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Estee

Hallo, ist das üblich das ein Radiologe so eine ungenaue Bericht schreibt?
Befund:
Nach Patiententangaben ist von einem Zustand nach Resektion eines Glioblastoms und anschließender Radiochemotherapie auszugehen.
Es zeigt sich im Operationsgebiet bzw.rechts temporal kontrasttelanreicherndes Gewebe,das teilweise noch reaktiver Kontrastmittelanreicherung nach OP entsprechen kann,wobei die nodulären Verdickungen insbesondere temporobasal und polar durchaus den Verdacht eines Rezidivs nahelegen.
Bei neu aufgetretener Kontrasstmittelenanreicherung ist zudem zwischen Tumorrezidiv und strahleninduzierter Nekrose häufig schwerlich zu unterscheiden.
LG Estee

Bertschi

Guten Morgen Estee,
bei diesem ersten MRT nach der ersten chemo/Stahlentherape sieht man sehr häufig eine Konrastmittelanreicherung im Operationsgebiet. Bei meinem Mann sind vier verschiedene Ärzte davon ausgegangen, dass es sich um ein Rezidiv handeln muss uns rieten zur Operation. Wir wären damals froh gewesen, wenn einer dieser Ärzte und gesagt hätte, dass auch etwas anderes die Ursache für die Kontrastmittelanreicherung hätte sein können. Bei meinem Mann war es Gott sei Dank doch kein neuer Tumor, wie sich zwei Monate später im MRT gezeigt hat. Besser unterscheiden kann man dein Rezidiv von einer Nekrose, wenn man ein PET macht. Das ist aber so viel ich weiß keine Kassenleistung.
Welche Weiterbehandlung erfolgt denn jetzt bei Deinem Mann? Frag doch nach einem PET.
LG Rosi

Estee

Hallo Rosi,was ist eine Pet?
Mein Mann sollte 20.5.15 zum Chirurgen gehen,damit er das MRT auswerten und weitere Therapie bestimmen kann.
Vor der OP2.2.15 der Chirurg gesagt hat ,dass er 80% entfernen kann.
Das bedeutet,dass 20% muss nicht Rezidiv sein aber den Rest des Tumors ,welche da geblieben ist oder?Heißt dass,das Chemo und Strahlenterapie nicht was minimiert hat?Mein Mann beschwert sich seit 2-3 Wochen ,dass er Brechreiz und Schwindel hat.( Der kurz andauert.)
LG Estee

Prof. Mursch

Der Radiologe kann nicht zwischen Rest, Nekrose, oder strahlenbedingter Veränderung unterscheiden.
Er hat wohl auch wenig Informationen vom Zuweiser ("nach Patientenangaben..... Ist auszugehen")

Mehr kann er nicht sagen.

Wir im Internet auch nicht.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Astronom

Der Radiologe sieht da vom Standart abweichende Grauschattierungen. Das ist immer schwer zu interpretiern.
Bei mir hat er das Rezidiv als Narbengewebe der vorhergegangenen Op. bezeichnet. Es gab ja keine KM- Anreicherung.
Der Neurologe hat das akzeptiert und es gab keine weitere Behandlung. Bloß gegen Epilepsie.
Erst durch die zunehmend schlechteren EEG- Werte hat er mich in die Klinik geschickt. Die haben dann das Astro geschnitten.
16 Jahre später hatte ich ein erneutes Rezidiv und die 4 jungen Ärzte der Epilepsieanbulanz sowie der Radiologe haben das auf dem MRT auch nicht erkannt.
Der Neurochirurg hat das sofort erkannt und mir den Eingriff erklärt. Seitdem schau ich mir die Bilder selber genau an. Hab da 2 verdächtige Stellen.
Dann geh ich damit noch zu meinem langjährigen Neuronkologen.
Nur auf die Diagnose eines Radiologen würde ich mich niemals verlassen. Der muss ja alles möglich durchleuchten und diagnostizieren.
Mit etwas Glück bekommt man einen Neuroradiologen zur Diagnose. Aber drauf verlassen würde ich mich auch nicht.

Grüße

suace

Unser Radiologe hat eine Praxis im behandelnden Krankenhaus. Normalerweise haben wir den MRT-Termin am frühen Morgen und die neurochirurgische Auswertung/Besprechung dann gegen halb 11. Beide Abteilungen haben Zugriff auf alle bisherigen Befunde.
Das ist ideal, der Radiologe schreibt ne Einschätzung die dem NCH dann vorliegt bevor er selber die Bilder anschaut. Und er hat den OP-Bericht, die Histo und bisherige Behandlung vorliegen bevor er sich äußert.
Beim letzten Mal war eine Woche Pause zwischen MRT und Besprechung weil der NCH im Urlaub war und er uns nicht an die Assistenten weiterreicht ... da hat uns der Radiologe dann schonmal ne kleine Vorentwarnung gegeben damit die Woche nicht so quälend wird.

Amnatou

Hallo Zusammen
ich bin perslönlich 'nur' von einem Hypophysenadenom betroffen, ich habe mich aber seit einigen Jahren im MRT auf die Neuroradiologie spezialisiert und arbeite in einer Uniklinik mit einem Gehirntumorzentrum. Nach meiner Einschätzung sollten Tumorverlaufskontrollen immer in einem spezialisierten Zentrum für Neuroradiologie stattfinden. Grundsätzlich hat jeder Allgemeinradiologe ein bisschen Erfahrung in Neuro (und es gibt auch da ausgezeichnete Radiologen ohne Neurospezialisierung), aber wenn es um so heikle und therapieentscheidende Befunde geht, sollten diese unbedingt von einem Neuroradiologe gemacht werden! Damit eine Klinik sich offiziell Gehirntumorzentrum nennen darf, werden gewisse Standarts bwz. Untersuchungsprotokolle vorgeschrieben und gewisse Spezialmessungen (wie z.B. Perfusion) können die kleinen aber vielleicht sehr wichtigen Unterschiede über das Kontrastmittelverhalten bzw den Befund liefern. Und wie auch Prof. Mursch gechrieben hat, die klinischen Angaben, OP-Berichte sind von grösster Bedeutung für den Radiologen und werden leider in der Realität sehr vernachlässigt. In einem guten Zentrum findet zwischen den Chirurgen, Radiologen und Neuroradiologen einen ständigen Austausch statt. Gegenseitiges Vertrauen auch unter den Ärzten ist für die Qualität sehr wichtig!
lg Amnatou

Ingostarr

Hallo auch von mir. Bei mir war es ähnlich, dh nach OP-Radiochemo&Protonenboost und dann zwei Zyklen Temodal, Anschließend MRT: KM-affine Regionen im Randbereich des Tumorbettes. FET-PET deutete auf Tumor hin, wobei wir mit den Ärzten auf Strahlennekrose oder OP bedingtem "Reaktionsgewebe" tippten. Dann Abbruch der Chemo, 2. OP mit 5ALA-Kontrastmittel. Pathologie sagte: Ausgedehnte Tumornekrosen (eher gut) mit jedoch vereinzelte Tumorherde, die nun allerdings als Gliosarkom erscheinen. 2 anschließende MRTs waren absolut sauber. Solange sich nichts neues anbahnt, mache ich Therapiepause, da ich die Art der Folgetherapie sehr gut überlegen und ihre Wirkungsweise gut verstehen muss. Immerhin sind m. E. die bisherigen Erfahrungen in der Therapie von Glioblastomen nur in kleinen Schritten gewachsen während der Erfolg gängiger Therapieansätze von vielen unbekannten Faktoren abzuhängen scheint, so dass das Ergebnis leider oder auch glücklicherweise meist doch sehr individuell ausfällt. Ich werde weiter berichten und beantworte natürlich auch gern Fragen. All the best !

Ingostarr

P.S zur vorherigen Nachricht:

Die letzte Bemerkung war keinerlei Kritik an der sehr professionellen Arbeit, die Forscher und Mediziner in diesem extrem herausfordernden Gebiet der Neuromedizin leisten. Dass man auch heute noch nicht zuverlässig behandeln kann ist sicher durch die unglaubliche Komplexität der Erkrankung mit vielen Unkekannten Faktoren begründet. Der Zustand ist aber sicher auch eine Folge des extrem hohen Zeit- und Personalbedarfs und der Finanzierung der erforderlichen klinischen Studien, die eine neue Therapie durchlaufen muss, um anerkannt und somit von den Kassen bezahlt zu werden. Das ist ein extrem hoher Zeitaufwand von mehren Jahren, also durchaus oder zynischerweise im Bereich der Lebenserwartung einiger GBM-Betroffenen.

Estee

Hallo Zusammen,
bedeutet dass,das ich den Bericht und die Aufnahme von dem Radiologe an die Universitatsklinikum in Gießen schicken soll?Ich wohne in Hessen.

z.B. (Prof.Dr.Horst Traupe (Institit für Neurologie).
Mein Mann ist in Unfalklinik GB in Ludwigshafen operiert worden.Der Chirurg hat am Anfang der OP gesagt,dass er nur 80% entfernen kann.Bei der 1Kontolle ,hat er sich gewunden ,dass mein Mann auf seinen beiden Beinen gekommen ist.
LG Estee

Nicky

Liebe Estee,

ich habe deine Berichte heute mal soweit durchgelesen.
Du schreibst,du wohnst in Hessen.Welche Klinik betreut deinen Mann ?
Wenn es Ludwigshafen ist,dann setze dich am besten mit den Ärzten dort in Verbindung,damit ihr richtig aufgeklärt werdet.

Mein Mann wurde damals in Gießen operiert,dort wurden wir sehr gut betreut und auch informiert.
Wenn du eine Zweitmeinung einholen möchtest,kannst du die Gießener Uniklinik einmal anrufen und dich erkundigen,doch würde ich eher Wohnortsnah tendieren,evtl. die Uniklinik Frankfurt,denn so wäre ein hinkommen einfacher für euch wie nach Gießen.

Ich kann verstehen,wie verzweifelt du bist und dich jede Kleinigkeit aufwirft,jedoch wäre es von Vorteil,wenn du Anspechpartner hast,die dir von Angesicht zu Angesicht anhand der Berichte und Bilder Atworten geben können.

Alles Gute für deinen Mann und dich .

LG Nicole

Estee

Hallo Nicole,mein Mann wurde operiert in Ludwigshafen.De rDr. kann ich schon 3Tage nicht telefonisch erreichen.Am 20.3.15 hat mein Mann da einen Termin.Meinem Mann geht schlecht.Es wurden Tabletten gegen Erbrechen verschrieben.Es wäre gut ,dass ich einen Ansprechpartner hatte,aber er wurde schon überal abgeschrieben-nach dem Motto,das kommt von dem Tumor-wir konnen nichts machen.
LG Estee

Estee

Hallo Zusammen,heute war mein Mann zur Auswertung des MRT bei dem Chirurgen welche hat ihm operiert.
Köperlicher Befund:GCS15P,kein Herd oder Seitendefizit,klagt über Schwindel und Übelkeit.
Befund:aktuelles MRT zeigt keinen raumfordernden Tumor,wobei zwischen Randgliose und Rest/Rezidivtumor unterscheiden werden kann.Keine Raumforderung.
Therapieeempfehlung:Bitte um Vorstellung in onkol.Praxis mit der Frage ob zumindest eine eingeschränke Temodallerhaltenstherapie durchgeführt werden kann.Kontroll MRT in 3 Monaten oder bei Problemen.Symptomatische behandlung.
Dazu hatte gesagt:eine Pet bringt nichts,Awastin Therapie ist umstritten.Krankheit ist unheilbar,geniessen sie jeden Tag,denken sie nicht an ihre Krankeit.(vor der OP hat gesagt:Prognose bis 1Jahr)LG Estee

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