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Dora

Ich war am Freitag zur Besprechung meines ersten 3-Monats-MRT in der Klinik. Meine Bilder, die ich vorher vorbeigebracht hatte waren weg. Nun sagt mein Chirurg alles wäre okay, das könnte er mir auch so sagen ohne Bilder!? Ich bin sprachlos vor Wut. 3 Monate gezittert wegen nichts? Ich soll nun erst in 6 Monaten ins MRT. Was soll ich tun. Wie komme ich an meine Patientenakte? Hoffentlich hat mein Neurologe wenigstens Nachricht vom Radiologen. Kann ein Radiologe die Bilder beurteilen? Er hat alle vorherigen Aufnahmen zum Vergleich. Fühle mich verarscht und alleine gelassen.
Dora

gramyo

Liebe Dora,

mein wirklich aufrichtiges Mitgefühl für diese Situation. Du kannst aber in der Hinsicht völlig beruhigt sein, weil du ja eine NEUERLICHE Cd von diesem MRT in dem Institut , wo es gemacht wurde, bekommen kannst.

Man kann sich ja immer eine Cd nachbrennen lassen von jeglichem MRT. Manchmal braucht man das ja auch für eine Zweitmeinung. In diese Klinik würde ich auf jeden Fall nicht mehr gehen.

Also, tief durchatmen und trotzdem weiterhin das Leben geniessen
wünschen dir von Herzen Gramyo und ihr Mann,
der in ihrem Herzen und Leben
einen wunderschönen Platz einnimmt

Harry Bo

Hallo Dora,
Dein Chirurg kann zwar MRT Bilder beurteilen, aber offiziell darf er das gar nicht, da dies das Fachgebiet des radiologen ist.

zu allen MRT Bildfolgen erstellt der Radiologe einen verbindlichen Bericht. Den erhält der Neurochirurg, aber auch Du hast ein recht darauf diesen Bericht zu bekommen.
Dazu reicht eine Mail oder ein Anruf mit der Bitte Dir diesen zuzusenden.

Also hol Dir Deinen Bericht um Deine Zweifel auszuräumen. Wenn der Bericht oOK ist, kannst Du ruhigen Gewissens auf dem Termin in 6 Monaten warten.
Die CD mit den Aufnahmen kannst Du dir auch schicken lassen, einem Laien bringt das aber überhaupt nichts.

Gruß Harry

2more

Hallo Dora,

ein Radiologe kann selbstverständlich die Diagnostik erstellen, allerdings darf er keine Therapieempfehlung abgeben. So wurde ich auch wegen meines Bandscheibenvorfalls in der HWS und wegen des Meningeoms an entsprechende Fachärzte verwiesen.
Mein mich beratender und behandelnder Neurochirurg liest den Radiologiebericht meist nicht, da er sich anhand der MRT-Aufnahmen ein eigenes Urteil bilden will. So konnte ein Tippfehler des Radiologieinstituts hinsichtlich der Größe des Meningeoms korrigiert werden,

Du kannst selbstverständlich eine weitere CD vom Radiologieinstitut anfordern und diese fachklinisch bewerten lassen.

Dass ein Neurochirurg ohne Sichtung von MRT-Aufnahmen weiß, was sich in Deinem Kopf tut, finde ich fragwürdig. Eine Zweitmeinung steht Dir auf jeden Fall zu.

Gruß
2more

Prof. Mursch

Also:
@Dora:
Wenn der Neurochirurg die aktuellen Bilder sieht und da kein Tumor drauf ist, kann er natürlich sagen, das sei alles o.k.

Anders verhält es sich, wenn ein vorhandener Tumor bezüglich seines Wachstums beurteilt werden soll. Das ist ohne Voraufnahmen schwierig.

@Haribo
Einem Neurochiurgen, der sich auf den schriftlichen Befund desRadiologen verlässt, würde ich nicht trauen. Das tut m.E. kein Neurochirurg. Um Konsequenzen aus einem Bild zu ziehen, muss man es selber beurteilen und sehen. Man haftet auch dafür.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Harry Bo

Hallo,
ich will keine Erbsen zählen, aber ich vertraue auch den Aussagen meines Arztes.

Der Neurochirurg, ebenfalls Professor hat mir gesagt, er könne mir nur vorbehaltlich des endgültigen Befundes vorab sagen, dass er keine Hinweise auf ein Rezidiv sehe.

Verbindlich, und damit Verantwortung übernehme der Radiologe, denn nur dieser habe zur genaueren Betrachtung die entsprechenden hochwertigen Monitore und Software in einem abgedunkelten Arbeitsraum mit der entsprechenden Ausbildung in der Auswertung der Bilder.

Er selber hätte zwar eine gewisse Erfahrung und seine eigene Meinung, aber der Radiologe ist der Fachmann.

So wie ich es verstanden habe möchte Sie ja nun erstmal vorrangig wissen, ob auf den Bildern was war oder nicht. Wenn was drauf zu sehen sein sollte, dann sollte sie diesen neurochirurgen vergessen. Ich denke aber er hat die Bilder gesehen, nur hatte er sie zum Gespräch nicht in der Hand. Kein Chirurg würde sagen, es ist alles OK, wenn er gar nichts weiß. Hier ist irgendwas im Gespräch schief gelaufen.

Gruß Harry

Logossos

Hallo Dora,
man sollte sich nach dem richten, was ein Neurochirurg, ein Radioonkologe und ein Neurologe geantwortet haben, als brainstorm sie gefragt hat, was sie tun würden, wenn sie selbst an einem Hirntumor erkrankt wären. Steht im Jahresheft 2009 S.11.Der hirntumorhilfe-Infodienst besorgt sicher diese Seite.
Auszüge:
-Einen Neurochirurgen suchen, mit dem ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden kann
-Ein abgestimmtes Team aus Neuroradiologie, Neuropathologie,
Neurochirurgie und Radiolonkologie zusammenstellen
-Referenzbegutachtung bei den geringsten Zweifeln
Auch ich würde keinem Neurochirurgen trauen, der sich nur auf den schriftlichen Bericht eines anderen Arztes verlässt. Bilder nicht mehr da ? Wer damit zeigt, dass er dem ihm anvertrauten Patienten nur ein eingeschränktes Interesse entgegenbringt, den würde ich sofort verlassen.
Logossos

2more

Hallo,

noch was: wenn wichtige Patientendaten einfach verschwinden, zeugt das für mich von Oberflächlichkeit und einer schlechten Organisation. Schon allein deswegen würde ich mich woanders umsehen.

Ich traf übrigens auch schon auf einen NC, der sich ausschließlich auf die von mir übermittelten Infos aus dem Radiologiebericht verließ, ohne ihn selbst gelesen zu haben, geschweige denn, dass er sich die mitgebrachten MRT-Aufnahmen der letzten beiden Kontrollen ansah und sie miteinander verglich. Diesen Arzt werde ich ganz sicher nicht wieder aufsuchen.

Gruß

Dora

Hallo Ihr Lieben,
erst mal vielen dank für eure Antworten. Fakt ist, der Neurochirurg hatte meine Bilder bei dem Gespräch nicht gesehen. Ich hatte eine Tumorentfernung Ende Mai. Angeblich sollte dieses die wichtigste Aufnahme für mich sein, da er sehen wollte, ob er alles weggeschnitten hat und wie die Vernarbung aussieht. Nun ist es angeblich nicht so wichtig, es handelt sich ja nur um eine Vergleichsaufnahme für die nächsten MRT`s. Er will ja heute suchen, ob er die Aufnahme noch findet... Menschlich null Punkte! Ich habe ja Gott sei Dank eine Psychologische Reha beantragt. Die brauche ich jetzt auch dringendst :(
Meine Hausärztin hat heute die Befunde beim Neurologen angefordert. Der bekommt einen Bericht aus der Radiologie. Hoffentlich klappt wenigstens das.
Letztendlich bin ich sicher nur ein Opfer unserer Gesundheitspolitik: überarbeitete Neurochirurgen!
Dora

2more

Liebe Dora,

ich wünsche Dir ganz viel Glück für künftige medizinische Aufklärungsgespräche und vor allem, dass der Befund beruhigend ist.
Es ist tatsächlich so, dass ein gutes Vertrauensverhältnis zum Arzt ein wichtiger Bestandteil für das allgemeine Wohlergehen ist.
Dass es trotz Stress in den Kliniken, Zahlung nach Fallpauschalen und Überarbeitung sehr gute Mediziner gibt, die ihre Patienten und ihre Verantwortung ernst nehmen, habe ich zum Glück ebenso erfahren.

Alles Gute für Dich und dass es mit der Bewilligung der REHA klappt!

2more

Dora

Gestern Abend ein sehr beruhigender Anruf meiner Hausärztin: laut erster
Aussage kein neuerlicher Tumorwachstum !!! Es gab aber Kontrastmittelanreicherungen an der Narbe. Weiß jemand was das bedeuten könnte? Genaue Besprechung ist in 2 Wochen. Vielleicht finden sich ja auch die Aufnahmen beim Neurochirurgen noch an...
Dora

alma

Habe ich auch. Ohne einen Rezidivbefund. Mir wurde gesagt, dass es von der OP kommt (die ist 2,5 Jahre her).
Ich habe versucht, solche Zitterpartien zu vermeiden, indem ich mir einen Radiologen gesucht habe (Neuroradiologe mit langjähriger Klinikerfahrung), der mir ca. eine halbe Stunde nach der MRT-Untersuchung sagt, ob es in Ordnung ist. Am nächsten Tag habe ich üblicherweise den Termin in der Neurochirurgie, bringe die Bilder mit, lasse sie mir erklären und gehe mit einem schriftlichen Befund nach Hause. Nach einer Woche kommt dann der Befund des Radiologen zu meiner Hausärztin.
Wann das nächste MRT gemacht wird, entscheidet der Neurochirurg mit mir gemeinsam.
Ich mache aber die Termine auch schon drei Monate vorher, um diesen Ablauf beizubehalten.

Alma.

Dora

Liebe Alma,
danke für deine Antwort. Ich hatte ja auch alles getan, um eine Zitterpartie zu vermeiden, nur waren scheinbar alle völlig unorganisiert. Ich hoffe aber, dass jetzt alles klappt. Deinen Tipp beherzige ich gern. Habe heute auch noch mal den Neurochirurgen angeschrieben. Vielleicht klärt sich alles noch. Ich bin aber weiter wachsam und hinterfrage mittlerweile alles.
Liebe Grüße, Dora

jusa

Hallo Dora,
du kannst auch selbst die Bilder dir in derRadiolodie auf CD brennen lassen, dazu sind sie verpflichtet(manche Einrichtungen verlangen nur einen Obulus für die CD, Strom oder ähnliches, andere machen es kostenlos. in jedem Fall müssen sie dir einen Ausdruck des Befundes geben.
Ich hatte auch letztes Jahr in meiner alten Klinik den Fall, dass ich kein Vertrauen mehr hatte, die Aussagen stimmten einfach nicht mit allem anderen überein.
Die CDs hab ich mir eh schon immer brennen lassen und jetzt hab ich einfach nur noch angerufen und um die schriftl. Befunde gebeten,da ich sie für Anträge bräuchteund bekam sie umgehend- und war schockiert über die Unstimmigkeiten in der Befundauslegung der Neuruchirurgen(dem ich eh nicht mehr über den Weg traute) und dem Radiologen(den Ceef Kenne ich persönlich und war mir seiner Ehrlichkeit sicher)

Dora

Liebe jusa, habe inzwischen alles geklärt. Mein Chirurg hat ein Rezidiv entdeckt. Werde, wie Du inzwischen gelesen hast, nächste Woche erneut operiert. Danach Bestrahlung. Danke trotzdem für Eure lieben Antworten. Bei mir hat der Radiologe nichts gesehen... LG, Dora

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