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Laireme

Guten Abend Allerseits,
ich bin ganz neu im Forum weil ich mit der Situation nach meiner Diagnose nicht klarkomme.. vielleicht gibt es ja jemanden der mir helfen kann.
Letzte Woche wurde eine MRT gemacht aufgrund von jahrelangen Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten. Der Befund war nicht ganz deutlich, weshalb heute noch einmal eine MRT mit Kontrastmittel gemacht wurde. Ich hatte nie zuvor irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden, bin Mitte 20 und am Ende meines Jura Studiums. Daher war der heutige Befund umso schockierender für mich. Es wurde ein Tumor rechts frontal von ca 2x2cm festgestellt. Um was für einen Tumor es sich genau handelt konnte der Radiologe mir nicht sagen, die Grenzen waren jedenfalls gut zu erkennen, mehr weiß ich nicht. Er möchte in der kommenden Woche einen bekannten Spezialisten kontaktieren und sich dann bei mir melden. Ich kenne mich überhaupt nicht mit jeglichen Tumoren aus und möchte mich im Voraus mit Betroffenen austauschen über Heilungschancen und wie es für mich jetzt weitergehen soll...Ich bin echt verzweifelt. Außer ab und zu auftretenden Kopfschmerzen, die mit Schmerzmitteln echt zu kontrollieren waren und Konzentration/Gedächtnisschwäche hatte ich überhaupt keine Beschwerden!! Ich bitte um Hilfe...

KaSy

Liebe Laireme,
ich kann sehr gut verstehen und persönlich nachvollziehen, wie sehr Dich dieser MRT-Befund beunruhigt.
Hirntumoren sind selten und über sie wird kaum gesprochen. Sie machen den Menschen Angst.

Etwa die Hälfte der Hirntumoren sind Meningeome, die oft gut behandelt werden können.

Mit einer Operation oder einer (evtl. nur einmaligen) Bestrahlung kann diese Hirntumorart erfolgreich therapiert werden.

Der Radiologe konnte Dir vermutlich nicht sagen, ob dieser Tumor die Ursache für Deine jahrelangen Kopfschmerzen ist.

Deswegen würde ich Dir raten, selbst zu einem Neurochirurgen Kontakt aufzunehmen. Dieser Facharzt kann Dir sagen, ob dieser Tumor für Deine Symptome zuständig ist. Er kann mit seinen operativen Erfahrungen die Tumorart vielleicht deuten. Vor allem erfährst Du von ihm, wie weiter vorgegangen werden könnte.

Es kann durchaus der Arzt sein, den der Radiologe in Deinem Interesse ansprechen wird.

Bereite Dich auf dieses Gespräch vor, indem Du alle Fragen, die Dir nach und nach einfallen, aufschreibst.

Du studierst Jura - dann nimm Deine akuten Probleme in die eigene Hand und sei jetzt die Anwältin für Dich selbst.
Du brauchst Informationen aus erster Hand.
KaSy

lunetta

Hallo und willkommen bei uns!

Es ist komisch, dass der Radiologe dir nicht sagen konnte, um welche Tumorart es sich handelt, die beschreiben den Tumor normal sofort im Befund.

Mach unbedingt einen Termin mit einem Neurochirurgen aud, damit du nicht so lange ins Ungewißheit bist, und dann die nächsten Schritte mit ihm besprechen kannst.

Oft ist es so, dass nicht ein Tumor für Kopfschmerzen verantwortlich ist.

Solange du nicht weißt um welche Tumorart es sich handelt, tappen auch hier alle imDunkeln.

Mach dir jetzt erstmal nicht allzu große Sorgen!

GLG

Laireme

Vielen Dank erstmal euch beiden. Ich muss jetzt leider bis nächste Woche warten bis der Radiologe oder der zweite Arzt sich bei mir melden und hoffe natürlich sehr auf das gute vom bösen. Natürlich habe ich mich etwas eingelesen die letzten Tage..
Meningeome sind direkt unter der Hirnhaut, oder? Leider befand sich mein Tumor zwar sehr weit vorn, aber nicht direkt unter der Haut. Ein paar CM Hirnmasse waren dazwischen noch zu sehen. Aufgrund meines guten Allgemeinzustandes und der guten Abgrenzbarkeit der Tumoren meinte der Radiologe, dass es wahrscheinlich ein gutartiger Tumor ist (wollte mir das aber nicht versprechen). Welche gutartigen Tumore wären denn in meinem Alter und den hier beschriebenen Eigenschaften für euch wahrscheinlich?
Ganz liebe Grüße

Harte Nuss

Hallo Laireme,
auch ich kann dir nur raten dich auf die kommenden Gespräche gut vorzubereiten. Am besten du nimmst auch noch eine weitere Person deines Vertrauens mit. 4 Ohren hören und verstehen mehr und können gezieltere Fragen stellen. Lege dir auf alle Fälle einen Ordner an in dem du alle Arztberichte und CDs auch für dich noch mal hast. Falls zu einem späteren Zeitpunkt eine Zweit- oder Drittmeinung einholen möchtest. Auf deine Frage welche gutartigen Tumore es in deinem Alter gibt kann ich nicht viel sagen. Ich war 18 Jahre als ich ein Astrozytom I-II rechte temporal hatte. Die Nummern hinter der Tumorart bedeutet übrigens den Schweregrad. Je höher die Zahl um zu gefährlicher ist er, I-II ist ganz schwach IV-V gefährlicher. Manche Tumorarten können auch von am Anfang I-II später in IV-V sich verändern. Über die genaue Art des Tumors kann man glaube ich aber nur in den seltensten Fälle nur über das MRT Bild eine Auskunft geben. Gewissheit bekommt man durch eine Biopsie.
Ich hatte bis jetzt mit meinen Tumoren immer Glück, sie wurden rechtzeitig entdeckt. Ich gehe auch jedes Jahr noch zur MRT Kontrolle, gerade weil ich schon mehrere verschiedene Tumore hatte. Heute bin ich 56 Jahre. Drücke dir die Daumen die harte Nuss

Laireme

Hallo harte Nuss,
Welche Therapie hattest du nach deinem Befund als du 18 Jahre alt warst? Ich habe heute den Anruf erhalten... Es ist ein Astrozytom Grad II.
Ich weiß nicht weiter... Auch verwirren mich die Lebenserwartungen im Internet sehr. Symptome habe ich immer noch keine.
Morgen werde ich einen Termin mit einem Neurochirurgen in meiner Stadt machen..
Liebe Grüße

Marsupilami

Hallo Laireme,
haben sie dir schon gesagt, ob sie dich dann zügig operieren wollen?

die Diagnose wird -bei den allermeisten HT- erst nach der Tumorentfernung und durch die Untersuchung des entfernten Gewebes kommen.

das wird mir eine Lehre sein, mich zu irgendwelchen Spekulationen hinreissen zu lassen...tut mir leid

Gruß vom Marsupilami
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"Don´t feed the troll"

„Trollen ist ein Spiel um das Verschleiern der Identität, das aber ohne das Einverständnis der meisten Mitspieler gespielt wird.“
– Judith Donath: Identity and Deception in the virtual Community
(Wikipedia)

Laireme

Hallo Marsupilami,
Der Radiologe, der mich ja anrufen wollte, nachdem er sich mit einem Spezialisten zusammengesetzt hat, hat es heute getan und nun weiß ich wenigstens schonmal was genau ich habe.
Bzgl. einer OP oder der Therapie überhaupt soll ich mich nun an einen Neurochirurgen wenden. D.h. ich weiß nicht wann/wie/ob operiert wird.
Liebe Grüße

Harte Nuss

Hallo Laireme,
bei mir haben sie nicht lange gezögert damals. Ich wurde kurz darauf operiert. Hatte dann fast 10 Jahre Ruhe bis dann ein Rezidiv kam. Ich habe dann darauf bestanden, dass es wieder operiert wurde. Dann hat man nach sehr langem zögern nochmal großflächig operiert. Rechter Temporallappen und Hippocampus ist weg. Seitdem habe ich aber kein Astro mehr gehabt aber andere HT.
Die Spezialisten heute werden dich sicher gut beraten. Die Forschung geht immer weiter, dass habe ich schon zwischen 1981 und 1990 der zweiten OP bemerkt. Drücke dir die Daumen die harte Nuss

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