Liebe KleineHexe
Ich möchte Ness zustimmen.
Es liegt ein MRT von dem leider neu entstandenen Rezidiv vor.
Die Ärzte haben beraten und entschieden, dass weder eine OP und auch keine Biopsie möglich ist, ohne Deinem Mann durch diese Therapien mehr Schaden zuzufügen. Diese Entscheidung ist sicher in einer Tumorkonferenz gefallen. Und dort wurde auch über weitere Möglichkeiten beraten und die Empfehlung gegeben, dass eine Strahlentherapie die momentan bestgeeignete Therapie ist.
In der Vorbereitung der Strahlentherapie wird üblicherweise auch ein CT für die Planung der Bestrahlung durchgeführt.
Nun hat die Strahlentherapie begonnen und muss wie geplant bis zum Erreichen der vollständigen Strahlendosis durchgeführt werden.
Ob es einen Erfolg gibt, kann während der Strahlentherapie überhaupt nicht gesehen werden. Die DNA der Tumorzellen wird durch die Strahlen geschädigt, so dass ihre Teilung zu weiteren Tumorzellen nicht mehr stattfinden kann. Die Tumorzellen werden "getötet", aber sie verschwinden nicht.
Ein MRT kann nicht unterscheiden, ob die Tumorzellen aktiv oder "tot" sind.
Im Gegenteil. Das Immunsystem Deines Mannes wird die Strahlen und die abgetöteten Tumorzellen als "Feinde" ansehen und dagegen aktiv werden. Es wird sich um den Tumor eine Wasseransammlung bilden, ein Ödem.
Außerdem ist der Zusammenhalt der ehemaligen Tumorzellen nicht mehr so stark, sie lösen sich ein wenig voneinander und es entsteht diese (von Ness beschriebene) Größenzunahme.
Das MRT kann weder ein Ödem noch diese Vergrößerung des "sterbenden" Tumors von dem zuvor aktiven Tumor unterscheiden.
Dieser Prozess dauert sehr lange, also noch viele Monate nach Abschluss der Strahlentherapie. Der "tote" Tumor bleibt an derselben Stelle, aber das Ödem wird geringer und der Tumor wird moglicherweise und hoffentlich nach wenigen Monaten "Auflösungserscheinungen" und eine minimale Verkleinerung zeigen.
Das kann man dann etwa ab dem dritten Monat nach Beendigung der Bestrahlung im MRT sehen.
Ich wusste (im Unterschied zu Ness), wie sich mein bestrahlter (Rest-)Tumor im MRT zeigen würde und so vereinbarten wir mit der Radioonkologin ein MRT bereits zwei Monate nach der Bestrahlung. Wie erwartet, sah man eine Größenzunahme. Es gab aber auch bereits Andeutungen der Auflösung durch eine ungleichmäßigere Kontrastnittelaufnahme. Wir beschrieben es so,, als wenn sich eine kompakte Wolke ein wenig auflöst. In den folgenden MRT setzte sich dieser Prozess der Auflösung fort und es gab eine minimale Verkleinerung. Aber das war erst nach mehreren Monaten deutlich sichtbar.
Bei mir ist der Tumor 2 Jahre und fast 10 Monate nach Bestrahlungsende immer noch sichtbar, aber es ist sicher, dass die Bestrahlung ihn in seinen Wachstum behindert hat.
Die Sichtbarkeit im MRT ist nach einer OP sehr deutlich, aber nach einer Bestrahlung (und Chemotherapie und anderen Therapievarianten) weniger gut einschätzbar.
Ein PET-MRT oder ähnliches ist derzeit auch nicht sinnvoll, da die Stoffwechselaktivität des Tumors ja noch gar nicht deutlich nachgelassen hat.
Möglich ist jedoch, die Zeit während der Strahlentherapie zu nutzen, um mit den Radioonkologen (die ja täglich ansprechbar sind), zu besprechen, welche weiteren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bestehen.
Alles, was während der Bestrahlung geschieht, muss abgesprochen werden, um den Erfolg der Bestrahlung nicht zu gefährden.
Wenn Du Dich für Deinen Mann nach weiteren sinnvollen Therapiemöglichkeiten erkundigen möchtest, dann kannst Du das jetzt oder später tun.
Ich wünsche Deinem Mann einen sehr guten Therapieerfolg und Euch beiden eine gute Zeit miteinander.
KaSy