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KleineHexe

Hallo zusammen!
Mein Mann hat nun ein Jahr nach seiner erfolgreichen Behandlung (Anaplastisches Astrozytom, OP, Bestrahlung, Chemotherapie) nun ein Rezidiv an einer anderen Stelle bekommen. Dieses ist leider inoperabel. Eine Biopsie wurde auch nicht gemacht. Nun unterzieht er sich grade einer Strahlentherapie.
Immer wieder lese ich, dass MRT-Befunde direkt nach einer Strahlentherapie nicht aussagekräftig sind und man daher 3 Monate nach Beendigung der Strahlentherapie warten sollte. Wie sieht es denn während einer Strahlenbehandlung aus? Würde man jetzt ein CT/MRT machen, wie aussagekräftig wäre dieses dann? Könnte man dort erkennen, ob der Tumor auf diese Behandlung reagiert?
Vielen Dank schonmal im Voraus

Berberine

Hallo KleineHexe

Ein FET-PET könnte möglicherweise mehr Informationen verschaffen, da es den Stoffwechsel (von aktiven Tumoren) anzeigt. Frag doch mal die Ärzte danach.
Da offenbar keine Operation möglich ist, würde ich auch eine Behandlung via Stoffwechsel prüfen (CUSP9, COC etc.).

ness

Hallo Kleinehexe,
ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten.Hatte eine 60gray Einzelkonvergenz Bestrahlung und drei Monate sollten zw Best-und MRt vergehen ,da sah man eine leichte Vergrösserung wo ich ziemlich erschrak und die Docs sagten es sei eine Strahlen bedingte "Aufräumung"des Tumors.Der Schreck sitzt trotzdem tief und wenn jetzt in der Strahlenzeit sich der Tumor verändert was sollte das für euch an Änderung zb bringen, weshalb wollt ihr es jetzt ??
Vielleicht nutzt dir der Gedankengang und andere könne euch weiterhelfen, wünsche euch jetzt viel Kraft,aber auch Ruhe und Lebensmut,ness

KaSy

Liebe KleineHexe
Ich möchte Ness zustimmen.

Es liegt ein MRT von dem leider neu entstandenen Rezidiv vor.

Die Ärzte haben beraten und entschieden, dass weder eine OP und auch keine Biopsie möglich ist, ohne Deinem Mann durch diese Therapien mehr Schaden zuzufügen. Diese Entscheidung ist sicher in einer Tumorkonferenz gefallen. Und dort wurde auch über weitere Möglichkeiten beraten und die Empfehlung gegeben, dass eine Strahlentherapie die momentan bestgeeignete Therapie ist.

In der Vorbereitung der Strahlentherapie wird üblicherweise auch ein CT für die Planung der Bestrahlung durchgeführt.

Nun hat die Strahlentherapie begonnen und muss wie geplant bis zum Erreichen der vollständigen Strahlendosis durchgeführt werden.

Ob es einen Erfolg gibt, kann während der Strahlentherapie überhaupt nicht gesehen werden. Die DNA der Tumorzellen wird durch die Strahlen geschädigt, so dass ihre Teilung zu weiteren Tumorzellen nicht mehr stattfinden kann. Die Tumorzellen werden "getötet", aber sie verschwinden nicht.

Ein MRT kann nicht unterscheiden, ob die Tumorzellen aktiv oder "tot" sind.

Im Gegenteil. Das Immunsystem Deines Mannes wird die Strahlen und die abgetöteten Tumorzellen als "Feinde" ansehen und dagegen aktiv werden. Es wird sich um den Tumor eine Wasseransammlung bilden, ein Ödem.
Außerdem ist der Zusammenhalt der ehemaligen Tumorzellen nicht mehr so stark, sie lösen sich ein wenig voneinander und es entsteht diese (von Ness beschriebene) Größenzunahme.

Das MRT kann weder ein Ödem noch diese Vergrößerung des "sterbenden" Tumors von dem zuvor aktiven Tumor unterscheiden.

Dieser Prozess dauert sehr lange, also noch viele Monate nach Abschluss der Strahlentherapie. Der "tote" Tumor bleibt an derselben Stelle, aber das Ödem wird geringer und der Tumor wird moglicherweise und hoffentlich nach wenigen Monaten "Auflösungserscheinungen" und eine minimale Verkleinerung zeigen.

Das kann man dann etwa ab dem dritten Monat nach Beendigung der Bestrahlung im MRT sehen.

Ich wusste (im Unterschied zu Ness), wie sich mein bestrahlter (Rest-)Tumor im MRT zeigen würde und so vereinbarten wir mit der Radioonkologin ein MRT bereits zwei Monate nach der Bestrahlung. Wie erwartet, sah man eine Größenzunahme. Es gab aber auch bereits Andeutungen der Auflösung durch eine ungleichmäßigere Kontrastnittelaufnahme. Wir beschrieben es so,, als wenn sich eine kompakte Wolke ein wenig auflöst. In den folgenden MRT setzte sich dieser Prozess der Auflösung fort und es gab eine minimale Verkleinerung. Aber das war erst nach mehreren Monaten deutlich sichtbar.
Bei mir ist der Tumor 2 Jahre und fast 10 Monate nach Bestrahlungsende immer noch sichtbar, aber es ist sicher, dass die Bestrahlung ihn in seinen Wachstum behindert hat.

Die Sichtbarkeit im MRT ist nach einer OP sehr deutlich, aber nach einer Bestrahlung (und Chemotherapie und anderen Therapievarianten) weniger gut einschätzbar.

Ein PET-MRT oder ähnliches ist derzeit auch nicht sinnvoll, da die Stoffwechselaktivität des Tumors ja noch gar nicht deutlich nachgelassen hat.

Möglich ist jedoch, die Zeit während der Strahlentherapie zu nutzen, um mit den Radioonkologen (die ja täglich ansprechbar sind), zu besprechen, welche weiteren diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bestehen.

Alles, was während der Bestrahlung geschieht, muss abgesprochen werden, um den Erfolg der Bestrahlung nicht zu gefährden.

Wenn Du Dich für Deinen Mann nach weiteren sinnvollen Therapiemöglichkeiten erkundigen möchtest, dann kannst Du das jetzt oder später tun.

Ich wünsche Deinem Mann einen sehr guten Therapieerfolg und Euch beiden eine gute Zeit miteinander.
KaSy

Mego13

Liebe KleineHexe,

mir wurde von verschiedenen Ärzten gesagt, dass man ein MRT während der Bestrahlung nur macht, wenn man ein problematisch großes Ödem vermutet.
Die Ödembildung an sich kommt wohl häufig vor. Meine Neurochirurgin hat das MRT direkt 3 Wochen hinter das Ende der Strahlentherapie gelegt. Sie hatte mich trotzdem vorgewarnt, die Tumorreste würden aussehen wie ein aufgeblähter Blumenkohl. Ich hatte Glück, bei mir sah man sogar eine Verkleinerung. Der Fall ist aber sehr selten.
Ich glaube euch, dass ihr sehr unruhig seid und wahrscheinlich gerne im Wochentakt schauen würdet. Natürlich auch, weil die Therapien so anstrengend sind. Ich weiß nicht, ob es euch psychisch nutzt, wenn ihr diesen "aufgeblähten Blumenkohl" seht und ob ihr einen MRT-Termin bekommt.
LG
Mego

tomtom0674

Während einer laufenden Strahlentherapie sind CT/MRT-Untersuchungen in der Regel nicht zielführend. Durch eine therapiebedingte Ödembildung kann es zu einem Pseudoprogress kommen, was zu einer falschen Beurteilung der Wirksamkeit der Therapie führen könnte. Natürlich gibt es aber auch den anderen Fall bei der man während einer laufenden Therapie Kontrolle-Untersuchungen macht zB um zu entscheiden ob man eine Therapie zugunsten einer chirurgischen Therapie beendet oder je nach Ansprechen weiter führt.

Ich denke in Deinem Fall wird eine Bildgebung während der Therapie wahrscheinlich nicht sinnvoll.

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