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AnnikaK

Hallo!
Bei meinem Sohn wurde am 11.4. ein MRT-Schädel bei der Nachsorge gemacht.
Der Onkologe sagte, alles soweit gut, aber es wäre eine „ca 1 cm messende duraständige KM-Aufnahme rechts temporooccipital ohne Parenchymbeteiligung“ festgestellt worden.
Das müsste Ende Mai nochmal kontrolliert werden, ansonsten wäre auf den Bildern aber kein Hinweis auf Rezidiv.

Zu der Frage, ob das jetzt was Schlimmes sein könnte, meinte er nur, das wäre dafür keine typische Stelle.

Beruhigt bin ich jetzt auch nicht wirklich.

Weiß jemand, ob sich Rezidive vom Medulloblastom an so einer Stelle bilden können?
Was könnte das denn noch sein, evtl Nachwirkung der Bestrahlung?

fcorr

Liebe Annika,

da ich jetzt erst auf deinen Beitrag hier gestoßen bin würde mich natürlich erstmal interessieren, was in der Kontrollaufnahme vom Mai herausgekommen ist. Ich denke, dass du aufgrund der Diagnose deines Sohnes, sicherlich schon selber sehr viel weißt, dennoch möchte ich folgendes mit dir teilen:

Die Lokalisation des Medulloblastoms ist meistens im Kleinhirn(wurm), füllt den vierten Hirnwasserraum und wächst dann lokal infiltrierend, z.B. in den unteren Hirnstamm, aber auch entlang der Liquorwege. Nach oben hin drängt es den Kleinhirnwurm zusammen und presst seinen vorderen Anteil gegen einen Teil der harten Hirnhaut (Dura mater).

Bei dem Medulloblastom kann es zu der sogennanten "Meningeosis neoplastica" kommen. Das bedeutet, dass das Medulloblastom über den Liquor- also den Gehirnwasser- Weg metastasieren kann, sodass es zu Metastasen im Bereich der Hirnhäute kommt- sogennanten Meningeosen. Diese können als Rezidiv bei einem Medulloblastom auftreten.

Dennoch gilt auch in der Medizin der Grundsatz "sag niemals nie", denn jeder Betroffene, jeder Mensch, ist individuell und in einer anderen Form betroffen. Ich möchte dir damit sagen, dass Rezidive wie z.B. eine Meningeose an verschiedenen Stellen auftreten kann, auch wenn dies "keine typische Stelle " ist. Daher können tatsächlich Meningeosen in Form eines Rezidivs bei einem Medulloblastom im unteren temporalem Bereich lokalisert sein.


Bezüglich der Spätfolgen der Strahlungstherapie ist zu sagen, dass die Strahlen leider nicht nur das bösartige Tumorgewebe, sondern auch "gute" Gewebezellen verändern oder zerstören kann. Kommt es zu einer Veränderung des Erbgutes, können Zweittumore auftreten, wie z.B. Hirnhautgeschwülste.


Natürlich ist das nur eine Theorie meinerseits, ich möchte dir keineswegs Angst machen, die Informationen die ich dir schreibe habe ich nur aufgrund meiner Recherche gefunden! Eventuell weißt du bereits schon mehr. Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!

AnnikaK

Im Mai hat das MRT gezeigt, das die KM-aufnehmende Stelle größer geworden ist (von 1,3 auf 1,7cm), ein CCT zeigte dann, das es eine Osteolyse war. Also nur auf den Knochen begrenzt.

Das Gehirn und die Wirbelsäule war vollkommen unauffällig in der Bildgebung

Am 18.6. wurde das betroffene Stück Knochen entfernt und untersucht. Es war keine Metastase, zeigte keinerlei bösartige Zellen oder Entzündungszeichen.

Warum sich der Knochen an der Stelle aufgelöst hat, weiß keiner aber es bedarf auch keiner weiteren Behandlung.

Fazit: 2 Monate Angst, eine Op, eine Narbe und ein Ersatzteil mehr, aber zum Glück nix Schlimmes!

fcorr

Es freut mich das zu hören. Alles gute!

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