Liebe Annika,
da ich jetzt erst auf deinen Beitrag hier gestoßen bin würde mich natürlich erstmal interessieren, was in der Kontrollaufnahme vom Mai herausgekommen ist. Ich denke, dass du aufgrund der Diagnose deines Sohnes, sicherlich schon selber sehr viel weißt, dennoch möchte ich folgendes mit dir teilen:
Die Lokalisation des Medulloblastoms ist meistens im Kleinhirn(wurm), füllt den vierten Hirnwasserraum und wächst dann lokal infiltrierend, z.B. in den unteren Hirnstamm, aber auch entlang der Liquorwege. Nach oben hin drängt es den Kleinhirnwurm zusammen und presst seinen vorderen Anteil gegen einen Teil der harten Hirnhaut (Dura mater).
Bei dem Medulloblastom kann es zu der sogennanten "Meningeosis neoplastica" kommen. Das bedeutet, dass das Medulloblastom über den Liquor- also den Gehirnwasser- Weg metastasieren kann, sodass es zu Metastasen im Bereich der Hirnhäute kommt- sogennanten Meningeosen. Diese können als Rezidiv bei einem Medulloblastom auftreten.
Dennoch gilt auch in der Medizin der Grundsatz "sag niemals nie", denn jeder Betroffene, jeder Mensch, ist individuell und in einer anderen Form betroffen. Ich möchte dir damit sagen, dass Rezidive wie z.B. eine Meningeose an verschiedenen Stellen auftreten kann, auch wenn dies "keine typische Stelle " ist. Daher können tatsächlich Meningeosen in Form eines Rezidivs bei einem Medulloblastom im unteren temporalem Bereich lokalisert sein.
Bezüglich der Spätfolgen der Strahlungstherapie ist zu sagen, dass die Strahlen leider nicht nur das bösartige Tumorgewebe, sondern auch "gute" Gewebezellen verändern oder zerstören kann. Kommt es zu einer Veränderung des Erbgutes, können Zweittumore auftreten, wie z.B. Hirnhautgeschwülste.
Natürlich ist das nur eine Theorie meinerseits, ich möchte dir keineswegs Angst machen, die Informationen die ich dir schreibe habe ich nur aufgrund meiner Recherche gefunden! Eventuell weißt du bereits schon mehr. Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft!