignoriert und bin drei Wochen nach der OP wieder vorsichtig mit Fahrradhelm aufs Fahrrad. Nach Ablauf der Schonfrist sah mein Neurologe nach einem EEG kein erhöhtes Risiko für epileptische Anfälle und ich habe auch wieder den Motorradhelm getragen. Bis heute ohne Probleme und gelegentlich mit ordentlich Schräglage.
Ich bin fünfzig, aber noch nicht ganz erwachsen.

Ich wünsche Dir viel Mut, Zuversicht und die richtigen Ärzte
Liebe Grüsse
Stephan

Pfläumchen67

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten, ich denke auch, das der Helm das Problem werden könnte - bisher habe ich mich noch nicht getraut ihn anzuprobieren!
Selber fahren will und kann ich ja gar nicht, habe keinen Motorrad Führerschein, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.
Aber als Beifahrerin würde ich mich gern bei dem tollen Wetter bei meinem Schatz wieder hinten aufs Motorrad setzen.
Am Wochenende probiere ich es einfach mal aus!
Und mit der Sonne habt Ihr schon Recht, da werde ich auch probieren wieviel Wärme ich vertrage.
Nochmals Danke,

alles Gute für Euch
Viele Grüße
Andrea

Derek2

Hallo Andrea,
wie ich gelesen habe, erreichten Dich schon sehr viele,gute und leicht umsetzbare Vorschläge und Tipps.
Die wichtigste Erkenntnis sollte sein, jeder Operierte reagiert anders. Meine 3 Op's(Meningeom) haben dazu geführt,das ich freiwillig auf das Autofahren verzichte,Motorrad erst recht.U.a. kämpfe ich noch mit Gleichgewichtsstörungen und Doppelbildern im re.Auge,seitlich.
Nicht gut für das,was ich immer sehr gern gemacht habe-Autofahren. Sollten Verbesserungen eintreten, werde ich erst,freiwillig, eine Probefahrt mit einem Fahrlehrer machen. Aber,bei Dir geht es um das Mitfahren auf dem Motorrad.
Du + Dein Kopf müssen erst wieder die gleiche Sprachen sprechen, um Dir ein gutes Gefühl zu geben. Wenn Du frei bist von sonstigen unangenehmen
Körperreaktionen, dann,genieße die Fahrten,den frischen Wind um die Nase.
Ich habe als zusätzliches Problem, ich vertrage nicht grelles Sonnenlicht.
Meine Sonnenbrille,incl. Seitenschutz hilft mir dabei sehr.Aber, dieses Problem hast Du bestimmt schon geklärt. Es bleibt mir nur übrig, Dir viel Spaß zu wünschen. Und öfteres Motorradfahren wird Deinen Kopf weiter trainieren. Viel Glück dabei.
Herzliche Grüße und immer schönes Wetter-derek2

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