Dieser Weg ist so normal. Mein Mann ist betroffen. Ich bin anfangs bald an die Decke gesprungen, weil die Dinge meiner Meinung nach zu langsam liefen. Nichts wollte so recht klappen. Weder die Bestrahlung, noch die Chemo, alles lief schrecklich langsam an. Du ahnst nicht, wie ich den Ärzten aufs Dach gestiegen bin, habe den Vorgang erheblich beschleunigt. Ich war nicht nur aufdringlich und nervend , sonder echt penetrant. Aber nur so läuft es. Wer nicht Druck macht, bleibt auf der Strecke. Die Angst sitzt einem im Nacken und ist einen unaufhörliche Triebkraft. Das muss man nutzen. Der Effekt verpufft nach einer Weile, weil die Kräfte nachlassen. Die Angst ist eine große Hilfe, wenn man was erreichen muss. Für die Ärzte ist man nur eines von vielen Problemen, aber für dich ist dein Mann ein einziger Berg von Problemen. Er hat dich als Beistand und kann darüber froh sein, denn viele hier müssen für sich ganz alleine kämpfen.
Ich wollte am Anfang schreiben, "mach dir keine Sorgen" aber genau das ist kontraproduktiv. Heute bin ich froh, dass ich so viel Angst hatte, sie war mein Freund und hat mir geholfen, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun. Sie war berechtigt und deine Sorge ist auch berechtigt. Hört immer schön auf euer Bauchgefühl, damit werdet ihr meistens richtig liegen.
Und nun drücke ich die Daumen für den weiteren Verlauf. Viel Glück und gute Besserung. (mein Mann 43J zum Zeitpunkt der Diagnose 3/11 Glioblastom, ohne Rezidiv bis heute)